Episoden

  • Feuilletöne – Sendung 217 – Biskaya, London Grammar, Tote Mädchen lügen nicht und Glenfarclas 15

    Diesmal geht’s in unserer Kulturmatinée um ‚Biskaya‘ von SchwarzRund, ‚Truth is a beautiful thing‘ von London Grammar, ‚Tote Mädchen lügen nicht‘ und den 15-jährigen Glenfarclas.

    Gelesen 

    SchwarzRund – Biskaya (zaglossus)

    Geschrieben wurde das Buch von der Autorin SchwarzRund, sie kam mit drei Jahren nach Deutschland, lebt seit zehn Jahren in Berlin. Seit nunmehr vier Jahren veröffentlicht sie auf ihrem Blog und in verschiedenen Magazinen. Außerdem schrieb sie die Novelle ‚Quasi‘, und hält Vorträge. Das Buch ‚Biskaya‘ ist 2016 erschienen. Die Geschichte spielt in Berlin. Die Geschichte folgt Episodenweise den Erlebnissen von Tue und Dwayne. Beide sind schwarz, kommen von der Insel Biskaya, eine fiktive Insel, die in die EU aufgenommen wurde, und somit die erste Insel mit überiegend schwarzer Bevölkerung in der EU ist. Tue verbrachte dort ihre Kindheit, während Dwayne erst vor drei Jahren nach Deutschland gezogen ist. Das Buch beschreibt rassistische und sexistische Alltagserfahrungen, gleichzeitig aber auch die Kraft der Solidarität und der Musik.

    Gehört 

    London GrammarTruth is a beautiful thing 

    Alles begann im Studentenwohnheim der Nottinghamer Universität, dort lernten sich die Sängerin Hannah Reid und der Gitarrist der Band Dan Rothman kennen. 2009 gründeten sie dann London Grammar und traten zunächst einmal nur als Coverband auf. Später stieß dann Schlagzeuger Dominic Major zur Band hinzu und es entstanden die ersten eigenen Songs. Es folgten lokale Auftritte, es nahm jedoch kaum jemand Notiz von ihnen. 2012 veröffentlichten sie im Internet ihre erste Single ‚Hey Now‘, mit der ihnen der Durchbruch gelang. 2013 veröffentlichten sie die EP ‚Metal & Dust‘. Mit der Single-Auskopplung ‚Wasting My Young Years‘ gelang der Band erstmals der Einstieg in die britischen Charts. Das Debütalbum ‚If You Wait‘ erschien ebenfalls 2013. Vier Jahre nach dem Debütalbum erschien nun das zweite Album ‚Truth Is a Beautiful Thing‘. Und Fans brauchen keine Angst zu haben, denn sie werden nicht mit neuen musikalischen Ufern belästigt. Alles ist wie immer. Ein typisches London Grammar-Album, auch wenn es erst das zweite ist.

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    Tote Mädchen lügen nicht – Staffel 1 (IMDb)

    Tote Mädchen lügen nicht (13 Reasons Why) ist eine Netflixserie, die auf dem gleichnamigen Roman von Jay Asher basiert. Die erste Staffel wurde im Frühling des Jahres  2017 veröffentlicht. Zwei Wochen nach dem Selbstmord von Hannah Baker erhält der ehemalige Mitschüler Clay Jensen ein Päckchen. Es befinden sich sieben Audiokassetten darin. Auf jeder Kassette steht eine Person aus Hannahs Umfeld im Mittelpunkt, denen sie die Schuld für ihren Selbstmord gibt. Jede Seite enthält einen Grund, so dass am Ende 13 Gründe zusammenkommen, da die siebte Kassette nur einseitig bespielt ist. Während Clay nun also die Kassetten hört, kommt er immer mehr Geheimnissen von Hannah und den jeweils erwähnten Personen auf die Spur. Man sieht in der Serie sowohl die Vergangenheit in der Hannahs Geschichte und die dazugehörigen Situationen erzählt werden, die sie beeinflusst haben den Selbstmord zu verüben. Und die Gegenwart, in der Clay und die anderen Personen nach dem Tod Hannahs agieren. Auch die anderen betroffenen Personen haben die Kassetten teilweise schon gehört und versuchen die entsprechenden Geschichten entweder zu verarbeiten, oder zu verhindern dass der Inhalt der Kassette an die Öffentlichkeit kommt, da auch Straftaten geschildert werden. 2017 wurde die Produktion einer zweiten Staffel angekündigt, die 2018 zu sehen sein wird. Diese wird an das Ende der ersten Staffel anknüpfen und die Auswirkungen von Hannah Bakers Tod auf die anderen Figuren der Serie aufzeigen.

