Schlagwort: Gustav Mahler

  • Clue Writing, Herbert Blomstedt, Avishai Cohen und Yonathan Avishai und Claudio Abbado

    Episode 314 und endlich mal wieder ein Text von unserer Freunden Clue Writing! Hurra! Herr Martinsen hat ‚Beates Heizöl-Problem‘ gelesen. Und er hat natürlich auch wieder viel gehört, nämlich die 9. Symphonie von Gustav Mahler, gespielt von den Bamberger Symphonikern unter der Leitung von Herbert Blomstedt, ‚Play the Room‘ von Avishai Cohen und Yonathan Avishai und die 9. Symphonie von Anton Bruckner, gespielt vom Lucerne Festival Orchester unter der Leitung von Claudio Abbado.

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    Clue WritingBeates Heizöl-Problem

    Wir haben mal wieder etwas von den tollen Menschen von Clue Writing gelesen. Rahel und Sarah heißen die beiden Menschen hinter der Literaturplattform namens Clue Writing. Seit 2012 veröffentlichen sie wöchentlich Kurzgeschichten, die an einem vorher festgelegten Handlungsort (Setting) spielen und vorgegebene Stichworte (Clues) nach klaren Vorgaben vertexten. So kam im Laufe der Zeit ein Textsammelsurium mit mehreren hundert Geschichten zusammen! Und das in allen möglichen Genres. Und so behaupten sie mit Fug und Recht, dass auf Clue Writing jedes Leserherz umworben wird. Man findet bei Clue Writing Krimis, Abenteuergeschichten, Komödien, Charakterstudien, Romantik, Science Fiction und Horror. Da dürfte für alle Menschen etwas dabei sein.

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    Herbert Blomstedt/Bamberger SymphonikerGustav Mahler9. Symphonie

    Herbert Blomstedt wurde 1927 geboren und ist ein schwedischer Dirigent.

    Herbert Blomstedt wurde aber nicht in Schweden geboren, sondern in Springfield/Massachusetts. Zwei Jahre nach seiner Geburt zogen seine schwedischen Eltern aber in ihr Herkunftsland zurück. Blomstedt lebte in seiner Jugend zum Teil aber auch in Finnland. Er studierte an der Königlichen Musikhochschule Stockholm und der Universität Uppsala, gefolgt von einem Studium der zeitgenössischen Musik in Darmstadt. Außerdem Barockmusik an der Schola Cantorum Basiliensis. Weiterhin studierte er Dirigieren an der Juilliard School und bei Leonard Bernstein im Berkshire Music Center von Tanglewood.

    Er war bereits Musikdirektor bzw. Chefdirigent des Norrköping Symphony Orchestra von 1954–1962, des Oslo Philharmonic Orchestra von 1962–1968, des Danish Radio Symphony Orchestra von 1967–1977 und des Swedish Radio Symphony Orchestra von 1977–1982. Von 1975 bis 1985 leitete er als Chefdirigent die Dresdner Staatskapelle. Von 1985 bis 1995 war er Musikdirektor der San Francisco Symphony. Danach war er Chefdirigent beim Norddeutschen Rundfunksinfonieorchester von 1996–1998 und dem Leipziger Gewandhausorchester von 1998–2005.

    Derzeit ist Blomstedt immer noch Gastdirigent des San Francisco Symphony Orchestra und Ehrendirigent der Bamberger Symphoniker, des Danish National Symphony Orchestra, des NHK Symphony Orchestra, des Swedish Radio Symphony Orchestra, des Leipziger Gewandhausorchesters und der Staatskapelle Dresden.

    Die Bamberger Symphoniker (Bayerische Staatsphilharmonie) sind ein deutsches Orchester mit Sitz in Bamberg. Das Orchester wurde 1946 von deutschen Musikern gegründet, die im Rahmen der Beneš-Dekrete aus der Tschechoslowakei vertrieben wurden und zuvor Mitglieder der Deutschen Philharmonie in Prag waren. Das Orchester erhielt 1993 den Titel der Bayerischen Staatsphilharmonie.

    Gustav Mahler lebte von 1860 bis 1911 und war ein österreichisch-böhmischer Komponist und Dirigent. Als Komponist fungierte er als Brücke zwischen der österreichisch-deutschen Tradition des 19. Jahrhunderts und der Moderne des frühen 20. Jahrhunderts. Während zu Lebzeiten sein Status als Dirigent unbestritten war, wurde seine eigene Musik erst nach langer Zeit relativer Vernachlässigung bekannt. Das Verbot ihrer Aufführung in weiten Teilen Europas während der NS-Zeit trugen das ihrige dazu bei. Nach 1945 wurden seine Kompositionen von einer neuen Generation wiederentdeckt, so wurde Mahler zu einem der am häufigsten gespielten und aufgenommenen Komponisten der Gegenwart. In einer Umfrage des BBC Music Magazine im Jahre 2016 hatten 151 befragte Dirigenten drei seiner Symphonien unter den zehn besten Symphonien aller Zeiten eingestuft.

