Schlagwort: Wire

  • Bertolt Brecht, Angel Olsen, Wire, Tatort und Brugal Ron Leyenda 10

    Wir sind mal wieder bei der Lyrik angekommen und lesen zum ersten Mal in dieser Sendung etwas von Bertolt Brecht. Außerdem hörten wir ‚Whole New Mess‘ von Angel Olsen und ’10:20′ von Wire, sahen den Tatort ‚Ein paar Worte nach Mitternacht‘ und verkosteten schließlich den Brugal Ron Leyenda 10.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Travis – Why does it always rain on me?

    Angel Olsen – Whole new Mess

    Angel Olsen – Lark Song

    Wire – He knows

    Wire – The Art of Persistence

    Gelesen

    Bertolt Brecht – Das Lied von der Unzulänglichkeit des menschlichen Strebens

    Eugen Berthold Friedrich Brecht wurde 1898 geboren und lebte bis ins Jahr 1956. Er war Theaterpraktiker, Dramatiker und Dichter. In der Weimarer Republik hatte er seine ersten Erfolge als Dramatiker in München und zog 1924 nach Berlin, wo er mit Kurt Weill die ‚Dreigroschenoper‘ schrieb und seine lebenslange Zusammenarbeit mit dem Komponisten Hanns Eisler begann. Eingebettet in das marxistische Denken in dieser Zeit schrieb er didaktische Lehrstücke und wurde ein führender Theoretiker des epischen Theaters (das er später lieber als „dialektisches Theater“ bezeichnete) und des sogenannten Verfremdungseffekts.

    Während der Nazizeit lebte Bertolt Brecht im Exil. Zuerst in Skandinavien, während des Zweiten Weltkriegs in den Vereinigten Staaten, wo er vom FBI überwacht und vom House Un-American Activities Committee vorgeladen wurde. Nach dem Krieg kehrte er nach Ostberlin zurück und gründete mit seiner Frau und langjährigen Mitarbeiterin, der Schauspielerin Helene Weigel, die Theatergruppe Berliner Ensemble.

    Das Gedicht “ Das Lied von der Unzulänglichkeit des menschlichen Strebens“ ist Teil der Dreigroschenoper aus dem Jahr 1928, die im Berliner Theater am Schiffbauerdamm uraufgeführt wurde. Es eröffnet den dritten Akt des Stückes.

    Gehört

    Angel OlsenWhole new Mess

    Angel Olsen kommt aus St. Louis, Missouri und ist eine Singer-Songwriterin. Bis heute hat Olsen fünf Studioalben veröffentlicht.

    Und um das fünfte Studioalbum soll es heute gehen. Es heißt ‚Whole New Mess‘ und wurde im August 2020 veröffentlicht. Das Album wurde von Olsen und Michael Harris in einer umgebauten Kirche aufgenommen und enthält Titel aus ihrem Album ‚All Mirrors‘ aus dem Jahr 2019, die aber neu arrangiert wurden.

    Wire – 10:20

    Wire sind eine englische Rockband, die im Oktober 1976 in London von Colin Newman (Gesang, Gitarre), Graham Lewis (Bass, Gesang), Bruce Gilbert (Gitarre) und Robert Gotobed (Schlagzeug) gegründet wurde. Sie waren ursprünglich mit der Punkrockszene verbunden und ihr Debütalbum ‘Pink Flag’ hatte Einfluss auf den Hardcore-Punk. Ein wenig später waren sie von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des Post-Punk.

    Wire gelten aufgrund ihres detailreichen und atmosphärischen Klangs und ihrer obskuren lyrischen Texte als Art-Punk- und Post-Punk-Band. Sie entwickelten sich stetig von einem frühen Noise-Rock-Stil zu einem komplexeren, strukturierten Sound, bei dem vermehrt Gitarreneffekte und Synthesizer eingesetzt wurden. 

    10:20 wurde im Juni 2020 veröffentlicht. Die Band betrachtet dieses Album als eine Sammlung von Tracks, die nie auf frühere Alben passten, von denen einige sogar aus den 80er Jahren stammen. Das Album wurde ursprünglich nur als Vinyl angekündigt, wurde aber schließlich auch digital veröffentlicht.

    Gesehen

    Tatort – Ein paar Worte nach Mitternacht

    Es handelt sich bei diesem Tatort um einen Fernsehfilm aus dem Jahr 2020, der im Oktober ausgestrahlt wurde. Es ist die 1139. Tatort-Folge und der zwölfte Fall des Berliner Ermittlerteams Rubin und Karow.

