Schlagwort: Death Cab for Cutie

  • Death Cab for Cutie, The Mars Volta, Fujiya & Miyagi und das Weingut Rocca

    Moin alle, es gibt zur Abwechslung mal wieder eine ganz klassische Episode, so ganz ohne Klassik und Jazz. Wir hörten ‚Asphalt Meadows‘ von Death Cab for Cutie, das Album ‚The Mars Volta‘ von der Band The Mars Volta und ‚Slight Variations‘ von Fujiya & Miyagi. Wein gab’s natürlich auch wieder, diesmal einen Appassimento aus dem Jahr 2020 vom Weingut Rocca.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel

    Death Cab for Cutie – I Miss Strangers

    Death Cab for Cutie – Fragments from the Decade

    The Mars Volta – Equus 3

    The Mars Volta – The Requisition

    Fujiya & Miyagi – Flux

    Fujiya & Miyagi – Essential Worker

    Death Cab for Cutie – Asphalt Meadows

    Death Cab for Cutie ist eine amerikanische Indieband, die 1997 gegründet wurde. 

    Das Ganze war ursprünglich ein Soloprojekt von Sänger Ben Gibbard, wurde aber dann aber doch eine Band mit festen Mitgliedern. Sie veröffentlichten 1998 ihr Debütalbum namens ‚Something About Airplanes‘. Die Musik von Death Cab for Cutie wird als Indie-Rock, Indie-Pop oder Alternative-Rock bezeichnet. 

    Das zehnte und neueste Studioalbum der Band heißt ‚Asphalt Meadows‘ und wurde im September 2022 veröffentlicht. 

    The Mars Volta – The Mars Volta

    The Mars Volta ist eine amerikanische Progressive-Rock-Band aus Texas, die 2001 gegründet wurde. Die einzigen ständigen Mitglieder der Band sind Gitarrist und Produzent Omar Rodríguez-López und Sänger und Texter Cedric Bixler-Zavala.

    Die Band veröffentlichte 2003 ihr Debütalbum ‚De-Loused in the Comatorium‘. 

    Nach der Veröffentlichung ihres sechsten Albums ‚Noctourniquet‘ im Jahr 2012 legten The Mars Volta eine Pause ein und löste sich nach Meinungsverschiedenheiten zwischen Rodríguez-López und Bixler-Zavala offiziell auf. 2014 fand man für ein neues Projekt und zu Aufnahmesessions wieder zusammen.

    Nun haben Rodríguez-López und Bixler-Zavala The Mars Volta für eine Kunstinstallation namens ‚L’ytome Hodorxí Telesterion‘ wieder aufleben lassen und es ist ein neues Studioalbum entstanden.

    ‚The Mars Volta‘ ist das siebte Studioalbum der Band und wurde im September 2022 veröffentlicht. Produziert wurde das Album vom Gitarristen, Songwriter und Musikdirektor Omar Rodríguez-López.

    Es ist das erste Studioalbum der Band seit über zehn Jahren. Es handelt sich um ein eher vom Pop beeinflusstes Album, auf dem Bixler-Zavala seine jüngsten Erfahrungen seiner Familie mit Scientology aufarbeitet.

    Fujiya & Miyagi – Slight Variations

    Fujiya & Miyagi ist eine britische Band, die im Jahr 2000 in Brighton gegründet wurde. Der Bandname kommt vom Film Karate Kid. ZUnd setzt sich zusammen aus Meister Miyagi, dem Kampfkunstausbilder und Mentor der Protagonisten. Und aus ‚Fujiya‘ so hieß das Aufnahmegerät in diesen Filmen. Die Band hat neun Studioalben veröffentlicht. Sie veröffentlichten alle bisherigen also auch das aktuelle Album unter ihrem eigenen Label. Ihre Musik wurde in einigen Serien verwendet, darunter Breaking Bad und Succession. Sie traten als Support-Act für New Order, The Fall und Rodriguez auf.

    ‚Slight Variations‘ ist das neunte Studioalbum der Band. Und was machen sie für eine Musik? Nun sagen wie mal Pop-House-Disco-Acid-Psychedelia-Funk-Art-Synthie-Pop.

    Weingut Rocca – Vini Parelli Appassimento 2020

    Ende des 19. Jahrhunderts gründete Francesco Rocca einen Weinladen. Ab 1936 half sein Sohn Angelo und baute einen Weinkeller in Apulien. In den 1960ern schuf Ernesto Rocca – Angelos Sohn – die erste Abfülllinie und begann mit dem Vertrieb von Weinen unter der Marke Rocca. 1999 kaufte er einen Bauernhof in Leverano. Im Jahr 2009 kaufte Familie Rocca schließlich das historische Weingut Dezzani im Piemont.

    Paolo, Marco, Luca und Matteo – Ernestos Söhne – führen gemeinsam das Familienunternehmen, zu dem auch eine Baufirma und ein Gestüt gehören.