    Avishai Cohen/Yonathan Avishai – Playing the Room

    Avishai Cohen ist ein in New York ansässiger Jazzmusiker und Komponist, der aus Tel Aviv kommt.

    Avishai Cohen wuchs in einer musikalischen Familie auf. So spielen die Schwester Anat Cohen und Bruder Yuval Cohen beide Saxophon. Im Alter von acht Jahren fragte Avishai seine Mutter, ob er mit dem Trompetenunterricht beginnen könne. Im Alter von zehn Jahren begann Avishai in der Rimon Big Band zu spielen. Er erinnert sich: „Ich hatte eine Kiste, auf der ich stand.“ Als Teenager tourte Avishai bereits mit dem Israeli Philharmonic Orchestra.

    Er besuchte das Berklee College of Music in Boston. Nach Abschluss seines Studiums gewann er 1997 den 3. Platz bei der Thelonious Monk Jazz Trumpet Competition. Cohen zog nach New York City, wo er begann, seine Musik zusammen mit Jason Lindner und dem Bassisten Omer Avital in kleinen Jazz Clubs zu spielen. Da er anfangs häufig mit dem Bassisten Avishai Cohen verwechselt wurde, nannte er sein Debütalbum 2003 The Trumpet Player. Er hat mit mehreren Jazzcombos gespielt, zu denen auch Musiker des SFJAZZ Collective gehören. Cohen selbst gibt an, sein Spiel sei sehr stark von Miles Davis beeinflusst worden.

    Yonathan Avishai kommt ebenfalls aus Tel Aviv und ist Pianist und Komponist. Er wuchs in Israel und Japan auf und begann schon in jungen Jahren, Klavierunterricht zu nehmen. Er entdeckte bald den Jazz. Bereits im Alter von 14 Jahren gründete er eigene Bands und trat in Clubs und auf Festivals in Israel auf. Er begleitete oft amerikanische Musiker wie Walter Blanding Jr., Marcus Printup und Allan Harris in Israel und wurde Teil der Band von Arnie Lawrence.

    2002 zog Avishai in die Dordogne, wo er sich in der lokalen Kulturszene engagierte. Zugleich gründete er mit Omer Avital, Avishai Cohen und Daniel Freedman das Third World Love Quartet. Die Band nahm fünf Alben auf und trat weltweit auf. Außerdem studierte er Musiktherapie in Bordeaux, woraufhin er Workshops in Einrichtungen für Sonderschulen, Grundschulen und Musikschulen leitete. 2012 zog Avishai in das Département Yonne und schloss sich dem Quintett des Bassisten Omer Avital an.

    International bekannt wurde er als Pianist im Quartett des Trompeters Avishai Cohen, mit dem er tourte und zwei Alben veröffentlichte. Dort erschien 2019 auch das dritte Album seines Trios Modern Times. Und ebenfalls 2019 erschien eben auch das mit Avishai Cohen entstandene Duoalbum ‚Playing the Room‘, um welches es in dieser Episode gehen soll.

    Claudio Abbado/Lucerne Festival OrchestraAnton Bruckner9. Symphonie

    Claudio Abbado lebte von 1933 bis 2014 und war ein italienischer Dirigent. Er war Musikdirektor der Mailänder Scala, Chefdirigent des London Symphony Orchestra, ständiger Gastdirigent des Chicago Symphony Orchestra, Musikdirektor der Wiener Staatsoper, Gründer und Direktor des Lucerne Festival Orchestra, Musikdirektor vom Jugendorchester der Europäischen Union und Chefdirigent der Berliner Philharmoniker.

    Das Lucerne Festival Orchestra ist ein Saisonorchester, das während des jährlichen Lucerne Festivals in der Schweiz spielt.

    Das Lucerne Festival hatte bereits 1938 ein ansässiges Orchester, bei dem Arturo Toscanini das erste Konzert dieses Ensembles dirigierte. Von 1943 bis zu seiner Auflösung 1993 bestand das Festivalorchester hauptsächlich aus Musikern aus der Schweiz. Einige Jahre später entstand ein Festivalorchester, das sich aus Spielern des Gustav Mahler Jugendorchesters und des European Union Youth Orchestra zusammensetzte.

    Die jüngste Wiederbelebung des Orchesters erfolgte auf Betreiben von eben jenem Claudio Abbado im Jahr 2000. Kern des Ensembles ist das Mahler Chamber Orchestra. Außerdem besteht das LFO aus SolistInnen und OrchestermusikerInnen wie z.B. aus Mitgliedern des Alban Berg Quartetts oder des Hagen Quartetts. Das Orchester umfasst auch MitgliederInnen von Orchestern, mit denen Abbado eine Verbindung hatte, wie den Berliner Philharmonikern, des London Symphony Orchestra oder der Wiener Philharmoniker.

    Abbado wählte jedes Orchestermitglied persönlich aus, und die Musiker versammeln sich auch noch heute jährlich Anfang August in Luzern für insgesamt drei Wochen mit zehn Probentagen. Danach spielt das Orchester die Eröffnungskonzerte des Festivals. Eine übergeordnete Philosophie, die Abbado betonte, war, dass die Musiker einander zuhören wie in der Kammermusik, jedoch im Kontext eines vollständigen Orchesterensembles. Die Proben beginnen mit einzelnen Instrumentengruppen bevor sich das gesamte Ensemble mit den DirigentInnen versammelt.

