Schlagwort: Krystian Zimerman

  • Tobias Hoffmann, Johannes Brahms, der Algorithmus und Beck’s

    Da sind wir wieder! Ja, ihr habt richtig gehört, wir! \o/ Diesmal wieder mit Musik. Wir hören ‚Start/Stop‘ von Tobias Hoffmann, moderner Jazz, der gar nicht mehr so typisch Jazz ist und wir hören die Klavierquartette Nr. 2 & 3 von Johannes Brahms in der Interpretation von Krystian Zimerman, Maria Nowak, Katarzyna Budnik und Yuya Okamoto. Anschließend quatschen wir noch über den Algorithmus und die Folgen und verkosten ein Beck’s.

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  • Krystian Zimerman, Simon Rattle, London Symphony Orchestra, Ludwig van Beethoven, Black Country, New Road und Glen Scotia

    Das zweite mal widmen wir uns Klavierkonzerten, diesmal denen von Ludwig van Beethoven, gespielt von Krystian Zimerman, Simon Rattle und dem London Symphony Orchestra. Außerdem hörten wir ‚For the first Time‘ von Black Country, New Road. Wie immer gab es zum Abschluss einen Malt, diesmal einen Double Cask von Glen Scotia. Außerdem sprach Herr Martinsen in ein Lewitt LCT 440 Pure.

    Pre-Show

    Herr Martinsen sprach in ein Lewitt LCT 440 Pure. Einfach mal so, weil’s Spaß macht. Es wurde in Österreich entwickelt. Wir nutzen keinen Kompressor oder sonstige Effekte. Wir leveln nur.

    In der UKW-Sendung gespielt Titel

    Krystian Zimerman/Simon Rattle/London Symphony Orchestra – Ludwig van Beethoven/Klavierkonzert Nr. 3 in c-Moll op. 37 – III. Rondo Allegro

    Krystian Zimerman/Simon Rattle/London Symphony Orchestra – Ludwig van Beethoven/Klavierkonzert Nr.5 op. 73 in Es-Dur – II. Adagio un poco mosso

    Black Country, New Road – Sunglasses

    Black Country, New Road – Opus

    Krystian Zimerman/Simon Rattle/London Symphony Orchestra – Ludwig van Beethoven/Klavierkonzerte

    Krystian Zimerman

    Krystian Zimerman ist ein polnischer Konzertpianist und Dirigent, der als einer der größten Pianisten seiner Generation bezeichnet wird. 

    Zimerman wurde in Zabrze in Polen geboren. Seine internationale Karriere begann, als er 1975 den Warschauer Internationalen Chopin-Klavierwettbewerb gewann. 1976 trat er mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Herbert Blomstedt auf. 1979 debütierte er in den Vereinigten Staaten mit dem New York Philharmonic. Er tourte viel und machte eine Reihe von Aufnahmen. Seit 1996 unterrichtet er Klavier an der Musikakademie Basel in der Schweiz. 1999 gründete Zimerman das Polnische Festivalorchester zum Gedenken an den 150. Todestag von Frédéric Chopin.

    Simon Rattle

    Sir Simon Denis Rattle ist ein britischer Dirigent. Als Musikdirektor des City of Birmingham Symphony Orchestra in den Jahren 1980–1998 erlangte er internationale Bekanntheit. Rattle war von 2002 bis 2018 Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Seit September 2017 ist er Leiter des London Symphony Orchestra.

    Rattle ist Schirmherr des Birmingham Schools‘ Symphony Orchestra, das während seiner Amtszeit Mitte der 90er Jahre gegründet wurde. 2001 erhielt er den Brit Award for Outstanding Contribution to Music bei den Classic Brit Awards. 

    London Symphony Orchestra

    Das London Symphony Orchestra (LSO) ist ein Symphonieorchester mit Sitz in London. Das 1904 gegründete LSO ist das älteste Sinfonieorchester Londons. 

    1966 gründete das Orchester den LSO Choir, ursprünglich eine Mischung aus professionellen und Amateursängern, später ein reines Amateurensemble.

