Schlagwort: Bachmann-Preis

  • 600 Jahre Feuilletöne

    Rums! Und da sind wir auch schon 600 Jahre alt oder jung, je nachdem. Und wir haben mal wieder die alten Rubriken UND Jingles rausgeholt. Die besten, die es jemals gab! Toll! Wir besprechern den Gewinnertext des Bachmann-Preises des jahres 2025, sehen Leslie Jones, wie sie sich über die USA und Europa wundert und bepreisen die Sau der Woche! Außerdem verkosten wir zur Feier des Tages einen Chateau du Retout Cru Bourgeois Supérieur aus dem Jahr 2018! Nämlich!

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    Natascha Gangls Text ‚DA STA‘

    Leslie Jones Can’t Believe What Europeans Think of Americans

  • Bachmannpreis 2022

    450. Sendung! Bereits zum 11. Mal sprechen wir über den Bachmannpreis. In ein paar Wochen werden wir zehn Jahre alt und bereits in unserer ersten Sendung im Jahre 2012 sprachen wir über den Bachmannpreis. Und auch dieses Jahr sprechen wir wieder über die Jury, die Auror:Innen und die Texte dieses drolligen Wettbewerbs.

    Die Jury

    Insa Wilke

    Insa Wilke studierte Germanistik und Geschichte und promovierte 2009. Sie hat u.a. für die Akademie der Künste und die Freie Universität in Berlin gearbeitet. 2010 erschien ihr Buch ‘Ist das ein Leben. Der Dichter Thomas Brasch’. Zuletzt publizierte sie als Herausgeberin ‘Bericht am Feuer. Gespräche, Telefonate und E-Mails zum Werk von Christoph Ransmayr’ und ‘Der leidenschaftliche Zeitgenosse. Zum Werk von Roger Willemsen’ und gab Roger Willemsens Zukunftsrede ‘Wer wir waren’ heraus. Sie ist das vierte mal dabei und Juryvorsitzende.

    Mara Delius

    Sie ist zum zweiten mal Teil der Jury. Mara Delius studierte Literaturwissenschaften und Philosophie. Sie ist freie Mitarbeiterin der ‚Frankfurter Allgemeinen Zeitung‘ und mehrerer englischsprachiger Medien. Sie war Gast im ‚Literarischen Quartett‘, Jurorin des Deutschen Buchpreises und erhielt 2019 den Julius-Campe-Preis. Sie leitet seit 2017 die ‚Literarische Welt‘, das ist die Literaturbeilage der Die Welt‘.

    Vea Kaiser

    Sie ist ebenfalls zum zweiten mal Teil der Jury. Sie studierte Klassische Philologie mit Schwerpunkt Altgriechisch. Ihre Romane sind Bestseller, wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet und werden für Film und Bühne adaptiert. Sie schreibt Kolumnen, Essays und Kurzgeschichten und ist regelmäßig in Funk und Fernsehen zu sehen.

    Klaus Kastberger

    Klaus Kastberger ist Professor für neuere deutschsprachige Literatur am Franz-Nabl-Institut der Universität Graz und Leiter des Literaturhauses Graz. Außerdem verfasst er Literaturkritiken und Kulturpublizistik u.a. für ‘Die Presse’ und ‘Zeit online’. Er kuratiert von Ausstellungen und Veranstaltungsreihen und leitet Forschungsprojekte. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Österreichische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts. Er twittert als @KlausKastberger. Er ist seit 2015 Teil der Jury.

    Brigitte Schwens-Harrant

    Sie zum dritten Mal Teil der Jury. Seit vielen Jahren ist sie als Literaturkritikerin tätig. Sie organisiert und leitet diverse Literaturveranstaltungen, moderiert u.a. die von ihr entwickelte Reihe WERK.GÄNGE in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur. Seit 2007 lehrt sie an den Universitäten Innsbruck, Salzburg und Wien. Außerdem ist sie Feuilletonchefin der Wochenzeitung ‚Die Furche‘.