    Josef Anton Bruckner lebte zwischen 1824 und 1896. Er war ein österreichischer Komponist, Organist und Musiktheoretiker, der vor allem für seine Symphonien, Messen, das Te Deum und seine Motetten bekannt ist. Die Symphonien werden aufgrund ihrer reichen harmonischen Sprache, ihres stark polyphonen Charakters und ihrer beträchtlichen Länge als Symbol für die Endphase der österreichisch-deutschen Romantik angesehen. Bruckners Kompositionen bestimmten den damaligen zeitgenössischen musikalischen Radikalismus aufgrund ihrer Dissonanzen, unvorbereiteten Modulationen und Harmonien.

    Anders als andere Musiker und Komponisten seiner Zeit wie z.B. Richard Wagner oder Hugo Wolf zeigte Bruckner extreme Demut vor anderen Musikern, insbesondere vor schon erwähntem Wagner. Der vermeintliche Unterschied zwischen dem Menschen Bruckner auf der einen und dem Komponisten Bruckner auf der anderen Seite erschwert es, sein Leben so zu beschreiben, dass ein klarer Zusammenhang zwischen ihm und seiner Musik entsteht. Hans von Bülow beschrieb ihn als „Halb Genie, halb Trottel“. Bruckner war sehr selbstkritisch und überarbeitete seine Kompositionen häufig. Es gibt mehrere Versionen vieler seiner Werke.

    Seine Werke – hier insbesondere die Symphonien – wurden von Kritikern – hier insbesondere der einflussreiche Kritiker Eduard Hanslick – gern auf ihre Länge und den Gebrauch von Wiederholungen reduziert. Und auch Bruckners Neigung, viele seiner Werke zu überarbeiten, oft auch mit Unterstützung von Kollegen, und seine offensichtliche Unentschlossenheit, welche der Versionen er denn nun bevorzuge, gereichten ihm auch nicht eben zum Vorteil. Auf der anderen Seite wurde Bruckner von späteren Komponisten einschließlich seines Freundes Gustav Mahler sehr bewundert.

  • Feuilletöne – Sendung 281 – Günter Seuren, Das Lied von der Erde, Joachim Fuchsberger, Inge Meysel und Eisenhart Lager

    Angekommen im Jahr 2019 ist bei den Feuilletönen die Normalität zurückgekehrt. Alle Rubriken sind wieder da, und so lasen wir ‚Das Experiment‘ von Günter Seuren, hörten ‚Das Lied von der Erde‘ von Gustav Mahler in verschiedenen Aufnahmen, sahen Joachim Fuchsberger dabei zu, wie er Inge Meysel 1983 im Rahmen der Sendung ‚Heut‘ Abend‘ interviewte und verkosteten ein Eisenhart Lager von der Liebhart’s Privatbrauerei.

    Gelesen

    Günter Seuren – Das Experiment (Text)

    Der Schriftsteller wurde 1932 in Wickrath am Niederrhein geboren. Er war Mitarbeiter der Illustrierten ‚Neue Post‘ in Düsseldorf, für die er kleinere Texte verfasste. Seit 1955 war er freier Schriftsteller und Filmkritiker bei der ‚Deutschen Zeitung‘. In den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts stand er der sogenannten ‚Kölner Schule‘ des neuen Realismus nahe und verfasste neben erzählerischen Werken auch zahlreiche Hörspiele und Drehbücher für Fernsehspiele. Ab 1986 entstanden im Auftrag von ARD und ZDF eine Reihe von Drehbüchern für Dokumentarfilme; die Dreharbeiten hierfür führten ihn u. a. nach Kanada, Mexiko, Ecuador und Peru.

    Wir haben ‚Das Experiment‘ aus dem Jahre 2002 gelesen. Wir lesen davon, dass ein Mann nur noch rückwärts geht, nicht mehr vorwärts.

    Gehört

    Gustav MahlerDas Lied von der Erde

    Das Lied von der Erde ist ein sinfonischer Liederzyklus von Gustav Mahler, dennoch gehört das Werk nicht in die Reihe seiner nummerierten Sinfonien, ist aber das neunte symphonische Werk Mahlers dieser Gattung. Mahler selbst gab erst dem nachfolgenden Werk den Titel 9. Sinfonie.

