Kategorie: Podcast

  • Feuilletöne – Sendung 272 – Margarete Stokowski, TT, Dota Kehr, Daniel Sloss und Glenmorangie Lasanta 12

    Die Tage des Patriarchats sind gezählt, nämlich! Und weil das hoffentlich so ist, lasen wir ‚Die letzten Tage des Patriarchats‘ von Margarete Stokowski. So! Außerdem hörten wir wieder zwei Alben, diesmal ‚LoveLaws‘ von TT a.k.a. Theresa Wayman und ‚Die Freiheit‘ von Dota Kehr. Wir sahen das Programm ‚Dark‘ von Daniel Sloss und verkosteten den 12-jährigen Glenmorangie Lasanta.

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    Margarete Stokowski – Die letzten Tage des Patriarchats (Rowohlt)

    Margarete Stokowski wurde 1986 in Zabrze in Polen geboren, sie lebt seit 1988 in Berlin und studierte Philosophie und Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie schrieb als freie Autorin bereits für ‚die taz‘ und ‚Die Zeit‘. Seit 2015 erscheint ihre wöchentliche Kolumne ‚Oben und unten‘ bei Spiegel Online. Ihr erstes Buch ‚Untenrum frei‘ haben wir in dieser Sendung in Episode 242 besprochen.

    Dieses Buch ist eine Sammlung von Texten aus Kolumnen und Essays, die Margarete Stokowski schrieb. Es werden Fragen gestellt wie: Dürfen Männer nach der feministischen Revolution Frauen noch die Tür aufhalten? Und sind Komplimente erlaubt? Und es geht darum, dass Frauen immer noch weniger Geld verdienen als Männer, dafür putzen und pflegen sie mehr. Und am Ende sterben sie dafür auch noch ärmer. Sie schreibt über Ungerechtigkeiten, an die sich die Menschen gewöhnt haben. Es um Frauenkörper und wie sie kommentiert werden, um Pornos und Unisextoiletten, um #Metoo- und #Aufschrei-Debatten, aber auch um Rechtsextremismus und die Frage, warum sich Feminismus und Rassismus ausschließen. Einer der tollsten Dinge an diesem Buch ist aber, dass Resignation keine Lösung ist. Und dass der Humor nicht zu kurz kommt.

    Gehört

    TT – LoveLaws

    Theresa Becker Wayman wurde 1980 wurde in Eugene, Oregon geboren und ist auch dort aufgewachsen. Sie ist Musikerin, Sängerin, Liedermacherin und Schauspielerin. Bekannt wurde sie als Gitarristin und Sängerin der Band Warpaint. Mit neun Jahren begann sie sich für Musik zu interessieren. Sie fing laut eigenen Angaben an auf der Gitarre zusammen mit ihrem Vater zu jammen. Im Alter von 10 Jahren ermutigte ihre Mutter sie Klavier zu lernen. Mit ca. 21 jahren begann sie dann ernsthaft Gitarre und Schlagzeug zu spielen. Zu ihren musikalischen Einflüssen gehören Talking Heads, Cyndi Lauper, Tina Turner, Jimmy Page oder Björk. Sie ist seit ihrer Jugend mit Emily Kokal befreundet, mit der sie später Warpaint gründete. Beide reisten in ihren späten Teenagerjahren zusammen durch Europa und lebten zusammen in New York, Los Angeles und Kalifornien.

    ‚LoveLaws‘ ist das erste Soloalbum von Theresa Wayman und wurde untrer dem Künstlernamen ‚TT‘ veröffentlicht. Warpaint-Fans werden hier sicherlich eine Menge finden, was auch bei Warpaint musikalisch eine größerer Rolle spielt. Das Album ist jedoch sehr von ihrer Persönlichkeit, ihrer eigenen Lyrik und eben dem dazugehörenden persönlichem Flair geprägt, dass es sich lohnt dieses Album unabhängig von Warpaint zu betrachten. ‚LoveLaws‘ ist aufgrund der Art der Produktion ein Album, was man von Anfang bis Ende mit dem Kopfhörer hören sollte, sonst verliert es zu sehr an intensität und Atmosphäre. Wenn man das macht, dann eröffnen sich hübsche Klanglandschaften, und die HörerInnen werden an einsame, ruhige Orte zu gebracht. Und ist dieses Album auf unserer Skala nun ein ‚Warpaint‘ oder doch eher ein ‚Campino‘?

    Dota Kehr – Die Freiheit

    Dota (eigentlich Dorothea) wurde 1979 in Berlin geboren. Sie ist Liedermacherin und Musikproduzentin. Dota Kehr ist studierte Medizinerin. Ihre Band hieß ursprünglich ‚Dota und die Stadtpiraten‘, seit 2013 nur noch ‚Dota‘. Sie spielte zunächst Saxophon und begann mit 14 Jahren auf Jahrmärkten aufzutreten. Im Alter von 21 Jahren lernte sie Gitarre zu spielen. Sie war zunächst als Straßenmusikerin unterwegs, bis Mitte der 00er Jahre war sie deswegen auch unter dem Künstlernamen ‚Kleingeldprinzessin‘ bekannt.

    In dem Album ‚Die Freiheit Texte‘ werden kleine Geschichtchen vom Gefühlsleben überforderter Großstädter erzählt. Sie ist dabei lediglich Beobachterin, nicht Teil der erzählten, bzw. besungen Dinge. Musikalisch fühlt man sich ab und an an ‚Wir Sind Helden‘ oder ‚Kante‘ erinnert, nur sehr viel leiser und zurückhaltender. Und manchmal schimmert ein wenig die Stimme von Judith Holofernes durch den Gesang von Dota Kehr. Es geht in diesem Album um eine Gesellschaft, die nicht wirklich weiß was sie will. Weder im privaten, noch im öffentlichen Leben. Musikalisch changiert das Album zwischen zurückhaltendem Elektro-Pop und Liedermacherin an der akustischen Gitarre. Und obwohl das Album ‚Die Freiheit‘ heißt, geht es meist um das Gegenteil. Und wir? Was sagen wir? Tja. Gehet hin und höret!

    Gesehen

    Daniel Sloss – Dark

    Daniel Sloss wurde 1990 in der Nähe von London geboren, wuchs allerdings in Schottland auf. Er ist Komiker, Schauspieler und Schriftsteller. Er war bereits als Teenager auf der Bühne und auch im Fernsehen zu sehen. Er war der jüngste Komiker, der im Alter von 19 Jahren ein Solo-Programm im Londoner West End spielte. Er tourte anschließend weltweit und war schließlich auch im US-Fernsehprogrammen mit mehrfachen Auftritten in den Sendungen ‚Conan‘ und ‚The Late Late Show‘ mit Craig Ferguson zu sehen. 2018 veröffentlichte Netflix ein zwei Stunden Comedy-Special unter dem Titel ‚Daniel Sloss – Live Shows‘ mit den Programmen ‚DARK‘ und ‚Jigsaw‘.

