Schlagwort: Albert Camus

  • Albert Camus, Der Mensch in der Revolte und das Nittenauer Helles Alkoholfrei

    Hallo Alle! Es ist mal wieder an der Zeit über der ‚Mensch in der Revolte‘ zu sprechen. Gerade in Zeiten in denen Ideologien wieder an Attraktivität gewinnen, ist es wichtig diesen etwas entgegenzuhalten. Camus hat In dem früheren Essay ‚Der Mythos des Sisyphos‘ über das Absurde nachgedacht. 
Der Mensch hat ein Bedürfnis nach Sinn, die Welt aber gibt ihm keinen. Daraus entsteht ein Widerspruch, was Camus das Absurde nennt. Im Essay ‚Der Mensch in der Revolte‘ bleibt der Mensch nun nicht mehr beim absurden Bewusstsein stehen, er revoltiert. Und in dieser Revolte bejaht er Werte. Der revoltierende Mensch sagt also nicht mehr nur, dass alles sinnlos ist, sondern er sagt, dass diese Sinnlosigkeit unerträglich ist, und deshalb fordert er Würde, Maß, Freiheit, eine gerechtere Welt und Solidarität.

    Feuilletoene.de
    Shop der Feuilletöne
    Mail an die Feuilletöne
    Feuilletöne bei Bluesky
    Feuilletöne bei Mastodon

    Links zu Sendung

    Literatur

    Verfilmungen

    Hörspiele

    Frank-Erich Hübner führte Regie beim dreiteiligen Hörspiel Die Pest nach dem gleichnamigen Roman, WDR/NDR 2010, Laufzeit 150 Min.

    Weblinks

  • Theodor Storm, Kansas Smitty’s, Albert Camus und Rittenhouse 100 Proof

    Diesmal geht es in den Norden, und zwar nach Husum, über die hat Theodor Storm ein Gedicht geschrieben namens ‚Die Stadt‘. Gehört haben wir ‚Things happened here‘ von Kansas Smitty’s. Wir haben ‚Amsterdam: Der Fall von Albert Camus‘ auf dem YouTube-Kanal von ARTE gesehen und den Rittenhouse 100 Proof von Heaven Hill verkostet.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Genesis – Eleventh Earl of Mar

    Kansas Smitty’s – Dreamline

    Kansas Smitty’s – Things happend here

    Kansas Smitty’s – Judgement

    Kansas Smitty’s – Sambre et Meuse

    Gelesen

    Theodor StormDie Stadt

    Hans Theodor Woldsen Storm lebte zwischen 1817 – 1888. Er gilt als eine der wichtigsten Figuren des deutschen Realismus.

    Storm wurde in Husum an der Westküste von Schleswig geboren, damals ein formal unabhängiges Herzogtum, das vom König von Dänemark regiert wurde. 

    Storm ging in Husum und Lübeck zur Schule und studierte Rechtswissenschaften in Kiel und Berlin. Noch als Jurastudent in Kiel veröffentlichte er zusammen mit den Brüdern Tycho und Theodor Mommsen im Jahre 1843 einen ersten Versband.

    Storm nahm an den Revolutionen von 1848 teil und sympathisierte mit den liberalen Zielen eines vereinten Deutschlands unter einer konstitutionellen Monarchie. Von 1843 bis 1852 arbeitete er als Anwalt in seiner Heimatstadt Husum. 1853 zog Storm nach Potsdam und 1856 nach Heiligenstadt in Thüringen. 1865 kehrte er nach Husum zurück, nachdem Schleswig unter preußische Herrschaft geraten war. 1880 zog Storm nach Hademarschen, wo er die letzten Jahre seines Lebens mit Schreiben verbrachte, und starb im Alter von 70 Jahren.