    Verkostet

    Glenfarclas 15 

    Glenfarclas heißt soviel wie Tal des grünen Grases und wurde 1836 von Robert Hay gegründet. 1844 bekam die Brennerei die Lizenz, Whisky zu brennen. 1865 wurde die Distillerie an John Grant verkauft, dessen Nachfahren die Brennerei renovierten und noch heute besitzen. Also mal wieder eine eher kurze Geschichte, ohne viel Besitzerwechsel. In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Destillerie um jeweils zwei auf nunmehr sechs Brennblasen erweitert. Glenfarclas ist eine der letzten Brennereien, die ihre Brennblasen direkt befeuert. Wir haben es hier mit dem 15-jährigen zu tun, der nicht nur nicht gefärbt ist, wie das bei allen Glenfarclas der Fall ist, sondern auch nicht kühlgefiltert, was in der Core Range eher selten vorkommt.

  • Feuilletöne – Sendung 216 – Epikur, Arcade Fire, Fleabag und Springbank 15

    Endlich wieder Routine im Hause Feuilletöne! Und wir machen weiter mit unseren Philosophen, diesmal geht es um Epikur. Gehört haben wir ‚Everything Now‘ von Arcade Fire, gesehen wurde die erste Stffel von ‚Fleabag‘ und verkostet haben wir einen 15-Jährigen Springbank.

    Gelesen 

    Epikur – Wege zum Glück

    Epikur wurde um 341 v. Chr. auf Samos geboren und starb 271 oder 270 v. Chr. in Athen. Er war ein griechischer Philosoph und Begründer des Epikureismus bzw. der epikureischen Schule. Diese philosophische Richtung ist parallel zur Stoa entstanden. Epikur entwickelte eine hedonistische Lehre, die seit ihren Anfängen polarisierte. Weil die Anhänger Epikurs und dessen Philosophie sich in einem Garten trafen, wird diese Philosophie auch Kepos genannt – das griechischen Wort für Garten. Wir haben uns in dieser Folge mit seiner Philosophie beschäftigt.

    Gehört 

    Arcade FireEverything Now

    Seit 2002 gibt es die kanadische Indie-Rock-Band aus Montreal in Québec jetzt. Sie wurde vom Ehepaar Win Butler und Régine Chassagne gegründet. Die Band erhielt zahlreiche Preise, darunter einen Grammy für das dritte Album ‚The Suburbs‘, das als bestes Album des Jahres 2011 ausgezeichnet wurde, sowie im selben Jahr den BRIT Award für die beste internationale Gruppe und für das beste Album. Sie sind die Lieblinge des Feuilletons und somit natürlich auch von uns. David Bowie sang auf einem Song des letzten Ablums mit und war großer Fan dieser Band. ‚Everything Now‘ ist das fünfte Album der Band. Das Album wurde neben Arcade Fire und u.a. von Thomas Bangalter von Daft Punk, Steve Mackey von Pulp und Geoff Barrow von Portishead produziert. Wir haben es gehört und reden darüber.

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    FleabagStaffel 1 (IMDb)

    Fleabag ist eine britische Comedy-Fernsehserie, die in London spielt. Die Serie wird von BBC Three in Kooperation mit Amazon Studios produziert. Premiere hatte die Serie im Sommer 2016. Phoebe Waller-Bridge schreibt das Drehbuch und spielt auch die Hauptrolle. Fleabag ist eine junge Frau, die versucht, das moderne Leben in London zu meistern. Familie, Beziehungen und Job gilt es zu bewältigen. Ein bisschen außergewöhnlich ist, dass die Hauptdarstellerin sich in dieser Serie auch immer mal wieder direkt ans Publikum wendet, um Situationen zu erklären oder Personen zu beschreiben. Und dann war da auch noch Boo. Die zweite Staffel der Serie soll im Herbst 2017 gedreht, und im Jahr 2019 ausgestrahlt werden.

