Schlagwort: Am Broadway

  • 116-Fjodor Dostojewski, Götz Alsmann und Doctor Who

    Neuigkeiten

    Carl Nielsen wäre am 9. Juni 1865 150 geworden
    Pierre Brice ist gestorben –> Der Nachruf bei Bücherstadt Kurier
    James Last ist gestorben
    Christopher Lee ist tot
    Ornette Coleman ist tot

    Gelesen

    Fjodor Michailowitsch DostojewskiWeiße Nächte –> Das meint Bücherstadt Kurier

    Bei ‚Weiße Nächte‘ handelt es sich um eine Novelle. Sie erschien 1848 unter dem Originaltitel  ‚Weiße Nächte. Ein gefühlvoller Roman (Aus den Memoiren eines Träumers).

    In dieser Novelle gibt es einen Ich-Erzähler, der Namenlos bleibt, und der des Nachts in Sankt Petersburg auf ein 17-jähriges Mädchen trifft, sie heißt Nastenka. Sie weint. Er spricht sie an, und es sollte sich eine Freundschaft und im Lauf der folgenden Nächte eine zarte Liebe entwickeln. Von nun an treffen sich jede Nacht am selben Ort zur gleichen Zeit. Sie sprechen während dieser Treffen über ihr bisheriges Leben. Der junge Mann erzählt von seinem einsamen Leben als Träumer. Nastenka erzählt von einer unerfüllten Liebe zu einem ehemaligen Untermieter ihrer Großmutter, mit dem sie durchbrennen wollte. Dieser wollte allerdings erst einmal Geld verdienen, um ihr ein angenehmes Leben bieten zu können. Noch immer wartet sie sehnsüchtig auf die Rückkehr dieses Mannes. In der Zwischenzeit lernen sich Nastenka und der junge Mann immer besser kennen und schließlich lieben. Doch während die Liebe des Erzählers immer stärker wird, ist Nastenka sich ihrer nicht sicher und muss sich deshalb entscheiden zwischen ihm und ihrer großen Liebe, auf die sie ja immer noch wartet.

    Der Roman endet mit der Rückkehr von Nastenkas Verehrer, für den sie sich auch entscheidet. Der Erzähler verspricht ihr, die Freundschaft nicht zu beenden, sondern sie aufrecht halten zu wollen.

    Gehört

    Götz Alsmann – Am Broadway (Homepage) (Spotify)

    Wir hatten dieses Album bereits als Empfehlung, und das war, wie sich herausstellen sollte, insofern ein Fehler, als dass es diesem Album nicht gerecht wird. Es musste nochmal bei ‚Gehört‘ besprochen werden. Warum? Dieses Album hat viele Besonderheiten. Arrangements, Instrumentation, Produktion und Performance stammen samt und sonders von Götz Alsmann und seiner Band. Es wurde im ältesten, noch produzierenden Studio in New York aufgenommen, dem Sear Sound Studio. Die Originale dieser Interpretationen stammen von berühmten Komponisten wie George Gershwin oder Cole Porter. Götz Alsmann hat diese nicht nur neu arrangiert, er singt dies Songs alle in deutscher Sprache. Ursprünglich englischsprachige Titel in deutscher Sprache zu interpretieren kann fürchterlich sein, davor braucht man hier aber wahrlich keine Angst zu haben. Die Musiker sind brillant. Die Produktion ist über alle Zweifel erhaben. Selten hat man ein so perfekt produziertes Album genießen dürfen. Hier stimmt wahrlich alles. Man hört, bei allem was die Musiker machen, dass es unfassbar viel Mühe gekostet haben muss, um das hinzubekommen was wir hören dürfen. Jedes noch so kleine zauberhafte Detail, wurde liebevoll in Szene gesetzt. Diese Musik stammt aus einer anderen Zeit, man wähnt sich in alten großen amerikanischen Autos, sieht die Menschen in der typischen Mode der 50er Jahre umher wandeln und wandelt auf dem Broadway vergangener Zeiten. Das ganze wurde von Herrn Alsmann und seiner Band wunderbar in die Gegenwart gehievt. Ohrwurm reiht sich an Ohrwurm. Selten gab es ein Album, dem man die Liebe mit der es gemacht wurde, so sehr anhört wie diesem hier. Und dann ist es auch noch zugänglich, einfach hörbar und nicht anstrengend. Anspruchsvoll ist es musikalisch trotzdem, aber nie fordert es den hörenden Menschen zuviel ab. Diese Kunst kommt zu den Menschen, hier muss sich keiner zur Kunst begeben. Das ist wirklich mal Jazz für alle!