    Thodor Storm schrieb eine Reihe von Geschichten, Gedichten und Novellen. Seine beiden bekanntesten Werke sind die Novellen ‚Immensee‘  aus dem Jahr 1849 und ‚Der Schimmelreiter‘ aus dem Jahr 1888. Weitere veröffentlichte Werke sind ein Band seiner Gedichte, erschienen im Jahr 1852, die Novelle ‚Pole Poppenspäler‘ aus dem Jahr 1874 und die Novelle ‚Aquis submersus‘  aus dem Jahr 1877.

    ‚Die Stadt‘ ist ein im Jahre 1852 verfasstes Gedicht, welches dem Heimatort Storms, Husum gewidmet ist.

    Eine Reihe Wiederholungen sind in dem drei Strophen à fünf Verse umfassenden Gedicht zu erkennen. Zunächst umschreibt er die Stadt als trist, grau und monoton, doch zum Ende deutet er auf die schönen Kindheitserinnerungen hin, die er in dieser Stadt hatte.

    Gehört

    Kansas Smitty’s – Things happened here

    Es handelt sich bei Kansas Smitty’s um eine siebenköpfige Band aus London, die von einem aus Montréal stammenden Menschen namens Giacomo Smith angeführt wird. Und diese drollige Jazzband hat im Norden Londons, genauer gesagt in Hackney eine eigene Bar eröffnet. 

    ‚Things happened here‘ heißt dieses Album, auf dem der Jazz von unfassbar vielen anderen musikalischen Dingen umspannt wird. Insofern passt der der Albumtitel hier schon mal. Hier passieren tatsächlich Dinge, und zwar um den Jazz herum, der natürlich auf diesem Album auch nicht zu kurz kommt. Ein Sammelsurium an Stilrichtungen, die aber immer wieder zum Jazz zurückfinden, ihn einbinden, um ihn dann wieder zu verlassen, nur um dann doch wieder zurückzukehren. 

    Gesehen

    Amsterdam: Der Fall von Albert Camus 

    Albert Camus schrieb im Jahre 1942 ‘Der Mythos des Sisyphos’ und im Jahre 1951 ‘Der Mensch in der Revolte’. Diese beiden Werke sind die beiden philosophischen Hauptwerke des Franzosen, der aber auch in seinen Romanen immer wieder seine Philosophie zum Ausdruck bringt. Im Zentrum dieser Philosophie steht das Absurde. Erkennt “Mensch” die Sinnlosigkeit der Welt, so stürzt es diesen im Verlaufe seines Strebens nach ebendiesem Sinn in tiefste existentielle Krisen. „Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen.“, sagt Camus. Das menschliche Streben nach Sinn in einer sinnleeren Welt muss notwendigerweise vergeblich sein. Da es laut Camus kein transzendentes Wesen gibt, welches zumindest Dinge angestoßen hat, kann es auch keinen Sinn geben. Somit gibt es auch keine Hoffnung und keinen Trost auf Erlösung oder ähnliches. Sinn ergeben Dinge, die gemacht wurden – nicht die, die da sind, ohne gemacht worden zu sein.

    Diesmal geht es aber um etwas anderes, nämlich um Albert Camus und Amsterdam.

    1954 entdeckte Albert Camus die niederländische Hauptstadt und empfand sie als klassisch und frech, aber auch düster. In Amsterdam siedelte er seinen Roman ‚Der Fall‘ an: einen Roman, der die poetische Irrfahrt eines Mannes beschreibt, der von der Schuld zerfressen wird. 

    Verkostet

    Heaven Hill – Rittenhouse Rye 100 Proof

    Heaven Hill ist eine in Familienbesitz befindliche und betriebene Brennerei, die 1935 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Bardstown, Kentucky, hat. Die Brennerei selber befindet sich aber in Louisville, was sich aber ebenfalls in Kentucky befindet. Es ist der siebtgrößte Alkohollieferant in den Vereinigten Staaten, hat die zweitgrößten Bourbon-Whisky-Lagerbestände der Welt und ist der größte in Familienbesitz befindliche Hersteller von Spirituosen in den USA. Und außerdem ist Heaven Hill das einzige große familiengeführte Brennereiunternehmen mit Hauptsitz in Kentucky.