    Verkostet

    Springbank 15 

    Springbank befindet sich auf Halbinsel Kintyre. Die Brennerei ist eine der letzten Brennereien in Campbeltown, wo es früher etwa 30 gab. Seit 1837 ist die Brennerei im Besitz der Familie Mitchell und das hat sich bis heute nicht geändert. Außerdem ist sie eine der wenigen Brennereien, die mehr als einen Single Malt herstellen – außer Springbank wird hier auch Longrow und Hazelburn hergestellt. Alles wird vor Ort geklöppelt. Springbank kann den Bedarf an Malz komplett in der eigenen Mälzerei herstellen. Selbst die Flaschen werden vor Ort abgefüllt, denn es gibt auch eine hauseigene Abfüllanlage. Wir haben uns mit dem 15-jährigen Springbank beschäftigt.

  • Feuilletöne – Sendung 215 – Rainer Maria Rilke, Phoenix, The Crown und Edradour 15

    Diesmal haben wir ‚Der Panther‘ von Rilke gelesen, ‚Ti Amo‘ von Phoenix gehört, die Serie ‚The Crown‘ gesehen und einen 15-jährigen Edradour verkostet.

    Gelesen

    Rainer Maria RilkeDer Panther

    Rainer Maria Rilke wurde 1875 in Prag geboren und starb 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux in der Schweiz. Er hieß eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke und ist einer der bekanntesten Lyriker im deutschsprachigen Raum. Mit seiner von der bildenden Kunst beeinflussten Dinglyrik gilt er als einer bedeutendsten Dichter der Moderne. Er schrieb Erzählungen, einen Roman, Aufsätze zu Kunst und Kultur sowie zahlreiche Übersetzungen von Literatur und Lyrik. Auch seine Briefwechsel gelten als wichtiger Bestandteil seines Schaffens. ‚Der Panther‘ schrieb er zwischen 1902 und 1903. Das Gedicht hat drei Strophen, in denen ein gefangener Panther im Pariser Zoo beschrieben wird.

    Gehört

    PhoenixTi Amo  

    Phoenix kommen aus Versailles, also aus Frankreich. Seit 1997 gibt es diese Band jetzt. Im Jahre 2000 wurde das erste Album namens ‚United‘ veröffentlicht. Es folgten 2004 ‚Alphabetical‘, 2005 ‚It’s Never Been Like That‘, 2009 ‚Wolfgang Amadeus Phoenix‘, für das sie einen Grammy bekamen. Es folgte 2013 ‚Bankrupt!‘ Es handelt sich bei ‚Ti Amo‘ also um das sechste Album der Band. Und man machte sich auf in Richtung Italien. Das lassen allein schon die Titel der Stücke des Album erahnen. Es ist ein richtiges Sommeralbum geworden. Wir sagen euch in dieser Folge, was wir von dem mediterranen Ausflügen der Band halten.

    Gesehen

    The CrownStaffel 1 (IMDb)

    The Crown ist eine britische Fernsehserie von Netflix. Sie wurde von Peter Morgan entwickelt, der auch schon den Film Die Queen aus dem Jahr 2006 klöppelte. Es geht um das Leben  der noch jungen britischen Königin Elisabeth II. Mit einem Budget von bis zu 80 Millionen US-Dollar pro Staffel ist diese Serie bis heute das teuerste was Netflix produzieren hat lassen. Die erste Staffel der Serie ist seit 2016 weltweit auf Netflix zu sehen. Sie besteht aus zehn Episoden. Eine zweite Staffel ist bereits in Auftrag gegeben worden und soll im Herbst 2017 bei Netflix zu sehen sein. Wir sagen euch in dieser Folge, was wir von dem Ganzen halten.

    Verkostet

    Edradour 15

    Edradour ist einer der kleinsten schottischen Whiskybrennereien, und die mit den kleinsten Brennblasen Schottlands. Sie liegt in einem Tal östlich von Pitlochry. Von den Angestellten werden ca. zwölf Fässer mit ca. 2.720 Liter Destillat pro Woche hergestellt. Jährlich kommen jedoch über 100.000 Besucher zu dieser Destillerie, so dass zusätzlich fast 20 Fremdenführer beschäftigt werden müssen. Zur Zeit wird eine zweite Brennerei unweit der jetzigen gebaut, die ebenfalls die gleichen Brennblasen haben soll. Somit werden Edradour und Ballechin zukünftig nicht mehr aus einer Brennerei kommen, sondern jeweils aus einer eigenen. Somit verdoppelt sich auch die jährliche Produktionsmenge. Wir haben uns den 15-jährigen Edradour vorgeknöpft.