    Das Werk entstand in den Jahren 1907 bis 1908. In dieser Zeit beschäftigte Mahler sich mit Nachdichtungen altchinesischer Lyrik. Er komponierte ‚Das Lied von der Erde‘ in einer Zeit privater Schicksalsschläge. Zum Einen starb die ältere Tochter Maria Anna im Alter von nur vier Jahren an Diphtherie, zum Anderen hatte er nach einer antisemitisch motivierten Pressekampagne gegen ihn als Direktor der Wiener Hofoper zurücktreten müssen. Außerdem wurde in jenem Jahr auch noch eine schwere Herzkrankheit diagnostiziert, die wenige Jahre später zu seinem Tod führen sollte. Kurz vor der Vollendung des Werkes schrieb er an Bruno Walter – der auch am 20. November 1911 in der Münchener Tonhalle die Uraufführung kurz nach Mahlers Tod leitete: „Ich war sehr fleißig. […] Ich weiß es selbst nicht zu sagen, wie das Ganze benamst werden könnte. Mir war eine schöne Zeit beschieden und ich glaube, daß es wohl das Persönlichste ist, was ich bis jetzt gemacht habe.“

    Das Lied von der Erde besteht aus sechs Teilen, in denen Mahler sieben Gedichte aus der Sammlung ‚Die chinesische Flöte‘ von Hans Bethge vertont hat. Folgende Lieder hat Mahler im Lied von der Erde vertont:
    1. Das Trinklied vom Jammer der Erde
    2. Der Einsame im Herbst
    3. Von der Jugend
    4. Von der Schönheit
    5. Der Trunkene im Frühling
    6. Der Abschied

    Bruno Walter und die Wiener Philharmoniker

    Hierbei handelt es sich um eine Aufführung aus dem Jahr 1952. Das heißt, sie kann nicht mehr ganz den klanglichen Ansprüchen der heutigen Zeit genügen. Darauf kommt es aber auch nicht an. Wir wollten einfach eine Aufnahme dabei haben, die von dem Dirigenten geleitet wird, der auch die Uraufführung dirigierte, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie das alles mal geklungen haben könnte als Mahler noch da war, zumindest fast noch da war.

    Kent Nagano und das Orchestre symphonique de Montréal

    Diese Aufnahme ist aus dem Jahr 2009, also zum Zeitpunkt dieser Aufnahme ca. 10 Jahre alt – oder jung, je nach Sichtweise. Es ist ein eher transparenter Klang, man könnte auch sagen ein französischer Klang. Kent Nagano pflegt einen sehr eleganten Stil, der so gar nicht romantisch ist. Eine moderne Interpretation.

    Wir haben uns beide Interpretationen angehört und erzählen euch, was wir von ihnen halten. Und überhaupt, wie wir ‚Das Lied von der Erde‘ gehört haben, und wie wir es einordnen.

    Gesehen

    Heut‘ AbendJoachim Fuchsberger interviewt Inge Meysel im Jahre 1983 (YouTube)

    Heut’ Abend war eine Talkshow des Bayerischen Fernsehens und des SWF, später auch des NDR. Zunächst wurde die Sendung von wechselnden Moderatoren präsentiert. Ab Dezember 1980 an übernahm dann Joachim Fuchsberger sowohl Moderation als auch Produktion bis zur 300. und letzten Folge. Die Titelmelodie komponierte Klaus Doldinger.

    Joachim „Blacky“ Fuchsberger wurde 1927 in Stuttgart geboren. Er war Schauspieler, Synchronsprecher, Hörbuchsprecher und Showmaster.
    In einem Zeitraum von rund 60 Jahren war er in über 80 Filmen und Fernsehserien zu sehen. Berühmt wurde er unter anderem durch die Edgar-Wallace-Filmreihe aus den 1960er Jahren, in der er häufig einen Inspektor von Scotland Yard verkörperte. Zudem war er mit Sendungen wie ‚Der heiße Draht‘, natürlich ‚Auf Los geht’s los‘ und eben ‚Heut’ abend‘ als Showmaster erfolgreich. Er starb 2014 in Grünwald in der Nähe von München.

    Die Tochter des deutschen jüdischen Kaufmanns Julius Meysel und seiner dänischen Frau Margarete Hansen beendete mit 17 Jahren vorzeitig die Schule und begann 1930 ihre Theaterkarriere in Zwickau, Berlin und Leipzig. Zum ersten Mal stand Inge Meysel im Alter von drei Jahren in der Oper Hänsel und Gretel als Engel auf der Bühne.
    In der Zeit von 1933 bis 1945 hatte Inge Meysel als „Halbjüdin“ Auftrittsverbot. Ab den 1960er Jahren stand bei Inge Meysel das Fernsehen im Mittelpunkt. Bekannt wurde sie vor allem in der Rolle der Käthe Scholz in der Fernsehserie Die Unverbesserlichen, die von 1965 bis 1971 produziert wurde. Ihren ersten politischen Auftritt hatte Inge Meysel 1925 mit einer Rede gegen die Todesstrafe auf einer Kundgebung der Berliner Jungdemokraten. Auch an Protesten gegen den Paragraphen 218 beteiligte sie sich bereits in dieser Zeit. Ende der zwanziger Jahre wechselte sie zu den Jungsozialisten.
    1972 unterstützte sie den Wahlkampf von Willy Brandt und 1978 gehörte sie neben Alice Schwarzer und acht weiteren Frauen zu den Klägerinnen im sogenannten „Sexismus-Prozess“ gegen den Stern. 1981 lehnte sie das Bundesverdienstkreuz ab, weil es keinen Orden wert sei, dass jemand „sein Leben anständig gelebt hat“. Den Kampf gegen AIDS unterstützte sie durch mehrere Auftritte bei Benefizveranstaltungen.

