Schlagwort: Clint Mansell

  • Feuilletöne – Sendung 161 – Siegfried Lenz, Plants and Animals, Moon und Lagavulin 8

    Diesmal gehts um ‚Der Überläufer‘ von Siegfried Lenz, ‚Waltzed In from the Rumbling‘ von Plants and Animals, den Film ‚Moon‘ und den 8-Jährigen Lagavulin.

    Gelesen

    Siegfried Lenz – Der Überläufer (Hoffmann und Campe)

    Es ist der letzte Kriegssommer, und die Nachrichten von der Ostfront sind schlecht. Der Soldat Walter Proska, der gerade eine Explosion überlebt hat, wird einer kleinen Einheit zugeteilt um eine Zuglinie zu sichern. In einer Einheit, die durch Hitze und Angriffe von Partisanen zermürbt wird. Von den eigenen Leuten längst aufgegeben, werden die Befehle des Unteroffiziers immer menschenverachtender und sinnloser. Und die Soldaten? Einer führt einen Kampf gegen einen Hecht, wiederum andere geben sich der Todessehnsucht hin. Und Proska stellt sich immer mehr Fragen: Was ist wichtiger, Pflicht oder Gewissen? Wer ist der wahre Feind? Kann man handeln, ohne schuldig zu werden? Und zuletzt: Wo ist das polnische Partisanenmädchen, das er im Zug kennenlernte?

    Gehört

    Plants and AnimalsWaltzed in from the Rumbling

    Vier jahre hat es gedauert, nun ist es endlich so weit: Ein neues Album von Plants and Animals. Sie haben einen guten Ruf, wenn es um gutes und intelligentes Songwriting geht. Aufgenommen wurde das Ganze über einen Zeitraum von zwei Jahren. Es gibt lange Songs auf diesem Album, wie den Opener „We Were One“ oder das beeindruckende siebenminütige „Je voulais Te Dire“. Aber es gibt auch entspannte Songs wie „Johnny is a Drummer“. Das Album steckt voller Ideen. Ironischer Pop, der an einigen Stellen an Radiohead erinnert. Indiepop, wie es ihn nur noch selten gibt. Auch hier geht es mal wieder eher melancholisch zu. Es ist ein Album einer sehr guten Band, die seit Jahren gute Musik veröffentlicht.

    Gesehen

    Moon (IMDb)

    Der Film spielt in einer nicht genauer bestimmten Zukunft, wo der Energiebedarf der Erde durch Helium-3 gedeckt wird, welches auf der Oberfläche des Mondes abgebaut wird. Im Auftrag des Unternehmens Lunar Industries arbeitet Sam Bell in der Mondbasis. Dabei wird er von einer künstlichen Intelligenz namens GERTY unterstützt. Nach fast drei Jahren ohne direkten Kontakt zu anderen Menschen steht er unmittelbar vor seiner Ablösung, ist aber in schlechter Verfassung und leidet an Halluzinationen, wodurch es zu einem Unfall kommt. Eine leise aber clevere Hommage an das klassische SciFi-Genre.

    Verkostet

    Lagavulin 8

    Sie feiern im Jahre 2016 ihr 200-jähriges Jubiläum, deswegen gibt es heute einen 8 Jahre alten Lagavulin. Wir fanden ihn eher so durchschnittlich.

  • 136-Thomas Sautner, Filmmusik, Grace and Frankie und Arran Machrie Moor

    Neuigkeiten

    Nikolaus Harnoncourt beendet Karriere
    Harald Schmidt zukünftig beim Tatort
    Frank Sinatra wäre am 12. Dezember 100 Jahre alt geworden.
    Dritte Folge des neuen Literarischen Quartetts

    Gelesen   
    Thomas SautnerFremdes Land

    Es geht um Jack Blind. Jack glaubt, dass er die Welt verändern kann. Als Teil der neuen Regierung glaubt er, Dinge verändern zu können. Tatsächlich ist er aber letztlich nur eine Marionette in einem System, in dem der Mensch nur noch als Konsument zählt. Freiheit und Selbstbestimmung sind nur noch auf dem Papier der Parteiprogramme vorhanden. Seine Schwester versucht ihm die Augen zu öffnen. Zunächst aber hält er am herrschenden System fest – bis er gezwungen ist seine Sichtweise zu hinterfragen.

    Gehört

    Filmmusik Special

    Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence (Apple Music) (Google Music)

    Furyo – Merry Christmas, Mr. Lawrence: Ein Film aus dem Jahre 1983. Ein Film mit David Bowie. Ein Film, der Kultstatus hat. Aber nicht nur der Film an sich besitzt diesen Kultstatus, sondern auch der Soundtrack. Geschrieben von Ryūichi Sakamoto. Das ist der Mann, der auch den Soundtrack zu ‚Der letzte Kaiser‘ schrieb und dafür einen Oscar bekam. Auf dem Soundtrack zu ‚Merry Christmas, Mr. Lawrence‘ findet sich sogar ein kleiner Hit wieder, nämlich ‚Forbidden Colours‘. Gesungen wird er von David Sylvian, dem ehemaligen Sänger von Japan. Wohl kaum ein Song ist so mit einem Film verbunden wie dieser. Wenn Menschen dieses Lied hören, müssen sie meist an diesen Film denken. Und wie immer bei solchen Dingen, kommt auch hier eine kräftige Prise Damals™ dazu.

    Clint Mansell – The Fountain (Apple Music) (Google Music)

    Wenn Musiker und Komponist Clint Mansell einen Soundtrack schreibt, dann richtig: Sein pompöses “Lux Aeterna” zum Beispiel, damals für Requiem For A Dream, wird bis heute in jedem zweiten Trailer und YouTube-Video zur dramatischen Untermalung benutzt. Wer sich irgendwo im Sci-Fi-Umfeld herumtreibt, hat ihn schon gehört.
    Für den Soundtrack von The Fountain tat er sich erneut mit dem Kronos Quartet zusammen, holte Mogwai an Bord und strich dafür einige Preise und noch mehr Nominierungen ein. Dem wunderschönen Arthaus-Film The Fountain, mit seiner genre-typischen Schwurbeligkeit und seiner eher genre-untypischen Bildgewalt, wird Mansell mit seinem modernen, elektronisch-klassischen Soundtrack trotz verhältnismäßig einfacher komponistischer Mittel mehr als gerecht. Die leisen Töne beeindrucken ebenso wie die gold-schillernden und die dramatisch-pompösen. Er spielt gern mit einer wilden Mischung aus klassischen Streichern und modernen Instrumenten, die durch ein geschicktes Arrangement der einzelnen Themen und Stile der drei Zeitalter umspannenden, verzweigten Story des Films zu seiner intensiven Wirkung verhelfen.

    Gesehen

    Grace and Frankie (IMDb)

    Bei Grace and Frankie handelt sich um eine Comedyserie, die von zwei Frauen erzählt – gespielt von Jane Fonda und Lily Tomlin –  die von ihren Ehemännern Robert und Sol – gespielt von Sam Waterston und Martin Sheen – verlassen werden. Robert und Sol eröffnen Grace und Frankie, dass sie sich ineinander verliebt haben. Und das schon vor geraumer Zeit. Die beiden wollen heiraten und sich von den Frauen scheiden lassen. Das alles kommt für die beiden Frauen höchst überraschend.

    Verkostet

    Arran Machrie Moor

    Wir sind mal wieder bei Arran, diesmal beim Machrie Moor. Das ist der rauchige unter den Whiskies, die Arran so produziert.

    Empfehlungen

    ColdplayA Head Full of Dreams (Apple Music)