  • Feuilletöne – Sendung 214 – Bachmann-Preis 2017

    Traditionell geht es seit fünf Jahren bei uns um den Bachmann-Preis. Das ist natürlich auch in diesem Jahr nicht anders. Traditionen wollen ja gepflegt werden. Und so beschäftigen wir uns auch in diesem Jahr mit diesem drolligen Preis, der seit 1977 in Klagenfurt verliehen wird.

    Die Jury

    Hubert Winkels

    Hubert Winkels lebt in Köln und Berlin. Er ist seit 2010 Juror beim Bachmannpreis und seit 2015 Juryvorsitzender.

    Stefan Gmünder

    Er lebt seit 22 Jahren in Wien. Er arbeitet seit 1998 bei der Wiener Tageszeitung ‚Der Standard‘ als Literaturredakteur. Er ist seit 2016 Mitglied der Jury des Bachmannpreises.

    Meike Feßmann

    Sie lebt als freie Literaturkritikerin und Essayistin in Berlin. Sie rezensiert für die Süddeutsche Zeitung, den Tagesspiegel und den Deutschlandfunk. Sie ist seit 2009 Jurymitglied.

    Sandra Kegel

    Sandra Kegel ist seit 1999 Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sie gehört der Jury seit 2015 an.

    Klaus Kastberger

    Er ist Professor für neuere deutschsprachige Literatur, schreibt Literaturkritiken für ‚Die Presse‘, ‚Ö1‘, ‚Falter‘ und  ‚Zeit online‘. Er leitet mehrere Forschungsprojekte, u.a. ‚Handke online‘. Jurymitglied des Bachmannpreises ist er seit 2015.

    Hildegard Elisabeth Keller

    Sie ist Kritikerin des ‚Literaturclub SRF‘. Außerdem ist sie Professorin für deutsche Literatur an den Universitäten Bloomington Indiana/USA und Zürich. Der Bachmann-Jury gehört sie seit 2009 an.

    Michael Wiederstein (neu dabei)

    Er lebt als Publizist in Zürich. Er ist neues Jurymitglied und ersetzt Jury Steiner.

    Die Autoren und die Texte

    Karin Peschka – Wiener Kindl (Romanauszug)

    Karin Peschka wuchs in Oberösterreich auf, ist Mutter eines erwachsenen Sohnes. Sie übte verschiedene berufliche Tätigkeiten aus, beispielsweise Sozialarbeit, Onlineredaktion und Projektmanagement. Seit 2014 ist sie freie Autorin. Sie liest auf Einladung von Stefan Gmünder.

    Die Zivilisation bricht zusammen und nur ein Kind und Hunde überleben! ‚Das Dschungelbuch‘ in Wien, nachdem alles zusammenbrach.

    Björn Treber – Weintrieb

    Björn Treber studierte Germanistik und schreibt Lyrik, Prosa und Dramen. Derzeit arbeitet er an einer längeren Prosaarbeit. Seine ersten Texte veröffentlichte er in den ‚manuskripten‘. Er liest auf Einladung von Stefan Gmünder.

    Die Schilderung eine Begräbnisses. Und damit einhergehend, die Schilderung der Menschen, die bei diesem Begräbnis zugegen sind.

    John Wray – Madrigal

    John Wray alias John Henderson wuchs in den USA auf. Nach dem Abbruch eines Biologiestudiums lebte er von Gelegenheitsjobs. Seit Beginn des Jahrtausends ist er freier Schriftsteller und veröffentlichte mehrere Romane. Er liest auf Einladung von Sandra Kegel.

    Zwei Geschwister, die beide AutorInnen sind. Eine der beiden hat eine Schreibbklockade und muss Psychopharmaka einnehmen. Das und noch viel mehr. Eine Geschichte die von einer zur nächsten mäandert.