    Im Januar 1987 sprach sie in einem Interview in der Emma über ihre gleichgeschlechtliche Erfahrung: „Männer waren gestrichen, bis 21. Aber da hatte ich schon längst eine Liebesbeziehung zu einer Frau. Schon 1975 sprach sie in einer Theater-Talk-Show über gleichgeschlechtliche Erlebnisse. 1991 trat sie als prominentes Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben in Erscheinung. Inge Meysel starb am 10. Juli 2004 in ihrem Haus im niedersächsischen Bullenhausen.

    Verkostet

    Liebhart’s Brauerei – Eisenhart Lager

    Mithilfe ortsansässiger Handwerksunternehmen wurde die Liebhart’s Brauerei neu aufgebaut. Ende 2004 begann die Planung der Anlagen, im darauffolgenden Jahr wurde der Braukessel angefeuert. Es handelt sich um einen Familienbetrieb. Beim ‘Eisenhart Lager’ handelt es sich um ein Bier, was aus Hopfen und Gerstenmalz aus biologischem besteht. Die Bestandteile dieses Bieres stammen allesamt aus ökologischer Landwirtschaft und werden ohne Zusatz von Agrarchemie oder Pestizide hergestellt.

  • Feuilletöne – Sendung 278 – Leonard Bernstein Special und Port Charlotte 10

    Leonard Bernstein und Port Charlotte, wenn das mal keine gute Kombination ist! Und so reden wir in unserem zweiten Special des Jahres über genau diese beiden. Über den phantastischen Dirigenten, Komponisten und Musiker und über einen 10-jährigen Whisky. Ob der auch toll ist? Hört selbst!

    Und: Weiterhin nicht vergessen, abzustimmen!
    Alben des Jahres: https://www.feuilletoene.de/gehoert/alben-des-jahres-2018/
    Bücher des Jahres: https://www.feuilletoene.de/gelesen/buecher-des-jahres-2018/

    Leonard Bernstein 100!

    Biographie

    Leonard „Lenny“ Bernstein wurde 1918 als Louis Bernstein in Lawrence, Massachusetts geboren. Er war Komponist, Dirigent und Pianist. Er komponierte u.a. ‚On the Town‘ ‚Candide‘, und natürlich die ‚West Side Story‘. Sowohl ‚On the Town‘ als auch ‚West Side Story‘ wurden verfilmt. Leonard Bernstein entstammte einer jüdischen Familie, sein Vater kam aus der Ukraine, schlug sich mit Hilfsarbeiten durch und kam erst mit der Gründung einer Kosmetikfirma gemeinsam mit seinem Onkel zu einem gewissen Wohlstand. Der Vater heiratete die jüdisch-russische Jennie. Leonard Bernstein lebte durch die häufigen Umzüge seiner Eltern zunächst scheu und zurückgezogen. Er blieb lange Zeit ein schwächliches und oft kränkelndes Kind mit Asthma und Heuschnupfen. Eine große Freude in seiner Kindheit waren die Besuche der Synagoge mit seinen Eltern, da dort Chorgesang und Orgelspiel zu hören waren. Seine Freude an der Musik wuchs nochmals, als der Familie von einer Tante ein gebrauchtes Klavier geschenkt wurde. Er spielte so lange darauf herum, bis er mit elf Jahren von einer Nachbarin die ersten Klavierstunden erhielt.

    Mit vierzehn Jahren bekam er Klavierunterricht am Konservatorium. Er wollte Pianist werden. Dieser wurde zunächst von seinem Vater abgelehnt. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen mit finanziellen Konsequenzen für Leonard Bernstein. Da er sich jedoch als ein überdurchschnittlich guter Schüler bewährt hatte, durfte er nach dem allgemeinen Schulabschluss ein Musikstudium an der Harvard-Universität aufnehmen. Hier belegte er neben den Vorlesungen des Musikstudiums auch noch Philosophie, Ästhetik, Literatur- und Sprachwissenschaften. Seine Studienzeit beschrieb er später als die schönste Zeit seines Lebens. Auf Anraten von Dimitri Mitropoulos begann er am Curtis Institute of Music in Philadelphia bei Serge Koussevitzky in Tanglewood dirigieren zu lernen. Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte Bernstein aber 1934 als Pianist mit dem Boston Public School Symphony Orchestra und dem Klavierkonzert von Edvard Grieg.

    Sein erstes eigenes Konzert als Dirigent und Komponist gab er 1939 in Harvard. 1940 hatte er seinen ersten Auftritt als Dirigent einer Symphonie im neu eröffneten Berkshire Music Center vom Tanglewood Music Festival. 1943 wurde er Assistant Conductor des New York Philharmonic Orchestra unter Artur Rodziński. Ebenfall 1943 konnte Bernstein seine Begabung unter Beweis stellen, als er kurzfristig für den erkrankten Bruno Walter in der Carnegie Hall einspringen musste. Die Aufführung von Schumanns Manfred-Ouvertüre und Strauss’ Don Quixote wurde über den Rundfunk landesweit übertragen und machte ihn über Nacht in den gesamten USA bekannt. Er konnte nun zahlreiche Konzerte mit weltweit bekannten Orchestern dirigieren. Er war von 1958 bis 1969 der erste US-amerikanische Musikdirektor des New York Philharmonic Orchestra sowie regelmäßiger Gastdirigent der Wiener Philharmoniker und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks bis zu seinem Tod 1990.

