Schlagwort: Broadchurch

  • Feuilletöne – Sendung 263 – David Hume, TesseracT, Broadchurch – Staffel 3 und Steinhart Pale Ale

    Wir sind mal wieder philosophisch unterwegs. Diesmal beschäftigen wir uns mit einem Schotten, nämlich mit David Hume. Außerdem hörten wir ‚Sonder‘ von TesseracT, sahen die dritte Staffel von Broadchurch und verkosteten das ‚Steinhart Pale Ale‘ von der Liebhart’s Privatbrauerei. Außerdem war Herr Martinsen zu Gast im wunderbaren Weserfunk  Hier kann man es nachhören!

    Gelesen

    David Hume 

    David Hume wurde 1711 in Edinburgh geboren. Als Zwölfjähriger schrieb er sich 1723 an der Universität Edinburgh ein. Er lernte dort Latein, Griechisch, Logik und Metaphysik. Er begann 1726 in Edinburgh das Studium der Rechtswissenschaft. 1729 brach er das Studium ab, da er „eine unüberwindliche Abneigung gegen alles außer gegen Philosophie und allgemeine Gelehrsamkeit“ verspürte. Ab 1734 hielt Hume sich in Frankreich auf. Hume arbeitete hier zwei Jahre lang an der Fertigstellung seines ‚A Treatise (Trittis) of Human Nature‘. In London bereitete er ab 1737 das 1740 erschienene Werk zum Druck vor, dem allerdings keine große Resonanz beschieden war. Anonym veröffentlichte Hume selbst eine Rezension der Schrift, was dem Ganzen allerdings auch nur wenig Aufmerksamkeit bescherte. Aber es reichte um ihm den Ruf als Atheist, Materialist und Amoralist einzubringen, aufgrund dessen seine Bewerbung auf den Lehrstuhl für ‚Ethik und Pneumatische Philosophie‘ in Edinburgh scheiterte. 1741 und 1742 wurden Humes Essays ‚Moral and Political‘ veröffentlicht. Er wurde Bibliothekar des Juristenkollegiums in Edinburgh und begann die Arbeit an seiner seit 1745 geplanten Geschichte Englands. Durch die Bibliothek von 30.000 Bänden, die ihm zur Verfügung stand, konnte er den ersten Band 1754 unter dem Titel ‚History of Great Britain‘ veröffentlichen. Er wurde bis weit ins 19. Jahrhundert als der Historiker der englischen Geschichte gefeiert. Ebenso wie die sechs Geschichts-Bände, die bis 1761 erschienen, stieß auch ‚The Natural History of Religion‘, das 1757 erschien, in akademischen Kreisen auf Ablehnung. 1761 wurden alle Schriften Humes vom Vatikan auf den Index gesetzt. Er ging 1766 nach London, wohin er den mit Haftbefehl gesuchten Jean-Jacques Rousseau eingeladen hatte, um ihm dort Asyl zu verschaffen. Rousseau floh nach wenigen Monaten aber aus Misstrauen gegenüber Hume, trug seinen Streit mit diesem publizistisch aus und kehrte etwas später nach Frankreich zurück. 1769 kehrte Hume nach Edinburgh zurück, um seinen Lebensabend im heimatlichen Schottland zu verbringen. Über seine letzten Jahre schrieb Humes Freund, der Nationalökonom Adam Smith: „Obwohl er sich sehr viel schwächer fand, verließ ihn sein heiterer Sinn doch nie, und er fuhr fort, wie gewohnt, sich damit zu unterhalten, seine eigenen Werke für eine neue Ausgabe zu berichtigen, Bücher zu seinem Vergnügen zu lesen, Gespräche mit seinen Freunden zu führen und manchmal abends eine Partie Whist zu spielen, ein Spiel, das er besonders mochte.“ Am 25. August 1776 starb David Hume, nachdem er durch eine „chronische Diarrhöe von mehr als einem Jahr Dauer“ zunehmend schwächer geworden war. Nicht zuletzt durch die Umstrittenheit seiner Positionen war sein Einfluss auf zeitgenössische und spätere Denker enorm: „Er hatte nicht die Absicht, die Autoritäten milde zu stimmen, sondern er wollte sie schockieren. Sein skeptisches und metaphysikfreies Philosophieren regte Immanuel Kant zu seiner Kritik der reinen Vernunft an. Mittelbar wirkte dieser Vordenker der Aufklärung auf die modernen Richtungen des Positivismus und der analytischen Philosophie.“

