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  • Feuilletöne – Sendung 284 – Kristen Roupenian, Bryan Ferry, Black Mirror: Bandersnatch und Hazelburn 13

    Da sind wir wieder! Diesmal haben wir ‚Cat Person‘ von Kristen Roupenian gelesen, ‚Bitter Sweet‘ von Bryan Ferry gehört, ‚Bandersnatch‘ gesehen und den 13-jährigen Hazelburn verkostet.

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    Kristen RoupenianCat Person (Aufbau Verlag)

    Kristen Roupenian wurde 1982 in Plymouth/Massachusetts geboren, studierte afrikanische Literatur in Harvard und hat für den Friedenscorps in Kenia und als freie Journalistin gearbeitet. Ihre Kurzgeschichte ‚Cat Person‘ wurde 2017 im ‚New Yorker‘ veröffentlicht, wurde dadurch sehr bekannt und vor allem beliebt, und gilt als eine der meistgelesenen Kurzgeschichten aller Zeiten. Der Erzählband ‚Cat Person‘ ist ihr Debüt und erscheint zeitgleich in 23 Ländern. Die Übersetzerin des Buches ist Nella Beljan, sie hat in Bielefeld, London und Berlin Geschichts- und Literaturwissenschaften sowie Literarisches übersetzen und Philosophie studiert. Sie hat in Luxemburg und Regensburg in Germanistik promoviert und arbeitet als freie Kulturjournalistin und Übersetzerin in Berlin. Ihre Lieblingsgeschichte in diesem Band ist ‚Nachtläufer‘.

    In zwölf Geschichten erkundet Kristen Roupenian in diesem Buch das Lebensgefühl von Menschen in der schönen neuen Welt. Fragile Hierarchien und prekäre Lebenssituationen auf der einen, das Bedürfnis nach Sicherheit und Spaß auf der anderen Seite: Alles ist möglich, aber wer sind wir, wenn wir alles sein können? In einer Zeit, in der alles greifbar ist, und es doch immer schwerer wird, auch nur das Geringste davon zu erreichen.

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    Bryan FerryBitter-Sweet

    Bryan Ferry wurde 1945 in Washington, im Nordosten Englands geboren. Er ist Sänger und Songschreiber. Er studierte Kunst an der Newcastle University. Bereits während dieser Zeit galt seine Liebe dem R&B und der Soul- und Popmusik. Nach Tätigkeiten als Kraftfahrer und Restaurator arbeitete er als Kunstlehrer an einer Mädchenschule in London, verfolgte dabei aber weiterhin eine Musikerkarriere. Er gründete 1971 mit Freunden und Bekannten – darunter unter anderem Brian Eno – die Gruppe Roxy Music. Hier wurde er in den 70er Jahren für seinen singulären, vibratolastigen Staccato-Gesang bekannt. Ab 1973 strebte er auch eine Solokarriere an, beschränkte sich aber anfangs auf Cover-Versionen bekannter Songs. Er griff dabei gerne Evergreens aus den 1930er-Jahren auf und verlieh den Stücken seine eigene psychologische oder sozialkritische Komponente. ‚In Your Mind‘ aus dem Jahr 1977 war sein erstes Album mit ausschließlich eigenen Kompositionen. Bryan Ferry wurde von der Fachpresse von nun an auch als Solist wahrgenommen. Im Jahr 1985 veröffentlichte Ferry das Album ‚Boys and Girls‘, seine bis dahin erfolgreichste Arbeit als Solo-Künstler. Das Album enthält die erfolgreiche Singleauskopplungen ‚Slave to Love‘ und ‚Don’t Stop the Dance‘. Einen ebenso großen Erfolg konnte Ferry 1987 mit dem Album ‚Bête Noire‘ wiederholen. Das Angebot, den später durch Simple Minds bekannten Song ‚Don’t You (Forget About Me)‘ zu singen, lehnte er ab. Nach einer ausgedehnten Tournee 1988/89 zog er sich für fünf Jahre aus der Öffentlichkeit zurück. Erst im Frühjahr 1993 veröffentlichte er das Album ‚Taxi‘, auf dem er erneut Coverversionen bekannter Songs wie ‚I Put a Spell on You‘ von Screamin’ Jay Hawkins sang. 1999 interpretierte er Titel der Swing-Ära mit Musikern des Pasadena Roof Orchestra. Für die Serie ‚Babylon Berlin‘ wurden einige dieser Titel neu aufgenommen. Am 11. Juni 2011 wurde er von Königin Elisabeth II. mit dem Titel Commander of the British Empire ausgezeichnet.