    Noemi Schneider – Fifty Shades of Gray

    Noemi Schneider studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film München Regie im Bereich Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik. Sie arbeitet sie als freie Autorin für Deutschlandfunk Kultur. Nebenbei schreibt sie Kurzgeschichten, Artikel, Reportagen und Essays, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Sie liest auf Einladung von Hubert Winkels.

    Zwei Freundinnen auf Urlaubsreise – die eigentlich eine Flucht ist – in Spanien. Sie shoppen, machen klischeehafte touristische Dinge. Eine Metapher über Dekadenz der westlichen Welt und der Situation der Menschen, die ihre Heimat für immer verlassen müssen.

    Daniel Goetzsch – Der Name (Romanauszug)

    Daniel Goetsch studierte Rechtswissenschaft, hat bereits mehrere Romane, Theaterstücke und Hörspiele verfasst. Er wurde bereits mehrmals mit Preisen und Auszeichnungen bedacht und lebt seit 2004 als freiberuflicher Autor in Berlin. Er liest auf Einladung von Hildegard E. Keller. 

    Der Text handelt von Maxim, einem Deutschen, der nach dem 2. Weltkrieg nun als Amerikaner in Wiesbaden stationiert ist. Eine Geschichte, die Deutschland kurz nach dem zweiten Weltkrieg aus der Sicht eines aus Deutschland emigrierten Soldaten beschreibt, der nunmehr amerikanischer Staatsbürger ist.

    Ferdinand Schmalz – mein lieblingstier heißt winter

    Ferdinand Schmalz studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Er erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen. Sein Stück ‚dosenfleisch‘ wurde im Juni 2015 zur Eröffnung der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin in einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters uraufgeführt. Er liest auf Einladung von Sandra Kegel.

    Doktor Schauer möchte nicht mehr leben, da er an einer Krebserkrankung leidet, und der Lebensmittellieferant Herr Schlicht – der Eismann – soll ihm helfen, seinem Leben ein Ende zu setzen. Und um den Feuerwerker Fabian, der den Tod als solches nicht als etwas Natürliches hinnehmen will.

    Barbi Makovic – Die Mieter

    Barbi Makovic studierte Germanistik. 2009 sorgte sie mit einem Thomas Bernhard-Remix-Roman ‚Ausgehen‘ für Aufmerksamkeit. In den Jahren 2011 und 2012 war sie Stadtschreiberin in Graz, die Ergebnisse dieser Jahre erschienen 2012 als „Graz, Alexanderplatz“. Auch sie wurde mehrmals ausgezeichnet. Sie liest auf Einladung von Klaus Kastberger.

    Marta und Evi sind Geschwister. Marta hat vor längerer Zeit die Wohnung verlassen. Jetzt, wo alle anderen Bewohner auf ungeklärte Weise umgekommen sind, kommt sie zurück zur Wohnung und zu Evi. Der Besitzer der Immobilie ist Gerhard. Eine Geschichte, in der die Wohnung als Metapher für einen Staat fungiert. Die Wohnung besitzt die Menschen und nicht umgekehrt.

    Verena Dürr – Memorabilia

    Verena Dürr ist Autorin, Musikerin und Küchenhilfe. Sie studierte medienübergreifende Kunst, war bereits in verschiedenen künstlerischen Bereichen unterwegs – u.a. Video, Performance und Objekt. Allerdings konzentrierte sie ihr Schaffen zunehmend auf das Schreiben und die Musik. Sie liest auf Einladung von Klaus Kastberger.

    Es geht in diesem Text um Gegenstände, die einen Kulturwert haben, somit dem normalen Warenkreislauf entzogen sind und dadurch zu hohem Wert gelangen. Alles hat in diesem Text einen Wert. Und zwar ausschließlich einen monetären Wert.

    Jackie Thomae – Cleanster

    Sie begann mit dem Schreiben von Plattenkritiken für Szene- und Stadtmagazine, danach schrieb sie Texte, Sketche und Moderationen und arbeitete unter anderem als Ghostwriterin. 2015 erschien ihr erster Roman ‚Momente der Klarheit‘. Ihr zweiter Roman wird 2018 erscheinen. Sie liest auf Einladung von Hubert Winkels.