    Der Rittenhouse Rye 100 Proof ist 4 Jahre alt und erfüllt alle Anforderungen, um den Titel Bottled in Bond zu tragen. Als da wären: vier Jahre Lagerung unter Zollkontrolle, abgefüllt mit 50% vol. und in einer Season hergestellt. Eine Season ist hier ein halbes Jahr. Der Rittenhouse ist also kein Bourbon, sondern ein Straight Rye Whisky (ja, in diesem Fall ohne ‚e‘!). Die Mashbill besteht aus 37% Mais, 51% Roggen und 12% gemalzter Gerste.

  • Albert Camus, The National, Mahogany Sessions und Big Peat

    300 Mal Feuilletöne! Wow! Da sagen wir lieb Danke an alle die uns unterstützen, unterstützt haben oder noch werden. Ohne euch ginge das alles nicht. Nichtsdestotrotz gibt es auch in der 300. Episode die Rubriken ‚Gelesen‘, ‚Gehört‘, ‚Gesehen‘ und ‚Verkostet‘. Und so lasen wir ‚Der Mensch in der Revolte‘ von Albert Camus, hörten ‚I am easy to find‘ von The National, sahen uns den ‚Mahogany Sessions‘-YouTube-Kanal an und verkosteten einen Big Peat.

    Gelesen

    Albert Camus – Der Mensch in der Revolte

    Albert Camus schrieb im Jahre 1942 ‘Der Mythos des Sisyphos’ und im Jahre 1951 ‘Der Mensch in der Revolte’. Diese beiden Werke sind die beiden philosophischen Hauptwerke des Franzosen, der aber auch in seinen Romanen immer wieder seine Philosophie zum Ausdruck bringt. Im Zentrum dieser Philosophie steht das Absurde. Erkennt “Mensch” die Sinnlosigkeit der Welt, so stürzt es diesen im Verlaufe seines Strebens nach ebendiesem Sinn in tiefste existentielle Krisen. „Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen.“, sagt Camus. Das menschliche Streben nach Sinn in einer sinnleeren Welt muss notwendigerweise vergeblich sein. Da es laut Camus kein transzendentes Wesen gibt, welches zumindest Dinge angestoßen hat, kann es auch keinen Sinn geben. Somit gibt es auch keine Hoffnung und keinen Trost auf Erlösung oder ähnliches. Sinn ergeben Dinge, die gemacht wurden – nicht die, die da sind, ohne gemacht worden zu sein.

    Was also tun? Um nicht zu resignieren, fordert Camus den auf sich allein gestellten Menschen auf, unabhängig von einem Gott und dessen Gnade selbstbestimmt sein Bewusstsein neuer Möglichkeiten zu nutzen. Letzteres haben wir auch schon bei Sartre gehört. Camus folgert, dass der Mensch sich in Auflehnung, Widerspruch und Revolte üben möge. Außerdem könne man, da man nur ein Leben habe, auch nur dieses eine Leben leben. Deswegen solle man es unbedingt so leben, dass es so viel Spaß wie möglich machen möge.

    ‚Der Mensch in der Revolte‘ erschienen 1951 und ist eine Sammlung philosophisch-politischer Essay. Ausgangspunkt ist wie schon in ‘Der Mythos des Sisyphos’ die Philosophie des Absurden.

    ‚Der Mensch in der Revolte‘ begleitet die LeserInnen zunächst durch die Ideengeschichte der Moderne, durch die aus Geschichtsphilosophien aller Spielarten hervorgegangenen politischen Theorien und Praxen. Albert Camus entdeckt hier Verwandtschaften zwischen scheinbar gegensätzlichen Ideologien; er spitzt die Theorien und politischen Strategien bis zum Selbstwiderspruch zu:

    • Im vorgeblich antibourgeoisen Marxismus entdeckt er unter anderem eine recht bürgerliche Wissenschaftsfrömmigkeit.
    • Den auf szientistische Exaktheit bedachten Positivismus entlarvt Camus als unwissenschaftlich.