    ‚Bitter-Sweet‘ ist das sechzehnte Solo-Studioalbum von Bryan Ferry, was offiziell aber unter dem Namen Bryan Ferry and his Orchestra veröffentlicht wurde. The Bryan Ferry Orchestra besteht aus acht MusikerInnen. Das Orchester besteht aus Piano, Trompete, Kornett, Posaune, Altsaxophon, Baritonsaxophon, Tenorsaxophon, Klarinette und Bassklarinette, Banjo und Gitarre und Schlagzeug. Das Album, das Neuaufnahmen älterer Songs von Bryan Ferry und Roxy Music im Stile des 2012 erschienenen ‚The Jazz Age‘ enthält, erschien nach Ferrys Teilnahme an der deutschen Fernsehserie ‚Babylon Berlin‘.

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    Black Mirror: Bandersnatch

    ‚Black Mirror: Bandersnatch‘ ist ein interaktiver psychologischer Thriller der Science-Fiction-Serie ‚Black Mirror‘ aus dem Jahre 2018. Das Drehbuch stammt von Charlie Brooker, David Slade führte die Regie. In Bandersnatch treffen die Zuschauer die Entscheidung für die Hauptfigur, den jungen Programmierer Stefan Butler, gespielt von Fionn Whitehead, der 1984 einen Fantasy-Roman in ein interaktives Videospiel umwandelt. Weitere Charaktere sind Mohan Thakur, gespielt von Asim Chaudhry und Colin Ritman, gespielt von Will Poulter, die beide bei einer Computerspielfirma arbeiten, Butlers Vater Peter, gespielt von Craig Parkinson und der Therapeut Butlers Dr. Haynes, gespielt von Alice Lowe. Der Film basiert auf einem geplanten Computerspiel mit gleichen Namen, was nach Veröffentlichung des Insolvenzverfahrens nicht veröffentlicht wurde. Bandersnatch ist ein Science-Fiction- und Horrorfilm und thematisiert u.a. den freien Willen.

    Charlie Brooker und die ausführende Produzentin Annabel Jones wurden von Netflix 2017 damit beauftragt einen interaktiven Film zu drehen. Die Schwierigkeit beim Schreiben des stark nichtlinearen Skripts führte zur Einstellung eines eigenen Managers für diese Art des Films. Die einzigartige Beschaffenheit des Inhalts erforderte Anpassungen bei der Verwendung des Cache-Speichers der Plattform. Die Dreharbeiten und die Produktion dauerten länger als bei typischen ‚Black Mirror‘-Episoden, sodass die Veröffentlichung der fünften Staffel der Serie sich sogar verzögert hat. Die Reaktionen auf den Film waren im Allgemeinen positiv, obwohl einige das Interaktive als zu kniffelig empfanden.

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    Hazelburn 13

    Springbank befindet sich auf Halbinsel Kintyre. Die Brennerei ist eine der letzten Brennereien in Campbeltown, wo es früher etwa 30 gab. Außer Springbank gibt es noch Glengyle – die Brennerei, die auch zu Springbank gehört und wo der Kilkerran hergestellt wird – und Glen Scotia. Seit 1837 ist die Brennerei im Besitz der Familie Mitchell und das hat sich bis heute nicht geändert. Außerdem ist sie eine der wenigen Brennereien, die mehr als einen Single Malt herstellen – außer Springbank wird hier auch Longrow und Hazelburn hergestellt, um den es heute gehen soll. Alles wird vor Ort geklöppelt. Springbank kann den Bedarf an Malz komplett in der eigenen Mälzerei herstellen. Selbst die Flaschen werden vor Ort abgefüllt, denn es gibt auch eine hauseigene Abfüllanlage.