    Als selbstverwaltetes Organ wählt das Orchester die Dirigenten aus, mit denen es zusammenarbeitet. In einigen Phasen seiner Geschichte hat es auf einen Chefdirigenten verzichtet und nur mit Gästen gearbeitet. Zu den Dirigenten, mit denen sie am meisten verbunden ist, gehören Hans Richter, Sir Edward Elgar und Sir Thomas Beecham sowie in den letzten Jahrzehnten Pierre Monteux, André Previn, Claudio Abbado, Sir Colin Davis und Valery Gergiev.

    Seit 1982 hat das LSO seinen Sitz im Barbican Centre in der City of London. Das LSO behauptet, das weltweit am häufigsten aufgenommene Orchester zu sein; es macht seit 1912 Grammophonaufnahmen und spielte mehr als 200 Soundtracks ein, von denen die bekanntesten die Star Wars-Reihe sind. Das LSO wird konsequent als eines der weltweit führenden Orchester eingestuft.

    Ludwig van Beethoven

    Ludwig van Beethoven war ein deutscher Komponist und Pianist. Beethoven bleibt einer der am meisten bewunderten Komponisten in der Geschichte der westlichen Musik; seine Werke zählen zu den meistgespielten des klassischen Musikrepertoires und bilden den Übergang von der Klassik zur Romantik in der klassischen Musik. Seine Kompositionen werden in die frühe, mittlere und späte Phase unterteilt. Die frühe Phase, in der er sein Können darstellte, diese hat bis 1802 gedauert. Bis etwa 1812 ging seine mittlere Phase. Diese stellt die Emanzipation von klassischen Stilen seiner Vorgänger Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart dar, und wird manchmal auch als heroisch bezeichnet. Während dieser Zeit begann er zunehmend an Taubheit zu leiden. In seiner späten Phase von 1812 bis zu seinem Tod 1827 erweiterte er seine Innovationen in musikalischer Form und Ausdruck.

    Das musikalische Talent des gebürtigen Bonners zeigte sich schon in jungen Jahren und er wurde von seinem Vater Johann van Beethoven sehr streng unterrichtet. Beethoven wurde später von dem Komponisten und Dirigenten Christian Gottlob Neefe unterrichtet, unter dessen Anleitung er 1783 sein erstes Werk, eine Reihe von Variationen veröffentlichte. Mit 21 Jahren zog er nach Wien und studierte Komposition bei Joseph Haydn. Beethoven erlangte schnell einen Ruf als virtuoser Pianist und wurde bald von Karl Alois Fürst Lichnowsky ermutigt zu komponieren, was 1795 zu seinen drei Opus 1 Klaviertrios führte.

    Die Erste Symphonie wurde 1800 uraufgeführt, das erste Violinkonzert 1806. Sein letztes Klavierkonzert, das seinem Mäzen Erzherzog Rudolf von Österreich gewidmet war, wurde 1810 uraufgeführt, jedoch nicht mit Beethoven als Solist. Er war 1814 fast vollständig taub und gab dann auf in der Öffentlichkeit als Pianist aufzutreten.

    In den Jahren ab 1810 komponierte Beethoven, der sich in dieser Zeit immer weiter aus dem öffentlichen Leben zurückzog, viele seiner am meisten bewunderten Werke, darunter seine späteren Sinfonien, Kammermusik und Klaviersonaten. Seine einzige Oper, ‚Fidelio‘, die 1805 uraufgeführt worden war, wurde 1814 in ihre endgültige Fassung gebracht. Die ‚Missa Solemnis‘ komponierte er in den Jahren 1819–1823 und die neunte Symphonie 1822–1824. In seinen letzten Lebensjahren entstanden die späten Streichquartette. Er starb 1827 in Wien. Beethovens Werke sind tragende Säulen des klassischen Musikrepertoires.