    Gehört

    TesseracTSonder

    TesseracT wurde 2003 gegründet und besteht aus Daniel Tompkins (Lead Vocals), Alec „Acle“ Kahney (Leadgitarre & Produzent), James Monteith (Rhythmusgitarre), Amos Williams (Bass, Backing Vocals) und Jay Postones (Schlagzeug, Schlagzeug). Sie werden oft als Pioniere des djents und des Progressive Metal bezeichnet. TesseracT veröffentlichten vier Studioalben: ‚One‘, ‚Altered State‘, ‚Polaris‘ und ‚Sonder‘, sowie das Live-Album, ‚Odyssey/Scala‘. In Folge 130 besprachen wie das Album ‚Polaris‘, was uns sehr gut gefiel.

    Es handelt sich bei ‚Sonder‘ also um das vierte Studioalbum der Band, und es ist erstmal kurz, sehr kurz. Gerade mal 36 Minuten ist es „lang“. Eine weitere Besonderheit ist, dass ‚Sonder‘ das erste Album der Band ist, auf dem der Sänger des Vorgängeralbums zu hören ist, nämlich Daniel Tompkins, der zwar auf dem Debüt-Album ‚One‘ schon dabei war, aber zwischenzeitlich durch andere Sänger ersetzt wurde. ‚Sonder‘ ist ein Konzeptalbum und wird von Tompkins als „Erforschung eines tiefen und verschlingenden Gefühls der Bedeutungslosigkeit“ beschrieben. Zum ersten Mal kann man bei TesseracT einen Chor hören, der von Randy Slaugh produziert und dirigiert wurde. Und Poppig ist es geworden, zumindest für TesseracT-Verhältnisse. Ob uns die 36 Minuten gefallen haben? Hört selbst.

    Gesehen

    Broadchurch – Staffel 3 

    Broadchurch ist eine britische Krimi-Drama-Serie des Senders ITV. Es geht um den Tod eines elfjährigen Jungen, die anschließenden Mordermittlungen und deren Auswirkungen auf den Ort Broadchurch, eine fiktive Kleinstadt in Südwestengland. Der Umgang mit Dannys Tod wird über mehrere Jahre hinweg aus einer Vielzahl verschiedener Perspektiven geschildert. In den Staffeln zwei und drei rückt jeweils ein weiteres Verbrechen in den Mittelpunkt. David Tennant spielt die Hauptrolle des Detective Inspector Alec Hardy. Olivia Colman verkörpert Hardys Kollegin Ellie Miller, die selbst in den Fall verwickelt ist. Jede der drei Staffeln umfasst acht Episoden von knapp 50 Minuten Länge. Die erste Staffel wurde 2013 erstausgestrahlt, die zweite 2015. Sie knüpft thematisch und zeitlich direkt an die Ereignisse der ersten Staffel an. Die dritte Staffel wurde 2017 ausgestrahlt. Sie behandelt vordergründig eine neue Straftat in Broadchurch, bindet allerdings die zwischen den Staffeln verstrichene Zeit mit ein. Über die erste Staffel haben wir in Folge 129, über die zweite Staffel in Folge 180 gesprochen.