    Philipp Tingler

    Er ist ebenfalls das dritte mal Teil der Jury. Philipp Tingler studierte Ökonomie und Philosophie. Er promovierte über Thomas Mann und den Transzendentalen Idealismus. Neben Belletristik und Sachbüchern veröffentlichte er Essays und Reportagen. Bei Twitter ist er als @PhilippTingler unterwegs.

    Michael Wiederstein

    Michael Wiederstein studierte Germanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft. 2011 gründete er die Literaturzeitschrift ‘Literarischer Monat’ als Literaturbeilage des ‘Schweizer Monats’. Beide Zeitschriften leitet er als Chefredaktor. Als Initiator des ‘Treibhauses’ – einer Wettbewerbsplattform für literarische Anfänger – sucht er seit 2012 nach unentdeckten Schreibtalenten. Er ist seit 2017 dabei.

    Die Autor:Innen und Texte

    Hannes Stein – Die königliche Republik (Text)

    Geboren wurde Hannes Stein in München, aufgewachsen ist er in Salzburg, hat längere Zeit in Schottland und in Israel gelebt und hat in Hamburg Anglistik und Philosophie studiert. Er lebt mittlerweile seit 2007 in New York.

    Er liest auf Einladung von Vea Kaiser.

    Eva Sichelschmidt – Der Körper meiner Großmutter (Text)

    Sie arbeitete als Kostümbildnerin für Film und Oper in Berlin und eröffnete anschließend ein Maßatelier für Abendmode und dann das Geschäft ‚Whisky & Cigars‘. Erste Prosatexte erschienen in den 90er Jahren eds 20. Jahrhunderts in verschiedenen Anthologien. 2009 zog sie schließlich nach Rom und begann ein Leben als Schriftstellerin.

    Sie liest auf Einladung von Mara Delius.

    Leon Engler – Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten (Text)

    Aufgewachsen ist er in München. Er studierte Theaterwissenschaften in Wien und Paris, Psychologie in Köln und Kulturwissenschaft und Psychoanalyse in Berlin. Er war Lokaljournalist, Pommesverkäufer, Wildnisführer und Hotelier.

    Er liest auf Einladung von Philipp Tingler.

    Alexandru Bulucz – Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen (Text)

    Er lebte bis zu seinem 13. Lebensjahr in Rumänien. 2000 emigrierte er mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Germanistik und Komparatistik in Frankfurt am Main. Bulucz ist freischaffender Autor, Herausgeber, Kritiker und Übersetzer.

    Er liest auf Einladung von Insa Wilke.

    Andreas Moster – Der Silberriese (Text)

    Er studierte Englische Philologie, Neuere Geschichte und Kommunikationswissenschaft in Münster. Seit 2002 lebt er als Autor und Übersetzer in Hamburg. Sinem ersten Roman schrieb er im Jahr 2017.

    Er liest auf Einladung von Vea Kaiser.

    Ana Marwan – Wechselkröte (Text)

    Sie studierte Vergleichenden Literaturwissenschaft in Ljubljana und der Romanistik in Wien. Seit 2014 widmet sie sich ausschließlich dem Schreiben. Nach Gedichten und Kurzgeschichten ist 2019 ihr Debütroman ‚Der Kreis des Weberknechts‘ erschienen, gefolgt von ‚Zabubljena‘.

    Sie liest auf Einladung von Klaus Kastberger.

    Behzad Karim Khani – Vae Victis (Text)

    Behzad Karim Khani ist im Ruhrgebiet aufgewachsen. Sie studierte Kunstgeschichte und Medienwissenschaft. Seit 2012 Barbetreiber in Berlin-Kreuzberg. Tätigkeiten als Drehbuchautor Essayist und freier Journalist für ‚Numeró‘, ‚Fräulein‘, ‚Neues Deutschland‘, ‚Die Welt‘, ‚Die Zeit‘ und ‚Die Rheinische Post‘.

    Er liest auf Einladung von Philipp Tingler.