    Ähnlich führt er die Absurditäten politischer Bewegungen unterschiedlichster Art vor Augen:

    • Klassischer, angeblich freiheitliche Anarchismus bakuninscher Prägung war tatsächlich eher autoritär und diktatorisch.
    • Nationalsozialisten arbeiteten bei ihrer als ‚Erlösung‘ vorgestellten ’nationalen Revolution‘ mit biblischen Versatzstücken. Camus schildert Hitler als „gestiefelten Jehova“.
    • Nietzsche gesellt er zum Dekalog-Empfänger Moses auf den Berg.

    Camus’ Fazit aus „zwei Jahrhunderten metaphysischer oder historischer Revolte: „Mit fanatischen Anhängern einer Ideologie oder eines Glaubens lässt sich nicht diskutieren. Die einen streben nach innerweltlicher, die anderen nach außerweltlicher Erlösung. Beiden entgeht die sich jeweils aktuell bietende, relative Veränderungsmöglichkeit, deren Wahrnehmung eine fortgesetzte „Spannung“ und Aufmerksamkeit erfordert. Ein „gelobtes Land“ absoluter Gerechtigkeit und Aufrichtigkeit gibt es hier nicht zu entdecken.“

    Gehört

    The NationalI am easy to find

    The National gründete sich 1999. Stilistisch ist es wohl am ehesten Indie-Rock mit Einflüssen von Joy Division, Wilco, Nick Cave and the Bad Seeds und Leonard Cohen. Die Band besteht aus dem Sänger Matt Berninger und gleich zwei Brüderpaaren, nämlich Aaron und Bryce Dessner sowie Scott und Bryan Devendorf. Die genannten Einflüsse lassen es bereits erahnen, die Texte sitzen eher in der dunklen und melancholischen Ecke. The National ist in ihrem Bereich eine der wichtigsten Bands, die es zur Zeit gibt. Und eine Band, die noch kein einziges Album aufgenommen hat, das auch nur annähernd durchschnittlich war.

    Es handelt sich also wieder um eine dieser großen Bands. Eine dieser Bands, von der wir nichts anderes erwarten als ein grandioses Album. Und wie oft wurden wir schon enttäuscht, auch in diesem Jahr. Siehe Epsidode 298, da genügte Vampire Weekend unseren Ansprüchen nicht. Ob The National unseren Ansprüchen nach 300 Jahren Feuilletöne genügen wird?

    Das Album – hoffentlich keine Enttäuschung!

    ‚I Am Easy to Find‘ ist das achte Studioalbum von The National, das im Mai 2019 veröffentlicht wurde. Der Nachfolger des 2017er Albums der Band, Sleep Well Beast, wird von einem 24-minütigen Kurzfilm mit der Schauspielrerin Alicia Vikander begleitet. Die Regie führte Mike Mills. Alicia Vikander ist auch auf dem Albumcover zu sehen.

    Das Album und der Film, obwohl sie sich gegenseitig beeinflusst haben, sind im Wesentlichen getrennt voneinander zu betrachten. In einer Pressemitteilung heißt es, dass das Album nicht der Soundtrack für den Film sei. Die Idee für das Album selbst kam jedoch, nachdem der Film gedreht wurde. Der Großteil des Albums wurde im ‚Long Pond Studio‘ im New Yorker Hudson Valley aufgenommen. Die übrigen Aufnahmen enstanden in Paris, Berlin, Dublin, Cincinnati, Austin und Brooklyn.

    Auf dem Album sind GastmusikerInnen zu hören wie z.B. Lisa Hannigan, Sharon Van Etten, Mina Tindle, Gail Ann Dorsey, Kate Stables und den Brooklyn Youth Chorus.

