Schlagwort: Eimverk

  • Feuilletöne – Sendung 262 – Ally Klein, ROME, Koch ma! und Vor – Pot Distilled Gin – Navy Strength

    Während des diesjährigen Bachmannpreis-Wettbewerbs gab es einen Text, der nach Meinung von Herrn Martinsen hervorstach, nämlich ‚Carter‘ von Ally Klein, deswegen haben wir jetzt auch den Roman gelesen. Außerdem hörten wir ‚Hall of Thatch‘ von ROME, sahen ‚Koch ma!‘ mit Zora Klipp und verkosteten einen Vor – Pot Distilled Gin – Navy Strength.

    Gelesen

    Ally Klein – Carter (Literaturverlag Droschl)

    Ally Klein, 1984 geboren, studierte Philosophie und Literatur. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Carter ist ihre erste literarische Veröffentlichung.

    Die „Titelheldin“ dieses Romans ist Carter. Carter ist eine beeindruckende Erscheinung, die alle Menschen um sich herum in ihren Bann zieht. Auch das namenlose Ich dieser Geschichte buhlt um sie. Es pendelt zwischen Anziehung und Ablehnung, Annäherung und Distanz. Ein außergewöhnlich intensiver und beeindruckender Roman. In welcher Weise? Und ist das auch wirklich gut? Reicht das um ein guter Roman zu sein? Wir klären es zumindest für uns in dieser Folge.

    Gehört

    ROME – Hall of Thatch

    ROME ist eine luxemburgische Band, die 2005 von Singer-Songwriter Jérôme Reuter gegründet wurde. ROME veröffentlichte die EP ‚Berlin‘ im Jahre 2006 sowie im selben Jahr das Debütalbum ‚Nera‘. Es folgten ‚Confessions d’Un Voleur d’Ames‘, ‚Masse Mensch Material‘, ‚Flowers from Exile‘ und ‚Nos Chants Perdus‘. 2011 folgte ‚Die Ästhetik des Widerstands‘ 2014 veröffentlichte die Band ‚A Passage To Rhodesia‘, ein Konzeptalbum zum Rhodesischen Bürgerkrieg der 60er und 70er Jahre. ROME auf einen eindeutigen Stil festzulegen ist ein bisschen schwierig. In den Anfängen mischten sie Post-Industrial und Folk Noir mit experimentellem und elektronischem Pop. Danach gewann die Traditionen des französischem Chansons und des amerikanischen Folk Noir zunehmend an Einfluss. ROME selbst bezeichnet den Stil als „Chanson Noir“. Jérôme Reuter nennt als seine wichtigsten musikalischen Einflüsse die französischen Chansonniers Jaques Brel und Léo Ferré sowie den Philosophen und Autor Albert Camus. Zahlreiche Alben der Band sind Konzeptalben.

    Das Vorgängeralbum ‚The Hyperion Machine‘ hatte sehr viel philosophische und literarische Bezüge, die sich auf das Äußere bezogen. Das ist auf dem aktuellen Album anders, hier befasst sich der Luxemburger mit seinen inneren Dämonen. Akustikgitarren, unheilvolle Chöre und Tribalrhythmen schaffen eine besondere Stimmung. Dazu die rauen und schroffen Stimme, die bisweilen an eine Mischung aus Dan Mangan und Justin Sullivan (New Model Army) erinnert. Für ein gerüttelt Maß an Melancholie sorgen dezente Pianoakkorde. Die Ideen für die Platte sammelte Jérôme Reuter in Vietnam. Er gab dort regelmäßig Konzerte. Anschließend erkundete er das Land und nahm mit einem Aufnahmegerät Gesänge und Gebete auf, die man auf dem Album auch hören kann. Mit ‚Hall Of Thatch‘ tritt Jérôme Reuter eine Reise in seine eigene Psyche an, ähnlich wie es Dan Magan auf dem ein oder anderen Album auch schon tat. Er selber beschreibt dieses Album mit den Worten: „Reaktion auf das, was aktuell vor sich geht“.

    Gesehen

    Koch ma! (YouTube)

    Über die Köchin dieses YouTubeFormats wissen wir nur, dass sie Zora Klipp heißt, dass sie mal dies und mal das kocht und das meist mit GästInnen. Es geht um frische, regionale Produkte und vor allem um Spaß am Kochen. Jeden zweiten Donnerstag gibt es eine neue Folge, jedes Mal mit anderem Thema und einem anderen Mensch. Gedreht wird das alles im ‚Kliemannsland‘, dort wird parallel ein Restaurant entstehen, was Zora auch führen wird. Es wird vor allem regional, saisonal gekocht und Zora besorgt ihre Zutaten immer selbst. Egal ob das bedeutet, dass sie ernten, sammeln, herstellen oder sogar schlachten muss. 

    Verkostet (Danke an Kirsch Whisky)

    Vor – Pot Distilled Gin – Navy Strength 

    Die Eimverk Brennerei wurde 2011 gegründet. Diesmal verkosten wir den Vor – Pot Distilled Gin – Navy Strength welcher mit hübschen 57% abgefüllt wurde. Diesmal also mal wieder keinen Whisky, keinen Malt, keinen Bourbon, sondern Gin. 