    Klavierkonzerte

    Die Klavierkonzerte sind in den Jahren 1801 (eins und zwei), 1803 (drei), 1807 (vier) und 1811 (fünf) uraufgeführt worden. Während die ersten beiden Konzerte sich noch an seinen Vorbildern Joseph Haydn und W.A. Mozart orientieren, entwickelt er ab dem dritten Klavierkonzert seinen eigenen Stil. Das vierte und fünfte Klavierkonzert zählen zu den wichtigsten Klavierkonzerten der Musikgeschichte und haben alle Komponist:Innen nach Beethoven beeinflusst. All diese Konzerte sind dreisatzig und nur eines ist in Moll, es ist das dritte Klavierkonzert. Interessant ist auch, dass das zweite Klavierkonzert vor dem ersten entstand und somit eigentlich das erste ist. In den späten Klavierkonzerten beginnt Beethoven die Konzerte nicht mehr nur als Konzert für Solisten zu sehen, er komponierte nun so, dass Klavier und Orchester fast gleichwertig stattfinden.

    Klavierkonzert 1 

    Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15, entstand 1795, es wurde 1800 revidiert. Möglicherweise wurde es von Beethoven bei seinem ersten öffentlichen Konzert in Wien am 29. März 1795 uraufgeführt. In Wien wurde es mit Widmung an seine Schülerin Prinzessin Anna Louise Barbara Odescalchi veröffentlicht.

    Obwohl dies Beethovens erstes Klavierkonzert war, was öffentlich aufgeführt wurde, war es nach einem unveröffentlichten Klavierkonzert in Es-Dur von 1784 und dem Klavierkonzert Nr. 2 sein dritter Versuch dieser Gattung. 

    Klavierkonzert 2

    Das Klavierkonzert Nr. 2 in B-Dur, Op. 19 von Ludwig van Beethoven entstand zwischen 1787 und 1789, erreichte jedoch erst 1795 die Form, in der es veröffentlicht wurde. Es diente dem Komponisten als Vehikel für seine eigenen Auftritte als junger Virtuose, die zunächst mit der Bonner Hofkapelle vorgesehen waren. Es wurde im Dezember 1801 als Op. 19, aufgeführt und somit später als das Klavierkonzert Nr. 1 in C-Dur und wurde damit als sein zweites Klavierkonzert bezeichnet.

    Klavierkonzert 3

    Das Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll op. 37 wurde wohl im Jahr 1800 komponiert, obwohl das Entstehungsjahr von einigen zeitgenössischen Musikwissenschaftlern in Frage gestellt wird. Es wurde am 5. April 1803 mit dem Komponisten als Solist uraufgeführt. In derselben Aufführung wurden auch die Zweite Symphonie und das Oratorium Christus auf dem Ölberg uraufgeführt. Die Komposition wurde 1804 gedruckt und war Prinz Louis Ferdinand von Preußen gewidmet. Das erste Hauptthema erinnert an Mozarts 24. Klavierkonzert.

    Klavierkonzert 4

    Das 4. Klavierkonzert in G-Dur entstand in den Jahren 1805 bis 1806. Es wurde im März 1807 in Wien bei einem halbprivaten Konzert im Palais Lobkowitz und am 22. Dezember 1808 mit Beethoven als Solisten am Theater an der Wien öffentlich uraufgeführt. Das Klavierkonzert stand an diesem Tag auf dem Programm, bei der auch die 5. Sinfonie, die 6. Sinfonie, Teile der Messe in C-Dur, op. 86 sowie die Chorfantasie uraufgeführt wurden. Beethoven widmete das Konzert Erzherzog Rudolph.

    Mit dem 5. Klavierkonzert in Es-Dur stellt dieses Werk Beethovens wichtigsten Beitrag zur Gattung des Klavierkonzertes dar. Die in der Musikwissenschaft so oft diskutierte Verschmelzung von Sinfonie und Klavierkonzert zum sogenannten sinfonischen Klavierkonzert findet hier ihren Anfang.

    Klavierkonzert 5

    Das Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 von Ludwig van Beethoven war sein letztes vollendetes Klavierkonzert. Es entstand zwischen 1809 und 1811 in Wien und war Erzherzog Rudolf, dem Mäzen und Schüler Beethovens, gewidmet. Die Uraufführung fand am 13. Januar 1811 im Palais des Fürsten Joseph Lobkowitz in Wien mit Erzherzog Rudolf als Solist statt, gefolgt von einem öffentlichen Konzert am 28. November 1811 im Gewandhaus in Leipzig unter dem Dirigenten Johann Philipp Christian Schulz, der Solist war Friedrich Schneider. Am 12. Februar 1812 debütierte Carl Czerny, ein weiterer Schüler Beethovens, dieses Werk in Wien. Die Dauer dieses jetzt schon symphonischen Konzertes beträgt ungefähr vierzig Minuten.

