Schlagwort: The Smiths

  • Die Jahre 1982 bis 1985: Laurie Anderson, Genesis, Anne Clark, The Smiths und Koval Millet

    Wir sprechen mal wieder über die 80er, diesmal mit einem etwas veränderten Konzept, denn wir haben uns Alben der Jahre 82-85 vorgenommen, die Herr Martinsen damals u.a. so gehört hat. Mit dabei sind ‚Big Science‘ von Laurie Anderson, ‚Genesis‘ von gleichnamiger Band, ‚Joined up Writing‘ von Anne Clark und ‚Meat is Murder‘ von The Smiths. Zu guter Letzt verkosteten wir noch den Koval Millet.

    Alben Jahre 82 – 85

    Laurie Anderson – Big Science (1982)

    Laurie Anderson heißt gebürtig Laura Philips Anderson und erblickte 1947 in Illinois das Licht der Welt. Sie ist Performance-Künstlerin, Musikerin und Filmregisseurin. Nach ihrem Highschool-Abschluss studierte sie Kunstgeschichte. 1972 graduierte sie zum Master of Fine Arts. 1977 entwickelte sie den Viofonografen, eine Violine mit einer aufmontierten 7″-Single, über die sie den Violinenbogen strich. Bekannt wurde sie 1981 mit ‘O Superman’, mit der sie Platz 2 der britischen Singlecharts erreichte. In Deutschland präsentierte sie 1989 auf ihrer Tour ‘Strange Angels’ nahezu alle Lieder in deutscher Sprache. Für die Encyclopædia Britannica schrieb sie ein ergänzendes Essay zum Eintrag über New York City. Im Laufe ihrer Karriere arbeitete sie unter anderem mit Andy Kaufman, William S. Burroughs, Peter Gabriel, Jean Michel Jarre, John Cage und Philip Glass zusammen.

    Big Science ist das 1982 erschienene Debütalbum der Avantgarde-Künstlerin Laurie Anderson. Das Album wurde vor allem bekannt wegen des Songs ‚O Superman‘, der völlig unerwartet Platz 2 in Großbritannien erreichte. 

    Obwohl ‚Big Science‘ als ihr Debütalbum angesehen wird, hatte sie zuvor ein Doppelalbum mit dem Titel ‚You’re the Guy I Want to Share My Money With‘ aufgenommen, eine Zusammenarbeit mit William S. Burroughs und John Giorno.

    Herr Martinsen lernte dieses Album durch die Familie seines damaligen Schulkollegen kennen, die immer sehr stolz ihre teure HiFi-Anlage mit allerlei Musik vorführten. Und da lief dann eben auch Laurie Anderson. ‚O Superman‘ hatte es ihm umgehend angetan. Und so lernte Herr Martinsen die Musik dieser Künstlerin kennen.

    GenesisGenesis (1983)

    Genesis ist eine Band, die 1967 an der Charterhouse School in Surrey, gegründet wurde. Die kommerziell erfolgreichste und langlebigste Besetzung bestand aus dem Keyboarder Tony Banks, dem Bassisten und Gitarristen Mike Rutherford und dem Schlagzeuger und Sänger Phil Collins. Andere ehemalige Mitglieder waren Peter Gabriel, sowie die Gitarristen Anthony Phillips und Steve Hackett. Die Band wandelte im Laufe der Jahre ihren Stil von Progressive Rock in Richtung Rock/Pop. Sie haben weltweit zwischen 100 und 150 Millionen Albern verkauft.

    ‚Genesis‘ ist das zwölfte Studioalbum der Band, das 1983 veröffentlicht wurde. Nach einer ausgedehnten Tour zum Album ‚Abacab‘ machte Genesis eine achtmonatige Pause, bevor sie sich im Frühjahr 1983 neuerlich trafen, um ein neues Studioalbum aufzunehmen. Es ist das erste Album, was sie in ihrem eigenen Studio namens ‚The Farm‘ geschrieben, aufgenommen und vollständig produziert haben. Der Titel des Albums rührt daher, dass das Album von allen drei Mitgliedern gemeinsam geschrieben wurde und somit ein gemeinsames Projekt der Band war. 

    ‚Genesis‘ war das dritte Album in Folge, was die Nummer 1 der britischen Album-Charts erreichte. Zwischen 1983 und 1984 wurden fünf Singles veröffentlicht, wobei ‚Mama‘ die erfolgreichste Auskopplung war.

    Mit diesem Album lernte Herr Martinsen diese Band kennen. Der Song ‚Mama‘ war der erste Song der Band, den er wahrnahm, und er hat sich damals sehr gewundert, dass Phil Collins in einer Band namens ‚Genesis‘ sang. Es sollte ihm wenig später mit Peter Gabriel ähnlich gehen. 