    Verkostet

    Glenmorangie Lasanta 12

    Die Brennerei wurde 1843 von den Brüdern Matheson gegründet. Zuvor war in den Gebäuden der Destillerie eine Brauerei zu finden. Bereits 1880 konnten sie Single Malt nach Italien und die USA exportieren. In der Hand der Familie Matheson blieb die Brennerei bis 1918, danach übernahm MacDonald & Muir das Unternehmen. In den Jahren 1931–1936 und 1941–1944 war die Brennerei geschlossen. Durch den Erfolg des Glenmorangie mussten die Produktionsanlagen mehrmals vergrößert werden. 1980 wurden zwei neue Brennblasen installiert und 1990 weitere vier, so dass heute mit insgesamt acht Brennblasen produziert wird. Glenmorangie ist der meistverkaufte Single-Malt in Schottland. Im Jahr 2004 übernahm Glenmorangie PLC die Scotch Malt Whisky Society mit mehr als 27.000 Mitgliedern. Seit Oktober 2004 gehört das Unternehmen zur Gruppe Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH), die den Anteil der Familie McDonald übernommen hat. Heute gehört zur Glenmorangie neben der eigentlichen Brennerei seit 1997 noch Ardbeg. Ein Grundsatz der Brennerei ist bis heute erhalten geblieben: Es sollen immer genau 16 Mitarbeiter bei Glenmorangie beschäftigt sein, die 16 Men of Tain. Dieses bezieht sich allerdings nur noch auf die Menschen, die tatsächlich am Brennprozess beteiligt sind, insgesamt sind in der Destillerie mittlerweile ca. 90 Menschen beschäftigt, zum Beispiel im Lager, im Besucherzentrum oder der Verwaltung. Außerdem ist inzwischen einer der „16 Men of Tain“ eine Frau, es darf angenommen werden, dass sich auch das in näherer Zukunft noch ändern wird.

  • Feuilletöne – Sendung 271 – Marcel Proust, Paul Simon, Paul Weller, The Haunting of Hill House und Bio Reisbier Dunkel

    Der vorletzte Teil von ‚Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‘ wartet auf uns in dieser Episode. Außerdem haben wir zwei Pauls gehört, nämlich ‚In the Blue Light‘ von Paul Simon und ‚True Meanings‘ von Paul Weller. Gesehen haben wir diesmal den Piloten der Netflix-Serie ‚The Haunting of Hill House‘ und verkostet wurde eine Bio Reisbier Dunkel von der Liebhart’s Brauerei. Ach ja, und Herr Martinsen war zum zweiten mal beim tollen Weserfunk zu Gast!

    Gelesen

    Marcel ProustAuf der Suche nach der verlorenen Zeit – Teil VI – Die Entflohene

    Marcel Proust wurde 1871 geboren. Im Gymnasium begann er sich für das zu interessieren, was künftig sein Leben bestimmen sollte, nämlich Theater, Lesen und Schreiben. Er schloss 1893 sein Jura-Studium ab, ohne jemals einen juristischen Beruf auszuüben. Laut Proust liegt der Schlüssel nicht in einem Buch, sondern bei denen, die das Buch lesen. Als Proust im Januar 1909 einen Zwieback – im Roman ist es eine Madeleine – in seinen Tee taucht, wird er in seine Kindheit zurückversetzt. Er zieht sich von der Welt zurück, um einen Roman zu schreiben, von dem der erste Entwurf im September 1912 fertig wird. Der erste Band ‘Auf dem Weg zu Swann’ wurde von Verlagshäusern abgelehnt und erschien auf eigene Kosten im Jahre 1913. Zu diesem Zeitpunkt waren von Proust nur drei Bände geplant. Der Roman erzählt die Geschichte von Prousts eigenem Leben als allegorische Suche nach der Wahrheit und ist eines der wichtigsten Werke der Literaturgeschichte. Marcel Proust starb 1922 an einer Lungenentzündung in Paris. Die letzten drei Bände des Romans wurden posthum veröffentlicht. Wir haben für diese Folge der Sendung den sechsten Band gelesen.

    Dieser Teil des Romans steht zunächst im Zeichen der Trauer und der Trauerbewältigung. Der Erzähler reist – nachdem Albertine ob eines Reitunfalls zu Tode gekommen ist – nach Venedig und sucht dort nach erotischen Abenteuern. Er kann aber nicht sagen, „was von meiner leidenschaftlichen Suche nach Venezianerinnen auf diese selbst, was auf Albertine, was auf meinen alten Wunsch von damals zurückzuführen war, nach Venedig zu reisen?“ Bei einem Spaziergang trifft er seine Jugendgeliebte Gilberte wieder. Sie hat inzwischen reich geerbt. Bei der Heimfahrt erfährt er von der Heirat Gilbertes. Zurück in Frankreich, macht Marcel einen Besuch bei Gilberte, deren Mann noch immer beim Militär ist und der inzwischen ein überraschendes außereheliches Liebesleben führt.

    Gehört

    Paul SimonIn the Blue Light

    Paul Frederic Simon wurde 1941 in Newark in New Jersey geboren. Er ist Singer-Songwriter und Schauspieler. Seine musikalische Karriere überdauert mittlerweile sieben Jahrzehnte. Sein Ruhm und kommerzieller Erfolg begann als eine Hälfte des Duos ‚Simon & Garfunkel‘ – ursprünglich hießen sie Tom & Jerry – welches er 1956 mit Art Garfunkel gegründet hatte. Simon war der Komponist fast aller Songs des Duos, darunter u.a. ‚The Sound of Silence‘, ‚Mrs. Robinson‘ oder ‚Bridge over Troubled Water‘. Das Duo trennte sich 1970 auf dem Höhepunkt ihrer Popularität und Simon begann eine erfolgreiche Solo-Karriere und nahm drei gefeierte Alben in den nächsten fünf Jahren auf. Im Jahr 1986 veröffentlichte er ‚Graceland‘, ein Album, das von South African Township Musik inspiriert wurde. Es wurden ca. 14 Millionen Exemplare weltweit bei seiner Veröffentlichung verkauft und bleibt sein bekanntestes Solo-Werk. Er schrieb außerdem das Drehbuch für den Film ‚One-Trick Pony‘ im Jahre 1980 und spielte auch die Hauptrolle. Ferner schrieb er 1998 das Broadway-Musical ‚The Capeman‘. 2016 veröffentlichte er sein 13. Solo-Album, ‚Stranger to Stranger‘, das Platz eins der US-Amerikanischen Album Charts und der UK-Album Charts erreichte. Paul Simon wurde bis jetzt mit 16 Grammys ausgezeichnet, darunter drei für das Album des Jahres und einen Lifetime Achievement Award. Im Jahr 1986 erhielt er den Ehrendoktor für Musik von Berklee College of Music, wo er derzeit im Kuratorium sitzt. Im Jahr 2001 wurde er in die Rock’n’Roll Hall of Fame aufgenommen und 2006 wurde er als einer der „100 People Who Shaped the World“ vom Time Magazin genannt. Neben vielen anderen Ehrungen war er der erste Empfänger des ‚Gershwin Prize for Popular Song‘ der Library of Congress im Jahr 2007. Im Jahr 2011 erklärte der Rolling Stone Paul Simon zu einem der 100 größten Gitarristen aller Zeiten. Im Jahr 2015 wurde er vom Rolling Stone zu einem der 100 besten Songwriter aller Zeiten ernannt.

