Schlagwort: Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

  • Albrecht Mayer/Vital Julian Frey/Deutsche Kammerphiharmonie Bremen, Goat Girl und Glen Scotia

    Es wird mal wieder klassisch. Diesmal mit Albrecht Meyer, Vital Julian Frey, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, Mozart und der Oboe. Außerdem hörten wir „On All Fours“ von Goat Girl. Wie immer gab’s zum Schluss noch einen Malt, wir verkosten zum vorerst letzten mal einen Glen Scotia.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel

    Albrecht Mayer/Vital Juilian Frey/Deutsche Kammerphiharmonie Bremen – Konzert für Oboe in F-Dur KV 293 (Fragment) – I. Allegro

    Albrecht Mayer/Vital Juilian Frey/Deutsche Kammerphiharmonie Bremen – Konzert für Flöte und Harfe in C-Dur KV 299 – I. Allegro (Arrangiert für Oboe und Cembalo)

    Goat Girl – Sad Cowboy

    Goat Girl – A-Men

    Albrecht Mayer/Vital Juilian Frey/Deutsche Kammerphiharmonie Bremen – Mozart: Works for Oboe and Orchestra

    Albrecht Mayer

    Albrecht Mayer ist ein klassischer Oboist aus Erlangen. Er ist Solo-Oboist der Berliner Philharmoniker. Außerdem ist er als Solist und Kammermusiker international bekannt und hat mit verschiedenen Orchestern und Künstler*innen zusammengearbeitet.

    Vital Julian Frey

    Vital Julian Frey ist ein Cembalist aus Genf. Er erhielt bereits im Alter von acht Jahren Unterricht. Später studierte er an der Hochschule für Musik Freiburg und an der Hochschule für Musik und Theater München. Er legte dort das Konzert- und das Solistendiplom ab.

    Deutsche Kammerphiharmonie Bremen

    Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen wurde 1980 gegründet. Eine Gruppe von Musikstudentinnen gründete das Orchester in Frankfurt. Die Musikerinnen übernehmen sowohl die finanzielle als auch die künstlerische Leitung. Heute ist es einer der renommiertesten Orchester der Welt.

    Wolfgang Amadeus Mozart

    Wolfgang Amadeus Mozart war Komponist der Klassik. Er zeigte von frühester Kindheit an erstaunliche Fähigkeiten. Bereits ab seinem fünften Lebensjahr beherrschte er Cembalo und Geige. Bereits in Kindertagen komponierte er, trat vor dem europäischen Königshäusern auf und begab sich auf große Tournee. Mit 17 wurde Mozart als Musiker am Salzburger Hof engagiert. 1781 ging er nach Wien. In seinen letzten Jahren in Wien komponierte er viele seiner bekanntesten Sinfonien, Konzerte und Opern sowie Teile des Requiems, das zum Zeitpunkt seines frühen Todes im Alter von 35 Jahren aber noch weitgehend unvollendet war. Die Umstände seines Todes sind weitgehend ungewiss und wurden daher vielfach mythologisiert. Trotz seines frühen Todes führte sein rasantes Kompositionstempo zu mehr als 600 Werken praktisch aller Genres seiner Zeit. Viele dieser Kompositionen gelten als Höhepunkte des symphonischen, konzertanten, Kammer-, Opern- und Chorrepertoires. Er gilt als einer der größten klassischen Komponisten aller Zeiten und sein Einfluss auf die westliche Musik ist tiefgreifend, insbesondere auf Ludwig van Beethoven. Sein älterer Kollege Joseph Haydn schrieb: „Ein solches Talent wird die Nachwelt in 100 Jahren nicht mehr sehen“.

    Mozart und die Oboe

    Mozart schrieb ein Konzert für Oboe und mehrere kammermusikalische Stücke. Darunter ein Quartett für Oboe, Violine, Viola und Cello in F Dur, KV. 370 im Jahr 1781 und ein Quintett KV. 452 aus dem Jahr 1782 für Klavier und Holzblasinstrumente, welche aus Piano, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn bestehen. Auf diesem Album befinden sich verschiedene Stücke, die von Mozart im Laufe der Jahre für Oboe geschrieben wurden oder später für dieses Instrument arrangiert wurden.