    Es prallen in diesem Text zwei Welten aufeinander. Auf der anderen Seite eine wohl situierte Frau, der es gut geht, die nach sinnvollen Beschäftigungen sucht und eine Putzhilfe anstellt. Und auf der einen Seite die Putzhilfe, ein Mann, der in einer komplett entgegengesetzten Welt lebt.

    Jörg-Uwe Albig – In der Steppe

    Jörg-Uwe Albig studierte Musik und Kunst, war Altenpfleger und Redakteur in Hamburg. Außerdem lebte er zwei Jahre als Korrespondent einer deutschen Kunstzeitschrift in Paris. Seit 1993 arbeitet er als Autor und Reporter in Berlin. Er liest auf auf Einladung von Meike Feßmann.

    Ein Archäologe, der Fossilien ausgräbt und zeitlich einordnet. In eines dieser alten Dinge – eine alte Kapelle – verliebt sich der Protagonist dieses Textes. Verliebt in die Kapelle St. Maria Magdalena.

    Eckhart Nickel – Hysteria

    Eckhart Nickel hat Germanistik und Kunstgeschichte studiert und über Thomas Bernhard promoviert. Er arbeitete als Buchhändler und Journalist. Er war Mitglied des Popliterarischen Quintetts ‚Tristesse Royale‘ und von 2004 bis 2006 Chefredakteur des Literaturmagazins ‚DER FREUND‘. Auch Juror war er bereits, und zwar beim Clemens-Brentano-Preis. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Er liest auf Einladung von Michael Wiederstein.

    Ein Mann möchte Himbeeren auf einem Biomarkt kaufen, die Beeren empfindet er als anders als sonst, gar als bedrohlich. Er bekommt eine Panik-Attacke und flieht. Dabei gerät er in eine Zeitschneise. Zwischen Vergangenheit und Zukunft plagen ihn Auflösungserscheinungen.

    Gianna Molinari – Loses Mappe

    Sie studierte von 2009 bis 2012 Literarisches Schreiben und Neuere Deutsche Literatur. Sie ist Mitgründerin der Kunstaktionsgruppe ‚Literatur für das, was passiert‘. Sie liest auf Einladung von Hildegard E. Keller.

    In diesem Text geht es um zwei Wachmenschen, die nicht mitbekommen, dass ein Verbrechen geschieht. Aber nicht nur sie. Niemand bekommt es mit. Und niemand weiß was geschah oder wer der Mensch war, der betroffen war.

    Maxi Obexer – Europas längster Sommer

    Maxi Obexer kommt aus Südtirol, ist Theaterautorin und Schriftstellerin. Sie ist Gründerin des Neuen Instituts für Dramatisches Schreiben und studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaften in Wien und Berlin. Gastprofessuren nahm sie u.a. an der Georgetown University, Washington DC, am Dartmouth College NH und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig war. Sie liest auf Einladung von Meike Feßmann.

    Eine Italienerin, die nach Deutschland einreist, denkt sich in die Schicksale der Menschen – und die bürokratischen Hürden denen sie ausgesetzt sind – hinein, die nicht aus EU-Ländern kommen und ebenfalls einreisen wollen.

    Urs Mannhart – Ein Bier im Banja

    Auch Urs Mannhart wurde schon mehrmals veröffentlicht und ausgezeichnet. Er liest auf Einladung von Michael Wiederstein.

    Ein Text, der ein patriarchisches System beschreibt, in dem die männlichen Menschen „wilde“ Tiere jagen und Frauen zwar formell besser ausgebildet sind, sich aber um den Haushalt kümmern und die Männer fragen müssen, wenn sie jemanden anrufen mögen.

    Die Preise

    Ingeborg-Bachmann-Preis: Ferdinand Schmalz – mein lieblingstier heißt winter

    Deutschlandfunk-Preis: John Wray – Madrigal

    Kelag-Preis: Eckhart Nickel – Hysteria

    3sat-Preis: Gianna Molinari – Loses Mappe

    BKS-Bank-Publikumspreis: Karin Peschka – Wiener Kindl

  • Feuilletöne – Sendung 213 – Karl Popper, Fabrizio Paterlini, Her Story und Hakushu 12

    Karl Popper ist wohl einer der beliebtesten Philosophen unserer Zeit, nicht nur bei uns, deswegen kommen wir natürlich nicht an ihm vorbei und unterhalten uns über ‚Die offene Gesellschaft und ihre Feinde‘. Außerdem haben wir ‚Secret Book‘ von Fabrizio Paterlini gehört, die erste Staffel der Serie ‚Her Story‘ gesehen und einen 12-jährigen Hakushu verkostet.

