Episoden

  • Feuilletöne – Sendung 219 – Willem Frederik Hermans, QOTSA, Fargo – Staffel 3 und Ardbeg An Oa

    In unserer 218. Folge haben wir ‚Nie mehr schlafen‘ von Willem Frederik Hermans gelesen, ‚Villains‘ von Queens of the Stone Age gehört, die 3. Staffel von Fargo gesehen und den – zum Zeitpunkt dieser Aufnahme – neuen Ardbeg An Oa verkostet. Empfehlung: Hört den Brennerpass, da habt ihr richtig Spaß!

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    Willem Frederik HermansNie mehr schlafen (Aufbau Verlag)

    Willem Frederik Hermans wurde 1921 in Amsterdam geboren und starb 1995 in Utrecht. Er war niederländischer Schriftsteller und schrieb ab 1973 aus Paris Kolumnen unter dem Pseudonym Age Bijkaart. Während der deutschen Besetzung im zweiten Weltkrieg weigerte er sich die Loyalitätserklärung gegenüber den deutschen Besatzern abzulegen, und durfte deshalb das Studium der Geographie nicht beenden. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Essays, Gedichte, Erzählungen und Dramen. Obwohl ihm zahllose Literaturpreise verliehen wurden, lehnte er diese meist ab. Einige seiner Werke gehören in den Niederlanden zur Schullektüre.

    Es geht in diesem Roman um den niederländischen Geologie-Student Alfred Issendorf, der zusammen mit drei Kommilitonen in die entlegene norwegische Finnmark reist, um dort Beweise für eine wissenschaftliche Theorie seines Mentors zu finden. Von Beginn an steht die Expedition unter keinem guten Stern und Issendorf fühlt sich als Außenseiter innerhalb der Forschergruppe. Als er schließlich durch seine eigene Schuld und Zufall den Kontakt zu den anderen verliert, mündet das Ganze in einer Katastrophe.

    Der Roman ist in der Ich-Perspektive gerschrieben. Er schildert die psychischen und physischen Erfahrungen des norwegischen Polarsommers. Eigentlich ein Abenteuerroman, ist dieser Roman aber auch ein psychologische Studie des menschlichen Wesens. Durch die ständigen Wendungen der Geschichte kann man das alles auch als eine Art Chronologie des Scheiterns lesen. Der Roman beschäftigt sich mit existenzialistischen Fragen und beinhaltet am Ende sogar eine Art atheistische Philosophie.

    Gehört 

    Queens of the Stone AgeVillains

    Queens of the Stone Age ist eine 1996 von Josh Homme gegründete Band aus Kalifornien, die sich grob der Alternative-Rock- bzw. der Stoner-Rock-Szene zurechnen lässt. Einziges ständiges Bandmitglied ist Josh Homme. Es ist das siebte Album einer Band, in der mal wieder eine Person über Jahre hinweg die einzig prägende Person ist. Und auch hier ist in Nuancen einiges anders, aber am Ende ist es eben Queens of the Stone Age. Eine weitere große Band, die in diesem Jahr erein Album veröffentlicht. Wir haben es gehört und sprechen darüber in dieser Folge unserer Kulturmatinée.

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    FargoStaffel 3 (IMDb)

    Fargo wird von Noah Hawley entwickelt und geschrieben. Die Serie basiert zum Teil als auf dem gleichnamigen Film von Ethan und Joel Coen aus dem Jahr 1996. Die Coen-Brüder sind auch die ausführende Produzenten. Die erste Staffel ist seit 2014 bei Netflix zu sehen. Die dritte Staffel ist aus dem Jahr 2017. Die Geschichte bezieht sich auf die Jahre 1975, 1988, 2010 und 2016. Die Orte, die in dieser Serie eine Rolle spielen sind Los Angeles, Ost-Berlin, und Minnesota. Es geht um das Paar Ray Stussy und Nikki Swango, was nach einem nicht erfolgreichen Versuch, Rays Bruder Emmit zu bestehlen, in einen Doppelmordfall verwickelt wird. Unter anderem handelt es sich um einen alten Mann mit mysteriöser Vergangenheit, dessen Stieftochter Gloria Burgle wiederum den Mordfall aufzuklären versucht. Währenddessen versucht Emmit, sich der Verbindungen zu einem dubiosen Unternehmen zu entledigen, von dem er sich vor einiger Zeit Geld geliehen hat, das Unternehmen hat jedoch andere Pläne mit ihm, weswegen er es nun mit den Angestellten dieser Firma zu tun bekommt.