    ‚In the Blue Light‘ ist das vierzehnte Solo-Studioalbum von Paul Simon. Produziert wurde es von Paul Simon und Roy Halee. Das Album wurde am 7. September 2018 veröffentlicht. Es besteht aus neuen Interpretationen bereits veröffentlichter Songs. Paul Simon hat z.B. ursprüngliche Arrangements, harmonische Strukturen oder Texte verändert. Das Album wurde mit Gastmusikern wie z.B. Bill Frisell, Wynton Marsalis, Bryce Dassner von The National, Joe Lovano, Steve Gadd oder Jack DeJohnette aufgenommen. Der Titel des Albums stammt von dem Song „How the Heart Approaches What It Yearns“ von dem Album ‚One-Trick Pony‘ aus dem Jahr 1980. Paul Simon lässt sich auf diesem Album mal wieder nicht lumpen und chanchiert u.a. zwischen Dixieland, Neoklassik, Jazz und anspruchsvollen Pop. Elaborierte Piano und Saxophonpassagen wechseln sich mit Akustikgitarre ab. Und über die Texte braucht man bei Paul Simon sowieso keine weiteren Worte zu verlieren. Ob das alles reicht um uns nach der letzten Woche wieder milder zu stimmen?

    Paul WellerTrue Meanings

    John William ‚Paul‘ Weller Jr. wurde 1958 in Woking in der Grafschaft Surrey geboren. Er ist Sänger, Gitarrist und Komponist. Bekannt wurde er vor allem mit der Punkrock-New Wave-Mod Revival Band ‚The Jam‘. Diese Band existierte zwischen 1972 -1982. Danach hatte er weiteren Erfolg mit ‚The Style Council‘ von 1983-1989, die Band spielte sogenannten Blue-Eyed Soul, also Soul, der von weißen Menschen gespielt wird. Schließlich etablierte er sich ab 1991 als Solokünstler. Er prägte nicht nur die Musik sondern auch die dazugehörige Mode einer ganzen Generation. Man denke nur an ‚Fred Perry‘. Einer der diese Musik und die damit einhergehende Mode sehr mag und auch von eben jener bis heute sehr geprägt wurde, ist einer der beiden Feuilletöne. Trotz seiner weit verbreiteten Anerkennung als Sänger, Texter und Gitarrist ist Weller eher in Europa bekannt und da auch nur in Teilen. Ein Großteil seines Songwritings ist in der britischen und europäischen Kultur verwurzelt. Er ist die Hauptfigur des Mod Revivals der 70er und 80er Jahre und wird oft als „The Modfather“ bezeichnet. The Daily Telegraph schreib einmal über Paul Weller: „Abgesehen von David Bowie ist es schwer einen britischen Künstler zu finden, der eine so abwechslungsreiche, lang anhaltende und zukunftsweisende Karriere hatte.“ Die BBC beschrieb ihn 2007 als “ einer der am meisten verehrten Interpreten der letzten 30 Jahre.“ Im Jahr 2012 gehörte er zu den britischen Kulturschaffernden, die vom Künstler Sir Peter Blake ausgewählt wurden, als dieser eine neuen Version des Albumcovers von ‚Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band‘ erstellte. Er erhielt vier Brit Awards.

    Dem mittlerweile 60-jährigen Modfather ist mit dem 26. Album mal wieder eine Überraschung gelungen. Immer wieder auf der Suche nach neuen Dingen waren die letzten Alben Paul Wellers eher durch musikalische Ruhelosigkeit und Wut geprägt, denn durch Ruhe und Gelassenheit. Auf diesem Album ist mal wieder alles anders. Eine Reihe von sanften Liedern hört man hier, die ihn schließlich in die Singer-Songwriter Richtung gleiten lassen. Paul Weller klingt mit dieser introspektiven Musik und den Texten eines offensichtlich zufriedenen Menschen plötzlich gelassen, eine Eigenschaft, die man bei ihm in der Vergangenheit nicht allzu häufig antraf und die ihn wohltuend abhebt von all diesen unzufriedenen, grau gewordenen, zynischen Männern zwischen 50 und 60. Und dann ist da bisweilen auch noch diese üppige Orchestrierung, die immer am Rande des Kitsches schrammt, die aber als perfekter Unterbau für seine Stimme fungiert. Älter, ja. Aber kein bisschen verbittert. Endlich mal! Und wir? Was sagen wir zu alledem?

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    The Haunting of Hill House – Pilotfolge

    The Haunting of Hill House ist eine US-amerikanische Horrorserie von Mike Flanagan. Die Serie basiert auf den gleichnamigen Roman von Shirley Jackson. Die Handlung weicht aber zum Teil von der Romanvorlage ab, wodurch es einige inhaltliche Unterschiede zur eigentlichen Geschichte der Buchvorlage gibt.
    Es ist bereits das dritte mal, dass der Roman Vorlage für einen Film oder eine Serie wurde. Die erste Staffel der Serie wurde im Herbst 2018 auf Netflix veröffentlicht.

    Verkostet

    Liebharts Privatbrauerei – Bio Reisbier Dunkel

    Mithilfe ortsansässiger Handwerksunternehmen wurde die Liebhart’s Brauerei neu aufgebaut. Ende 2004 begann die Planung der Anlagen, im darauffolgenden Jahr wurde der Braukessel angefeuert. Es handelt sich um einen Familienbetrieb. Beim ‘Bio Reisbier Dunkel’ handelt es sich um ein glutenfreies Reisbier – in diesem Fall ist es ein dunkles Landbier. Es ist mild gehopft und Glutenfrei. Es ist außerdem frei von Hirse und Mungobohnen. Die Bestandteile dieses Bieres stammen allesamt aus ökologischer Landwirtschaft und werden ohne Zusatz von Agrarchemie oder Pestizide hergestellt.