    Goat Girl – On all Fours

    Goat Girl ist eine englische Post-Punk-Band aus Südlondon. Die Band ist benannt nach der Figur des Komikers Bill Hicks ‚Goat Boy‘. Das Debütalbum wurde im April 2018 veröffentlicht und hieß schlicht ‚Goat Girl‘.

    ‚On All Fours‘ ist das zweite Studioalbum der Band. Es wurde im Januar 2021 veröffentlicht. Das Album wurde Anfang 2020 in Südlondon zusammen mit dem Produzenten Dan Carey aufgenommen.

    Glen Scotia – Cask Strength

    Glen Scotia ist eine Whiskybrennerei in der Ortschaft und eigenständigen Whiskyregion Campbeltown auf der Halbinsel Kintyre. Campbeltown verfügte früher über mehr als 30 Brennereien, von denen bis heute – neben Glen Scotia – nur noch die Springbank-Destillerie übrig geblieben ist. Eine dritte Destillerie, Glengyle, ist Ende 2004 in Betrieb gegangen. Der Name Glen Scotia wird ‚glen skuscha‘ ausgesprochen und bedeutet übersetzt ‚Tal der Schotten‘. Die Brennerei gibt es seit 1832.

    Der Whisky wird in Bourbonfässern gereift. Der Malt wird mit 54,2% abgefüllt und ist gefärbt aber nicht kühlgefiltert.

  • Feuilletöne – Sendung 225 – Karl Ove Knausgård, Paavo Järvi und Kammerphilharmonie Bremen, Marvel’s The Defenders und Dithmarscher Urtyp

    Vieles geht zu Ende und einiges fängt an! Die Karl Ove Knausgård-Autobiographie endet mit ‚Kämpfen‘.  Die 2. Symphonie von Johannes Brahms, gespielt von der Deutschen Kammerphilharminie Bremen unter der Leitung von Paavo Järvi hingegen ist der Beginn eines Brahms-Zyklus, Marvel’s The Defenders ist allerdings nun wieder das Ende, zumindest was diese Reihe angeht. Und das Dithmarscher Urtyp ist auf jeden Fall erstmal ein Bier, mehr weiß man aber noch nicht.

    Der tolle Blogbeitrag über uns von der tollen @LenaRiess

    Gelesen

    Karl Ove Knausgård – Kämpfen

    Karl Ove Knausgård wurde1968 in Oslo geboren und ist Schriftsteller, der vor allem durch seine Autobiographie bekannt wurde, deren sechster und letzter Teil uns in dieser Sendung beschäftigt. Er wuchs auf der Insel Tromøy und in Kristiansand auf. Er studierte Kunstgeschichte und Literatur an der Universität Bergen. Er erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen für seine Werke. 2009 veröffentlichte Knausgård die ersten drei seines sechs Bände umfassenden, autobiografisch angelegten Romanzyklus Min Kamp (dt. Mein Kampf). Und schon der erste Teil dieser Reihe avancierte zum Bestseller und wurde von den Lesern der Zeitung Morgenbladet zum Buch des Jahres gewählt. Die Bände vier und fünf erschienen 2010, der sechste und letzte Band wurde 2011 veröffentlicht. Im selben Jahr  kam der erste Band unter dem Titel ‚Sterben‘ in deutscher Übersetzung heraus. Kämpfen erschien 2017, es ist also das zweite mal, dass wir ein Buch auch bewerten werden.

    Gehört

    Paavo Järvi/Kammerphilharmonie BremenJohannes Brahms2. Symphonie

    Paavo Järvi wurde 1962 in Tallinn geboren. Er ist der Sohn des Dirigenten Neeme Järvi. Seine Geschwister Kristjan Järvi und Maarika Järvi sind ebenfalls bekannte Musiker.  Er studierte Schlagzeug und Dirigieren zunächst in Tallinn, ging dann aber 1980 in die USA, um dort seine Ausbildung am Curtis Institute of Music bei Otto-Werner Mueller und am Los Angeles Philharmonic Institute bei Leonard Bernstein zu vervollständigen. Järvi spielte außerdem zu jener Zeit Schlagzeug in Erkki-Sven Tüürs kammermusikalischem Rockensemble ‚In Spe‘, diese Formation entwickelte sich zu Beginn der 1980er Jahre zu einer der beliebtesten Rockgruppen in Estland. 2004 wurde er Künstlerischer Leiter der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und ist dies bis heute. 2017 wurde er zum Chefdirigenten und künstlerischen Leiter des Tonhalle-Orchesters Zürich ab 2019/2020 ernannt.