    Gesehen

    Mahogany Sessions (YouTube)

    ‚Mahogany Sessions‘ ist ein YouTube-Kanal aus London, der 2009 gegründet wurde. Die ZuschauerInnen können hier Auftritte von Künstlern wie Billy Lockett, Rhye, Jack Garrett, Laura Marling und Roo Panes bewundern. Das alles startete ursprünglich 2009 als Musikblog ‚The Mahogany Blog‘. Schon bald bildete sich eine große Fangemeinde und ein Jahr später, im Juli 2010, wurde der YouTube-Kanal ‚The Mahogany Sessions‘ gestartet.

    In Zusammenarbeit mit Moët Hennessy – Louis Vuitton entwickelte Mahogany Sessions 2017 ein Musik- und Food-Festival mit dem Michelin-Sternekoch Francis Mallman und Live-Musik von Jacob Banks, Ady Suleiman und Jones.

    Verkostet

    Douglas Laing – Big Peat

    Das schottische Whiskyunternehmen wurde 1948 von Fred Douglas Laing gegründet. Douglas Laing & Co. ist ein unabhängiger Scotch Whisky Blender und Abfüller, spezialisiert auf Single Cask Abfüllungen. Das Unternehmen befindet sich in Familienbesitz. Einer der Unternehmensphilosophien lautet „no colouring – no chillltration – no nonsense“. Und so werden die Malts meist in Fassstärke, ungefärbt und nicht kältegefiltriert in die Flaschen abgefüllt.

    Dieser mit 40ppm abgefüllte Blended Malt wurde aus mehreren Islay Whiskys kreiert. Enthalten sind: Ardbeg, Caol Ila und Bowmore und Port Ellen. Der Big Peat hat bei den World Whiskies Awards 2010 den Titel als ‚Best Blended Malt Scotch Whisky‘ abgeräumt. Er ist mit 46% abgefüllt und ist weder gefärbt noch kühlgefiltert.

  • Feuilletöne – Sendung 232 – Philosophen für die einsame Insel

    Da sind sie also! Die PhilsophInnen – respektive Philosophien – die Frau Windhorst und Herr Martinsen mit auf die Insel nehmen würden!

    Die Insel-Philosophen von Frau Windhorst

    Epiktet – Lehrgespräche, Handbüchlein und Fragmente

    Der Stoische

    Das gute Leben ist ein ethisches Leben. Der Mensch ist ein soziales und rationales Wesen und blüht auf, wenn er diese speziellen Fähigkeiten anwendet, um positiv auf das eigene Leben und die Welt zu wirken. Er versetzt sich dazu in die Lage, indem er zwischen Dingen unterscheidet, auf die er Einfluss hat (wie seine Entscheidungen), und solchen, auf die er keinen Einfluss hat (wie die Tatsache, dass wir alle sterben). Letztere sind zu akzeptieren, erstere bieten die Möglichkeit für Veränderung. Diese Einsicht und die Übung dieser Perspektive, das „Lieben“ seines Schicksals, sind letztendlich Grundlage für das Ziel eines guten Lebens: Die Glückseligkeit („Eudamonie“), ein Zustand größtmöglicher innerer und äußerer Zufriedenheit. Die zentralen stoischen Werte sind Weisheit, Mut, Gerechtigkeit und Mäßigung. Philosophie muss angewandt werden, und nicht nur hochtrabend akademisch abgehandelt, findet auch Frau Windhorst.

    Zitate 

    „Der erste und notwendigste Bereich der Philosophie umfasst die Anwendung ihrer Lehren.“

    „Wenn dir jemand mitteilt, dir sage jemand Böses nach, dann rechtfertige dich nicht, sondern antworte: Er kannte wohl meine anderen Fehler nicht; denn sonst würde er nicht nur diese hier erwähnen.“

    Internet

    Orginaltexte in griechischer Sprache

    Originaltexte und Übersetzungen bei Perseus Project

    Karl Popper – Die offene Gesellschaft und ihre Feinde

    Der Wissenschaftliche

    Die offene Gesellschaft ist eine pluralistische, die sich in einem ewig fortlaufenden Prozess von Verbesserungsversuchen und Korrektur befindet und damit eine stetige evolutionäre Fortentwicklung sicherstellt. Totalitäre Staaten und Eliten haben darin keinen Platz mehr, Anführer müssen grundsätzlich – wie im demokratischen System vorgesehen – regelmäßig ausgewechselt werden und Veränderungen gewaltlos vonstatten gehen können.  Gesamtgesellschaftlicher Austausch und logische Argumentation sind zu fördern, damit das Richtige und die bessere Lösung sich herauskristallisieren können. Eine Utopie, für die es sich zu arbeiten lohnt, meint Frau Windhorst.