    Gelesen 

    Karl Popper – Die offene Gesellschaft und ihre Feinde

    Karl Popper wurde 1902 in Wien geboren. Bereits als Kind interessierten ihn philosophische Fragestellungen. Bevor er Wissenschaftler wurde, hat er alle möglichen Berufe ausgeübt. Von Hilfsarbeiter über Sozialarbeiter bis zum Lehrer auf der Hauptschule. Dann änderte ein schicksalhaftes Ereignis ihn: Während eines Umsturzversuches 1919 wurden führende Wiener Kommunisten von der Polizei verhaftet, woraufhin es einen Sturm auf die Polizeidirektion gab. Mehrere tausend Menschen versuchten, die dort inhaftierte Parteigenossen zu befreien. Die Stadtschutzwache schoss in einer Nebengasse auf eine Demonstrantenmenge, dabei wurden 20 Menschen getötet. Popper erfuhr später, dass die Aktion in Wirklichkeit Teil eines Plans war, über einen Staatsstreich selbst an die Macht zu gelangen. Es gab die marxistischen Doktrin, dass Klassenkämpfe noch viel mehr Tote verursachen würden, wenn man die Revolution nicht schnell genug herbeiführe. Sie hatten also keine Bedenken das Leben von Menschen in Kauf zu nehmen, um an ihre Ziele zu gelangen. Popper war entsetzt und wandte sich vom Marxismus ab. Die politische Lage Österreichs wurde immer schwieriger und schließlich musste auch Popper als Kind jüdischer Eltern emigrieren. Beide Erfahrungen sollten dazu führen, dass Popper immer wieder vor Weltbildern und Ideologien – eben geschlossenen Gesellschaften – gewarnt hat. Für ihn war deshalb die offene Gesellschaft das Erstrebenswerte. Und genau um diese offene Gesellschaft soll es in dieser Folge gehen.

    Gehört 

    Fabrizio Paterlini – Secret Book

    Fabrizio Paterlini wurde in der antiken norditalienischen Stadt Mantua geboren. Paterlini begann mit sechs Jahren Klavier zu spielen. In den 90er Jahren spielte er Cover bekannter Rock-, Pop- oder Jazzstücke in lokalen Bands. Während des Spielens dieser Songs begann er schließlich, Musik zu komponieren. Anfangs handelte es sich bei den Kompositionen oft um Progressiv-Rock. Nach der Jahrtausendwende traf er dann die Entscheidung, sich ausschließlich auf das Klavier zu konzentrieren – das Instrument, was nach eigenen Worten „am besten seine innere Welt ausdrückt“. 2009 wurde seine Debüt-CD veröffentlicht.  2011 veröffentlichte er das Album ‚Morning Sketches‘. Ebenfalls 2011 komponierte und veröffentlichte er ein Stück pro Woche. Das Projekt endete schließlich mit 14 Songs, die alle auf ‚Autumn Stories‘  aus dem Jahre 2012 zu finden sind. Das aktuelle Album ist auch wieder instrumental, allerdings kommen zum Klavier noch Schlagzeugcomputer, Streicher und Synthesizerklänge hinzu. Ob das Konzept des italienischen Musikers aufgeht, das sagen wir euch in dieser Folge.

    Gesehen

    Her Story

    ‚Her Story‘ ist eine Web-Serie aus dem Jahr 2016, die ausschließlich für das Internet produziert wurde. Sie erzählt die Geschichte von zwei transgender Frauen, gespielt von Jen Richards und Angelica Ross. Die Serie wurde für den Primetime Emmy Award nominiert.