    Gesehen

    Doctor Who Staffel 8 (IMDb)

    Endlich ist Doctor Who wieder da! Nach einer sehr, sehr schwachen siebten Staffel und einem dem Schauspieler leider recht unwürdigen Abgang des elften Doctors hat sich die Serie rehabilitiert. Der neue Doctor, gespielt von einem grandiosen Peter Capaldi, ist düsterer, philosophischer, er stellt die richtigen Fragen, er ist endlich wieder fehlbar. Ebenso darf sich endlich sein Companion, Clara, zu einer eigenständigen Person entwickeln und – man höre und staune – ihm sogar widersprechen und mit ihm spielen. Die ersten Folgen der Staffel stolpern noch ein wenig aus dem vergangenen Trauma hinaus, spätestens beim fulminanten zweiteiligen Finale weiß man aber, dass hier ein neue Ära beginnt. Wir freuen uns darauf, wie es im Herbst weitergeht.

    Empfehlungen

    Montag – Sonnabend 19.05 Uhr und Sonntag um 22.05 Uhr Zündfunk auf Bayern 2
    Kreisky – Kreisky vor Publikum (Homepage) (Spotify)

  • 103-Lou Salomé, The Decemberists und Jophi Ries

    Neuigkeiten

    Teuerstes Kunstwerk der Welt ist jetzt ein Bild von Paul Gauguin

    Gelesen
    Lou Andreas-Salomé oder „Die Analogie des Liebens mit dem Geistesschaffen“, Essay von Christa Bürger

    Christa Bürger erzählt uns, ganz in der Art einer Literaturprofessorin, die sie ist, vom Leben der Lou Salomé, die wir letzte Woche in “Und Nietzsche weinte” kennenlernen durften. Lou Salomé war eine für ihre Zeit außergewöhnlich ungewöhnliche Frau, die zeitlebens versuchte, der Ehe zu entfliehen und die Freiheit zu finden. Und auch wenn die Ehe sie fand und sie erst viel später die Liebe – nicht zu ihrem Mann, aber zum jungen Rainer Maria Rilke -, so hinterlässt sie ein Werk, dass ihr Leben und ihr Streben nach Wissen und Wahrheit abbildet. Ihre “Analogie des Liebens mit dem Geistesschaffen” beschreibt Bürger als “wahr sein und werden”, als Freiwerden durch Selbstfindung, als Nietzsches “werden, wer man ist”.

    Gehört

    The DecemberistsWhat a terrible World, What a beautiful World (Homepage) (Spotify)

    Über eineinhalb Jahre hat es gedauert bis das Album aufgenommen und fertig gestellt wurde. Sie haben sich für die einzelnen Songs sehr viel mehr Zeit genommen, als bei vorherigen Aufnahmen. Es dürfte u.a. daran liegen, dass die Texte, und somit natürlich auch die Songs, sehr viel persönlicher sind als das was The Decemberists vorher machten. Man findet Texte auf diesem Album, in denen es um die Familie geht, um die Karriere und um das Älterwerden. Im Grunde also das Gegenteil von dem was wir vor kurzem bei Dan Mangan hatten, der mit dem neuen Album viel weniger persönlich war als zuvor. Musikalisch ist es eine Mischung aus Folk und Pop. Bittersüß ist eine passende Beschreibung für das was da passiert. Hübsche Popmusik mit Folkeinschlag und dazu diese persönlichen, zum Teil sehr traurigen Texte. Musikalisch tut dieses Album sehr viel weniger weh als lyrisch. Wenn man beides zusammenfügt, entsteht ein sehr schönes Album zum Zuhören.

    Gesehen

    Immer – Kurzfilm mit Walter Giller und Nadja Tiller. Regie Jophi Ries

    Ein Kurzfilm über ein Ehepaar, was schon sehr lange verheiratet ist. Alles ist seit Jahren eingespielt. Man geht essen, und anschließend wird getanzt. Doch an diesem Tag scheint alles anders. Der Mann stellt fest, dass er offensichtlich mehr Zeit für sich braucht, nur um dann festzustellen, dass er gar nichts braucht, außer das was er hat. Ein Film über das Angekommensein. Über das Sich-Bewusstwerden, dass man alles hat was man mag, aber es offensichtlich vergessen hat, was zu Unsicherheit führt. Was aber am Ende zu mehr Sicherheit denn je führt.

    Empfehlungen

    Götz Alsmann – Am Broadway (Homepage) (Spotify)

    The CharlatansModern Nature (Homepage) (Spotify)

     

    Anschließend: Unsere Antworten zum Liebster Award. Nominiert wurden wir von den Kulturpessimisten.