  • Feuilletöne – Sendung 270 – Gianna Molinari, Paul McCartney, Yared’s Kaffeesatz und Benriach Curiositas 10

    Wir sind jetzt 270 Jahre alt, haben uns aus dem Raum-Zeit-Irrsinn befreit und sind somit wieder da! Und weil wir so hübsch wieder da sind haben wir ‚Hier ist noch alles möglich‘ von Gianna Molinari  gelesen, ‚Egypt Station‘ von Paul McCartney  gehört, ‚Yared’s Kaffeesatz‘ auf YouTube gesehen und einen BenRiach 10 Curiositas verkostet.

    Gelesen

    Gianna Molinari – Hier ist noch alles möglich (Aufbau Verlag)

    Gianna Molinari wurde 1988 in Basel geboren. Sie studierte von 2009 bis 2012 Literarisches Schreiben am Schweizerischen Literaturinstitut Biel und danach Neuere Deutsche Literatur an der Universität Lausanne. Sie war Stipendiatin der Autorenwerkstatt Prosa 2012 am Literarischen Colloquium Berlin und wurde dort ausgezeichnet. Im selben Jahr erhielt sie den Publikumspreis des 17. MDR-Literaturwettbewerbs. Bei den ‚Tagen der deutschen Literatur‘ 2017 in Klagenfurt wurde sie für einen Auszug aus ihrem Debüt ‚Von hier aus gut sichtbar‘ mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet. Wir besprachen diesen Text im Rahmen unserer Bachmannpreisausgabe des Jahres 2017 in Episode 214.

    Eine junge Frau wird als Nachtwächterin in einer Verpackungsfabrik eingestellt. Abend für Abend macht sie ihren Rundgang, kontrolliert die Zäune. Ein Wolf soll in das Gelände eingedrungen sein. Mit jeder Nachtschicht wird die Suche nach dem Wolf mehr zu einer Suche nach sich selbst und zur Frage nach den Grenzen, die wir ziehen, um das zu schützen, woran wir glauben.

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    Paul McCartneyEgypt Station

    James Paul McCartney wurde am 18. Juni 1942 in Liverpool geboren. Bereits während seiner Schulzeit beschäftigte er sich mit ersten Kompositionen. Ein Jahr später trat er der Gruppe ‚Quarrymen‘ bei. Hier lernte er John Lennon kennen. Zusammen mit diesem gründete er 1959 die Band ‚The Beatles‘. Zusammen schrieben sie für diese Band erste Songs, und als dann 1960 George Harrison zu Band stieß, hatten sie noch im selben Jahr erste öffentliche Auftritte im Hamburger Starclub. 1962 wurde Ringo Starr Schlagzeuger der Band, der Rest ist schlicht Geschichte! Im Jahr 1963 feierten die Beatles mit ‚Please, Please me‘ ihren ersten Nummer 1 Hit in den UK-Charts. Ihre Musik war eine Mischung aus Rock ´n´ Roll und Rhythm & Blues, etwas was es bis dahin noch nicht gab, der ‚Beat‘ war geboren. Im Laufe der Jahre entwickelten die Band die Beatmusik zu neuen komplexeren Musikformen mit Elementen aus klassischer oder asiatischer Musik. Sie experimentierten mit außergewöhnlichen Instrumenten, elektronischen Verfremdungen und surrealistischen Texten. Die Band wurde in kürzeseter Zeit zu einem Integrationssymbol der westlichen Jugend und begründete damit das was wir heute Pop nennen. Und obwohl ihre Musik von den älteren Menschen damaliger Zeit komplett abgelehnt wurde, wurden die Bandmitglieder im Jahre 1965 mit dem Orden des ‚Member of the British Empire‘ bedacht. Ab 1968 produzierte sich die Band selbst. Hierzu gründeten sie ein Platten-Label namens ‚Apple‘, und noch im selben Jahr erschien ‚The white album‘ die erste unabhängige Aufnahme der Beatles. 1970 verkündete Paul McCartney die Auflösung der Band. veröffentlichte zunächst ein Soloalbum, was schlicht ‚McCartney‘ hieß und gründete 1972 gemeinsam mit Ehefrau Linda McCartney die Band ‚Wings‘. Während einer Wings-Tournee in Japan wurde er wegen Haschischbesitzes festgenommen und musste für neun Tage ins Gefängnis. In den achtziger Jahren entstanden ‚Say Say Say‘ und ‚This Girl Is Mine‘ im Duett mit Michael Jackson und die Alben ‚Pipes Of Peace‘ und ‚Flowers In The Dirt‘. Außerdem begann McCartney zu malen. Die Bilder wurden u.a. auch in Deutschland ausgestellt. 1997 wurde er von der Englischen Königin in den Ritterstand erhoben. 1998 starb Linda McCartney. Nach ihrem Tod entstand das Album ‚Run Devil. 2005 wurde McCartneys erstes Kinderbuch mit dem Titel ‚High in the Clouds‘ veröffentlicht. Er veröffentlichte immer weiter Alben und ging immer wieder auf Tournee. Und jetzt gibt es mal wieder ein neues Album, es ist das 18. Soloalbum von Sir Paul McCartney!

    Das Album erschien am 7. September 2018 und heißt ‚Egypt Station‘. Es ist das 18. Soloalbum McCartneys, wenn man die Wings-Alben mitrechnet, Wenn man alle Alben, inklusive klassische Alben, Live- und Kompilationsalben hinzurechnet, dann ist es gar das 47. Album des umtriebigen 76-jährigen. Das Album erreichte u.a. in Deutschland und den USA den ersten Platz der Charts. Insgesamt erreichte Paul McCartney mit seinen Alben bisher 13-mal in Deutschland, 20-mal in den USA und 28-mal in Großbritannien die Top-Ten der jeweiligen Charts. Am 17. September 2018 begann die Tournee zum Album unter der Bezeichnung ‚Freshen Up Tour‘. Es ist die 16. Tour des Künstlers, die 21. wenn man die der Wings hinzuzählt und wenn die Beatles hinzukommen, dann sind es ca. 30. Das Album ‚Egypt Station‘ besteht aus 16 Titel, einschließlich des Intros ‚Opening Station‘ und des Instrumentals ‚Station II‘. Zu den Tracks gehören Songs wie ‚I Do not Know‘, ‚Come On To‘ oder ‚Happy with You‘, die McCartney als „acoustic meditation on present day contentedness“ beschreibt. Das obligatorische Friedenslied darf natürlich auch nicht fehlen, in diesem Fall heißt es ‚People Want Peace‘. Es handelt sich laut McCartney um ein Konzeptalbum. Paul McCartney: „Ich mochte die Worte ‚Egypt Station‘. Es erinnerte mich an diese ‚Alben-Alben‘, die wir gemacht haben … ‚Egypt Station‘ beginnt mit dem ersten Song an einer Haltestelle, und dann ist jeder weitere Song wie die nächste Haltestelle. Also habe ich alle Songs um diese Idee herum gebaut. Ich denke, ‚Egypt Station‘ ist ein Phantasieort, von dem die Musik auf diesem Album ausgeht.“