    Das Orchester wurde 1980 gegründet und war zunächst ein Zusammenschluss von Musikstudenten. 1983 trat es vor der UNO auf sowie 1983, 1984 und 1985 beim Kammermusikfest Lockenhaus. 1987 erfolgte die Institutionalisierung als professionelles Kammerorchester in Frankfurt am Main. Später verlegte das Orchester seinen Sitz nach Bremen. Es wurde mit etlichen Preisen und Auszeichnungen versehen und gilt als eines der besten Kammerorchester weltweit. Die Aufnahmen der Beethoven- und Schumann-Symphonien werden oft als Referenzaufnahmen angesehen. Und nun also folgt der Brahms-Zyklus.

    Wir begleiten diesen Zyklus und er beginnt mit der zweiten Symphonie von Brahms, an der er seit 1877 während eines Aufenthaltes in Kärnten zu arbeiten begann. Noch im selben Jahr war die Partitur fertig. Während Brahms an seiner ersten Sinfonie ja viele Jahre arbeitete, wurde die diese Sinfonie also in relativ kurzer Zeit vollendet. Während der Ausarbeitung der Symphonie führte Brahms seine Freunde und auch den Verleger oft dadurch in die Irre, dass er das Werk als besonders traurig oder wehmütig bezeichnete. So schreibt er z. B. an den Verleger: „Die neue Symphonie ist so melancholisch, daß Sie es nicht aushalten. Ich habe noch nie so was Trauriges, Molliges geschrieben: die Partitur muß mit Trauerrand erscheinen.“ Typisch Brahms, man freut sich fast ein bisschen mit ihm. Die Uraufführung der Sinfonie fand in Wien am 30. Dezember 1877 unter der Leitung von Hans Richter statt.

    Gesehen

    Marvel’s The Defenders (IMDb)

    Defenders ist eine Actionserie, die bei Netflix zu sehen ist und die im Marvel Cinematic Universe spielt. Es ist eine eine Miniserie, in der die Titelhelden aus vier vorausgegangenen Serien, nämlich Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage und Iron Fist zusammentreffen. Und wir haben jede einzelne Serie, die letztlich alle in dieser finalen Miniserie münden, mal mit mehr und mal mit etwas weniger Begeisterung gesehen. Wie bereits in den jeweiligen Serien zuvor sind Charlie Cox als Daredevil, Krysten Ritter als Jessica Jones, Mike Colter als Luke Cage und Finn Jones als Iron Fist zu sehen. Auch die Handlung spielt wieder in New York. Alles wie immer, nur eben alle zusammen. Wie haben sich die Charaktere entwickelt? Und werden wir die, die wir nicht mochten doch noch mögen lernen, oder muss man doch wieder schimpfen?

    Verkostet

    Dithmarscher Urtyp

    Die Dithmarscher Privatbrauerei Karl Hintz hat ihren Sitz in Marne, im Kreis Dithmarschen an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins. Die Brauerei wurde im Jahr 1884 von Christian Hintz gegründet und befindet sich seitdem in Familienbesitz. Diesmal geht es um Dithmarscher Urtyp in der Steiniflasche. Dieses Bier hat eine Stammwürze von 11,4 % und 27 sogenannte Bittereinheiten. Wir sind gespannt!

  • 106-Jochen Distelmeyer und Robert Schumann

    Neuigkeiten

    Fritz J. Raddatz gestorben.
    Mr. Spock ist ebenfalls tot.
    ESC-Vorentscheid-Teilnehmer mag nicht, oder so
    Richtigstellung bezüglich Suhrkamp und Baal.