    An seinem 90. Geburtstag wird Klaus Keller erschossen. An der Leiche hängt ein Schild mit der Aufschrift „Ich war zu feige, für Deutschland zu kämpfen“. Aus der Wohnung ist ein Jugend-Foto der Brüder Klaus und Gerd Keller verschwunden. Gerd hatte im Osten Berlins bei der Stasi Karriere gemacht, während sich Klaus im Westen für die Versöhnung mit den jüdischen Opfern des Naziregimes einsetzte. 

    Gerds Sohn Fredo ist als Politiker der Neuen Rechten aktiv. Kommissare Rubin und Karow suchen ihn im Krankenhaus auf, wo er seinen Vater besucht, der einen Herzinfarkt erlitten hat. Dieser springt schließlich vom Dach des Krankenhauses und stirbt.

    Von Michaels Sohn Moritz erfährt Karow, dass sein Großvater Klaus nach Mitternacht in einer Rede vor Freunden ein Geständnis machen wollte. Er beendete die Rede jedoch abrupt, ohne sein Geheimnis zu verraten, und verabschiedete sich.

    Nina Rubin und Robert Karow begegnen bei ihren Ermittlungen den Facetten der deutschen Vergangenheit.

    Verkostet

    Brugal Ron Leyenda 10

    Don Andres Brugal Montaner zog mit der Idee in die Dominikanische Republik, die Kunst der Rumherstellung zu perfektionieren. So wurde 1888 die Firma Brugal gegründet. Fast 130 Jahre später wird dieser Rum immer noch von der Familie Brugal hergestellt, mittlerweile in der 5. Generation.

    Zunächst reift dieser Rum in amerikanischen Weißeichefässern, die mit Bourbon befüllt waren. Danach wandert er in europäische Sherryfässer. Der 10-jährige Brugal wird aus Melasse gebrannt, die wiederum auf Zuckerrohr basiert. Er wird mit 38% abgefüllt. Ob er gefärbt ist, wissen wir nicht.

  • Anton Wilhelm Amo, Wire, Patton Oswalt und Wild Turkey 101

    Wir beschäftigen uns mals wieder mit einem Philosophen, diesmal mit Anton Wilhelm Amo, einem schwarzen Philosphen, der in Deutschland im 18. Jahrhundert wirkte. Außerdem hörten wir ‚Mind Hive‘ von der Band Wire, sahen ‚I Love Everything‘ von Patton Oswalt und verkosteten den 101 von Wild Turkey.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Peter Green – A Fool no more (Peter Green verstarb am 25. Juli 2020 im Alter von 73 Jahren)

    Wire – Be like them

    Wire – Unrepentant

    Wire – Hung

    Gelesen

    Anton Wilhelm Amo

    Anton Wilhelm Amo oder Anthony William Amo hat wohl von ca. 1703 bis ca. 1759 gelebt. Er war Philosoph und kam aus dem heutigen Ghana. Er wurde als Kind versklavt, von der Niederländischen Westindischen Gesellschaft nach Amsterdam verschleppt und anschließend nach Deutschland gebracht.Von dort wurde er an Anton Ulrich von Braunschweig und Lüneburg-Wolfenbüttel ‚verschenkt‘, der ihn als Kammerdiener – ‚Kammermohren‘ – an seinen Sohn August Wilhelm ‚weitervererbte‘. 1708 wurde er in Wolfenbüttel evangelisch auf den Namen Anton Wilhelm Amo getauft und 1721 konfirmiert. Seine Taufpaten und Namensgeber waren Herzog Anton Ulrich und sein Sohn August Wilhelm. Amo war die erste auf dem Kontinent Afrika geborene Person, die eine europäische Universität besucht hat. 

    Amo besuchte von 1717 bis 1721 die Ritterakademie Rudolph-Antoniana in Wolfenbüttel und von 1721 bis 1727 die protestantische Universität Helmstedt. Neben Deutsch erlernte er Französisch, Griechisch, Hebräisch, Niederländisch und Latein.