    Sein Repertoire umfasste klassische, avantgardistische und moderne Werke. Ob Jazz oder Pop, nichts war ihm fremd und alles hatte seinen Platz. Ein Komponist hatte es ihm besonders angetan: Gustav Mahler. Seine erste Symphonie namens ‚Jeremiah‘ schrieb er 1943, die er seinem Vater widmete. Die Uraufführung dirigierte er mit dem Pittsburgh Symphony Orchestra 1944. Seine Symphony Nr. 2 ‚The Age of Anxiety‘ feierte 1949 mit dem Boston Symphony Orchestra unter Serge Koussevitzky und Bernstein am Klavier Premiere. Die Symphony Nr. 3 ‚Kaddish‘, folgte im Jahr 1963 und wurde vom Israel Philharmonic Orchestra uraufgeführt. Das Musiktheater ‚Mass‘, ein Theaterstück für Sänger, Schauspieler und Tänzer kam 1971 in Washington zur Uraufführung. Seine Fernsehreihe ‚Young People’s Concerts‘ mit dem New York Philharmonic Orchestra darf wohl als einflussreichste Fernsehsendung zur musikalischen Bildung aller Zeiten bezeichnet werden. Zwischen 1958 und 1972 leitete Bernstein insgesamt 53 Konzerte dieser Reihe. Mit Werken der klassischen Musik erläuterte er Grundbegriffe der Musik, erklärte die musikalischen Eigenschaften des Impressionismus oder stellte Komponisten und deren Werke vor.

    Leonard Bernstein dirigierte sein erstes Konzert in Deutschland bereits im Jahr 1948. 1987 gründete er gemeinsam mit Justus Frantz die internationale Orchesterakademie – heute heißt es Schleswig-Holstein Festival Orchestra. Das dazugehörende Klassik-Festival wurde ein Jahr zuvor von Justus Frantz ins Leben gerufen und findet seitdem alljährlich zwischen Juni und August in Schleswig-Holstein statt. Bernstein war seitdem auch an der allgemeinen Planung des Festivals beteiligt. Als eine seiner letzten Produktionen dirigierte Leonard Bernstein 1989 auf eine spontane Einladung von Justus Frantz hin in Berlin Beethovens 9. Sinfonie. Er ließ Musiker aus dem damaligen West- und Ost-Deutschland sowie aus den vier Besatzungsmächten USA, Sowjetunion, Frankreich und UK gemeinsam auftreten. Er ließ hier anlässlich des Falls der Berliner Mauer im vierten Satz der 9. Symphonie Beethovens ‚Freiheit‘ statt ‚Freude‘ singen. Damit machte er aus ‚Ode an die Freude‘ ‚Ode an die Freiheit‘. „Ich bin sicher, Beethoven würde uns zustimmen“, war Bernstein überzeugt.

    Im großen Sendesaal des Funkhauses Wien fand 1963 die erste Aufführung von Leonard Bernsteins Musical ‚Candide‘ in deutscher Sprache statt. Im Jahre 1959 trat Leonard Bernstein erstmals bei den Salzburger Festspielen auf, 1966 debütierte er an der Wiener Staatsoper mit ‚Falstaff‘. Ebenfalls 1966 nahm er sein erstes Konzert mit den Wiener Philharmonikern auf. Er dirigierte Mahlers ‚Das Lied von der Erde‘. Die Verbindung Bernsteins mit den Wiener Philharmonikern war eine ganz besondere. Bernstein hat mit eben jenen sämtliche Sinfonien von Mahler dirigiert. 1978 kehrte er noch einmal nach Wien zurück, um an der Wiener Staatsoper Otto Schenks Fidelio-Inszenierung neu zu beleben.

    Musik

    West Side Story

    Bernstein kombinierte für dieses Musical verschiedenste Musikelemente miteinander. Es sind z. B. Elemente aus verschiedenen Jazzströmungen, der klassischen Oper und der lateinamerikanischen Tanzmusik enthalten. Durch die Verwendung bestimmter musikalischer Mittel charakterisiert er die rivalisierenden Gruppen dieses Musicals, der Jets und der Sharks.