    Verkostet

    Ardbeg An Oa

    Ca. 1794 wurde Ardbeg von Schwarzbrennern und Schmugglern betrieben, zumindest bis diese Produktion nach einer Razzia der Zollfahndung aufgegeben werden musste. Legal wurde das Ganze wahrscheinlich 1815. Man wählte den Namen Ardbeg, was vom Gälischen ard bheag abgeleitet wird und so viel wie kleine Anhöhe heißt. Ardbeg war bis 1959 im Familienbesitz. Danach folgten mehrere Besitzerwechsel. 1981 wurde Ardbeg stillgelegt und 1989 wiedereröffnet, nun aber ohne die eigene Mälzerei. Nach einer erneuten Schließung 1996 ging Ardbeg schließlich 1997 wieder in Betrieb. Seit 2004 gehört Ardbeg Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH). Anders als die meisten Destillerien, die eine Katze beherbergen, hat die Brennerei einen Destilleriehund: Shortie, einen Jack Russell Terrier, der aber inzwischen „in Rente“ ist. Wir haben es heute mit dem nagelneuen An Oa zu tun. Reifen durfte er in Virgin Oak-Fässern, Bourbon-Fässern und Pedro Ximénez-Fässern, aus welchen ein Cuvée geklöppelt wird. Dieses geht dann in den eigens für diesen Single Malt gebauten „Gathering Room“, wo die Mischung dann in ein stehendes französisches Eichenfass gefüllt wird.

  • Feuilletöne – Sendung 218 – Seneca, The Fall, Asterix und Glenfarclas 10

    Wir sind unter unseren Philosophen bei der Stoa angekommen. Und es geht mit Seneca los. The Fall haben in diesem Jahr ein neues Album veröffentlicht, was ‚New Facts Emerge‘ heißt. Außerdem haben wir ‚Asterix bei den olympischen Spielen‘ geguckt und – Planänderung – einen 10-jährigen Glenfarclas verkostet.

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    SenecaBriefe an Lucilius

    Seneca wurde wohl 1 n. Chr. in Corduba geboren – also im Süden Spaniens – und starb 65 n. Chr. in der Nähe Roms. Er war Philosoph, Dramatiker, Naturforscher und Politiker. Und so war er auch der maßgebliche Erzieher bzw. Berater des späteren Kaisers Nero. Und so verwundert es kaum, dass er in seinen philosophischen Schriften zu Verzicht und Zurückhaltung aufrief, aber einer der reichsten und mächtigsten Männer seiner Zeit war. Und dass sein Agieren als Politiker teils im großen Widerspruch zu den von ihm in seinen philosophischen Schriften vertretenen ethischen Grundsätzen stand. Er bemühte sich, Nero in seinem Sinne zu beeinflussen, allerdings ohne Erfolg. So beschuldigte ihn der Kaiser, ihn umbringen zu wollen und befahl ihm die Selbsttötung. Diesem Befehl kam Seneca nach. Er ist einer der bekanntesten Stoiker und einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit. Seine Reden, die ihn bekannt gemacht hatten, sind allerdings verloren gegangen. Wir sind also bei der Stoa gelandet, der bevorzugten Philosophie von Frau Windhorst.

    Gehört

    The FallNew Facts emerge  

    The Fall ist eine britische Band, die 1976 in Manchester gegründet wurde. Die Band wurde nach dem Roman ‚Der Fall‘ von Albert Camus benannt. Im Mittelpunkt der Band stand von Anfang an nur einer, und das war und ist Mark E. Smith, der auch das einzige Bandmitglied ist, das seit 1976 ununterbrochen zu The Fall gehört. Und so verwundert es auch kaum, dass über die Jahre über 50 verschiedene Musiker in dieser Band spielten. Seit 1976 veröffentlichte die Band satte 32 Studioalben. John Peel war Anhänger und Förderer der Band und sagte: „Always different, always the same“. Wir haben uns ‚New Facts Emerge‘, das neue Album des schimpfenden Mark E. Smith angehört und sagen euch, was wir davon halten.