    Wir haben uns diesmal mit dem 13-jährigen Hazelburn beschäftigt. Hazelburn wird im Gegensatz zu allen anderen Erzeugnissen von Springbank dreifach destilliert, also so wie die Whiskies in den Lowlands und vor allem in Irland. Er reifte ausschließlich in Sherryfässern, und zwar sowohl in First Fill, als auch in Refill Oloroso-Fässern. Distilled wurde er im Oktober 2004, abgefüllt im April 2018. Der Whisky wird mit 47,4% abgefüllt und ist auf 9000 Flaschen limitiert.

  • Feuilletöne – Sendung 270 – Gianna Molinari, Paul McCartney, Yared’s Kaffeesatz und Benriach Curiositas 10

    Wir sind jetzt 270 Jahre alt, haben uns aus dem Raum-Zeit-Irrsinn befreit und sind somit wieder da! Und weil wir so hübsch wieder da sind haben wir ‚Hier ist noch alles möglich‘ von Gianna Molinari  gelesen, ‚Egypt Station‘ von Paul McCartney  gehört, ‚Yared’s Kaffeesatz‘ auf YouTube gesehen und einen BenRiach 10 Curiositas verkostet.

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    Gianna Molinari – Hier ist noch alles möglich (Aufbau Verlag)

    Gianna Molinari wurde 1988 in Basel geboren. Sie studierte von 2009 bis 2012 Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und danach Neuere Deutsche Literatur an der Universität Lausanne. Sie war Stipendiatin der Autorenwerkstatt Prosa 2012 am Literarischen Colloquium Berlin und wurde dort ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt sie den Publikumspreis des 17. MDR-Literaturwettbewerbs. Bei den ‚Tagen der deutschen Literatur‘ 2017 in Klagenfurt wurde sie für einen Auszug aus ihrem Debüt ‚Von hier aus gut sichtbar‘ mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet. Wir besprachen diesen Text im Rahmen unserer Bachmannpreisausgabe des Jahres 2017 in Episode 214.

    Eine junge Frau wird als Nachtwächterin in einer Verpackungsfabrik eingestellt. Abend für Abend macht sie ihren Rundgang, kontrolliert die Zäune. Ein Wolf soll in das Gelände eingedrungen sein. Mit jeder Nachtschicht wird die Suche nach dem Wolf mehr zu einer Suche nach sich selbst und zur Frage nach den Grenzen, die wir ziehen, um das zu schützen, woran wir glauben.

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    Paul McCartneyEgypt Station

    James Paul McCartney wurde am 18. Juni 1942 in Liverpool geboren. Bereits während seiner Schulzeit beschäftigte er sich mit ersten Kompositionen. Ein Jahr später trat er der Gruppe ‚Quarrymen‘ bei. Hier lernte er John Lennon kennen. Zusammen mit diesem gründete er 1959 die Band ‚The Beatles‘. Zusammen schrieben sie für diese Band erste Songs, und als dann 1960 George Harrison zu Band stieß, hatten sie noch im selben Jahr erste öffentliche Auftritte im Hamburger Starclub. 1962 wurde Ringo Starr Schlagzeuger der Band, der Rest ist schlicht Geschichte! Im Jahr 1963 feierten die Beatles mit ‚Please, Please me‘ ihren ersten Nummer 1 Hit in den UK-Charts. Ihre Musik war eine Mischung aus Rock ´n´ Roll und Rhythm & Blues, etwas was es bis dahin noch nicht gab, der ‚Beat‘ war geboren. Im Laufe der Jahre entwickelten die Band die Beatmusik zu neuen komplexeren Musikformen mit Elementen aus klassischer oder asiatischer Musik. Sie experimentierten mit außergewöhnlichen Instrumenten, elektronischen Verfremdungen und surrealistischen Texten. Die Band wurde in kürzeseter Zeit zu einem Integrationssymbol der westlichen Jugend und begründete damit das was wir heute Pop nennen. Und obwohl ihre Musik von den älteren Menschen damaliger Zeit komplett abgelehnt wurde, wurden die Bandmitglieder im Jahre 1965 mit dem Orden des ‚Member of the British Empire‘ bedacht. Ab 1968 produzierte sich die Band selbst. Hierzu gründeten sie ein Platten-Label namens ‚Apple‘, und noch im selben Jahr erschien ‚The white album‘ die erste unabhängige Aufnahme der Beatles. 1970 verkündete Paul McCartney die Auflösung der Band. veröffentlichte zunächst ein Soloalbum, was schlicht ‚McCartney‘ hieß und gründete 1972 gemeinsam mit Ehefrau Linda McCartney die Band ‚Wings‘. Während einer Wings-Tournee in Japan wurde er wegen Haschischbesitzes festgenommen und musste für neun Tage ins Gefängnis. In den achtziger Jahren entstanden ‚Say Say Say‘ und ‚This Girl Is Mine‘ im Duett mit Michael Jackson und die Alben ‚Pipes Of Peace‘ und ‚Flowers In The Dirt‘. Außerdem begann McCartney zu malen. Die Bilder wurden u.a. auch in Deutschland ausgestellt. 1997 wurde er von der Englischen Königin in den Ritterstand erhoben. 1998 starb Linda McCartney. Nach ihrem Tod entstand das Album ‚Run Devil. 2005 wurde McCartneys erstes Kinderbuch mit dem Titel ‚High in the Clouds‘ veröffentlicht. Er veröffentlichte immer weiter Alben und ging immer wieder auf Tournee. Und jetzt gibt es mal wieder ein neues Album, es ist das 18. Soloalbum von Sir Paul McCartney!