    Black Country, New Road – For the First Time

    Black Country, New Road ist eine 2018 in London gegründete englische Rockband bestehend aus Isaac Wood (Gesang, Gitarre), Tyler Hyde (Bass), Lewis Evans (Saxophon), Georgia Ellery (Violine), May Kershaw (Keyboards), Charlie Wayne (Schlagzeug) und Luke Mark (Gitarre). Ihr Sound wird als experimenteller Rock beschrieben, wobei die Band gerne mit 90er-Jahre-Bands wie Slint verglichen wird. Im Februar 2021 veröffentlichten sie ihr Debütalbum ‚For the First Time‘.

    Auf diesem Album wird u.a. mit Post-Punk, Klezmer, Free Jazz und Math Rock experimentiert, außerdem gibt es eine Reihe von Anleihen des Post-Rocks, was das atmosphärische der Musik angeht. Außerdem gibt es auf diesem Album sehr viel poetisches zu hören.

    Glen Scotia – Double Cask

    Glen Scotia ist eine Whiskybrennerei in der Ortschaft und eigenständigen Whiskyregion Campbeltown auf der Halbinsel Kintyre. Campbeltown verfügte früher über mehr als 30 Brennereien, von denen bis heute – neben Glen Scotia – nur noch die Springbank-Destillerie übrig geblieben ist. Eine dritte Destillerie, Glengyle, ist Ende 2004 in Betrieb gegangen. Der Name Glen Scotia wird ‚glen skuscha‘ ausgesprochen und bedeutet übersetzt ‚Tal der Schotten‘. Die Brennerei gibt es seit 1832.

    Der Whisky wird in Sherryfässern gefinisht. Der Malt wird mit 46% vol. abgefüllt und ist gefärbt aber nicht kühlgefiltert.

  • Feuilletöne – Sendung 233 – Alben des Jahres 2017!

    Da sind sie, die Alben des Jahres 2017! Es gab wie immer Überraschungen und es gab wie immer Favoriten, die sich am Ende durchgesetzt haben! Viel Spaß mit der letzten Sendung des Jahres 2017.

    HörerInnen

    1. Brand New – Science Fiction

    Eure Nummer eins in diesem Jahr! Mit 24% haben sie das Rennen gemacht!

    2. Krystian Zimerman – Franz Schubert  – 20. und 21. Klaviersonate

    17% hat Krystian Zimerman mit den Klaviersonaten von Franz Schubert bekommen. Und somit Platz den zweiten Platz erreicht!

    3. Kettcar – Ich vs Wir/Elbow – Little Fictions

    Den dritten Platz mit jeweils 14% teilen sich Kettcar und Elbow.

    Herr Martinsen

    1. Elbow – Little Fictions

    Die größte Überraschung in diesem Jahr – auch für mich selber – ist, dass Elbow mit diesem Album auf dem ersten Platz landete. Als wir es besprochen haben war ich zwar echt angetan von diesem Album, aber, dass es dieses Album auf die Liste der Alben des Jahres schaffen würde und dann auch noch bei mir auf dem ersten Platz landen würde, das hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Elbow ist auf diesem Album lyrisch und musikalisch ein wenig auf neuen Pfaden unterwegs, ohne zu verleugnen, dass sie natürlich immer noch Elbow sind. Das liegt zum einen daran, dass der Schlagzeuger Richard Jupp sich von der Band trennte, und zum anderen wohl daran, dass mindestens ein Bandmitglied schwerstens verliebt ist. Denn das was man hier hört ist an Lebensfreude, Verliebtheit und Sonnigkeit kaum zu übertreffen. Es ist eine Leichtigkeit in die Musik Elbows eingezogen, wie man es kaum für möglich gehalten hätte. Ich konnte mich im Laufe des Jahres diesem Album immer weniger entziehen. Es wuchs, wie man so schön sagt. Und nun ist es auf Platz eins meiner diesjährigen Liste. Und der Titelsong dieses Albums ist auch gleichzeitig der Song des Jahres für mich.