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    Asterix bei den olympischen Spielen (IMDb)

    ‚Asterix bei den Olympischen Spielen‘ ist bereits die insgesamt dritte Realverfilmung der Asterix-Comics. Der Film basiert zum Teil auf dem gleichnamigen Comic aus dem Jahr 1972. Der Film ist aus dem Jahr 2008 und zählt mit einem Produktionsbudget von etwa 78 Millionen Euro zu den teuersten Produktionen der europäischen Filmgeschichte. Die Dreharbeiten fanden unter anderem in Spanien und in Marokko statt.
    Wir befinden uns im antiken Griechenland im 1. Jahrhundert v. Chr. Romantix verliebt sich in die griechische Prinzessin Irina. Die wiederum ist verzaubert von seinen Reimen und wartet nun sehnsüchtig auf ihn, um ihn zu heiraten. Irinas Vater, der griechische König Aderlas, hat aber andere Pläne. Er möchte seine Tochter mit Brutus, dem Adoptivsohn Julius Cäsars vermählen.

    Verkostet

    Glenfarclas 10

    Glenfarclas heißt immer noch soviel wie Tal des grünen Grases und wurde auch immner noch 1836 von Robert Hay gegründet. 1844 bekam die Brennerei überraschenderweise auch immer noch  die Lizenz, Whisky zu brennen. 1865 wurde die Distillerie an John Grant verkauft, dessen Nachfahren die Brennerei renovierten und noch heute besitzen.  Die Destillerie hat sechs Brennblasen. Glenfarclas ist eine der letzten Brennereien, die ihre Brennblasen direkt befeuert. Wir haben es heute mit dem 10-jährigen zu tun, der nicht gefärbt ist, aber kühlgefiltert, wie das bei fast allen Glenfarclas der Age Statement Range der Fall ist.

  • Feuilletöne – Sendung 217 – Biskaya, London Grammar, Tote Mädchen lügen nicht und Glenfarclas 15

    Diesmal geht’s in unserer Kulturmatinée um ‚Biskaya‘ von SchwarzRund, ‚Truth is a beautiful thing‘ von London Grammar, ‚Tote Mädchen lügen nicht‘ und den 15-jährigen Glenfarclas.

    Gelesen 

    SchwarzRund – Biskaya (zaglossus)

    Geschrieben wurde das Buch von der Autorin SchwarzRund, sie kam mit drei Jahren nach Deutschland, lebt seit zehn Jahren in Berlin. Seit nunmehr vier Jahren veröffentlicht sie auf ihrem Blog und in verschiedenen Magazinen. Außerdem schrieb sie die Novelle ‚Quasi‘, und hält Vorträge. Das Buch ‚Biskaya‘ ist 2016 erschienen. Die Geschichte spielt in Berlin. Die Geschichte folgt Episodenweise den Erlebnissen von Tue und Dwayne. Beide sind schwarz, kommen von der Insel Biskaya, eine fiktive Insel, die in die EU aufgenommen wurde, und somit die erste Insel mit überiegend schwarzer Bevölkerung in der EU ist. Tue verbrachte dort ihre Kindheit, während Dwayne erst vor drei Jahren nach Deutschland gezogen ist. Das Buch beschreibt rassistische und sexistische Alltagserfahrungen, gleichzeitig aber auch die Kraft der Solidarität und der Musik.

    Gehört 

    London GrammarTruth is a beautiful thing 

    Alles begann im Studentenwohnheim der Nottinghamer Universität, dort lernten sich die Sängerin Hannah Reid und der Gitarrist der Band Dan Rothman kennen. 2009 gründeten sie dann London Grammar und traten zunächst einmal nur als Coverband auf. Später stieß dann Schlagzeuger Dominic Major zur Band hinzu und es entstanden die ersten eigenen Songs. Es folgten lokale Auftritte, es nahm jedoch kaum jemand Notiz von ihnen. 2012 veröffentlichten sie im Internet ihre erste Single ‚Hey Now‘, mit der ihnen der Durchbruch gelang. 2013 veröffentlichten sie die EP ‚Metal & Dust‘. Mit der Single-Auskopplung ‚Wasting My Young Years‘ gelang der Band erstmals der Einstieg in die britischen Charts. Das Debütalbum ‚If You Wait‘ erschien ebenfalls 2013. Vier Jahre nach dem Debütalbum erschien nun das zweite Album ‚Truth Is a Beautiful Thing‘. Und Fans brauchen keine Angst zu haben, denn sie werden nicht mit neuen musikalischen Ufern belästigt. Alles ist wie immer. Ein typisches London Grammar-Album, auch wenn es erst das zweite ist.