     

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    Yared’s Kaffeesatz (YouTube)

    Yared Dibaba wurde 1969 in Aira Äthiopien geboren. Er ist Schauspieler, Moderator, Entertainer, Autor, Sänger und YouTuber. Er kam 1973 mit seiner Familie das erste mal nach Deutschland, weil sein Vater Erziehungswissenschaften an der Universität Osnabrück studierte. 1976 kehrte die Familie zunächst nach Äthiopien zurück, und er besuchte dort nun eine deutschsprachige Schule. 1979 flüchtete die Familie wegen des Bürgerkriegs aus Äthiopien und kam wieder nach Deutschland. Die Familie ließ sich im niedersächsischen Falkenburg im Oldenburger Land nieder. Dort ging Yared Dibaba auch zur Schule und lernte Plattdeutsch. Nach dem Abitur absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel bei einem Kaffee-Importunternehmen in der Hansestadt Bremen und besuchte anschließend von 1993 bis 1996 die Schauspielschule im Bremer Kulturzentrum Schlachthof. Danach ging er nach Hamburg und studierte Musik am Hamburger Konservatorium.

    Ob Kaffeesatz, Weisheiten op Platt oder Interviews ohne Sofa, hier drehen sich alle Videos in und um Yared’s Welt – norddeutsch, plattdeutsch, oromo und international!

    Verkostet

    Benriach Curiositas 10

    BenRiach ist eine Whiskybrennerei in der Speyside, also an der Ostküste Schottlands. Die Brennerei wurde 1898 von John Duff erbaut, musste allerdings, bis auf die Mälzerei, die u. a. Longmorn versorgte, schon 1900 wieder schließen und wurde erst 1965 von Glenlivet Distillers Ltd. wiedereröffnet. 1978 ging sie an Seagram und wurde im Jahre 1985 von zwei auf vier Brennblasen erweitert. Zwischen 1983 und 1996 wurde dort für die Zeit u. a. ungewöhnlich torfiger Whisky hergestellt, der für Blends gedacht war, da der damalige Mutterkonzern nicht über eine Islay-Brennerei verfügte. 2001 ging die Destillerie an Pernod Ricard, welche die Produktion zunächst drosselten und die Brennerei nur 3 Monate im Jahr betrieben. Schließlich wurde die Brennerei 2002 ganz stillgelegt. 2004 kauften Billy Walker, Geoff Bell und Wayne Keiswetter die Brennerei und seitdem produziert sie wieder. Zur Benriach Distillery Co. Ltd. gehört seit 2008 auch Glendronach und seit 2013 Glenglassaugh. 2016 wurden Benriach, Glendronach und Glenglassaugh für 285 Millionen Pfund Sterling von dem US-amerikanischen Konzern Brown-Forman (Jack Daniels) übernommen. Wir haben den 10-jährigen verkostet. Er ist nicht gefärbt oder kühlgefiltert, wird mit 46% abgefüllt und ist rauchig.

  • Feuilletöne – Sendung 269 – Marcel Proust, Florence + the Machine, Ehrliches Essen und Balvenie Peat Week 14

    Da sind wir wieder! Die Pause ist vorbei und wir haben den fünften Teil des Romans ‚Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‘ von Marcel Proust gelesen, ‚High as Hope‘ von Florence + the Machine gehört, den YouTube- Kanal ‚Ehrliches Essen‘ gesehen und einen 14-jährigen Balvenie namens Peat Week verkostet.

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    Marcel ProustAuf der Suche nach der verlorenen Zeit – Teil V – Die Gefangene

    Marcel Proust wurde 1871 geboren. Im Gymnasium begann er sich für das zu interessieren, was künftig sein Leben bestimmen sollte, nämlich Theater, Lesen und Schreiben. Er schloss 1893 sein Jura-Studium ab, ohne jemals einen juristischen Beruf auszuüben. Laut Proust liegt der Schlüssel nicht in einem Buch, sondern bei denen, die das Buch lesen. Als Proust im Januar 1909 einen Zwieback – im Roman ist es eine Madeleine – in seinen Tee taucht, wird er in seine Kindheit zurückversetzt. Er zieht sich von der Welt zurück, um einen Roman zu schreiben, von dem der erste Entwurf im September 1912 fertig wird. Der erste Band ‘Auf dem Weg zu Swann’ wurde von Verlagshäusern abgelehnt und erschien auf eigene Kosten im Jahre 1913. Zu diesem Zeitpunkt waren von Proust nur drei Bände geplant. Der Roman erzählt die Geschichte von Prousts eigenem Leben als allegorische Suche nach der Wahrheit und ist eines der wichtigsten Werke der Literaturgeschichte. Marcel Proust starb 1922 an einer Lungenentzündung in Paris. Die letzten drei Bände des Romans wurden posthum veröffentlicht.

    Es ist nunmehr also der fünfte Teil des Romans, den wir für diese Episode gelesen haben. In diesem Teil namens ‚Die Gefangene‘ nimmt unser Held – der am Ende von ‚Sodom und Gomorrha‘ beschlossen hat, Albertine zu heiraten – Albertine zu sich nach Hause und hält sie dort versteckt. Mit dieser Gefangennahme weicht seine Liebe jedoch einer Eifersucht, die aus ihm den eigentlichen Gefangenen macht. Immer wiederkehrende Themen dieses fünften Bandes sind der Schlaf und das Erwachen. Die berühmte Szene, in der der Erzähler die schlafende Albertine beobachtet, ist bereits Vorzeichen ihres Todes.