    2. Krystian Zimerman – Franz Schubert: 20. und 21. Klaviersonate

    Ich bin großer Schubert-Fan. Menschen, die unsere Sendung schon ein bisschen länger verfolgen wissen das nur zu gut. Deswegen haben es Interpreten, die versuchen die Klaviersonaten von eben jenem zu Gehör zu bringen nicht eben leicht bei mir. Krystian Zimerman hat es in kürzester Zeit geschafft mich zu begeistern, weil er anders als alle anderen vorher an diese Klasviersonaten ranging. Er hat sie von dieser immer forwährenden Innerlichkeit befreit mit der diese Klaviersonaten gern gespielt werden. In diesem Fall bekommen diese Klaviersonaten endlich die Luft, die sie brauchen. Zimerman hat sie endlich vom Pathos befreit, der diese Werke droht zu ersticken. Schubert muss ebnen nicht wie Schummann gespielt werden, sondern wie Schubert. Ich bin begeistert, deswegen ist dieses Album auf dem zweiten Platz.

    3. Brand New – Science Fiction

    Dank einer unserer wunderbaren Hörer habe ich diese Band kennenlernen dürfen. Ich war sehr erstaunt, dass ich sie nicht kannte. Denn das was hier auf diesem Album zu hören ist, das ist schon großartige Kunst. Es erinnert wechselweise an Pink Floyd, Linkin‘ Park oder Radiohead. Die Texte sind eindringlich und schmerzhaft. Sie handeln von Verlassenheit, Sehnsucht und Dunkelheit der Seele. Es ist ein Konzeptalbum, wie es lange keines mehr gab. Musikalisch und lyrisch im höchsten Grade beeindruckend, und deswegen auf dieser Liste auf dem dritten Platz.

    Frau Windhorst

    1. Brand New – Science Fiction

    Unsere Hörerinnen und Hörer können nicht irren – nur manchmal vielleicht 😉 Diesmal aber bin ich mit Ihnen einer Meinung. Dieses Konzeptalbum kann alles, es weiß alles, es tut auch alles, man muss es einfach gehört haben. Es wird in die Musikgeschichte eingehen.

    2. Vikingur Olafsson – Philip Glass: Piano Works

    Präzision trifft Gefühl. Mitreißend und verträumt, dabei handwerklich brilliant. Dieses Album ist sowohl als nette Klaviermusik nebenbei als auch als Analyseobjekt für diesen verrückten Feuilleton geeignet, für ambitionierte Anfänger wie – ganz besonders – für Liebhaber. Mein Lieblings-Klassikalbum dieses Jahr.

    3. The Fall – New Facts Emerge

    Überraschend noch auf Platz Drei geschafft (und Elbow vom Bronzetreppchen geschubst) hat für mich The Fall. Es macht einfach so viel Spaß zu hören! Let’s get dancing with the Zztrrk Man…

  • Feuilletöne – Sendung 228 – Sven Regener, Krystian Zimerman, The Expanse – Staffel 2 und Tomatin 18

    In unserer letzten regulären Folge des Jahres 2017 haben wir ‚Wiener Straße‘ von Sven Regener gelesen, die Klaviersonaten 20 und 21 von Franz Schubert gespielt von Krystian Zimerman gehört, die zweite Staffel von ‚The Expanse‘ gesehen und den 18-jährigen Tomatin verkostet. Letzte reguläre Folge, das heißt natürlich auch: ab jetzt auf http://feuilletoene.de über die ‚Alben des Jahres‘ abstimmen!

    Gelesen

    Sven RegenerWiener Strasse (Galiani Verlag)

    Sven Regener ist 1961 in Bremen geboren. Er ist Musiker, Schriftsteller und Drehbuchautor. Bekannt geworden ist er vor allem durch die Band Element of Crime, die es bereits seit 1985 gibt, und die seit 1991 fast ausschließlich in deutscher Sprache unterwegs ist. Mit seinem Roman ‚Herr Lehmann‘ und dem Drehbuch zum gleichnamigen Film sowie mit den beiden nachfolgenden Romanen der Lehmann-Trilogie, ‚Neue Vahr Süd‘ und ‚Der kleine Bruder‘, begab sich Regener in die Welt der Literatur. Und auch der neueste Roman mit dem Titel ‚Wiener Straße‘ spielt wieder im Lehmann-Universum in Berlin-Kreuzberg vor dem Mauerfall. Es ist nunmehr also eine Tetralogie. Ob uns der Roman gefiel, erzählen wir euch in dieser Folge.