    Das Album erschien am 7. September 2018 und heißt ‚Egypt Station‘. Es ist das 18. Soloalbum McCartneys, wenn man die Wings-Alben mitrechnet, Wenn man alle Alben, inklusive klassische Alben, Live- und Kompilationsalben hinzurechnet, dann ist es gar das 47. Album des umtriebigen 76-jährigen. Das Album erreichte u.a. in Deutschland und den USA den ersten Platz der Charts. Insgesamt erreichte Paul McCartney mit seinen Alben bisher 13-mal in Deutschland, 20-mal in den USA und 28-mal in Großbritannien die Top-Ten der jeweiligen Charts. Am 17. September 2018 begann die Tournee zum Album unter der Bezeichnung ‚Freshen Up Tour‘. Es ist die 16. Tour des Künstlers, die 21. wenn man die der Wings hinzuzählt und wenn die Beatles hinzukommen, dann sind es ca. 30. Das Album ‚Egypt Station‘ besteht aus 16 Titel, einschließlich des Intros ‚Opening Station‘ und des Instrumentals ‚Station II‘. Zu den Tracks gehören Songs wie ‚I Do not Know‘, ‚Come On To‘ oder ‚Happy with You‘, die McCartney als „acoustic meditation on present day contentedness“ beschreibt. Das obligatorische Friedenslied darf natürlich auch nicht fehlen, in diesem Fall heißt es ‚People Want Peace‘. Es handelt sich laut McCartney um ein Konzeptalbum. Paul McCartney: „Ich mochte die Worte ‚Egypt Station‘. Es erinnerte mich an diese ‚Alben-Alben‘, die wir gemacht haben … ‚Egypt Station‘ beginnt mit dem ersten Song an einer Haltestelle, und dann ist jeder weitere Song wie die nächste Haltestelle. Also habe ich alle Songs um diese Idee herum gebaut. Ich denke, ‚Egypt Station‘ ist ein Phantasieort, von dem die Musik auf diesem Album ausgeht.“

     

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    Yared’s Kaffeesatz (YouTube)

    Yared Dibaba wurde 1969 in Aira Äthiopien geboren. Er ist Schauspieler, Moderator, Entertainer, Autor, Sänger und YouTuber. Er kam 1973 mit seiner Familie das erste mal nach Deutschland, weil sein Vater Erziehungswissenschaften an der Universität Osnabrück studierte. 1976 kehrte die Familie zunächst nach Äthiopien zurück, und er besuchte dort nun eine deutschsprachige Schule. 1979 flüchtete die Familie wegen des Bürgerkriegs aus Äthiopien und kam wieder nach Deutschland. Die Familie ließ sich im niedersächsischen Falkenburg im Oldenburger Land nieder. Dort ging Yared Dibaba auch zur Schule und lernte Plattdeutsch. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel bei einem Kaffee-Importunternehmen in der Hansestadt Bremen und besuchte anschließend von 1993 bis 1996 die Schauspielschule im Bremer Kulturzentrum Schlachthof. Danach ging er nach Hamburg und studierte Musik am Hamburger Konservatorium.