    Zitate

    „Methode von Versuch und Irrtum: Es ist die Methode, kühne Hypothesen aufzustellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.“

    „Wir müssen für die Freiheit planen und nicht für die Sicherheit, wenn auch vielleicht aus keinem anderen Grund als dem, dass nur die Freiheit die Sicherheit sichern kann.“

    Internet

    Österreichische Karl-Popper-Forschungsgemeinschaft

    Karl Popper Sammlung

    The Karl Popper Net

    Simone de Beauvoir – Das andere Geschlecht (Das zweite Geschlecht)

    Die Wegbereiterin

    Man ist nicht als Frau geboren, man wird es, und zwar immer in Abgrenzung zum Mann. Die Unterdrückung der Frau ist rein gesellschaftlich bedingt. Frauen bleibt nichts anderes übrig, als sich gegen ihre Unterdrückung zu wehren, das wäre für beide Geschlechter ein Schritt in Richtung Freiheit. Freiheit entsteht durch das Fehlen einer zweischlechtlichen Weltordnung. Gelebte Erfahrung ist zentral für die Analyse der Lage der Frau, denn sie ist zu komplex um sie in Gänze wissenschaftlich erfassen zu können. Auch wenn sie mit vielen Punkten nicht überstimmt, ist sich Frau Windhorst der Wichtigkeit des Werks in der Zeitgeschichte bewusst.

    Zitate

    „Niemand ist den Frauen gegenüber aggressiver oder herablassender als ein Mann, der seiner Männlichkeit nicht ganz sicher ist.“

    „Da ich nicht denke, dass die Frau von Natur aus dem Manne unterlegen ist, denke ich auch nicht, dass sie ihm von Natur aus überlegen ist.“

    Internet

    Archiv in französischer Sprache von Radio Canada (CBC)

    Die Insel-Philosophen von Herrn Martinsen

    Arthur Schopenhauer – Die Welt als Wille und Vorstellung

    Der Pessimistische

    Es wird  nicht besser aber auch nicht schlechter. Die Menschen sind wie sie sind, und die Welt ist auch wie sie ist. Deswegen wird alles im Großen und Ganzen bleiben wie es ist, nämlich nicht so toll. Wir sehen die Realität so wie wir sie wahrnehmen, nicht wie sie ist. Außerdem können wir zwar tun was wir wollen aber nicht wollen was wir wollen. Allerdings können wir die Welt ein Stückchen besser machen, indem wir Empathie für andere Menschen empfinden. So können wir unseren Willen überwinden, weil wir in dieser Zeit nicht unsere Interessen verfolgen, sondern die der anderen.  Herr Martinsen findet, dass das stimmt.

    Zitate

    „Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt.“

    „Jeder Tag ist ein kleines Leben – jedes Erwachen und Aufstehen eine kleine Geburt, jeder frische Morgen eine kleine Jugend, und jedes zu Bett gehen und Einschlafen ein kleiner Tod.“

    Internet

    Schopenhauer Kosmos

    Arthur Schopenhauer Studienkreis

    Schopenhauer Gesellschaft

    Søren Kierkegaard – Entweder – Oder

    Der Existentielle 

    Wir müssen uns andauernd entschieden und bereuen die getroffenen Entscheidungen, weil wir niemals erfahren werden, was passiert wäre wenn wir uns anders entschieden hätten. Vergangenheit ist doof, weil wir sie nicht ändern können. Zukunft ist auch doof, weil sie zu viel Hoffnung macht, außerdem können wir auch sie nicht ändern. Gegenwart ist toll, weil sie das einzige ist, was wir ändern können und in der wir leben können und auch sollten. Das Leben als solches ist meist Absurd, weil es  meist komplett sinnlos ist und auf Wiederholungen basiert. Herr Martinsen stimmt zu.