    Gehört

    Krystian Zimerman/Franz SchubertKlaviersonaten 20 und 21

    Krystian Zimerman wurde 1956 in Zabrze in Polen geboren und ist Pianist. Er arbeitete u.a. mit Herbert von Karajan, Leonard Bernstein und Sir Simon Rattle zusammen. Zimerman zog frühe Aufnahmen zurück, weil sie den eigenen hohen Anforderungen nicht mehr genügten. Er gibt nicht mehr als 50 Konzerte pro Jahr, was sich nach eigenen Angaben finanziell nicht lohnt. Es scheint sich u.a. deswegen nicht zu rentieren, weil er immer mit seinem eigenen Instrument mit mehreren Klaviaturen unterwegs ist. 2009 sorgte er für einen Eklat während eines Konzerts in den USA, weil er während eines Konzertes in Bezug auf den amerikanischen Raketenschild in Polen forderte: „Get your hands off my country!“ Diese Äußerung traf er möglicherweise auch deswegen, weil sein Steinway-Flügel acht Jahre zuvor, kurz nach den Terroranschlägen des 11. September, bei der Einreise in die USA wegen Terrorverdachts vom Zoll konfisziert und vernichtet wurde. 2013 brach er ein Konzert in Essen ab, weil es ein Zuhörer filmte. Im Oktober 2015 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Fryderyk-Chopin-Musikuniversität in Warschau verliehen. Wir haben es hier mit also mit einer seiner seltenen Einspielungen zu tun. Und dann gleich Schubert. Und dann auch noch die 20. und 21. Klaviersonate. Keine leichte Kost. Ihr werdet hören, ob es uns gefallen hat.

    Gelesen

    The ExpanseStaffel 2 (IMDb)

    The Expanse ist eine US-amerikanische Science-Fiction-Serie. Die erste Staffel basiert auf dem Roman ‚Leviathan Wakes‘ von Daniel Abraham und Ty Franck – die als Pseudonym den Namen James S. A. Corey benutzten – aus dem Jahr 2011. Die erste und zweite Staffel sind in Deutschland bei Netflix zu sehen. 2017 wurde die Verlängerung der Serie um eine dritte Staffel bekannt gegeben. Die Serie spielt im 23. Jahrhundert und die Menschheit hat Teile des Sonnensystems besiedelt, darunter auch den Mond und den Mars. Es bestehen allerdings erhebliche Spannungen zwischen Mars und Erde. Auf der überbevölkerten und unter dem Klimawandel leidenden Erde sind die Vereinten Nationen zu einer Weltregierung aufgestiegen, die auch den Mond und mehrere Stationen im Sonnensystem kontrollieren. Der Mars hat sich derweil seine Unabhängigkeit von der Erde erstritten und verfügt über großes militärisches Potential. Sowohl die Erde als auch der Mars sind dringend auf die Ressourcen aus dem Asteroidengürtel angewiesen. Dort bauen die sogenannten Belter diese unter schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen ab. Eine militante Widerstandsgruppe namens Outer Planets Alliance hat sich gebildet, die gegen die Erde und den Mars agiert. Wir haben uns die zweite Staffel dieser Serie angeschaut und sagen euch, was wir von dieser halten.

    Verkostet

    Tomatin 18

    Tomatin ist eine Destillerie im Nordwesten der schottischen Highlands. Seit 1897 wird dort Single Malt geklöppelt. 1974 wurde die eigene Mälzerei stillgelegt. Seitdem wird das Malz von den Glen Ord Maltings bezogen. 1986 wurde Tomatin von den japanischen Kapitalgebern übernommen, die zusätzliche neun Brennblasen einbauen ließen. Gemessen am Ausstoß, gehört sie heute zu den großen Brennereien Schottlands. Diesmal haben wir den 18-jährigen verkostet, der in Bourbon- und Sherryfässern reifen durfte.