    Usama Al Shahmani – Porträt des Verschwindens (Text)

    Er studierte Arabisch und moderne arabische Literatur. Veröffentlichte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 wegen eines Theaterstückes fliehen musste. Arbeitet heute als freier Schriftsteller und Übersetzer. Seit 2021 ist er Literaturkritiker beim ‚Literaturclub‘ des Schweizer Fernsehens SRF. 2022 erscheint sein neuer Roman ‚Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem der fliegt‘.

    Er liest auf Einladung von Michael Wiederstein.

    Barbara Zeman – Sand (Text)

    Sie studierte Geschichte. Arbeitete als Journalistin. Sie gründete 2020 die feministisch-antifaschistischen Literaturshow ‚Der Großartige Zeman Stadlober Leseklub‘.

    Sie liest auf Einladung von Brigitte Schwens-Harrant.

    Mara Genschel – Das Fenster zum Hof (Text)

    Als Schriftstellerin und Performerin arbeitet sie seit vielen Jahren an unabhängigen Publikationskonzepten und Auftrittsformen – immer wieder auch in den Bereichen neue Musik und bildende Kunst. In letzter Zeit beschäftigt sie sich verstärkt mit der Form einer ‚performativen Prosa‘.

    Sie liest auf Einladung von Insa Wilke.

    Leona Stahlmann – Dieses ganze vermeidbare Wunder (Text)

    Sie ist Schriftstellerin und Drehbuchautorin. Ihr erster Roman ‚Der Defekt‘ erschien 2020. Im Sommer 2022 wird ihr zweiter Roman ‚Diese ganzen belanglosen Wunder‘ erscheinen. Außerdem veröffentlicht Leona Stahlmann Essays und journalistische Texte in deutschen Zeitschriften und Magazinen.

    Sie liest auf Einladung von Michael Wiederstein.

    Clemens Bruno Gatzmaga – Schulze (Text)

    Sie studierte Geschichte und Deutsche Philologie in Münster und Wien. Erforschte in seiner Masterarbeit die Poetik des Traums. Er arbeitet als Autor, Kurator, Digitalexperte, Texter und Journalist. Seit 2018 ist er Mitgründer eines interdisziplinären Ausstellungsbüros, das museale und digitale Ansätze verbindet.

    Er liest auf Einladung von Brigitte Schwens-Harrant.

    Juan S. Guse – Im Falle des Druckbabfalls (Text)

    Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Soziologie der Universität Hannover und promoviert im Bereich der Organisationssoziologie zur formal organisierten Auf- und Abwertung von Menschen.

    Er liest auf Einladung von Mara Delius.

    Elias Hirschl – Staublunge (Text)

    Er ist Romanautor, Musiker, Spoken Word-Künstler und schreibt für das Theater und Radio. Schreibt und spricht seit 2020 zusammen mit Kolleg*innen für die FM4 Hörspielreihe ‚Das magische Auge‘. Schreibt Kurzgeschichten und Essays in ‚kolik‘, ‚Lichtungen‘, ‚Der Standard‘ und ‚ZEITOnline‘. Mit dem Musiker und Producer Selbstlaut bildet er das Post-Punk-Duo ‚Ein Gespenst‘.

    Er liest auf Einladung von Klaus Kastberger.

    Die Gewinner:Innen

    Ingeborg-Bachmann-Preis

    Der Preis wird von der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee gestiftet. Es ist der Hauptpreis in Höhe von 25.000 Euro.
    Gewinnerin des Ingeborg-Bachmann-Preises ist Ana Marwan für den Text ‚Wechselkröte‘

    Deutschlandfunk-Preis

    Dieser Preis wird von Deutschlandradio gestiftet. Das Ganze in der Höhe von 12.500 Euro.
    Gewinner des Deutschlandfunk-Preises ist Alexandru Bulucz für den Text ‚Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen‘

    Kelag-Preis

    Der Kelag-Preis wird von der Kärntner-Elektrizitäts-Aktiengesellschaft in Höhe von 10.000 Euro gestiftet.
    Gewinner des Kelag-Preises ist Juan S. Guse für den ‚Text Im Falle des Druckbabfalls‘.