    Zitate

    „Man steckt den Finger in die Erde, um zu riechen in welchem Lande man ist! Ich stecke den Finger in’s Dasein, es riecht nach nichts! Wo bin ich? Was heißt denn das, die Welt?“

    „Was bedeutet dieses Wort? Wer hat mich in das Ganze hineinbetrogen und lässt mich nun dastehten? Wer bin ich? Wie bin ich in die Welt hineingekommen? Warum hat man mich nicht vorher gefragt?“

    Internet

    Kierkegaard in dänischer Sprache

    Stichwortregister in dänischer Sprache

    Deutschsprachige Kierkegaard-Seite

    Feature von WDR 3 aus dem Jahr 2013

    Albert Camus – Der Mythos des Sisyphos

    Der Liebling

    Wir Leben um zu sterben, das ist Quatsch. Überhaupt ist alles Quatsch. Wir stehen auf, nur um uns wieder hinzulegen. Wir essen, nur um danach wieder Hunger zu haben. Wir schlafen, nur um wieder wach zu werden. Wir trinken, nur um wieder Durst zu haben. Die Sekunden, Minuten, Stunden, Tage, Monate, Jahre und Jahrzehnte beginnen nur um zu enden. Es wird hell, nur um wieder dunkel zu werden. Es gibt keinen Grund dafür, dass es Menschen gibt. Es gibt keinen Grund dafür, dass es uns gibt. Alle lebendigen Wesen sind grundlos auf der Erde, die ebenfalls sinnlos ist. Die Dinge, die wir schaffen sind sinnvoll, weil wir sie geschaffen haben. Wir sind nicht geschaffen worden, deshalb sind wir sinnlos. Wir sind so sinnlos wie das Leben, dass wir führen. Religionen oder Weltanschauungen sind Realitätsflucht und abzulehnen. Es gilt die Realität zu akzeptieren aber nicht zu tolerieren. Wir müssen uns also auflehnen, revoltieren! Da es nur ein Leben gibt, sollten wir das Leben unbedingt genießen! Herr Martinsen sagt, dass ist der der am meisten Recht hat! Die Philosophie Camus‘ ist seine Bibel!

    Zitate

    „Die wahre Großzügigkeit gegenüber der Zukunft besteht darin, alles der Gegenwart zu geben.“

    „Das Absurde hat nur insofern einen Sinn, als man sich nicht mit ihm abfindet.“

    „Ein Mensch ist immer das Opfer seiner Wahrheiten.“

    Internet

    Albert Camus Gesellschaft

    Camus-Blog von Anne-Kathrin Reif

    Société des Études camusiennes

    Albert Camus Society

    Verkostet

    Laphroaig 18

  • Feuilletöne – Sendung 211 – Albert Camus, Sunwook Kim, Robin Hood und Glenfarclas 12

    Albert Camus! Endlich! Zumindest sagt das Herr Martinsen. Ob Frau Windhorst ebenso begeistert ist, das erfahrt ihr in dieser Sendung. Außerdem hörten wir Sunwook Kim mit ‚Ludwig van Beethoven/Piano Sonatas‘, sahen den Zeichentrickfilm ‚Robin Hood‘ aus dem Jahre 1973 und verkosteten einen 12-jährigen Glenfarclas.