    Ab 1727 studierte er Philosophie und Rechtswissenschaften. 1729 verfasste er seine erste Disputation unter dem Titel ‚De iure Maurorum‘ (Über die Rechtsstellung der Mohren in Europa). 1734 promovierte er in Wittenberg mit seiner Dissertation über das Leib-Seele-Problem mit dem Titel ‚De humanae mentis apatheia‘ (Über die Empfindungslosigkeit des menschlichen Geistes). 1739 lehrte er laut einer Vorlesungsankündigung aus seiner Feder an der Universität Jena. 1731 verstarb sein Mentor Herzog August Wilhelm, 1743 sein Freund Johann Peter von Ludewig. Seit 1740 ist Amo in Jena nicht mehr belegt, über seinen späteren Aufenthalt ist nichts bekannt. 1747 verließ er Deutschland in Richtung Ghana. Hintergründe sind vermutlich der Tod seiner Mentoren und Freunde, berufliche Schwierigkeiten, zunehmender Rassismus und gesellschaftliche Isolation:  Aufgrund eines Heiratsantrags im Jahr 1747 folgten Spott und Häme, die in der Veröffentlichung rassistischer Spottgedichte des damaligen Hallenser Rhetorikprofessors ihren Höhepunkt fanden.

    Amo lebte danach zunächst im heutigen Ghana als Einsiedler in Axim und später im Fort San Sebastian bei Shama. Das genaue Todesjahr ist nicht bekannt; auf seinem neuen Grabstein vor dem Fort Shama steht als Sterbejahr das Jahr 1784.

    Gehört

    WireMind Hive

    Wire sind eine englische Rockband, die im Oktober 1976 in London von Colin Newman (Gesang, Gitarre), Graham Lewis (Bass, Gesang), Bruce Gilbert (Gitarre) und Robert Gotobed (Schlagzeug) gegründet wurde. Sie waren ursprünglich mit der Punkrockszene verbunden und ihr Debütalbum ‚Pink Flag‘ hatte Einfluss auf den Hardcore-Punk. Ein wenig später waren sie von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des Post-Punk.

    Wire gelten aufgrund ihres detailreichen und atmosphärischen Klangs und ihrer obskuren lyrischen Texte als Art-Punk- und Post-Punk-Band. Sie entwickelten sich stetig von einem frühen Noise-Rock-Stil zu einem komplexeren, strukturierten Sound, bei dem vermehrt Gitarreneffekte und Synthesizer eingesetzt wurden. 

    ‚Mind Hive‘ ist das siebzehnte Studioalbum der Band Wire, das im Januar 2020 veröffentlicht wurde. 

    Gesehen

    Patton Oswalt – I Love Everything

    Patton Peter Oswalt ist ein US-amerikanischer Komiker, Schauspieler, Synchronsprecher und Schriftsteller. Im deutschsprachigen Raum dürfte er vor allem bekannt sein für seine Rolle als Spencer Olchin in der Sitcom ‚The King of Queens‘.

    Außerdem spielte Oswalt in etlichen Filmen Haupt- und Nebenrollen.

    Als Stand-up-Comedian trat er bisher mit sechs Stand-up-Programmen auf und gewann einen Primetime Emmy Award und einen Grammy Award für sein Netflix-Special ‚Patton Oswalt: Talking for Clapping‘.

    Wir haben uns das Programm ‚I Love Everything‘ angeschaut, was ebenfalls auf Netflix zu sehen ist und im Jahr 2020 erschien.

    Verkostet

    Wild Turkey – 101

    Die Wild-Turkey-Destillery befindet sich in Lawrenceburg, Kentucky, wo auch alle Whiskeys dieser Brennerei produziert, gelagert und abgefüllt werden. 

    1940 brachte Thomas McCarthy, einer der Manager der eben dieser Brennerei, Whiskey zur Jagd auf Truthähne mit. Der Whisky schmeckte den anderen Teilnehmern an dieser Jagd so gut, dass sie ihn im darauffolgenden Jahr baten, doch bitte wieder etwas von diesem ‘Wild Turkey’ Whiskey zur Truthahnjagd mitzubringen; daraufhin wurde im Jahr 1941 der umgangssprachliche Name schließlich auch zum Markennamen.

    1980 wurde Wild Turkey von Pernod Ricard übernommen. Seit 2009 gehört Wild Turkey zu Davide Campari-Milano.

    Die Lagerung erfolgt wie immer bei Wild Turkey in besonders stark ausgebrannten Eichenfässern. Es handelt sich bei dem 101 um einen Kentucky Straight Bourbon, der nicht gefärbt oder kühlgefiltert ist und mit 50% abgefüllt wird.