    3sat-Preis

    Das Gemeinschaftsprogramm der öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ZDF, ORF, SRG und ARD stiftet den 3sat-Preis in Höhe von 7.500 Euro.
    Gewinner des 3sat-Preises ist Leon Engler für den Text ‚Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten‘.

    BKS Bank Publikumspreis

    Der Publikumspreis wird von der BKS Bank in Höhe von 7.000 Euro Gewinner des BKS Bank Publikumspreises ist Elias Hirschl für den Text ‚Staublunge‘.

  • 120-Der Bachmann-Preis 2015

    Neuigkleiten
    Rainald Götz erhält den Georg-Büchner-Preis
    Neuer Roman ‘Junge Hunde’ von Cornelia Travnicek im Oktober

    Die Jury
    Hubert Winkels
    Klaus Kastberger
    Sandra Kegel
    Stefan Gmünder
    Meike Feßman
    Juri Steiner
    Hildegard Elisabeth Keller

    Die Texte

    Katerina Poladjan Es ist weit bis Marseille (Romanauszug)

    Dieser Text handelt von einem vermeintlichen One-Night-Stand. Es gibt mehrere Perspektiven und Figuren.

    Nora Gomringer Recherche

    Es geht um eine Recherche der Autorin Nora Bossong. Sie befragt die Menschen eines Hauses ob des Todes eines Jungen. Die Autorin wird wiederum beobachtet von den Menschen, die sie befragt. Obendrein gibt es eine Erzählerinstanz. Alle Beobachter werden wiederum von all den anderen beobachtet.

    Saskia Hennig von LangeHierbleiben

    Es geht um einen sich mit sich selbst beschäftigenden Mensch. Der Mensch flieht vor der Nachricht, dass ein gemeinsames Kind geboren werden soll. Diese Gedanken werden umrahmt von einer Autofahrt, die in einem Unfall mündet.

    Sven Recker Brot, Brot, Brot

    Drei Menschen, die versuchen mit Ihrem Leben zurecht zu kommen und jeweils scheitern. Der Text spielt zu einem Großteil in einer Psychatrie, die als Böse beschrieben wird. Die Wörtliche Rede spielt hier eine übergeordnete Rolle.

    Valerie FritschDas Bein

    Der Text nimmt die Jahreszeiten als Vehikel, um diese Geschichte zu erzählen. Der Sohn verbringt den Sommer und den Herbst bei seinem Vater. Im Winter stirbt der Vater. Ein Text des Memento mori.

    Peter Truschner RTL-Reptil

    Der Text schlüpft in die Haut eines Mannes an der Schwelle zur Selbstauflösung.

    (Michaela) Falkner Krieger sein, Bruder sein – Manifest 47

    Ein Text wider die Ordnung, die mit Exekution gleichgesetzt wird. Dieser Text bedient sich der Kunstform der Parabel.

    Tim Krohn Zum Paradies

    Der Text erzählt die Schöpfungsgeschichte der Bibel noch einmal neu. Es werden zeitgemäße Themen im Rahmen dieser neu erzählten Geschichte verhandelt.

    Monique Schwitter Esche

    Es geht darum, dass Vergangenheit abrufbar bleibt, dass der Mensch sich erinnert. Die Person, die sich hier erinnert, heißt Nathanael, die gleichzeitig der Sandmann ist.

    Ronja von Rönne Welt am Sonntag

    Ein junger Mensch wacht auf, und fühlt sich nicht gut. Der Mensch befindet sich in Karlsruhe, in einem Hotel. Im Laufe des Tages regt sich dieser Mensch über Kleinigkeiten auf. Nur um am Ende des Tages zu festzustellen, dass eigentlich doch alles ganz gut ist.