    Gehört

    Florence + the MachineHigh as Hope

    Florence + the Machine ist eine Indie-Rock-Band, die 2007 in London gegründet wurde und die aus Sängerin Florence Welch, Keyboarderin Isabella Summers und unterschiedlichen Gastmusikern besteht. Die Musik der Band erhielt viel Lob von den Kritikern, vor allem von der BBC, die für Florence + the Machine eine große Rolle spielte, weil sie einen wesentlichen Beitrag leistete, was das Bekanntwerden der Band angeht. Bei den Brit Awards 2009 erhielten sie den Brit Award „Critics ‚Choice“. Das Debütalbum der Band – ‚Lungs‘ – wurde 2009 veröffentlicht und belegte für fünf Wochen Platz Zwei in den UK Album Charts. Im Jahre 2010 erreichte das Album schließlich Platz Eins, nachdem es bereits Achtundzwanzig Wochen in den Charts war. Nach 65 Wochen in den UK Top 40’s wurde es eines der meistverkauften Alben der Jahre 2009/10. Das zweite Album der Band – ‚Ceremonials‘ – erschien 2011, und war auf Platz Eins in Großbritannien und in den Top Ten der US Billboard Charts. Das dritte Album der Band – ‚How Big, How Blue, How Beautiful‘ – wurde 2015 veröffentlicht und führte sowohl die britischen als auch die US Billboard Charts an. Das Album erreichte in insgesamt acht Ländern Platz Eins und in zwanzig weiteren eine Top-Ten-Platzierung. Im Jahr 2015 war die Band dann Headliner des Glastonbury Festivals, was sie zum ersten weiblichen britischen Headliner in diesem Jahrhundert machte. Florence + the Machine wurde für sechs Grammy Awards nominiert. Der Sound von Florence and the Machine wird als eine Kombination verschiedener Genres beschrieben, einschließlich Rock und Soul. Man kann es aber auch recht beruhigt Indie-Pop nennen, was die Band da macht.

    ‚High as Hope‘ ist das vierte Studioalbum der Band. Vorab wurden die Singles ‚Sky Full of Song‘, ‚Hunger‘ und ‚Patricia‘ veröffentlicht. Das Album wurde von Florence Welch zusammen mit Emile Haynie produziert, wie auch schon ‚How Big, How Blue, How Beautiful‘. Die Musik auf ‚High as Hope‘ ist minimalistischer und die Produktion ist weit weniger auffällig als auf den Alben davor. Themen auf diesem Album sind u.a. Herzschmerz, Familie und das Umgehen mit Einsamkeit. Das Album erhielt recht positive Kritiken, wobei besonders Welchs stimmliche Leistung und die persönliche Lyrik gelobt wurden. Und was sagen wir? Sind wir auch angetan?

    Gesehen

    Ehrliches Essen (YouTube)

    Beim YouTube-Kanal ‚Ehrliches Essen‘ geht es um einfaches, schnelles und eben ehrliches Essen. Gemacht wird das Ganze von Marco Schmidbauer, ein ca. 40 Jahre alter Friese, dem man seine Essleidenschaft auch ein bisschen ansieht. Ihr findet auf diesem Kanal also hauptsächlich schnelle Snackrezepte, selbst gemachtes Fast Food, was dann eben doch nicht mehr ganz so ungesund ist wie das was man isst, wenn man es nicht selbst macht – und Essen, wie man es von zu Hause kennt. Ehrliches Essen ist keine Sterneküche, dafür aber um so mehr einfaches und machbares Essen, ohne Schnickschnack und das ist dann eben auch nicht immer kalorienarm. Aber eben lecker.

    Verkostet

    Balvenie Peat Week 14

    Die Balvenie Distillery ist eine Brennerei in Dufftown, in Schottland. Die Brennerei wurde 1892 von William J. Grant erbaut, der auch Glenfiddich gründete. Bei der Errichtung von Balvenie verwendete man u.a. kostengünstige gebrauchte Brennblasen von Lagavulin. Inzwischen verfügt die Brennerei über neun Brennblasen. Balvenie teilt sich mit Glenfiddich das Wasser zum Brennen, die Kesselschmiede, die Küfer und den Brennmeister David Steward. Im Gegensatz zu Glenfiddich kommen 15 % des Malzbedarfes wohl noch von den eigenen Malting Floors. Obwohl es Balvenie schon so lange gibt, wurde der erste Single Malt erst 1973 abgefüllt. Bis dahin floss der Whisky in die hauseigene Verblendung. Die Brennblasen werden mit innenliegenden Dampfspiralen befeuert. Der Dampf selbst stammt aus der Abhitze Glenfiddichs. Und diesmal wird es bei Balvenie rauchig, man höre und staune! Und zwar ziemlich rauchig!

  • Feuilletöne – Sendung 268 – Christina Viragh, Ólafur Arnalds, Breaking Bad und Liebharts Privatbrauerei – Bio Dunkel Landbier 

    Wir machen nach dieser Sendung eine zweiwöchige Pause, aber vorher haben wir noch ‚Eine dieser Nächte‘ von Christina Viragh gelesen, ‚re:member‘ von Ólafur Arnalds gehört, die Pilotfolge von ‚Breaking Bad‘ gesehen und das Bio Dunkel Landbier der Liebharts Privatbrauerei verkostet.

    Gelesen

    Christina Viragh – Eine dieser Nächte (Dörlemann Verlag

    Christina Viragh wurde 1953 in Budapest geboren. Sie ist ungarisch-schweizerische Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie musste 1956 mit ihrer Familie Ungarn verlassen und zog 1960 nach Luzern um, wo sie auch aufwuchs. Sie absolvierte ein Studium der Philosophie, der Französischen und Deutschen Literatur an der Universität Lausanne. Von 1985 bis 1987 arbeitete sie als Teaching Assistant für Französisch an der University of Manitoba in Winnipeg. Sie ist seit 1999 korrespondierendes Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

    Bill erzählt auf dem Flug von Bankok nach Zürich mit lauter Stimme aus seinem Leben, und zwar so laut, dass die um ihn herumsitzenden Passagiere die Geschichten hören, ob sie nun wollen oder nicht. Zunächst nur widerwillig zuhörend, werden sie vom Sog der Geschichten erfasst. Wobei wiederum eigene Geschichten und Phantasie wachgerufen werden. All diese Geschichten münden in einem Ganzen und Bill beschwört Orte uns seltsame Wesen herauf. Das alles bekommt während dieses Fluges natürlich nicht allen gleichermaßen gut. 

    Gehört

    Ólafur Arnaldsre:member

    Ólafur Arnalds wurde 1986 in Mosfellsbær in Island geboren. Er ist Multiinstrumentalist und Produzent. Er begann in seiner Kindheit Schlagzeug, Piano und andere zu lernen. In seiner Jugend spielte er in Hardcore-Bands. Schon bald aber zeigte er Interesse am Komponieren, insbesondere am Schreiben von Filmmusik. Mit 18 Jahren begann er Musiktheorie und Komposition zu studieren, brach das Studium jedoch bald ab. Als Grund dafür führte er den Elitarismus der klassischen Musikszene an. 2007 erschien sein erstes Soloalbum ‚Eulogy for Evolution‘. 2008 begleitete er die Band Sigur Rós als Vorgruppe auf ihrer Tournee. 2009 veröffentlichte Ólafur das aus sieben Songs bestehende Projekt Found Songs. Ziel war es, binnen sieben Tagen täglich einen Song aufzunehmen und diesen sofort via Twitter und Facebook zu verbreiten. Die Stücke des Found-Songs-Projekts wurden anschließend als EP veröffentlicht. 2012 wurde mit ‚Another Happy Day‘ der erster Soundtrack für einen Hollywood-Film veröffentlicht. 