    Gelesen

    Albert CamusDer Mythos des Sisyphos und Der Mensch in der Revolte

    Albert Camus schrieb im Jahre 1942 ‚Der Mythos des Sisyphos‘ und im Jahre 1951 ‚Der Mensch in der Revolte‘. Diese beiden Werke sind die beiden philosophischen Hauptwerke des Franzosen, der aber auch in seinen Romanen immer wieder seine Philosophie zum Ausdruck bringt. Im Zentrum dieser Philosophie steht das Absurde. Erkennt „Mensch“ die Sinnlosigkeit der Welt, so stürzt es diesen im Verlaufe seines Strebens nach ebendiesem Sinn in tiefste existentielle Krisen. „Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen.“, sagt Camus. Das menschliche Streben nach Sinn in einer sinnleeren Welt muss notwendigerweise vergeblich sein. Da es laut Camus kein transzendentes Wesen gibt, welches zumindest Dinge angestoßen hat, kann es auch keinen Sinn geben. Somit gibt es auch keine Hoffnung und keinen Trost auf Erlösung oder ähnliches. Sinn ergeben Dinge, die gemacht wurden – nicht die, die da sind, ohne gemacht worden zu sein. Was also tun? Um nicht zu resignieren, fordert Camus den auf sich allein gestellten Menschen, unabhängig von einem Gott und dessen Gnade selbstbestimmt sein Bewusstsein neuer Möglichkeiten zu nutzen. Letzteres haben wir auch schon bei Sartre gehört. Camus folgert, dass der Mensch sich in Auflehnung, Widerspruch und Revolte üben möge. Außerdem könne man, da man nur ein Leben habe, auch nur dieses eine Leben leben. Deswegen solle man es unbedingt so leben, dass es so viel Spaß wie möglich machen möge.

    Gehört

    Sunwook KimLudwig van Beethoven/Piano Sonatas

    Sunwook Kim wurde 1988 in Seoul geboren. Er begann im Alter von drei Jahren Klavier zu spielen, studierte an der Korea National University of Arts sowie an der Royal Academy of Music in London. Er spielte bereits mit etlichen weltbekannten Orchestern zusammen. Hier nun hat er die Klaviersonaten Nr. 8, Nr. 14 und Nr. 23 von Ludwig van Beethoven eingespielt. Er hat sich drei der bekanntesten Beethoven-Sonaten ausgesucht und wir sprechen in dieser Folge darüber ob uns die Interpretationen dieser Klaviersonaten gefallen haben.

    Gesehen

    Robin Hood (IMDb)

    Robin Hood ist in diesem Fall ein Zeichentrickfilm der Walt-Disney-Studios aus dem Jahr 1973. Es geht um den legendären englischen Volkshelden Robin Hood. Die Geschichte wird hier von Tieren gespielt, die die menschlichen Rollen samt ihrer Eigenschaften komplett übernehmen. Der Film wurde 1974 für den Song ‚Love‘ für den Oscar nominiert und erhielt 1976 die Goldene Leinwand. Wir haben uns den Film angesehen und teilen mit euch unsere Eindrücke.

    Verkostet

    Glenfarclas 12 

    Glenfarclas (was so etwas Ähnliches wie ‚Tal des grünen Grases‘ heißt) wurde 1836 von Robert Hay gegründet, bekam 1844 die Lizenz, um Whisky zu brennen, und wurde 1865 an John Grant verkauft. Dessen Nachfahren renovierten die Brennerei 1896 und sind noch heute die Besitzer. Keine Schließungen, keine drölfzig Besitzerwechesel. In den Jahren 1960 und 1976 wurde um jeweils zwei auf heute insgesamt sechs Brennblasen erweitert. Und fertig. Es gibt in der Core-Range von Glenfarclas einen 8, 10, 12, 15, 17, 21, 25, 30 und gar einen 40-Jährigen Whisky. Außerdem den 105 Cask Strength und eine Menge Sonderabfüllungen. Aber auch bei Glenfarclas werden langsam die Fässer knapp, und so ist der 30-jährige in den letzten 2 Jahren fast doppelt so teuer geworden. Alle Brennblasen werden direkt befeuert, das ist in Schottland mittlerweile einmalig. Es wird ausschließlich in Dunnage-Warehouses gelagert und es kommen bei Glenfarclas Oloroso-Sherry-Fässer zum Einsatz.