    Jürg Halter Erwachen im 21. Jahrhundert

    Ein Mitteleuropäer ist nach einem Albtraum zurück im 21. Jahrhundert. In diesem Text verarbeitet nun dieser Mensch diesen Albtraum, mithilfe der Angst.

    Anna Baar – Farbe des Granatapfels/Romanauszug

    Ein Text über die Beziehung, eines sich in der Adoleszenz befindlichen Mädchens, zu Ihrer Großmutter.

    Teresa Präauer Oh, Schimmi

    Ein Text, der eine Metapher, nämlich die Metapher ‚Ich mach mich zum Affen‘, wörtlich nimmt.

    Dana Grigorcea Das Primäre Gefühl der Schuldlosigkeit/Romanauszug

    Der Text erzählt von dem Leben in Rumänien, vor, während, und am Ende auch kurz nach der sogenannten Wende.

    Die Gewinner des Bachmann-Preis
    Ingeborg-Bachmann-Preis (25.000 €): Nora Gomringer – Recherche
    Kelag-Preis (10.000 €): Valerie Fritsch – Das Bein
    3sat-Preis (7.500 Euro): Dana Grigorcea – Das Primäre Gefühl der Schuldlosigkeit
    BKS Bank-Publikumspreis (7.000 €): Valerie Fritsch – Das Bein
    Stadtschreiber-Stipendium der Stadt Klagenfurt (5.000 Euro; gekoppelt an den Publikumspreis): Valerie Fritsch – Das Bein

    Empfehlungen
    Die Sendung tsundoku
    Das Blog Literaturen
    Die Vorlese-Sendung Polydora

  • 119-Wilhelm Raabe, Sun Kil Moon und Rita

    Neuigkeiten
    Herr Martinsen wurde großartigst beschenkt. HörerInnen sind toll. Dank an @nitschebua
    Der Yes-Bassist Chris Squire ist tot
    Wiener Staatsoper erzielt Einnahmerekord
    Bachmann-Preis des Jahres 2015. Die Feuilletöne werden in der nächsten Sendung ausführlich berichten.

    Gelesen
    Wilhelm RaabeZum wilden Mann

    An einem regnerischen Oktoberabend finden der Erzähler und der Leser Unterschlupf in der Apotheke „Zum wilden Mann“. Philipp Kristeller, der Besitzer der Apotheke, wird von seinen Freunden, dem Pastor Schönlank und dem Förster Ulebeule, aufgesucht. Bei einer Punschbowle erzählt der Hausherr den Freunden, wie er vor dreißig Jahren in den Besitz der Apotheke kam.

    Ein dritter Freund des Apothekers, der Arzt (Landphysikus) Dr. Eberhard Hanff, stößt spät des Abends hinzu. Er stellt den Anwesenden einen Diener des Kaisers von Brasilien vor. Der Fremde heißt Colonel Dom Agostin Agonista. Dieser besucht nach dreißig Jahren forwährendem Militärdienst in verschiedenen Ländern Südamerikas zum ersten Mal wieder seine deutsche Heimat. Philipp Kristeller ist hoch erfreut. Agostin erzählt den gespannt zuhörenden Anwesenden seine Lebensgeschichte. In der darauffolgenden Zeit sucht er die Honoratioren des Städtchens reihum auf. Auch beim sonntäglichen Kirchgang macht er in seiner ordensgeschmückten Paradeuniform eine gute Figur. Das Verhältnis der beiden Freunde erscheint den Kleinstädtern mehr als herzlich. Allein die Schwester des Apothekers, begreift was wirklich geschieht. Allein Sie kann die Frage beantworten, warum Agostin wirklich in den Ort zurückgekehrt ist. „Er braucht sein Geld, und er ist gekommen, es zu holen!“, lautet Ihre Antwort. Einen Tag vor dem Heiligen Abend reist Agostin ab. Die Apotheke und ebenso aller verwertbarer Besitz des Apothekers werden versteigert. Die drei Freunde des Apothekers bieten während der Auktion in der Apotheke kopfschüttelnd mit. Dr. Eberhard Hanff ersteigert die Punschschale.