    ‚re:member‘ ist das vierte Soloalbum des umtriebigen Isländers. Seine Kompositionen bewegen sich gemeinhin zwischen Indie, Neoklassik und elektronischer Musik. Uns so ist es auch auf diesem Album. Arnalds hat für dieses Album eine neue Aufnahmetechnik entwickelt. Außerdem entwickelte er zusammen mit seinem Tontechniker Halldór Eldjárn eine Audio-Software mit Namen ‚Stratus‘, die Sequenzen aus aufgenommener Musik generiert. Diese Sequenzen wiederum, stammen aus einem Wechselspiel dreier Pianos. Eines dieser Pianos hat Arnalds selbst gespielt, die anderen beiden Pianos sind zwei selbstspielende Pianos, deren Spiel durch das Spiel von Ólafur Arnalds ausgelöst wird. Während Ólafur Arnalds eine Note auf dem Klavier spielt, werden von der Software Stratus zwei verschiedene Noten erzeugt, die unerwartete Harmonien und überraschende melodische Sequenzen erzeugen. ‚re:member‘ ist natürlich trotz alledem ein Ólafur Arnalds-Album mit all den Dingen, die die Herzen der Ólafur Arnalds-Fans höher schlagen lassen. Technik hin, Technik her. Audiosoftware hin, Audiosoftware her. Es bleibt eben Ólafur Arnalds. Hübsche Streicherflächen, verträumte Pianopassagen und bloß nicht zu laut werden, die Menschen lieber träumen lassen. Ob das alles reicht, um uns zu begeistern?

    Gesehen

    Breaking BadPilotfolge

    Breaking Bad ist eine US-amerikanische Krimi-Drama-Fernsehserie von Vince Gilligan. Sie zeigt die Wandlung eines an Lungenkrebs erkrankten biederen Chemielehrers zu einem rücksichtslosen Kriminellen. Die Hauptrolle spielt Bryan Cranston, der im Laufe der Serienausstrahlung vier Emmys als bester Hauptdarsteller erhielt. Die Serie besteht aus 62 Episoden in fünf Staffeln und wurde von 2008 bis 2013 ausgestrahlt. 

    Kurz nach seinem 50. Geburtstag kollabiert der Chemielehrer Walter White in der Autowaschanlage, in der er nebenberuflich tätig ist. Im Krankenhaus erhält er die Diagnose, dass er an Lungenkrebs erkrankt ist und die Heilungschancen gering sind. Er wirft seinen Nebenjob hin, verheimlicht seinen Zustand aber vorläufig vor seiner Familie. Walter entwendet aus dem Chemielabor seiner Schule einige Behälter und Laborgeräte, die er zur Herstellung von Drogen benötigt. Er setzt seine gesamten Ersparnisse zur Anschaffung eines Wohnmobils ein, in dem er und sein ehemaliger Schüler Jesse an abgelegenen Plätzen in der Wüste die Droge „kochen“…..

    Verkostet 

    Liebharts Privatbrauerei – Bio Dunkel Landbier 

    Mithilfe ortsansässiger Handwerksunternehmen wurde die Liebhart’s Brauerei neu aufgebaut. Ende 2004 begann die Planung der Anlagen, im darauffolgenden Jahr wurde der Braukessel angefeuert. Es handelt sich um einen Familienbetrieb. Beim ‘Bio Dunkel Landbier’ handelt es sich um ein Bier, was aus Biohopfen, Bio-Braunmalz und und naturbelassenem Quellwasser besteht. Die Bestandteile dieses Bieres stammen allesamt aus ökologischer Landwirtschaft und werden ohne Zusatz von Agrarchemie oder Pestizide hergestellt.

  • Feuilletöne – Sendung 267 – Thomas Hobbes, Modern Jazz Quartet, Norsemen und Bruichladdich The Laddie Eight

    Endlich wieder Philosophie! Diesmal geht es um Thomas Hobbes, dessen bekanntestes Werk ‚Leviathan‘ war. Gehört haben wir mal wieder einen Klassiker, diesmal das Album ‚Django‘ vom Modern Jazz Quartet. Außerdem haben wir die norwegische Serie ‚Norsemen‘ gesehen und einen Bruichladdich ‚The Laddie Eight‘ verkostet.

    Gelesen

    Thomas Hobbes 

    Thomas Hobbes wurde 1588 in Westport, Wiltshire geboren und war Mathematiker, Staatstheoretiker und Philosoph. Bereits mit vier Jahren konnte er lesen, schreiben und rechnen. Mit acht Jahren wurde Hobbes in einer Privatschule in den klassischen Sprachen unterrichtet. Im Alter von vierzehn Jahren, begann er sein Studium an der traditionell-scholastischen Universität Oxford, wo er vor allem Logik und Physik studierte. Resultate der klassischen Ausbildung waren genaue Kenntnisse des Griechischen und Lateinischen Sprachen und die vehemente Ablehnung der Universitätsphilosophie, der mittelalterlich-aristotelischen Logik und Staatstheorie. Für kurze Zeit war Hobbes Sekretär von Francis Bacon, für den er einige seiner Schriften ins Lateinische übersetzte. Auf seinen Auslandsreisen, lernte er in Pisa Galileo Galilei kennen. Außerdem schloss er Bekanntschaft mit René Descartes, Marin Mersenne und Pierre Gassendi. Während seiner dritten Europareise entwickelte Hobbes den Plan, seine Philosophie aus drei systematisch aufeinander aufbauenden Teilen zu konstruieren: der Lehre von der körperlichen Substanz, der Lehre vom Menschen im Naturzustand und schließlich die Lehre vom Menschen in der Gesellschaft. Hobbes hatte sich im Streit zwischen Krone und Parlament anonym für die Rechte von König Karl I. eingesetzt und musste deshalb 1640 nach Frankreich ins Exil fliehen. Mit seinem Werk ‚De cive‘ – also mit der Lehre vom Menschen in der Gesellschaft – versuchte Hobbes erneut, Einfluss auf die Entwicklung in England zu Gunsten einer absolutistischen Monarchie auszuüben. Wie auch später in seinem bekanntesten Werk  ‚Leviathan‘ war er für die Übertragung aller Gewalt auf einen souveränen Herrscher, da es dem Mensch nur um Besitz und Ansehen gehe, der nur durch die Angst vor der Strafe durch eine übermächtige Gewalt eingedämmt werden könne. Demzufolge sollten die Einzelnen ihre natürlichen Rechte auf eine zentrale Gewalt übertragen, die am vollkommensten in einer Person, dem absoluten Herrscher, repräsentiert werde. Nach der Veröffentlichung des ‚Leviathan‘, wurde Hobbes in England wegen des angeblich atheistischen und häretischen Charakters seines Werks vielfach von Seiten der Kirche, des Adels und von Privatpersonen angefeindet. Um ihn juristisch belangen zu können, wurde sogar mehrfach versucht, eigens dafür eine gesetzliche Grundlage zu schaffen. Dank einflussreicher Freunde, gelang es Hobbes, die gegen ihn gerichteten Intrigen unversehrt zu überstehen. 

