103-Lou Salomé, The Decemberists und Jophi Ries

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Teuerstes Kunstwerk der Welt ist jetzt ein Bild von Paul Gauguin

Gelesen
Lou Andreas-Salomé oder „Die Analogie des Liebens mit dem Geistesschaffen“, Essay von Christa Bürger

Christa Bürger erzählt uns, ganz in der Art einer Literaturprofessorin, die sie ist, vom Leben der Lou Salomé, die wir letzte Woche in “Und Nietzsche weinte” kennenlernen durften. Lou Salomé war eine für ihre Zeit außergewöhnlich ungewöhnliche Frau, die zeitlebens versuchte, der Ehe zu entfliehen und die Freiheit zu finden. Und auch wenn die Ehe sie fand und sie erst viel später die Liebe – nicht zu ihrem Mann, aber zum jungen Rainer Maria Rilke -, so hinterlässt sie ein Werk, dass ihr Leben und ihr Streben nach Wissen und Wahrheit abbildet. Ihre “Analogie des Liebens mit dem Geistesschaffen” beschreibt Bürger als “wahr sein und werden”, als Freiwerden durch Selbstfindung, als Nietzsches “werden, wer man ist”.

Gehört

The DecemberistsWhat a terrible World, What a beautiful World (Homepage) (Spotify)

Über eineinhalb Jahre hat es gedauert bis das Album aufgenommen und fertig gestellt wurde. Sie haben sich für die einzelnen Songs sehr viel mehr Zeit genommen, als bei vorherigen Aufnahmen. Es dürfte u.a. daran liegen, dass die Texte, und somit natürlich auch die Songs, sehr viel persönlicher sind als das was The Decemberists vorher machten. Man findet Texte auf diesem Album, in denen es um die Familie geht, um die Karriere und um das Älterwerden. Im Grunde also das Gegenteil von dem was wir vor kurzem bei Dan Mangan hatten, der mit dem neuen Album viel weniger persönlich war als zuvor. Musikalisch ist es eine Mischung aus Folk und Pop. Bittersüß ist eine passende Beschreibung für das was da passiert. Hübsche Popmusik mit Folkeinschlag und dazu diese persönlichen, zum Teil sehr traurigen Texte. Musikalisch tut dieses Album sehr viel weniger weh als lyrisch. Wenn man beides zusammenfügt, entsteht ein sehr schönes Album zum Zuhören.

Gesehen

Immer – Kurzfilm mit Walter Giller und Nadja Tiller. Regie Jophi Ries

Ein Kurzfilm über ein Ehepaar, was schon sehr lange verheiratet ist. Alles ist seit Jahren eingespielt. Man geht essen, und anschließend wird getanzt. Doch an diesem Tag scheint alles anders. Der Mann stellt fest, dass er offensichtlich mehr Zeit für sich braucht, nur um dann festzustellen, dass er gar nichts braucht, außer das was er hat. Ein Film über das Angekommensein. Über das Sich-Bewusstwerden, dass man alles hat was man mag, aber es offensichtlich vergessen hat, was zu Unsicherheit führt. Was aber am Ende zu mehr Sicherheit denn je führt.

Empfehlungen

Götz Alsmann – Am Broadway (Homepage) (Spotify)

The CharlatansModern Nature (Homepage) (Spotify)

 

Anschließend: Unsere Antworten zum Liebster Award. Nominiert wurden wir von den Kulturpessimisten.


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