    Verkostet

    Liebhart’s Privatbrauerei – Steinhart Pale Ale

    Die Geschichte der Brauerei beginnt 2003 mit der Eröffnung der Gasthausbrauerei ‘Sudhaus’ im ‘Liebharts Detmolder Fachwerkdorf’. Dort braute man im kleinen Rahmen für die Gäste Bier. Mithilfe ortsansässiger Handwerksunternehmen wurde die Liebhart’s Brauerei neu aufgebaut. Ende 2004 begann die Planung der Anlagen, im darauffolgenden Jahr wurde der Braukessel angefeuert. Es handelt sich um einen Familienbetrieb, wie der Name der Brauerei schon vermuten lässt. Beim ‚Steinhart Pale Ale‘ handelt es sich um ein Bier, dessen Art in Indien getrunken wurde, das Indian Pale Ale, oder „IPA“. Damit es den langen Weg nach Indien überstand, wurde mehr Hopfen und mehr Alkohol verwandt. Gebraut wird das Bier aus Gerstenmalz aus biologischem Anbau, Hopfen und Hefe.

  • Feuilletöne – Sendung 180 – Clue Writing, Warpaint, Broadchurch – Staffel 2 und Glenmorangie 10

    180 Folgen Kultur bei Die Feuilletöne. Und für diese Sendung haben wir ‚Kurz‘ von Clue Writing gelesen, ‚Heads Up‘ von Warpaint gehört, die zweite Staffel ‚Broadchurch‘ gesehen und einen 10-Jährigen Glenmorangie verkostet.

    Gelesen

    Clue Writing Anthologie – Kurz – Literatur in kleinen Happen (Verlag 3.0) (Cluewriting.de)

    Zahlreiche Autoren haben beim ersten Schreibwettbewerb von Clue Writing teilgenommen. So entstand dann auch dieses Buch. Und so sind zwanzig Kurzgeschichten von zwanzig Autoren in ‚Kurz – Literatur in kleinen Happen‘ zu lesen. Die E-Book-Ausgabe dieses Buches wurde noch mal um fünfundzwanzig Kurzgeschichten verlängert. Fünf ausgewählte Beiträge dieses Buches wurden als Hörbuch vertont. Also etwas für alle Bahnfahrer, Pendler oder Menschen, die Bücher mit Kapiteln über mehrere hundert Seiten scheuen. Wir haben es gelesen, stellen euch dieses Buch vor und bewerten es am Ende natürlich in gewohnter Strenge.

    Gehört

    WarpaintHeads Up

    Heads Up ist das dritte Album der Band aus Los Angeles. Diese Band, die einen so eigenen Stil hat, den ich beim Hören des letzten Albums einmal als Postprogressivepsychedlicdancefloorpop bezeichnete. Diesmal müsste ich irgendwie noch den Begriff Elektronic unterbringen, den es werden elektronische Beats verwendet, die sich in die Songs der Band einfügen. Überhaupt ist das Ganze ein bisschen elektronischer geworden. Und es befindet sich sogar ein lupenreiner Popsong auf diesem Album: ‚New Song‘ heißt er, hier wurde die Band laut eigener Aussage von Daft Punks ‚Get Lucky‘ beeinflusst. Nunmehr machen sie also Postprogressivepsychedlicelectronicdancefloorpop. Spaß machen soll das neue Album, sagt die Band. Wir haben uns das Album angehört und versucht herauszufinden, ob dem auch so ist.

    Gesehen

    BroadchurchStaffel 2 (IMDb)

    Diese Staffel hat zwei Handlungsstränge: Das Gerichtsverfahren gegen die Person, die wegen des Mords an Danny angeklagt ist und die Wiedereröffnung eines Falles, der in Sandbrook spielt. Sandbrook ist der Name einer kleinen Stadt, und es handelt sich um zurückliegende Mordermittlungen von Alec Hardy, was bereits in der ersten Staffel mehrfach erwähnt wurde. Der Fall handelt vom Verschwinden zweier Cousinen, welcher sich letztlich als Mord herausstellte. Nur eine der beiden Leichen wurde gefunden. Aufgrund eines Ermittlungsfehlers – welcher vermeintlich von Alec Hardy begangen wurde – wurde der Hauptverdächtige freigesprochen. Zusammen mit Ellie Miller rollt er den Fall neu auf.

    Verkostet

    Glenmorangie 10

    Wir verkosten das erste Mal einen Glenmorangie, und zwar den 10-Jährigen. Mit acht Metern Gesamthöhe sind die Brennblasen von Glenmorangie die höchsten aller schottischen Brennereien.