    Anne Clark – Joined Up Writing (1984)

    Anne Charlotte Clark, geboren 1960 in Croydon bei London, ist Dichterin, Songwriterin und Musikerin. Ihr erstes Album, ‚The Sitting Room‘, wurde 1982 veröffentlicht und seitdem hat sie über ein Dutzend weitere Alben veröffentlicht.

    Ihre musikalisches Werk kann man grob zum Spoken Word, Electronic und möglicherweise dem avantgardistischen Genre zuordnen.

    Sie spricht meist zur Musik, statt zu singen. Sie gilt neben Laurie Anderson als eine der Pionierinnen dieser Kunst. Viele ihrer Texte setzen sich mit den Unvollkommenheiten der Menschheit, des Alltags und der Politik auseinander. Sie ist besonders in Europa sehr populär.

    Von dieser Künstlerin hat Herr Martinsen die erste Fremdsprache gelernt, nämlich Englisch. Vieles von dem, was Herr Martinsen auf Englisch ausspricht, wie er es ausspricht, ist eine Folge dieses Albums und dieser Künstlerin. Dieses Album ist vielleicht eines der typischsten Vertreter seiner Zeit. Traurig, verzweifelt und resigniert.

    The SmithsMeat is Murder (1985)

    The Smiths waren eine Band, die 1982 in Manchester gegründet wurde. Kritiker:innen betrachten die Band als eine der wichtigsten Bands der 80er Jahre. Interne Spannungen führten 1987 zu ihrer Auflösung, und nachfolgende Angebote zur Wiedervereinigung wurden abgelehnt. Marrs Gitarrenarbeit erinnerte an den Jangle-Pop-Sound von Roger McGuinn von den Byrds. Und Morrisseys komplexe, elaborierte Texte kombinierten Themen des gewöhnlichen Lebens mit sarkastischem Humor.

    ‚Meat is Murder‘ ist das zweite Album dieser Band. Nach dem Debütalbum, welches schlicht ‚The Smiths‘ hieß, produzierten Sänger Morrissey und Gitarrist Johnny Marr das Album selbst, unterstützt von Stephen Street. 

    Um die Klanglandschaft des Albums aufzubauen, stellte Morrissey Marr und Street seine persönlichen Kopien von BBC-Soundeffekt-Schallplatten zur Verfügung, von denen Samples genutzt wurden. Diese Praxis wurde auf zukünftigen Smiths Alben fortgesetzt.

    ‚Meat Is Murder‘ ist ernster und politischer als das Album davor, einschließlich des Titeltracks und des Songs ‚The Headmaster Ritual‘, wo es um Gewalt der Lehrer:innen gegen Schüler:innen geht. Musikalisch ist die Band experimentierfreudiger geworden.

    Morrissey brachte nun auch seine politische Haltung in vielen seiner Interviews zum Ausdruck. Er lehnte die Politik von Thatcher ab, die Monarchie und seine musikalischen Zeitgenossen natürlich auch.  Er begann, den Vegetarismus entschieden zu fördern und zu fordern, und überzeugte sogar einmal eine schottische TV-Show, während der Essenszeit Aufnahmen von Schlachthöfen zu senden. 

    Und es setzt auch das ein, was ihn bis heute ausmacht, nämlich das seine Meinung nicht nur teilweise wundersam und merkwürdig ist, sondern dass alle anderen diese Wundersamigkeiten und Merkwürdigkeiten gefälligst zu teilen haben. So verbot Morrissey z.B. dem Rest der Gruppe, sich während des Essens von Fleisch fotografieren zu lassen. Nun, er sollte im Laufe der Jahr noch sehr viel wunderlicher werden. Und ernst nehmen sollte man ihn heuzutage lieber nicht mehr. 

    Damals war diese Band eine der Lieblingsbands des besten Freundes von Herrn Martinsen. Anfänglich konnte er allerdings mit dieser Musik gar nicht so furchtbar viel anfangen. Zum einen war es ja nicht seine Musik, sondern eben die des besten Freundes und zum anderen wurde Morrissey nicht müde, Robert Smith von The Cure zu beleidigen, also den Sänger der Lieblingsband des Herrn Martinsen. Und so ging es ja nun wirklich nicht. Es war also schwierig. Im nachhinein und rückblickend muss Herr Martinsen allerdings zugeben, dass es ohne diese Band nicht so hübschen Indie gegeben hätte wie es ihn mittlerweile nun mal gibt, und dass das schon ziemlich hübsche Musik ist. Und dass Johnny Marr schon so ziemlich mit das Beste ist, was sich so Gitarrist nennt.

