Schlagwort: Netflix

  • Feuilletöne – Sendung 257 – Marcel Proust, Eels, Bowie: The Man who changed the World und Flóki Sheep Dung Reserve Young Malt

    Wir haben uns ja vorgenommen ‚Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‘ in diesem Jahr komplett zu lesen, deswegen lasen wir für diese Ausgabe den zweiten Teil dieses Werks, nämlich ‚Im Schatten junger Mädchenblüte‘, außerdem hörten wir ‚The Deconstruction‘ von den Eels, sahen ‚Bowie: The Man who changed the World‘, und verkosteten einen weiteren Flóki, nämlich den Sheep Dung Reserve Young Malt.

    Gelesen

    Marcel ProustAuf der Suche nach der verlorenen Zeit II – Im Schatten junger Mädchenblüte

    Marcel Proust wurde am 10. Juli 1871 im Pariser Vorort Auteuil geboren. Seit seiner Kindheit litt er an schwerem Asthma. Im Gymnasium begann er sich für das zu interessieren, was künftig sein Leben bestimmen sollte, nämlich Theater, Lesen und Schreiben. Er schloss 1893 sein Jura-Studium ab, ohne jemals einen juristischen Beruf auszuüben. 1896 veröffentlichte er unter dem Titel ‚Les Plaisiers et les jours‘ eine Sammlung erster Erzählungen. Laut Proust liegt der Schlüssel nicht in einem Buch, sondern bei denen, die das Buch lesen. Als Proust im Januar 1909 einen Zwieback – im Roman ist es eine Madeleine – in seinen Tee taucht, wird er in seine Kindheit zurückversetzt. Er zieht sich von der Welt zurück, um einen Roman zu schreiben, von dem der erste Entwurf im September 1912 fertig wird. Der erste Band ‚Auf dem Weg zu Swann‘ wurde von Verlagshäusern aus verschiedenen Gründen abgelehnt und erschien auf eigene Kosten im Jahre 1913. Zu diesem Zeitpunkt waren von Proust nur drei Bände geplant. Der Roman gilt als das Hauptwerk von Proust, der stark autobiographische Züge trägt und sich mit dem Wesen menschlicher Identität befasst. Für den 2. Band erhielt der Schriftsteller 1917 den Goncourt-Preis. Der Roman erzählt die Geschichte von Prousts eigenem Leben als allegorische Suche nach der Wahrheit und ist eines der wichtigsten Werke der Literaturgeschichte. Marcel Proust starb am 18. November 1922 an Lungenentzündung in Paris. Die letzten drei Bände des Romans wurden posthum veröffentlicht. Wir haben für diese Folge der Sendung den zweiten Band gelesen.

    Gehört

    EelsThe Deconstruction

    Eels ist eine US-amerikanische Rockband, die vom Singer/Songwriter Mark Oliver Everett – genannt E – gegründet wurde. Er ist der Gründer, Texter, Songschreiber und Kopf der Band, deren andere Mitglieder sowohl im Studio als auch auf der Bühne immer wieder ausgewechselt wurden. Die Darbietung der Songs in Live-Shows ändert sich stetig, weil jeder Song im Stil des aktuellen Albums neu interpretiert wird. Außerdem werden meist Coverversionen von bekannten Songs anderer Interpreten gespielt.

    The Deconstruction ist das zwölfte Album der Band, es ist das erste Eels-Studioalbum seit vier Jahren. Es dauerte vier Jahre weil Mark Oliver Everett ausgebrannt war, nachdem er mit den vorhergehenden Veröffentlichungen der Band unterwegs war. Er erwog sogar, sich aus komplett vom Musikmachen zurückzuziehen. Allerdings absolvierte er in der Zwischenzeit ein paar öffentliche Auftritte, spielte in der Netflix-Originalserie ‚Love‘ mit und durchlief eine Ehe, eine Scheidung und die Geburt des ersten Sohnes. Die Songs für dieses Album wurden eben während dieser Zeit geschrieben ohne die Absicht, dass jemals ein Album daraus entstehen könnte. Das Album legt lyrisch den Focus klar auf Mitgefühl und Freundlichkeit. Der Song „Archie Goodnight“ ist für den Sohn Archie geschrieben. 