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    Tote Mädchen lügen nicht – Staffel 1 (IMDb)

    Tote Mädchen lügen nicht (13 Reasons Why) ist eine Netflixserie, die auf dem gleichnamigen Roman von Jay Asher basiert. Die erste Staffel wurde im Frühling des Jahres  2017 veröffentlicht. Zwei Wochen nach dem Selbstmord von Hannah Baker erhält der ehemalige Mitschüler Clay Jensen ein Päckchen. Es befinden sich sieben Audiokassetten darin. Auf jeder Kassette steht eine Person aus Hannahs Umfeld im Mittelpunkt, denen sie die Schuld für ihren Selbstmord gibt. Jede Seite enthält einen Grund, so dass am Ende 13 Gründe zusammenkommen, da die siebte Kassette nur einseitig bespielt ist. Während Clay nun also die Kassetten hört, kommt er immer mehr Geheimnissen von Hannah und den jeweils erwähnten Personen auf die Spur. Man sieht in der Serie sowohl die Vergangenheit in der Hannahs Geschichte und die dazugehörigen Situationen erzählt werden, die sie beeinflusst haben den Selbstmord zu verüben. Und die Gegenwart, in der Clay und die anderen Personen nach dem Tod Hannahs agieren. Auch die anderen betroffenen Personen haben die Kassetten teilweise schon gehört und versuchen die entsprechenden Geschichten entweder zu verarbeiten, oder zu verhindern dass der Inhalt der Kassette an die Öffentlichkeit kommt, da auch Straftaten geschildert werden. 2017 wurde die Produktion einer zweiten Staffel angekündigt, die 2018 zu sehen sein wird. Diese wird an das Ende der ersten Staffel anknüpfen und die Auswirkungen von Hannah Bakers Tod auf die anderen Figuren der Serie aufzeigen.

    Verkostet

    Glenfarclas 15 

    Glenfarclas heißt soviel wie Tal des grünen Grases und wurde 1836 von Robert Hay gegründet. 1844 bekam die Brennerei die Lizenz, Whisky zu brennen. 1865 wurde die Distillerie an John Grant verkauft, dessen Nachfahren die Brennerei renovierten und noch heute besitzen. Also mal wieder eine eher kurze Geschichte, ohne viel Besitzerwechsel. In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die Destillerie um jeweils zwei auf nunmehr sechs Brennblasen erweitert. Glenfarclas ist eine der letzten Brennereien, die ihre Brennblasen direkt befeuert. Wir haben es hier mit dem 15-jährigen zu tun, der nicht nur nicht gefärbt ist, wie das bei allen Glenfarclas der Fall ist, sondern auch nicht kühlgefiltert, was in der Core Range eher selten vorkommt.

  • Feuilletöne – Sendung 216 – Epikur, Arcade Fire, Fleabag und Springbank 15

    Endlich wieder Routine im Hause Feuilletöne! Und wir machen weiter mit unseren Philosophen, diesmal geht es um Epikur. Gehört haben wir ‚Everything Now‘ von Arcade Fire, gesehen wurde die erste Stffel von ‚Fleabag‘ und verkostet haben wir einen 15-Jährigen Springbank.

    Gelesen 

    Epikur – Wege zum Glück

    Epikur wurde um 341 v. Chr. auf Samos geboren und starb 271 oder 270 v. Chr. in Athen. Er war ein griechischer Philosoph und Begründer des Epikureismus bzw. der epikureischen Schule. Diese philosophische Richtung ist parallel zur Stoa entstanden. Epikur entwickelte eine hedonistische Lehre, die seit ihren Anfängen polarisierte. Weil die Anhänger Epikurs und dessen Philosophie sich in einem Garten trafen, wird diese Philosophie auch Kepos genannt – das griechischen Wort für Garten. Wir haben uns in dieser Folge mit seiner Philosophie beschäftigt.

    Gehört 

    Arcade FireEverything Now

    Seit 2002 gibt es die kanadische Indie-Rock-Band aus Montreal in Québec jetzt. Sie wurde vom Ehepaar Win Butler und Régine Chassagne gegründet. Die Band erhielt zahlreiche Preise, darunter einen Grammy für das dritte Album ‚The Suburbs‘, das als bestes Album des Jahres 2011 ausgezeichnet wurde, sowie im selben Jahr den BRIT Award für die beste internationale Gruppe und für das beste Album. Sie sind die Lieblinge des Feuilletons und somit natürlich auch von uns. David Bowie sang auf einem Song des letzten Ablums mit und war großer Fan dieser Band. ‚Everything Now‘ ist das fünfte Album der Band. Das Album wurde neben Arcade Fire und u.a. von Thomas Bangalter von Daft Punk, Steve Mackey von Pulp und Geoff Barrow von Portishead produziert. Wir haben es gehört und reden darüber.