  • 129-Die Fackel im Ohr, Artem Yasynskyy und Broadchurch

    Neuigkeiten

    Emmy wurde verliehen
    Ellis Kaut gestorben
    Kulturzeit auf 3sat wird 20!
    Tim und Struppi demnächst als Oper

    Gelesen

    Elias CanettiDie Fackel im Ohr   

    Im zweiten Teil der Autobiographie von Elias Canetti beschreibt dieser seine Jahre als Jugendlicher in Frankfurt zwischen 1921 und 1924, wo er die Inflationszeit erlebt. Danach zieht er nach Wien, lebt dort von 1924 bis 1931 und beginnt, Chemie zu studieren. In dieser Zeit lernt er auch Veza kennen, die er später heiraten sollte. Unterbrochen werden die Jahre in Wien von einem Aufenthalt im Jahre 1928 in Berlin.
    Wie auch schon im ersten Teil der Autobiographie, ‚Die gerettete Zunge‘, spielt auch hier wieder das Verhältnis Canettis zu seiner Mutter eine wesentliche Rolle. Sie findet keinen Gefallen an seinen literarischen Ambitionen und verlangt von ihm, sich auf die Chemie zu konzentrieren.

    Dieser Teil der Autobiographie wurde im Jahre 1980 veröffentlicht, ein Jahr bevor Elias Canetti den Literaturnobelpreis bekam. Auch hier gelingt es Canetti wieder, den Leser zu unterhalten – und zwar im besten Sinne. Es macht Spaß, zu lesen, was er zu erzählen hat.

    Gehört

    Artem Yasynskyy – Hofman: Piano Works (Homepage) (Apple Music)

    Das was hier vor uns liegt, ist eine Aufnahme mit größtenteils unveröffentlichten Stücken des polnischen Pianisten und Komponisten Josef Hofman. Vier Charakterskizzen op. 40, vier Mazurken, die Sonate in F-Dur und Variationen und Fuge op. 14 findet man auf diesem Album. Die Stücke Hofmanns verlangen einem Pianisten einiges ab. Wie Rachmaninoff war auch Hofmann ein Pianist, der komponierte. Und das merkt man den Stücken an. Artem Yasynskyy trifft den Ton der Zeit, in der diese Stücke entstanden sind, sehr gut. Er pflegt einen Stil, der sehr viele warme und runde Töne hervorbringt. Dabei spielt er sehr dynamisch. Technisch brillant, ja, aber nie analytisch kühl.

    Gesehen

    Broadchurch Staffel 1 (IMDb)

    In der ersten Staffel dieser Serie geht es um den Mord am elfjährigen Danny Latimer. Er wird tot am Strand aufgefunden. Es geht aber nicht nur um den Mord an sich, denn die Handlung der Serie beschränkt sich nicht nur auf die Ermittlungen, sondern beleuchtet auch deren Auswirkungen auf die dörfliche Gemeinschaft. Die berüchtigte Leiche im Keller spielt hier eine nicht unwesentliche Rolle. Die Ermittlungen werden von Ellie Miller (Olivia Colman), deren Sohn Dannys bester Freund war, und Alec Hardy (David Tennant) geleitet. Immer wieder neue Verdächtigungen und Beschuldigungen zerstören langsam das Vertrauen und die Gemeinschaft der Dorfes. Es gelingt dieser Serie, bis zum Ende die Spannung aufrecht zu erhalten und die Figuren immer weiter zu entwickeln. Vielleicht u.a. auch deswegen, weil selbst die Schauspieler und Produktionsmitarbeiter bis kurz vor Schluss der Aufnahmen der letzten Folge nicht wussten, wer der Täter ist. Die Musik zu dieser Serie stammt übrigens von Ólafur Arnalds.

    Empfehlungen

    Zervas & Pepper – Abstract Heart (Homepage) (Apple Music)
    New OrderMusic Complete (Homepage) (Apple Music)