    Ob Kaffeesatz, Weisheiten op Platt oder Interviews ohne Sofa, hier drehen sich alle Videos in und um Yared’s Welt – norddeutsch, plattdeutsch, oromo und international!

    Verkostet

    Benriach Curiositas 10

    BenRiach ist eine Whiskybrennerei in der Speyside, also an der Ostküste Schottlands. Die Brennerei wurde 1898 von John Duff erbaut, musste allerdings, bis auf die Mälzerei, die u. a. Longmorn versorgte, schon 1900 wieder schließen und wurde erst 1965 von Glenlivet Distillers Ltd. wiedereröffnet. 1978 ging sie an Seagram und wurde im Jahre 1985 von zwei auf vier Brennblasen erweitert. Zwischen 1983 und 1996 wurde dort für die Zeit u. a. ungewöhnlich torfiger Whisky hergestellt, der für Blends gedacht war, da der damalige Mutterkonzern nicht über eine Islay-Brennerei verfügte. 2001 ging die Destillerie an Pernod Ricard, welche die Produktion zunächst drosselten und die Brennerei nur 3 Monate im Jahr betrieben. Schließlich wurde die Brennerei 2002 ganz stillgelegt. 2004 kauften Billy Walker, Geoff Bell und Wayne Keiswetter die Brennerei und seitdem produziert sie wieder. Zur Benriach Distillery Co. Ltd. gehört seit 2008 auch Glendronach und seit 2013 Glenglassaugh. 2016 wurden Benriach, Glendronach und Glenglassaugh für 285 Millionen Pfund Sterling von dem US-amerikanischen Konzern Brown-Forman (Jack Daniels) übernommen. Wir haben den 10-jährigen verkostet. Er ist nicht gefärbt oder kühlgefiltert, wird mit 46% abgefüllt und ist rauchig.

  • Feuilletöne – Sendung 181 – Karla Reimert, Rolf Kühn, The Big Short und Ballechin 10

    In der aktuellen Folge unserer Kulturmatinée geht es um ‚Kafka für Eilige‘ von Karla Reimert, um ‚Spotlights‘ von Rolf Kühn, um den Film ‚The Big Short‘ und um einen 10-Jährigen Ballechin von Edradour.

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    Karla Reimert – Kafka für Eilige (Aufbau Verlag)

    Karla Reimert ist Schriftstellerin, Leiterin von Werkstätten und Creative-Writing-Kursen. Sie studierte Germanistik, Anglistik und Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaften. Ihre Gedichte wurden in Zeitschriften und Anthologien in Deutschland, Polen, Schweiz, Weißrussland und Dänemark veröffentlicht. In diesem Buch hat sie sich der Literatur und der Person Franz Kafkas angenommen, und versucht den Menschen ihn und seine Werke in einfachen Worten näher zu bringen. Wir haben das Buch gelesen und sprechen darüber, ob es ihr gelungen ist.

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    Rolf Kühn – Spotlights

    Rolf Kühn gehört zu den wenigen Musikern, die einen Stil entwickelt haben, der sofort wiedererkennbar ist. 1954 – 1956 wurde er bei einem europäischen Jazz-Wettbewerb dreimal hintereinander als „Bester Klarinettist“ ausgezeichnet. Von 1958 bis 1962 spielte er im Orchester von Benny Goodman als Nachfolger von Buddy DeFranco. Das musikalische Spektrum von Rolf Kühn umfasst klassischen Jazz, Free Jazz, Jazzrock, alles dazwischen und darüber hinaus. Er komponierte Musik für Film und Fernsehserien wie Tatort und Derrick. Bei seinem aktuellen Album ging es ihm darum, möglichst ungewöhnliche Kombinationen zu finden, wie er sagt. Und so musiziert er zusammen mit Hamilton de Holanda (Bandolim), Albrecht Mayer (Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker), Asja Valčić (Cello), seinem Bruder Joachim Kühn (Piano), Christian Lillinger (Schlagzeug), Oliver Potratz (Bass) und Ed Motta (Stimme). Zum Teil sehr außergewöhnliche Instrumente für ein Jazzalbum. Ob es funktionierte, das sagen wir euch in dieser Folge.