    Gesehen

    FleabagStaffel 1 (IMDb)

    Fleabag ist eine britische Comedy-Fernsehserie, die in London spielt. Die Serie wird von BBC Three in Kooperation mit Amazon Studios produziert. Premiere hatte die Serie im Sommer 2016. Phoebe Waller-Bridge schreibt das Drehbuch und spielt auch die Hauptrolle. Fleabag ist eine junge Frau, die versucht, das moderne Leben in London zu meistern. Familie, Beziehungen und Job gilt es zu bewältigen. Ein bisschen außergewöhnlich ist, dass die Hauptdarstellerin sich in dieser Serie auch immer mal wieder direkt ans Publikum wendet, um Situationen zu erklären oder Personen zu beschreiben. Und dann war da auch noch Boo. Die zweite Staffel der Serie soll im Herbst 2017 gedreht, und im Jahr 2019 ausgestrahlt werden.

    Verkostet

    Springbank 15 

    Springbank befindet sich auf Halbinsel Kintyre. Die Brennerei ist eine der letzten Brennereien in Campbeltown, wo es früher etwa 30 gab. Seit 1837 ist die Brennerei im Besitz der Familie Mitchell und das hat sich bis heute nicht geändert. Außerdem ist sie eine der wenigen Brennereien, die mehr als einen Single Malt herstellen – außer Springbank wird hier auch Longrow und Hazelburn hergestellt. Alles wird vor Ort geklöppelt. Springbank kann den Bedarf an Malz komplett in der eigenen Mälzerei herstellen. Selbst die Flaschen werden vor Ort abgefüllt, denn es gibt auch eine hauseigene Abfüllanlage. Wir haben uns mit dem 15-jährigen Springbank beschäftigt.

  • Feuilletöne – Sendung 215 – Rainer Maria Rilke, Phoenix, The Crown und Edradour 15

    Diesmal haben wir ‚Der Panther‘ von Rilke gelesen, ‚Ti Amo‘ von Phoenix gehört, die Serie ‚The Crown‘ gesehen und einen 15-jährigen Edradour verkostet.

    Gelesen

    Rainer Maria RilkeDer Panther

    Rainer Maria Rilke wurde 1875 in Prag geboren und starb 1926 im Sanatorium Valmont bei Montreux in der Schweiz. Er hieß eigentlich René Karl Wilhelm Johann Josef Maria Rilke und ist einer der bekanntesten Lyriker im deutschsprachigen Raum. Mit seiner von der bildenden Kunst beeinflussten Dinglyrik gilt er als einer bedeutendsten Dichter der Moderne. Er schrieb Erzählungen, einen Roman, Aufsätze zu Kunst und Kultur sowie zahlreiche Übersetzungen von Literatur und Lyrik. Auch seine Briefwechsel gelten als wichtiger Bestandteil seines Schaffens. ‚Der Panther‘ schrieb er zwischen 1902 und 1903. Das Gedicht hat drei Strophen, in denen ein gefangener Panther im Pariser Zoo beschrieben wird.

    Gehört

    PhoenixTi Amo  

    Phoenix kommen aus Versailles, also aus Frankreich. Seit 1997 gibt es diese Band jetzt. Im Jahre 2000 wurde das erste Album namens ‚United‘ veröffentlicht. Es folgten 2004 ‚Alphabetical‘, 2005 ‚It’s Never Been Like That‘, 2009 ‚Wolfgang Amadeus Phoenix‘, für das sie einen Grammy bekamen. Es folgte 2013 ‚Bankrupt!‘ Es handelt sich bei ‚Ti Amo‘ also um das sechste Album der Band. Und man machte sich auf in Richtung Italien. Das lassen allein schon die Titel der Stücke des Album erahnen. Es ist ein richtiges Sommeralbum geworden. Wir sagen euch in dieser Folge, was wir von dem mediterranen Ausflügen der Band halten.

    Gesehen

    The CrownStaffel 1 (IMDb)

    The Crown ist eine britische Fernsehserie von Netflix. Sie wurde von Peter Morgan entwickelt, der auch schon den Film Die Queen aus dem Jahr 2006 klöppelte. Es geht um das Leben  der noch jungen britischen Königin Elisabeth II. Mit einem Budget von bis zu 80 Millionen US-Dollar pro Staffel ist diese Serie bis heute das teuerste was Netflix produzieren hat lassen. Die erste Staffel der Serie ist seit 2016 weltweit auf Netflix zu sehen. Sie besteht aus zehn Episoden. Eine zweite Staffel ist bereits in Auftrag gegeben worden und soll im Herbst 2017 bei Netflix zu sehen sein. Wir sagen euch in dieser Folge, was wir von dem Ganzen halten.