    Gesehen

    Bowie: The Man who changed the World

    Diese Dokumentation über David Bowie ist seit Frühling des Jahres 2016 bei Netflix zu sehen. Die Doku enthält Interviews mit dem Verstorbenen selber und mit Personen, die ihn persönlich kannten. Es wird so das illustre Leben eines der größten Künstler, die jemals die Bühne betreten haben gezeigt.

    Verkostet 

    Flóki Sheep Dung Reserve Young Malt –  Unser Dank geht an Kirsch-Whisky 

    Die Eimverk Brennerei wurde 2011 gegründet. Diesmal verkosten wir den Flóki Sheep Dung Reserve welcher in frischen – Virgin Oak – Eichenfässern reifen durfte. Dieser Malt ist keine drei Jahre alt und deswegen auch kein Whisky. Auch hier wird die Gerste selber gemälzt und jedes Etikett handschriftlich ausgezeichnet. Er ist weder gefärbt noch kühlgefiltert.

  • Feuilletöne – Sendung 150 – Gideon Böss, Beats and Pieces Big Band, Love und Bruichladdich Scottish Barley

    150 Jahre Feuilletöne, und wir haben ‚Deutschland, deine Götter‘ von Gideon Böss gelesen, ‚All in‘ von der Beats and Pieces Big Band gehört, die Serie ‚Love‘ gesehen und den Bruichladdich Scottish Barley verkostet. 

    Gelesen

    Gideon Böss – Deutschland, deine Götter (Klett Cotta)

    Gideon Böss beschäftigt sich mit Religion. Dieses Buch handelt von Religionen, die in Deutschland ausgeübt werden. Es handelt nicht davon, was wo geglaubt wird und warum. Oder gar um besonders drollige oder skurrile Religionen, die speziell in dieser oder jenen Region Deutschlands zu finden sind. Hier ist der Klappentext etwas verwirrend. Gideon Böss reist durch Deutschland, trifft sich mit Menschen und redet mit ihnen über ihre jeweilige Religion. Und so geht es u.a. um die evangelische Kirche, den Katholizismus, die Zeugen Jehovas, das Judentum, das Heidentum, die Schiiten, die Sunniten, die Aleviten, das fliegende Spaghettimonster, Scientology, die Mormonen und etliche mehr.

    Gehört

    Beats and Pieces Big Band – All in

    Die Big Band entstand, weil man zusammen in Manchester studierte. Es gibt sie seit 2008. Die Musik ist das Ergebnis ihrer vielfältigen musikalischen Hintergründe und Aktivitäten. Und so findet man Michael Jackson, Björk oder Radiohead, sowie Duke Ellington oder Gil Evans in den Kopmpositionen wieder. Komponist der Stücke ist Ben Cottrell. Das Debüt-Album ‚Big Ideas‘ wurde im März 2012 veröffentlicht. Seitdem waren Beats and Pieces u.a. in Irland, Deutschland, Frankreich und Norwegen unterwegs; sie erhielten Auszeichnungen, u.a. als Best UK Newcomer bei den 2013 Jazz FM Awards und als Ensemble des Jahres 2014 bei den Parliamentary Jazz Awards. Das zweite Album ‚All In‘ wurde im 2015 veröffentlicht, und festigte ihren Ruf als einer der originellsten und lebendigsten Ensembles ihrer Art. Big Band mal anders. Moderner Big Band-Sound, der nicht in den 50ern des 20. Jahrhunderts hängengeblieben ist.

    Gesehen

    Love (IMDb)

    Es handelt sich eine Comedy-Serie, die von Netflix in Auftrag gegeben wurde und auch dort zu sehen ist. In den zehn jeweils ca. 30-minütigen Folgen wird die Geschichte von Mickey und Gus erzählt. Gus ist ein immer freundlicher, aber bisweilen pedantischer Filmfan und Nerd. Er wurde gerade von der Liebsten verlassen. Er jobbt als Privatlehrer, hat aber auch auf eigene Faust ein Drehbuch für eine Folge einer Serie geschrieben, die er täglich am Set verfolgt. Mickey wiederum ist genau das Gegenteil von Gus. Sie führt ein unstetes Leben, arbeitet für einen lokalen Radiosender und ansonsten ist ihr ziemlich viel ziemlich egal. Die beiden treffen sich zufällig an einer Tankstelle. Beide wollen ihr Leben in den Griff kriegen, sind sich darin gegenseitig zunächst aber keine große Hilfe.