  • Feuilletöne – Sendung 257 – Marcel Proust, Eels, Bowie: The Man who changed the World und Flóki Sheep Dung Reserve Young Malt

    Wir haben uns ja vorgenommen ‚Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‘ in diesem Jahr komplett zu lesen, deswegen lasen wir für diese Ausgabe den zweiten Teil dieses Werks, nämlich ‚Im Schatten junger Mädchenblüte‘, außerdem hörten wir ‚The Deconstruction‘ von den Eels, sahen ‚Bowie: The Man who changed the World‘, und verkosteten einen weiteren Flóki, nämlich den Sheep Dung Reserve Young Malt.

    Gelesen

    Marcel ProustAuf der Suche nach der verlorenen Zeit II – Im Schatten junger Mädchenblüte

    Marcel Proust wurde am 10. Juli 1871 im Pariser Vorort Auteuil geboren. Seit seiner Kindheit litt er an schwerem Asthma. Im Gymnasium begann er sich für das zu interessieren, was künftig sein Leben bestimmen sollte, nämlich Theater, Lesen und Schreiben. Er schloss 1893 sein Jura-Studium ab, ohne jemals einen juristischen Beruf auszuüben. 1896 veröffentlichte er unter dem Titel ‚Les Plaisiers et les jours‘ eine Sammlung erster Erzählungen. Laut Proust liegt der Schlüssel nicht in einem Buch, sondern bei denen, die das Buch lesen. Als Proust im Januar 1909 einen Zwieback – im Roman ist es eine Madeleine – in seinen Tee taucht, wird er in seine Kindheit zurückversetzt. Er zieht sich von der Welt zurück, um einen Roman zu schreiben, von dem der erste Entwurf im September 1912 fertig wird. Der erste Band ‚Auf dem Weg zu Swann‘ wurde von Verlagshäusern aus verschiedenen Gründen abgelehnt und erschien auf eigene Kosten im Jahre 1913. Zu diesem Zeitpunkt waren von Proust nur drei Bände geplant. Der Roman gilt als das Hauptwerk von Proust, der stark autobiographische Züge trägt und sich mit dem Wesen menschlicher Identität befasst. Für den 2. Band erhielt der Schriftsteller 1917 den Goncourt-Preis. Der Roman erzählt die Geschichte von Prousts eigenem Leben als allegorische Suche nach der Wahrheit und ist eines der wichtigsten Werke der Literaturgeschichte. Marcel Proust starb am 18. November 1922 an Lungenentzündung in Paris. Die letzten drei Bände des Romans wurden posthum veröffentlicht. Wir haben für diese Folge der Sendung den zweiten Band gelesen.

    Gehört

    EelsThe Deconstruction

    Eels ist eine US-amerikanische Rockband, die vom Singer/Songwriter Mark Oliver Everett – genannt E – gegründet wurde. Er ist der Gründer, Texter, Songschreiber und Kopf der Band, deren andere Mitglieder sowohl im Studio als auch auf der Bühne immer wieder ausgewechselt wurden. Die Darbietung der Songs in Live-Shows ändert sich stetig, weil jeder Song im Stil des aktuellen Albums neu interpretiert wird. Außerdem werden meist Coverversionen von bekannten Songs anderer Interpreten gespielt.

    The Deconstruction ist das zwölfte Album der Band, es ist das erste Eels-Studioalbum seit vier Jahren. Es dauerte vier Jahre weil Mark Oliver Everett ausgebrannt war, nachdem er mit den vorhergehenden Veröffentlichungen der Band unterwegs war. Er erwog sogar, sich aus komplett vom Musikmachen zurückzuziehen. Allerdings absolvierte er in der Zwischenzeit ein paar öffentliche Auftritte, spielte in der Netflix-Originalserie ‚Love‘ mit und durchlief eine Ehe, eine Scheidung und die Geburt des ersten Sohnes. Die Songs für dieses Album wurden eben während dieser Zeit geschrieben ohne die Absicht, dass jemals ein Album daraus entstehen könnte. Das Album legt lyrisch den Focus klar auf Mitgefühl und Freundlichkeit. Der Song „Archie Goodnight“ ist für den Sohn Archie geschrieben. 

    Gesehen

    Bowie: The Man who changed the World

    Diese Dokumentation über David Bowie ist seit Frühling des Jahres 2016 bei Netflix zu sehen. Die Doku enthält Interviews mit dem Verstorbenen selber und mit Personen, die ihn persönlich kannten. Es wird so das illustre Leben eines der größten Künstler, die jemals die Bühne betreten haben gezeigt.

    Verkostet 

    Flóki Sheep Dung Reserve Young Malt –  Unser Dank geht an Kirsch-Whisky 

    Die Eimverk Brennerei wurde 2011 gegründet. Diesmal verkosten wir den Flóki Sheep Dung Reserve welcher in frischen – Virgin Oak – Eichenfässern reifen durfte. Dieser Malt ist keine drei Jahre alt und deswegen auch kein Whisky. Auch hier wird die Gerste selber gemälzt und jedes Etikett handschriftlich ausgezeichnet. Er ist weder gefärbt noch kühlgefiltert.