    Verkostet

    Edradour 15

    Edradour ist einer der kleinsten schottischen Whiskybrennereien, und die mit den kleinsten Brennblasen Schottlands. Sie liegt in einem Tal östlich von Pitlochry. Von den Angestellten werden ca. zwölf Fässer mit ca. 2.720 Liter Destillat pro Woche hergestellt. Jährlich kommen jedoch über 100.000 Besucher zu dieser Destillerie, so dass zusätzlich fast 20 Fremdenführer beschäftigt werden müssen. Zur Zeit wird eine zweite Brennerei unweit der jetzigen gebaut, die ebenfalls die gleichen Brennblasen haben soll. Somit werden Edradour und Ballechin zukünftig nicht mehr aus einer Brennerei kommen, sondern jeweils aus einer eigenen. Somit verdoppelt sich auch die jährliche Produktionsmenge. Wir haben uns den 15-jährigen Edradour vorgeknöpft.

  • Feuilletöne – Sendung 214 – Bachmann-Preis 2017

    Traditionell geht es seit fünf Jahren bei uns um den Bachmann-Preis. Das ist natürlich auch in diesem Jahr nicht anders. Traditionen wollen ja gepflegt werden. Und so beschäftigen wir uns auch in diesem Jahr mit diesem drolligen Preis, der seit 1977 in Klagenfurt verliehen wird.

    Die Jury

    Hubert Winkels

    Hubert Winkels lebt in Köln und Berlin. Er ist seit 2010 Juror beim Bachmannpreis und seit 2015 Juryvorsitzender.

    Stefan Gmünder

    Er lebt seit 22 Jahren in Wien. Er arbeitet seit 1998 bei der Wiener Tageszeitung ‚Der Standard‘ als Literaturredakteur. Er ist seit 2016 Mitglied der Jury des Bachmannpreises.

    Meike Feßmann

    Sie lebt als freie Literaturkritikerin und Essayistin in Berlin. Sie rezensiert für die Süddeutsche Zeitung, den Tagesspiegel und den Deutschlandfunk. Sie ist seit 2009 Jurymitglied.

    Sandra Kegel

    Sandra Kegel ist seit 1999 Redakteurin im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sie gehört der Jury seit 2015 an.

    Klaus Kastberger

    Er ist Professor für neuere deutschsprachige Literatur, schreibt Literaturkritiken für ‚Die Presse‘, ‚Ö1‘, ‚Falter‘ und  ‚Zeit online‘. Er leitet mehrere Forschungsprojekte, u.a. ‚Handke online‘. Jurymitglied des Bachmannpreises ist er seit 2015.

    Hildegard Elisabeth Keller

    Sie ist Kritikerin des ‚Literaturclub SRF‘. Außerdem ist sie Professorin für deutsche Literatur an den Universitäten Bloomington Indiana/USA und Zürich. Der Bachmann-Jury gehört sie seit 2009 an.

    Michael Wiederstein (neu dabei)

    Er lebt als Publizist in Zürich. Er ist neues Jurymitglied und ersetzt Jury Steiner.

    Die Autoren und die Texte

    Karin Peschka – Wiener Kindl (Romanauszug)

    Karin Peschka wuchs in Oberösterreich auf, ist Mutter eines erwachsenen Sohnes. Sie übte verschiedene berufliche Tätigkeiten aus, beispielsweise Sozialarbeit, Onlineredaktion und Projektmanagement. Seit 2014 ist sie freie Autorin. Sie liest auf Einladung von Stefan Gmünder.

    Die Zivilisation bricht zusammen und nur ein Kind und Hunde überleben! ‚Das Dschungelbuch‘ in Wien, nachdem alles zusammenbrach.

    Björn Treber – Weintrieb

    Björn Treber studierte Germanistik und schreibt Lyrik, Prosa und Dramen. Derzeit arbeitet er an einer längeren Prosaarbeit. Seine ersten Texte veröffentlichte er in den ‚manuskripten‘. Er liest auf Einladung von Stefan Gmünder.

    Die Schilderung eine Begräbnisses. Und damit einhergehend, die Schilderung der Menschen, die bei diesem Begräbnis zugegen sind.