    Verkostet

    Bruichladdich Scottish Barley

    Mal wieder auf Islay, wo auch sonst, könnte man fast meinen. Diesmal aber mal nicht rauchig. Immerhin. Ein guter Whisky aus dem Hause Bruichladdich.

  • 137-Frank Witzel, Fauré, Jessica Jones und Bowmore 15 ‘Darkest’

    Neuigkeiten

    Am 17. Dezember war der 245. Geburtstag von Ludwig van Beethoven
    Brauerei braut Vasily Petrenko Bier
    Kurt Masur ist gestorben

    Gelesen
    Frank WitzelDie Erfindung der Roten Armee Fraktion…

    Die Welt, wie sie ein 13-Jähriger sieht und erzählt. Und zwar zu Zeiten der ausgehenden 60er und beginnenden 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Die alte BRD wird noch mal zum Leben erweckt, und erzählt. Ein 13-Jähriger Junge, der aufgrund der Ereignisse dieser Zeit seine eigenen Schlüsse zieht. Man erlebt noch mal die Welt, die es nicht mehr gibt, und die viele auch nicht mehr kennen. Es ist eine Geschichte, die im westlichen Teil Deutschlands spielt, als es noch den kalten Krieg, die RAF und die ersten männlichen Menschen mit langen Haaren gab. Und all das wird nun aus der Sicht eines Heranwachsenden und nicht aus der Sicht eines damals schon Erwachsenen beschrieben. Das alles ist sehr komplex, denn es gibt auch immer wieder Geschichten in der Geschichte. Erzählungen eines Jungen von einer Welt, die es ebenso wie die DDR nicht mehr gibt.

    Gehört

    Gabriel Fauré Special: Seine Orchesterwerke (Apple Music)

    Gabriel Fauré  ist 1845 geboren, wir feiern 2015 also seinen seinen 170. Geburtstag. Er war ein Komponist des sogenannten Fin de siècle. Sein Requiem dürfte sein bekanntestes Werk sein. Er hat aber auch Orchester-, Vokal-, Klavier- und Kammermusikgeschrieben. Zwei Opern hat er vollendet. Wir beschäftigen uns in dieser Folge mit seinen Orchesterwerken. Faurés Stücke zeichnen sich durch zurückhaltende Orchestrierung, eher gemäßigter Lautstärke und feiner Poesie aus. Er hat eine ganz eigene Sprache gefunden, in der sich musikalisch artikuliert. Obwohl seine Musik meist der Diatonik treu bleibt, ist sie mitnichten verstaubt. Im Gegenteil. Manchmal sind die Stüke geradezu überraschend modern. Zu seinen Schülern zählten Nadia Boulanger, George Enescu, Reynaldo Hahn, Charles Koechlin und Maurice Ravel. Ein Komponist den es noch zu entdecken gilt, und der mehr geschrieben hat als nur ein Requiem.

    Gesehen

    Jessica Jones (IMDb)

    In einer weiteren düsteren Marvel-Serie auf Netflix darf nun Privatdetektivin Jessica Jones Hell’s Kitchen unsicher machen. Trotz ihrer Superkraft ist ihr Leben alles andere als leicht: Sie leidet an posttraumatischer Belastungsstörung infolge einer monatelangen Gefangenschaft in den Fängen des charismatischen, aber sadistischen und mittlerweile tot geglaubten Kilgrave. Dieser kann Menschen per Gedankenkontrolle dazu bringen, jeden seiner Befehle auszuführen. Als er zurück ist, um Jessica von seiner Liebe zu überzeugen, beginnt ein perfides Spiel um Leben, Tod und freien Willen.

    Verkostet

    Bowmore 15 ‘Darkest’

    Wir sind diesmal auf der Insel Islay und verkosten den Bowmore 15 ‘Darkest’.

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