    Verkostet

    Hakushu 12 

    Die Hakushu-Brennerei ist eine japanische Whiskybrennerei. Sie ist im Besitz der Suntory-Gruppe und befindet sich in Hakushū, was mittlerweile ein Teil der Stadt Hokuto ist, inmitten des Waldes an den Hängen des Berges Kaikoma. Die Brennerei wurde 1973 gegründet. Im Jahr 1981 wurde sie durch die Inbetriebnahme einer zweiten Brennerei, ganz in der Nähe des ursprünglichen Standortes erweitert. Die gesamte Produktion konzentriert sich mittlerweile auf den neuen Standort. Wie für alle japanischen Whiskys muss man auch für diesen eine stolze Summe hinlegen. So um die 90.- € kostet er zum Zeitpunkt dieser Aufnahme. Wir erzählen euch in dieser Folge, ob dieser doch sehr hohe Preis in irgendeiner Weise gerechtfertigt ist.

  • Feuiilletöne – Sendung 212 – Kleine Aster, Cold Weather Company, Please like me und Glen Breton 10

    Diesmal ohne Philosophie aber dafür mit Lyrik von Gottfried Benn, von ihm haben wir das Gedicht ‚Kleine Aster‘ gelesen. außerdem mit ‚A Folded Letter‘ von Cold Weather Company, mit der ersten Staffel von ‚Please like me‘ und mit einem 10-jährigen Glen Breton, einem Single Malt aus Kanada.

    Gelesen

    Gottfried Benn – Kleine Aster (Text)

    Gottfried Benn wurde 1886 in Mansfeld in Brandenburg geboren und starb am 7. Juli 1956 in Berlin. Er war ein Arzt, Dichter und Essayist. Er gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts zu den Expressionistischen Dichtern. Wir haben in unserer vorletzten Folge, in Folge 209 über die Erzählung ‚Gehirne‘ gesprochen und nehmen das zum Anlass, auch einmal ein Gedicht dieses Lyrikers zu lesen. Diese sind viel bekannter als alles andere von ihm. Wir haben uns gleich eines seiner bekanntesten vorgenommen, nämlich ‚Kleine Aster‘. Es ist 1912 im Rahmen seiner Gedichtsammlung ‚Morgue‘ erschienen. 

    Gehört 

    Cold Weather Company – A Folded Letter

    Cold Weather Company ist eine Band aus New Jersey, sie wurde gegründet im Jahre  2011. 2015 veröffentlichten die Band das Debutalbum ‚Somewhere New‘.  Und schon ein Jahr später folgte ihr zweites Album, ‚A Folded Letter‘. Um dieses Album soll in dieser Sendung gehen. Was die Band musikalisch macht, nennt man wohl gemeinhin Alternative Folk. Dieses Album wurde von Frau Windhorst vorgeschlagen. Was Herr Martinsen von dem Ganzen hält, das erfahrt ihr in dieser Folge.

    Gesehen

    Please like meStaffel 1

    ‚Please like me‘ ist eine australische Comedy-Serie der ABC (Australian Broadcasting Corporation), die von Josh Thomas geschrieben wurde und der auch die Hauptrolle spielt. Thomas hat auch die Drehbücher für die meisten Episoden geschrieben. Die Serie wurde 2013 das erste mal ausgestrahlt. 2017 kündigte Josh Thomas an, dass die 4. Staffel die letzte war und erklärte: „Wir sind wirklich glücklich mit dem, was wir gemacht haben und sind der Meinung, sie ist zu Ende erzählt.“ Es geht um Josh, dessen Leben gut zu laufen scheint – er hat eine Freundin, wohnt mit seinem besten Freund Tom zusammen und fühlt sich eigentlich ziemlich erwachsen. Eines Tages wird jedoch alles auf den Kopf gestellt, als Claire die Beziehung der beiden beendet, weil er ihrer Meinung nach schwul ist. Toms attraktiver Arbeitskollege Geoffrey meldet gleich Interesse an und lädt sich selbst nicht nur zum Abendessen ein, sondern auch gleich dazu, die Nacht bei ihm zu verbringen.

    Verkostet

    Glen Breton 10

    Glenora Distillers ist ein Brennerei mit Sitz in Glenville in Nova Scotia in Kanada. Sie haben den ersten Single-Malt-Whisky in Kanada hergestellt. Da im Namen des Whiskys der Name ‚Glen‘ vorkommt, gab es eine gerichtliche Auseinandersetzung mit der Scotch Whisky Association, die Glenora Distillers untersagen lassen wollte, dieses zu tun. Die Auseinandersetzung wurde von Glenora Distillers gewonnen, wie man sieht.