    John Wray – Madrigal

    John Wray alias John Henderson wuchs in den USA auf. Nach dem Abbruch eines Biologiestudiums lebte er von Gelegenheitsjobs. Seit Beginn des Jahrtausends ist er freier Schriftsteller und veröffentlichte mehrere Romane. Er liest auf Einladung von Sandra Kegel.

    Zwei Geschwister, die beide AutorInnen sind. Eine der beiden hat eine Schreibbklockade und muss Psychopharmaka einnehmen. Das und noch viel mehr. Eine Geschichte die von einer zur nächsten mäandert.

    Noemi Schneider – Fifty Shades of Gray

    Noemi Schneider studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film München Regie im Bereich Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik. Sie arbeitet sie als freie Autorin für Deutschlandfunk Kultur. Nebenbei schreibt sie Kurzgeschichten, Artikel, Reportagen und Essays, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Sie liest auf Einladung von Hubert Winkels.

    Zwei Freundinnen auf Urlaubsreise – die eigentlich eine Flucht ist – in Spanien. Sie shoppen, machen klischeehafte touristische Dinge. Eine Metapher über Dekadenz der westlichen Welt und der Situation der Menschen, die ihre Heimat für immer verlassen müssen.

    Daniel Goetzsch – Der Name (Romanauszug)

    Daniel Goetsch studierte Rechtswissenschaft, hat bereits mehrere Romane, Theaterstücke und Hörspiele verfasst. Er wurde bereits mehrmals mit Preisen und Auszeichnungen bedacht und lebt seit 2004 als freiberuflicher Autor in Berlin. Er liest auf Einladung von Hildegard E. Keller. 

    Der Text handelt von Maxim, einem Deutschen, der nach dem 2. Weltkrieg nun als Amerikaner in Wiesbaden stationiert ist. Eine Geschichte, die Deutschland kurz nach dem zweiten Weltkrieg aus der Sicht eines aus Deutschland emigrierten Soldaten beschreibt, der nunmehr amerikanischer Staatsbürger ist.

    Ferdinand Schmalz – mein lieblingstier heißt winter

    Ferdinand Schmalz studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaften. Er erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen. Sein Stück ‚dosenfleisch‘ wurde im Juni 2015 zur Eröffnung der Autorentheatertage am Deutschen Theater Berlin in einer Inszenierung des Wiener Burgtheaters uraufgeführt. Er liest auf Einladung von Sandra Kegel.

    Doktor Schauer möchte nicht mehr leben, da er an einer Krebserkrankung leidet, und der Lebensmittellieferant Herr Schlicht – der Eismann – soll ihm helfen, seinem Leben ein Ende zu setzen. Und um den Feuerwerker Fabian, der den Tod als solches nicht als etwas Natürliches hinnehmen will.

    Barbi Makovic – Die Mieter

    Barbi Makovic studierte Germanistik. 2009 sorgte sie mit einem Thomas Bernhard-Remix-Roman ‚Ausgehen‘ für Aufmerksamkeit. In den Jahren 2011 und 2012 war sie Stadtschreiberin in Graz, die Ergebnisse dieser Jahre erschienen 2012 als „Graz, Alexanderplatz“. Auch sie wurde mehrmals ausgezeichnet. Sie liest auf Einladung von Klaus Kastberger.

    Marta und Evi sind Geschwister. Marta hat vor längerer Zeit die Wohnung verlassen. Jetzt, wo alle anderen Bewohner auf ungeklärte Weise umgekommen sind, kommt sie zurück zur Wohnung und zu Evi. Der Besitzer der Immobilie ist Gerhard. Eine Geschichte, in der die Wohnung als Metapher für einen Staat fungiert. Die Wohnung besitzt die Menschen und nicht umgekehrt.

    Verena Dürr – Memorabilia

    Verena Dürr ist Autorin, Musikerin und Küchenhilfe. Sie studierte medienübergreifende Kunst, war bereits in verschiedenen künstlerischen Bereichen unterwegs – u.a. Video, Performance und Objekt. Allerdings konzentrierte sie ihr Schaffen zunehmend auf das Schreiben und die Musik. Sie liest auf Einladung von Klaus Kastberger.

    Es geht in diesem Text um Gegenstände, die einen Kulturwert haben, somit dem normalen Warenkreislauf entzogen sind und dadurch zu hohem Wert gelangen. Alles hat in diesem Text einen Wert. Und zwar ausschließlich einen monetären Wert.