    Verkostet

    Koval Millet

    Koval Distillery ist eine Craft Distillery in Chicago, die 2008 gegründet wurde. Es ist die erste Brennerei innerhalb der Stadtgrenzen von Chicago seit der Prohibition. Die Gründer von Koval sind Robert und Sonat Birnecker, die die Destillationstraditionen und -techniken von Roberts österreichischem Großvater in den USA etablieren wollen. Dafür gaben sie sie sogar ihre akademische Karriere auf und gründeten eben diese Brennerei. Koval stellt preisgekrönte Whiskys, Brandys und Liköre her. Die Brennerei ist koscher und nutzt nur Bio-Produkte. Koval ist Jiddisch und bedeutet Schmied.

    Der Whiskey besteht zu 100% aus Hirse, daher auch der Name dieses Whiskeys. Er wird mit 40% abgefüllt. 

  • Feuilletöne- Sendung 209 – Simone De Beauvoir, The Smiths, One Day at a Time und Glen Grant 10

    Endlich geht es auch mal um eine Philosophin, und zwar um Simone De Beauvoir. Sie hat ‚Das andere Geschlecht‘ geschrieben, wir haben es gelesen und unterhalten uns darüber. Außerdem hörten wir ‚Strangeways, here we come‘ von The Smiths, sahen ‚One Day at a Time‘ und verkosteten einen 10-jährigen Glen Grant.

    Gelesen

    Simone De BeauvoirDas andere Geschlecht

    Simone-Lucie-Ernestine-Marie Bertrand de Beauvoir kam 1908 in Paris zur Welt und starb am 1986 ebenfalls in Paris. Sie war Schriftstellerin, Philosophin und Feministin. Sie schrieb zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Memoiren. Und sie gilt als Vertreterin des Existentialismus. 1949 schrieb Simone de Beauvoir ihr bekanntestes Werk ‚Das andere Geschlecht‘. Sie beschreibt hier, dass Frauen zu dem gemacht werden was sie sind, und nicht von vornherein irgendetwas sind, was Männer ihnen gerne nachsagen, unterstellen oder gerne hätten. Frauen werden in Abgrenzung zum Männlichen, das historisch als das Menschliche wahrgenommen wird, definiert. Verhaltensweisen, Schönheit und alles andere ist nicht, sondern wird.

    Gehört

    The SmithsStrangeways, here we come

    Nur vier Alben hat die Band aus Manchester veröffentlicht. Diese Band, die von vielen so abgefeiert wird, wie sonst nur noch die Beatles, die Stones, The Clash oder The Cure. Es gibt nur wenig Bands, die so viel Einfluss auf die Indie-Musik hatte wie eben The Smiths. Den Britpop hätte es ohne sie nicht gegeben. ‚Strangeways, Here We Come‘ ist das letzte Studioalbum dieser Band. Veröffentlicht 1987. Es wurde gar die Nummer zwei in den britischen Alben-Charts und blieb dort 17 Wochen. Alle Songs wurden von Johnny Marr komponiert und von Morrissey getextet und gesungen.

    Gesehen

    One Day at a Time (IMDb)

    One Day at a Time ist eine Sitcom aus dem Jahr 2017. Es handelt sich um eine Eigenproduktion von Netflix. Sie ist ein Remake der gleichnamigen Serie, die von 1975 bis 1984 ausgestrahlt wurde. Netflix veröffentlichte die erste Staffel im Januar 2017. Schon im März 2017 wurde dann beschlossen, sie um eine zweite Staffel zu erweitern.

    Es geht um die kubanische Familie Alvarez, die aus der Arzthelferin und ehemaligen Militärsanitäterin Penelope, ihren zwei Kindern Elena und Alex und aus Lydia, der Mutter von Penelope, besteht. Sie wohnen zusammen in einer Mietwohnung in Los Angeles. Und auch der Sohn des Vermieters wohnt im selben Haus wie die Familie und ist ein sehr guter Freund.

    Verkostet

    Glen Grant 10

    Die Brennerei wurde 1840 gegründet. 1898 ersetzte man die ursprünglichen Floormaltings durch Drummaltings und erbaute auf der anderen Straßenseite eine Brennerei namens Caperdonich, die aber zum damaligen Zeitpunkt noch Glen Grant No. 2 hieß. Bis zur ersten Schließung von Glen Grant No. 2 in 1902 waren die beiden Brennereien durch eine Pipeline verbunden. Glen Grant wurde 1973 von vier auf sechs und 1977 auf acht Brennblasen erweitert. Von 2001 bis Ende 2005 gehörte die Brennerei zu Pernod Ricard. Seit 2005 gehört Glen Grant zur Campari Gruppe. Wir haben den 10 Jahre alten Glen Grant verkostet und sagen euch in dieser Folge, wie wir ihn fanden.