    Die 1668 verfasste Geschichte der Bürgerkriegsepoche ‚Behemoth oder Das Lange Parlament‘ erhielt keine Druckerlaubnis, und seine lateinischen Schriften musste er in Amsterdam verlegen lassen. Dennoch lebte er bis zu seinem Tod in gesicherten und komfortablen Verhältnissen auf einem Landsitz der befreundeten Familie Cavendish. Thomas Hobbes starb in Hardwick Hall/Derbyshire.

    Gehört

    Modern Jazz QuartetDjango

    Es wurde 1952 von dem Pianisten John Lewis, dem Vibraphonisten Milt Jackson, dem Kontrabassisten Percy Heath und dem Schlagzeuger Kenny Clarke gegründet und entstand aus Milt Jackson Quartet, Milt Jackson, John Lewis und Kenny Clarke bildeten 1946 bis 1950 die Rhythmusgruppe der Dizzy Gillespie Big Band und vertrieben sich während der Bläserproben die Zeit mit gemeinsamem Musizieren. Daraus folgte, dass das Quartett bei Auftritten des Gillespie Orchesters als Band in der Band herausgestellt wurde. Sie spielten immer dann, wenn sich die Bläser eine Ruhepause gönnten. Die Combo trat aber auch als Milt Jackson Quartet auf. 1952 formierten sie sich die Musiker dann als Modern Jazz Quartet. Kenny Clarke verließ 1955 die Band; er wurde durch Connie Kay ersetzt. 1957 waren sie auf ihrer ersten Europa-Tournee und gaben dort innerhalb eines Jahres 88 Konzerte, u. a. auch in Deutschland. Es folgten alljährlich weltweite Tourneen. Das Quartett ging immer wieder auseinander um „Ferien“ zu machen, u.a. damit die Mitglieder auch mit weiteren Projekten und Gruppen tätig sein konnten. Im Sommer 1974 trennte sich die Gruppe, gab aber weiterhin Konzerte. 1981 fanden sie sich wieder zusammen und spielten unter anderem 1990 in Deutschland. Eine der langlebigsten Combos des Jazz endete schließlich durch den Tod von Connie Kay 1994. Milt Jackson starb 1999, John Lewis 2001 und Percy Heath 2005. Ihre letzte Aufnahme erschien 1993 als sie ihren 40. Geburtstag feiern konnten.

    Das tolle des Modern Jazz Quartets war, dass jedes einzelne Mitglied mit etwas spannenden überraschen konnte, während Präzision und Kollektivität einer klassischen Gruppe beibehalten wurde. Das Modern Jazz Quartet verkörpert nicht nur den Cool Jazz durch John Lewis‘ Komposition, sondern auch den Bebop durch Jacksons virtuose Improvisationen. Sie haben einen Stil geprägt, der Komposition und Improvisation fusioniert. Lewis schrieb sowohl fugenartig-klassisch beeinflusste Stücke, wie z.B. ‚Concorde‘, als auch moderne Jazz-Standards wie das Stück ‚Django‘. Milt Jackson war der erste, der mit seinen virtuosen Improvisationen auf dem Vibraphon einen Bebop Stil spietlen. Percy Heath brachte dann noch Hardbop Einfluss in die Gruppe ein. Sie waren äußerst flexibel und spielten mit Big-Bands auf der einen Seite oder mit Paul Desmond auf der anderen Seite. Sie spielten geläufig wiedererkennbare Melodien ebenso wie elaborierte Improvisationen. 

    Gesehen

    Norsemen

    Norsemen ist eine norwegische TV-Serie, bei der es um eine Gruppe von Wikingern geht, die im Dorf Norheim um das Jahr 790 leben. Zunächst lief die Serie in Norwegen unter dem Namen ‚Vikingane‘ auf NRK1 im Jahre  2016. Das Drehbuch wurde von Jon Iver Helgaker und Jonas Torgersen gerschrieben. Die Serie wird in Norwegen gedreht und es wurde sowohl in norwegisch als auch in englisch aufgezeichnet. Die erste Staffel der englischen Version wurde auf Netflix im Jahr 2017 unter dem Namen ‚Norsemen‘ veröffentlicht. Die zweite Staffel wurde im Frühjahr 2017 gedreht. 

    Verkostet 

    Bruichladdich – The Laddie Eight 

    Bruichladdich wurde 1881 am westlichsten Ausläufer der Insel Islay erbaut. Zu dieser Zeit zählte der Betrieb zu den modernsten Destillerien. Ein Großteil der damaligen Ausrüstung wird noch heute verwendet. Im Gegensatz zu den meisten Brennereien, die meist aus umgebauten Bauernhäusern entstanden sind, wurde Bruichladdich als Destillerie geplant und gebaut. 

    Von 1929 bis 1937 wurde nicht produziert, danach folgten einige Besitzerwechsel. Invergordon baute 1974 ein weiteres Paar Brennblasen ein. 1994 wurde die Brennerei erneut stillgelegt, bis sie im Jahr 2000 von Mark Reynier, Simon Coughlin und Gordon Wright für 7.500.000 £ gekauft und anschließend vollständig renoviert wurde. Als Brennmeister konnte Jim McEwan gewonnen werden, der vorher bei Bowmore war. Die viktorianische Ausstattung wurde größtenteils erhalten. Die Geräte, Brennöfen und Rohrleitungen wurden in ihre Einzelteile zerlegt und durch ein Team von Ingenieuren neu zusammengebaut. 2012 wurde bekanntgegeben, dass Rémy Cointreau die Brennerei für 58.000.000 £ gekauft hat. Wir haben den ‚The Laddie Eight‘ verkostet, der weder gefärbt noch kühlgefiltert ist. Er hat hübsche 50% und lag acht Jahre in Bourbon-Fässer.