    Jackie Thomae – Cleanster

    Sie begann mit dem Schreiben von Plattenkritiken für Szene- und Stadtmagazine, danach schrieb sie Texte, Sketche und Moderationen und arbeitete unter anderem als Ghostwriterin. 2015 erschien ihr erster Roman ‚Momente der Klarheit‘. Ihr zweiter Roman wird 2018 erscheinen. Sie liest auf Einladung von Hubert Winkels.

    Es prallen in diesem Text zwei Welten aufeinander. Auf der anderen Seite eine wohl situierte Frau, der es gut geht, die nach sinnvollen Beschäftigungen sucht und eine Putzhilfe anstellt. Und auf der einen Seite die Putzhilfe, ein Mann, der in einer komplett entgegengesetzten Welt lebt.

    Jörg-Uwe Albig – In der Steppe

    Jörg-Uwe Albig studierte Musik und Kunst, war Altenpfleger und Redakteur in Hamburg. Außerdem lebte er zwei Jahre als Korrespondent einer deutschen Kunstzeitschrift in Paris. Seit 1993 arbeitet er als Autor und Reporter in Berlin. Er liest auf auf Einladung von Meike Feßmann.

    Ein Archäologe, der Fossilien ausgräbt und zeitlich einordnet. In eines dieser alten Dinge – eine alte Kapelle – verliebt sich der Protagonist dieses Textes. Verliebt in die Kapelle St. Maria Magdalena.

    Eckhart Nickel – Hysteria

    Eckhart Nickel hat Germanistik und Kunstgeschichte studiert und über Thomas Bernhard promoviert. Er arbeitete als Buchhändler und Journalist. Er war Mitglied des Popliterarischen Quintetts ‚Tristesse Royale‘ und von 2004 bis 2006 Chefredakteur des Literaturmagazins ‚DER FREUND‘. Auch Juror war er bereits, und zwar beim Clemens-Brentano-Preis. Er lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Er liest auf Einladung von Michael Wiederstein.

    Ein Mann möchte Himbeeren auf einem Biomarkt kaufen, die Beeren empfindet er als anders als sonst, gar als bedrohlich. Er bekommt eine Panik-Attacke und flieht. Dabei gerät er in eine Zeitschneise. Zwischen Vergangenheit und Zukunft plagen ihn Auflösungserscheinungen.

    Gianna Molinari – Loses Mappe

    Sie studierte von 2009 bis 2012 Literarisches Schreiben und Neuere Deutsche Literatur. Sie ist Mitgründerin der Kunstaktionsgruppe ‚Literatur für das, was passiert‘. Sie liest auf Einladung von Hildegard E. Keller.

    In diesem Text geht es um zwei Wachmenschen, die nicht mitbekommen, dass ein Verbrechen geschieht. Aber nicht nur sie. Niemand bekommt es mit. Und niemand weiß was geschah oder wer der Mensch war, der betroffen war.

    Maxi Obexer – Europas längster Sommer

    Maxi Obexer kommt aus Südtirol, ist Theaterautorin und Schriftstellerin. Sie ist Gründerin des Neuen Instituts für Dramatisches Schreiben und studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaften in Wien und Berlin. Gastprofessuren nahm sie u.a. an der Georgetown University, Washington DC, am Dartmouth College NH und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig war. Sie liest auf Einladung von Meike Feßmann.

    Eine Italienerin, die nach Deutschland einreist, denkt sich in die Schicksale der Menschen – und die bürokratischen Hürden denen sie ausgesetzt sind – hinein, die nicht aus EU-Ländern kommen und ebenfalls einreisen wollen.

    Urs Mannhart – Ein Bier im Banja

    Auch Urs Mannhart wurde schon mehrmals veröffentlicht und ausgezeichnet. Er liest auf Einladung von Michael Wiederstein.

    Ein Text, der ein patriarchisches System beschreibt, in dem die männlichen Menschen „wilde“ Tiere jagen und Frauen zwar formell besser ausgebildet sind, sich aber um den Haushalt kümmern und die Männer fragen müssen, wenn sie jemanden anrufen mögen.

    Die Preise

    Ingeborg-Bachmann-Preis: Ferdinand Schmalz – mein lieblingstier heißt winter

    Deutschlandfunk-Preis: John Wray – Madrigal

    Kelag-Preis: Eckhart Nickel – Hysteria

    3sat-Preis: Gianna Molinari – Loses Mappe

    BKS-Bank-Publikumspreis: Karin Peschka – Wiener Kindl