    Gehört
    Sun Kil MoonUniversal Themes (Homepage) (Spotify)

    Da hat er wieder einiges zu erzählen, der Herr Kozelek. Diesmal allerdings, überrascht er uns an einigen Stellen mit elektrisch verstärkten Instrumenten, ja sogar ein Schlagzeug hat sich auf dieses Album verirrt. Keine Sorge, es bleibt eine kurze Exkursion. Aber Kozelek hat den Stil von diesem wunderbaren Album des letzten Jahres noch einmal verfeinert. Musikalisch ist es komplexer geworden. Hier werden die Töne der Gitarren aneinander gereiht, dass sie zum Teil ein wenig an die progressiven Gitarrenparts der 70er Jahre erinnern. Interessant. Lyrisch ist das alles wieder schick, keine Frage. Diesmal handelt es sich wohl nicht um Geschichten aus seinem eigenen Leben, wie noch beim letzten Album, sondern um erfundene Geschichten, aber das schon bekannte Muster findet man recht schnell wieder. Menschen widerfahren Dinge, und die gilt es musikalisch zu untermahlen. Das macht Kozelek auch hier wieder hervorragend. Auch hier gelingt es ihm, mit seinen Geschichten toll zu unterhalten. Musikalisch ist das ganze erwachsen geworden, könnte man sagen. Könnte sein, dass das nicht allen gefällt. Kozelek bleibt sich treu ohne stehen zu bleiben. Das schaffen auch nicht gar zu viele.

    Gesehen
    Rita Staffel 1 (IMDb)

    Rita ist eine dänische Fernsehserie, die es seit 2012 gibt. Es gibt 3 Staffeln zu je 8 Episoden. Seit 2015 ist die erste Staffel auch bei Netflix. Es geht um eine 42-jährigen Mutter und Lehrerin Rita Madsen. Dickköpfig, mit Autoritätsproblemen behaftet und auch sonst kein Mensch von Traurigkeit. Weder in ihrem Beruf, noch im sonstigen Leben. Rita ist geschieden und hat 3 Kinder: Ricco, Molly und Jeppe. Und dann ist da noch die Mutter von Rita, also die Großmutter der Kinder. Rasmus, der Direktor der Schule. Helle, die Vertrauenslehrerin. Hjørfis, die junge neue Lehrerin der Schule. Tom, der Vater Bittens. Und der Vater von Rosa. All diese Personen stehen im direkten oder indirekten Verhältnis zu Rita, und bringen das Leben eben jener ganz schön durcheinander. Und wenn sie es nicht machen, dann sorgt sie selber dafür, dass alles noch komplizierter wird, als es eh schon ist. Eine herrliche Komödie mit tollen Momenten. Es gibt lustige, tragische, traurige und komische. Es gibt hier keine Actionszenen, Explosionen oder schnell fahrende Autos. Dafür gibt es Menschen. Es geht um den ganz normalen, und nicht ganz so normalen Alltag dieser Menschen. Dänemark hat definitiv mehr zu bieten, als Halbfettmargarine und Lego. Filme und Serien kann es auch. Und wie! Sehenswert!

    Empfehlungen
    – 12.07.2015 um 17.05 Uhr Nordwestradio – Radio Tatort – Seltene Erden (Wiederholung am 13.07.2015 um 21.05 Uhr) Natürlich auch zum Download
    Ab dem 18.07.2015 beginnt wieder das ARD-Radiofestival. Es geht bis zum 12.09.2015. In dieser Zeit findet es täglich auf den Sendern: Bayern 2, hr 2 Kultur, Kulturradio vom RBB, MDR Figaro, NDR Kultur, dem Nordwestradio, SR 2, SWR 2 und WDR 3 statt. Götz Alsmann wird durch das Programm führen.
    AlgiersAlgiers (Homepage) (Spotify)
    The VaccinesEnglish Grafitti (Homepage) (Spotify)