    Die Jets – zur Zeit der Veröffentlichung des Musicals die modernste Errungenschaft der Technik – sind eine Gruppe von jungen einheimischen New Yorkern, die in den sozial schwächeren Teilen der Stadt aufwachsen. Um das Lebensgefühl dieser Gruppierung auszudrücken, greift Bernstein auf die Musik der 50er Jahre zurück, den Progressive Jazz. Bei diesem handelt es sich um eine Verbindung von Jazz und europäischer Kunstmusik. Man hört treibende hektischer Rhythmen, viele Dissonanzen, zahlreiche große Tonsprünge, eine abgerissene Melodieführung und natürlich eine von den Jazzbands übernommene Instrumentierung und Tongebung. Die Sharks wiederum sind eine Gruppe von eingewanderten Puerto-Ricanern. Diese treffen in den Slums New Yorks auf die Jets, was immer wieder zu Konflikten zwischen den beiden Gruppen führt. Bernstein gelang es, genau diese Spannungen musikalisch darzustellen. Die Sharks werden durch lateinamerikanische Tanzmusik charakterisiert. Hier hören wir beschwingte tänzerische Rhythmen, Wechsel zwischen 6/8 und 3/4 Takt, ein großes Unterhaltungsorchester mit besonderer Betonung lateinamerikanischer Perkussionsinstrumente, eine weiche Tongebung, sowohl vokal als auch instrumental und einen Wechsel von staccato und portato.

    In der Liebesbeziehung zwischen Maria und Tony verbinden sich die unterschiedlichen Musiken der Jets und der Sharks und somit auch die verschiedenen Stilmittel. Dies setzt Bernstein um, indem er in z. B. in dem Song ‚Maria‘ sowohl musikalische Elemente der Jets – wie etwa den Tritonus – mit Elementen der Sharks – wie z. B. den Rhythmus – in Verbindung bringt.

    Mass

    MASS: A Theatre Piece for Singers, Players, and Dancers – ist ein Musiktheaterstück. Das Stück ist eine Art Gottesdienst, bei dem einiges außer Kontrolle gerät. Ein Priester versammelt seine Gemeinde um sich und feiert mit ihnen die katholische Messe. Unterbrochen wird diese durch tiefe Lebens- und Glaubenskrisen des Priesters und der Gemeindemitglieder. Der Musikstil ändert sich ständig und es kommen viele Stile des 20. Jahrhunderts vor, wie z.B. Jazz, Blues, Rock, Musical, Expressionismus oder Zwölftontechnik.

    Die europäische Erstaufführung fand 1973 durch ein Gastspiel des Yale Symphony Orchestra unter der Leitung von John Mauceri im Wiener Konzerthaus statt. Die deutschsprachige Erstaufführung fand 1981 in der Wiener Staatsoper statt.

    Bernstein benötigte einige Jahre zum Komponieren. Es war die Zeit der Hippies und der Beginn der Frauen- und Umweltbewegung. Zudem steckten die USA mitten im Vietnamkrieg. In dieser politischen Gemengelage sorgte Bernsteins Stück für heftige Kontroversen. Sein Umgang mit dem Messeritus war ebenso umstritten wie die Botschaft von Friede und Geschwisterlichkeit, mit der Bernstein indirekt seine Ablehnung des Vietnamkriegs kundtat. Das Stück basiert auf der lateinischen Liturgie von 1962 der römisch-katholischen Kirche, die zur Zeit des Kompositionsauftrags in Gebrauch war. Die Uraufführung fand aber nach der gemäß dem Beschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils durchgeführten Liturgie-Reform statt. Das Stück beinhaltet außerdem Texte Bernsteins und des Broadway-Komponisten Stephen Schwartz. Aus dem Werk extrahierte Bernstein drei Sätze unter dem Titel ‚Three Meditations‘ für Cello und Orchester.

    Bernstein als Dirigent

    Bernstein war in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine der wichtigsten Dirigenten. Bei vielen Musikern, einschließlich der Mitglieder der Wiener Philharmoniker, wurde er hoch angesehen, was durch seine Ehrenmitgliedschaft belegt wurde. Er genoss ab den 60er Jahren eine Art Superstar-Status, der dem von Herbert von Karajan ähnelte, obwohl er im Gegensatz zu jenem relativ wenig Opern dirigierte und ein Teil seines Ruhmes natürlich auch auf seinen Erfolgen als Komponist beruhte.

    Bernstein war der erste in Amerika geborene Musikdirektor des New York Philharmonic Orchestras. Er deckte ein breites Repertoire von der Barockzeit bis zum 20. Jahrhundert ab, obwohl er sich ab den 1970er Jahren eher mit Musik der Romantik beschäftigte. Besonders gern dirigierte er die Werke von Gustav Mahler, die amerikanischer Komponisten, wie George Gershwin, Aaron Copland, Charles Ives, Roy Harris oder William Schuman.  Sein Stil war durch extreme Emotionen gekennzeichnet, wobei der Rhythmus der Musik visuell auch durch seine sehr körperliche Art des Dirigierens vermittelt wurde, da wurde auch schon mal gehüpft und gesprungen während eines Konzertes. Seine Dirigate waren tendenziell stärker von einer persönlichen Ausdruckskraft geprägt. Musiker berichteten oft, dass sein Verhalten in der Probe dieselbe war wie im Konzert. So wurde Bernstein auf der einen Seite sehr gefeiert und auf der anderen Seite sehr skeptisch gesehen. Und so ist es auch bis heute. Die einen loben seine emotionale Herangehensweise, seine überbordenden Dirigate, die auch mal den ein oder anderen Zeitrahmen sprengen konnten, weil Bernstein der Meinung war, das soll so; die anderen sehen Bernstein skeptisch, weil er nicht immer werktreu war, sich nicht immer ganz genau an die Partitur gehalten hat und auch nicht immer alle Vorgaben der KomponistInnen befolgte, weil ihm die Aussage des Werkes wichtiger war als alle Noten immer genau so zu spielen, wie es vorgeschrieben war.

    Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte. Manchmal hat er es vielleicht an der ein oder anderen Stelle übertrieben. Man siehe sich z. B. die ein oder andere Aufnahme der Pathétique von Tschaikowsky oder auch das Adagio der 9. Symphonie von Mahler an. Die Tempi liegen hier z. B. deutlich über den üblicherweise gewählten. So dass die Sätze deutlich länger sind. Aber auf der anderen Seite sind es genau diese Dinge, die Menschen die ein oder der anderen Komposition näher gebracht haben. Und viele hätten vielleicht ohne diese Art zu dirigieren gar nicht zur Klassik gefunden, wer weiß.

    Bernstein und Mahler

    Bernstein war der erste, der alle Mahler-Symphonien hintereinander als Zyklus aufnahm. Das erste Mal mit dem New York Philharmonic Orchestra. Das nimmt ihm keiner! Zweimal hat er mit den Wiener Philharmonikern Mahler aufgenommen. Beide Male zunächst mit Schwierigkeiten. Er musste bei einigen Musikern mit Widerständen kämpfen. Sie wollten Mahler nicht, sie wollten Bernstein nicht. Beide Male hat er sie überzeugt, mit seinem Enthusiasmus, seiner Inbrunst, seiner Liebe zu Mahler und zur Musik.

    Bernsteins Tod

    Seine letzte Konzertreise führte ihn 1990 durch Japan. Jedoch musste er diese aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig abbrechen. 1990 dirigierte Bernstein das Boston Symphony Orchestra in Tanglewood. Diese Aufnahme der ‚Four Sea Interludes‘ von Benjamin Britten und der 7. Sinfonie von Beethoven wird als sein Final Concert bezeichnet. Während des Konzerts erlitt er einen Schwächeanfall . Dennoch dirigierte er bis zum Schluss und verabschiedete sich mit den Worten „It´s over.“ Noch im Oktober gab er bekannt, dass er sich auf Grund der angeschlagenen Gesundheit vom Dirigieren zurückziehen werde. Am 14. Oktober 1990 starb Bernstein 72-jährig an akutem Herzversagen infolge eines Emphysems und einer Krebserkrankung.

    Seine Freunde legten ihm einen Taktstock, ein Stück Bernstein und die Partitur von Gustav Mahlers 5. Sinfonie mit in den Sarg – weil er gerade diese in seinem Musikerleben so meisterhaft beherrscht habe. Aus Anlass seines 100. Geburtstages im Jahr 2018 fanden weltweit viele Veranstaltungen statt. Insgesamt wurden 2.000 Termine zur Würdigung Leonard Bernsteins gezählt.

    Unter anderem erwähnt wurden in diesem Podcast:

    West Side Story
    Candide
    Gustav Mahler – 5. Symphonie
    Mass
    Young People’s Concerts

    Stimmen, die außer den unseren in diesem Podcast zu hören sind

    Leonard Bernstein selbst
    – Jamie Bernstein – Tochter
    – Nina Bernstein – Tochter
    – Alexander Bernstein – Sohn
    – Craig Urquhart – Persönlicher Assistent
    Marin Alsop – Dirigentin
    Kent Nagano – Dirigent
    Christoph Eschenbach – Dirigent
    – Sue Mallet – Leiterin für Planung beim London Symphony Orchestra
    – Steve J. Sherman – Fotograf
    Peter Schmidl – Musiker der Wiener Philharmoniker
    – Werner Esel – Musiker der Wiener Philharmoniker
    Norman Lebrecht – Autor

    Verkostet

    Port Charlotte 10

    Bruichladdich wurde 1881 erbaut. Im Gegensatz zu den meisten Brennereien, die meist aus umgebauten Bauernhäusern entstanden sind, wurde Bruichladdich als Destillerie geplant und gebaut. Von 1929 bis 1937 wurde nicht produziert, danach folgten einige Besitzerwechsel. Invergordon baute 1974 ein weiteres Paar Brennblasen ein. 1994 wurde die Brennerei erneut stillgelegt, bis sie im Jahr 2000 von Mark Reynier, Simon Coughlin und Gordon Wright für 7.500.000 £ gekauft und anschließend vollständig renoviert wurde. Als Brennmeister konnte Jim McEwan gewonnen werden, der vorher bei Bowmore war. 2012 wurde bekanntgegeben, dass Rémy Cointreau die Brennerei für 58.000.000 £ gekauft hat. Wir haben heute einen der rauchigen Bruichladdich probiert, sie heißen Port Charlotte und wir haben es diesmal mit dem 10-jährigen zu tun, der mit 50% angefüllt wird, 40 ppm hat und aus 65% 1st-Fill Bourbon, 10% 2nd-Fill Bourbon und 25% 2nd-Fill Weinfässern zusammengebaut wird.