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    The Big Short (IMDb)

    The Big Short ist ein US-amerikanischer Film von Adam McKay, der 2015 in den USA seine Premiere feierte. In Deutschland erschien der Film Anfang des Jahres 2016. Der Film basiert auf dem Buch The Big Short: Inside the Doomsday Machine von Michael Lewis. Es geht um die sich anbahnende Weltwirtschaftskrise im Jahre 2007. Wir haben uns den Film angeschaut und erzählen euch wie wir ihn fanden.

    Verkostet

    Ballechin 10

    Wir sind mal wieder in der Speyside, und zwar bei Edradour. Die haben auch eine rauchige Variante, wie andere Brennereien es auch haben. In diesem Fall heißt die rauchige Geschichte Ballechin. Wir haben den 10-Jährigen verkostet und bewertet.

  • Feuilletöne – Sendung 151 – Ronja von Rönne, Daughter, Türkisch für Anfänger und Ardbeg TEN

    Wir haben ‚Wir kommen‘ von Ronja von Rönne gelesen, ‚Not to Disappear‘ von Daughter gehört, die erste Staffel der Serie ‚Türkisch für Anfänger‘ gesehen und den Ardbeg TEN verkostet.

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    Ronja von Rönne – Wir kommen (Blog) (Aufbau Verlag)

    Es geht um Nora, deren beste Freundin aus Kindheitstagen stirbt. Des Nachts wecken sie Panikattacken, sie muss sich um eine Schildkröte kümmern und ihre Beziehungen drohen auseinanderzubrechen. Zu allem Überfluss ist ihr Therapeut nicht da, weil er Urlaub hat. Bis der nun zurückkehrt, soll Nora alles in einem Tagebuch dokumentieren. Also berichtet sie, wie sie sich mit Freunden und einem Kind ans Meer flüchtet.

    Gehört

    DaughterNot to Disappear  

    Das zweite Album des Londoner Trios, und sie machen genau da weiter wo sie bei ‚If You Leave‘ aufgehört haben. Isolation, Trauer und Einsamkeit sind die Themen dieser Band. Das ganze changiert zwischen Ambient, Folk und Post Punk. Sehr viel gezupfte Gitarre, flirrende Synthesizer-Sounds und ein unaufdringliches Schlagzeug, das sind die musikalischen Zutaten, die dieses Album ausmachen. Die Stimme von Elena Tonra hat immer etwas Zerbrechliches. Ein Frühlings- oder Sommeralbum wird man aus diesem Album nicht machen können. Es ist ein Album bei dem Melancholiker frohlocken werden. Die ein oder andere muss vielleicht auch in der Stimmung sein, um dieses Album genießen zu können.

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    Türkisch für Anfänger, Staffel 1

    Deutsche Serien und dann auch noch aus dem Vorabendprogramm. Kann das gutgehen? Es kann. ‚Türkisch für Anfänger‘ ist der Beweis dafür, dass deutschsprachige Serien was können, wenn man sie nur lässt. Es geht um Lena – gespielt von Josefine Preuß – die zusammen mit ihrer Mutter Doris und ihrem Bruder Nils in einer Altbauwohnung in Berlin lebt, und eigentlich auch ganz zufrieden mit alledem ist. Ihre Zufriedenheit wird jäh gestört, als Doris mit Metin – samt der Kinder Yagmur und Cem – zusammenzieht. Ab diesem Zeitpunkt muss sie sich mit Yagmur ein Zimmer teilen, die Machoattitüden von Cem aushalten, den Vorzeigefamilienvater Metin ertragen, eine plötzlich kochende Mutter über sich ergehen lassen und mit einer Kultur klarkommen, die sie zunächst überhaupt nicht versteht.

    Verkostet

    Ardbeg TEN

    Wie so oft, sind wir mal wieder auf Islay. Diesmal beim Oberrauchigen Ardbeg TEN. Es gibt zwar noch rauchigere, aber die sind dann nicht mehr in der Core Range der jeweiligen Brennerei.