    Gelesen

    Jochen Distelmeyer – Otis

    Das Buch ist benannt nach ‚Outis‘ (griechisch für ‚Niemand‘), eines Namens dessen sich Odysseus in Homers gleichnamigen Epos gegenüber dem Zyklopen Polyphemus bemächtigt hat, um dem sicheren Tode zu entgehen. Die Handlung spielt im Jahre 2012. Der Hauptcharakter in dem Buch heißt Tristan, ein nach der Trennung von seiner großen Liebe Saskia von Hamburg nach Berlin Geflohener. Er versucht sich dort als Buchautor und schreibt an einem Roman, der die ­Geschichte eines Programmierers erzählt, welcher wegen einer illegalen Filesharing-Plattform auf der Flucht ist. Das ganze soll obendrein mit Homers „Odyssee“ verwoben werden. Und auch für die kleinen und größeren Ereignisse im seinem echten Leben findet Tristan immer eine entsprechende Begebenheit oder Figuren in Homers Epos. Doch das Schreiben des Romans gestaltet sich als viel schwieriger als angenommen. Sei es durch Baulärm, durch seine verwöhnte Cousine Juliane, um die er sich kümmern muss, weil er sich bei deren Vater, einem Düsseldorfer Rechtsanwalt, Geld leihen musste oder durch das Treffen mit einem potentiellen Verleger, welches für ihn zum Fiasko wird. Doch nicht nur das drohende Scheitern seines Buchprojekts macht Tristan zu schaffen. Da ist auch noch die Abschiedsparty seines Kumpels Ole, der mit seiner Frau in die USA auswandert, bei der verschiedene Liebschaften Tristans aufeinandertreffen. Ein Berlin-Roman der keiner ist. Ein Roman in dem der Protagonist ständig unterwegs ist, um anzukommen, aber nie dahin kommt wo er hin will, sich immer wieder verläuft. Eben eine Odysee. In die Handlung werden immer wieder Essays geschickt eingebunden und aneinandergereiht. Haben Blumfeld-Fans auf den letzten Alben der Band das Politische vermisst, hier werden sie bedient. Haltung findet man in diesem Buch zu Genüge. Es wird aber nie anstrengend, es lässt sich leicht lesen. Ein ereignisloser Roman voller kleiner und größerer Ereignisse. Man interessiert sich für das was noch kommt, auch wenn das was dann kommt manchmal recht banal ist, so hat man trotzdem nie das Gefühl, nicht weiterlesen zu wollen. Der Roman hat eine bemerkenswerte Rhythmik. Man merkt dem Roman den Musiker Distelmeyer an. In den Feuilletons wurde der Roman eher mit großer Zurückhaltung aufgenommen -zu Unrecht. Manchmal vergessen die Feuilletons dieser Welt, dass die meisten Bücher vor allem die Menschen unterhalten sollen. Dieses Buch unterhält.

    Gehört

    Paavo Järvi (Homepage)/Deutsche Kammerphilharmonie Bremen (Homepage) – Schumann Symphonien

    Was wurde nicht schon an Schumanns Werken herumretuschiert. Mahler orchestrierte die Symphonien neu, weil sie seiner Meinung nach so schlecht instrumentiert waren, dass man sie so nicht aufführen sollte. Die Kammerphilharmonie Bremen unter Paavo Järvi beweist hier nun das Gegenteil, indem sie die unbearbeiteten Originale spielen. Wenn das Orchester nämlich nicht so groß dimensioniert ist, wie es bei Mahler nunmal der Fall war, was auch der Zeit geschuldet war, dann funktioniert das alles wunderbar, und es ist überhaupt keine Schwäche in der Instrumentierung zu finden. Im Gegenteil. Eine wunderbare Transparenz kommt hier zum Vorschein, wie sie auch schon bei der Beethoven-Einspielung zu hören war. Schumann war ein Meister der Dynamik. Und genau das kann die Bremer Kammerphilharmonie umsetzen wie kaum ein zweites Orchester. Ob sanft, leise und zerbrechlich oder laut, stark und robust. Beides ist kein Problem. Weder für den Komponisten noch für die Künstler, die es aufführen. Paavo Järvi und der Kammerphilharmonie Bremen ist es gelungen, den Symphonien Schumanns den Klang zu geben, den sie brauchen. Das Detailreichtum was sie benötigen. Die Größe die sie brauchen, ohne sie künstlich aufzublasen. Zuletzt seien die einzelnen Instrumentalisten hervorgehoben. Was hier spielt darf sich mit fug und recht als grandioser Musiker bezeichnen lassen, aber erst wenn alle zusammen mit Paavo Järvi dieses Orchester bilden, wird daraus das, was es im Moment ist. Einer der zu Zeit weltbesten Klangkörper. Diese Aufnahme gehört zum Besten der Besten. Sie wird wieder einmal bei vielen als Referenz gelten. Zurecht!

    Gesehen

    Dazu: Paavo Järvi und die Deutschen Kammerphilharmonie Bremen in der Pier 2.
    Teil 1
    Teil 2

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