    Es handelt sich um ein apulisches Cuvée, es wurde im Appassimento-Verfahren teilweise aus getrockneten Trauben hergestellt. Der Wein wird mit 15% abgefüllt und hat 15 g/L Restzucker.

  • The Beach Boys, The Clash, Death Cab for Cutie und Mas del Perie

    Moin Alle! Auch im Jahr 2022 sind wir wieder für euch da. Und wir beginnen mit ein paar Klassikern. Wir hörten ‚Pet Sounds‘ von The Beach Boys, ‚London Calling‘ von The Clash und ‚Transatlanticism‘ von Death Cab for Cutie. Wie immer gibt’s am Ende auch wieder einen Wein, diesmal einen Mas del Perie – Fabien Jouves Malbec Invaders 2018.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel

    The Beach Boys – Wouldn’t it be nice

    The Beach Boys – I just wasn’t made for these Times

    The Clash – Spanish Bombs

    The Clash – London Calling

    Death Cab for Cutie – The new Year

    Death Cab for Cutie – Transatlanticism

    The Beach Boys – Pet Sounds

    Die Beach Boys sind eine US-amerikanische Rockband, die 1961 in Kalifornien gegründet wurde. Die ursprüngliche Besetzung der Gruppe bestand aus den Brüdern Brian, Dennis und Carl Wilson, ihrem Cousin Mike Love und ihrem Freund Al Jardine. Sie zeichneten sich durch ihre Harmonien, jugendorientierten Themen und musikalischen Einfallsreichtum aus und wurden zu einem der einflussreichsten Bands der 60er.

    Sie griffen auf Rock’n’Roll der 50er Jahre und R&B zurück, um ihren Sound zu kreieren, und integrierten oft klassische Musik und Jazz-Elemente. Das alles wurde kombiniert mit unkonventionellen Aufnahmetechniken.

    1963 hatten sie ihren ersten Hit mit ‚Surfin‘ U.S.A.‘. Danach hatten sie weitere Top-Ten-Singles, die eine südkalifornische Jugendkultur aus Surfen, Autos und Romantik widerspiegelten, was als California Sound bezeichnet wurde. Mit dem Album The Beach Boys Today! aus dem Jahr 1965 wurden die Texte persönlicherer und musikalisch wartete man nun mit groß angelegten Orchestrierungen auf.

    Die Beach Boys sind eine der von der Kritik am meisten gefeierten und kommerziell erfolgreichsten Bands aller Zeiten und haben weltweit über 100 Millionen Platten verkauft. Sie trugen dazu bei, populäre Musik als anerkannte Kunstform zu legitimieren und beeinflussten die Entwicklung von Musikgenres und -bewegungen wie Psychedelia, Power-Pop, Progressive Rock, Punk, Alternative und Lo-Fi.

    Zwischen den 1960er und 2010er Jahren erreichte die Band mit 36 Songs die US-Top 40. Die Gründungsmitglieder wurden 1988 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen.

    Pet Sounds ist das elfte Studioalbum der Band, das 1966 veröffentlicht wurde.

    In den USA stieß es zunächst auf eine eher verhaltene Kritik und erreichte ’nur‘ Platz 10 der Billboard-Top-LPs-Charts. In Großbritannien hingegen wurde das Album von Kritiker:Innen gelobt und erreichte Platz 2 der Top 40 Album Charts, wo es sechs Monate lang in den Top Ten blieb.

    Pet Sounds wurde dort als ‚das progressivste Pop-Album aller Zeiten‘ beworben und erhielt sehr gute Kritiken für ehrgeizige Produktion, anspruchsvolle Musik und emotionale Texte.

    Es gilt heute als eines der einflussreichsten Alben der Musikgeschichte. Das Album wurde produziert, arrangiert und fast vollständig von Brian Wilson mit Gasttexter Tony Asher komponiert. Ziel war es, ‚das größte Rockalbum aller Zeiten‘ zu schaffen – ein zusammenhängendes Werk, ein Konzeptalbum. Es wird manchmal als ein Brian Wilson-Soloalbum angesehen. Mit Elementen aus Pop, Jazz, Klassik und Avantgarde vermischten Wilsons Wall of Sound-basierte Orchestrierungen konventionelle Rock-Sounds mit Gesangsharmonien, Klängen und Instrumenten, die noch nie zuvor mit Rock in Verbindung gebracht wurden, wie z Fahrradklingeln, Waldhorn, Flöten, Theremin, Streicher und Getränkedosen.

    Das Album konnte nicht live reproduziert werden und es war das erste Mal, dass eine Band das übliche Rock-Band-Format für eine ganze LP aufgab. Die Gesamtproduktionskosten des Albums überstiegen 70.000 US-Dollar – das entspricht 560.000 US-Dollar im Jahr 2020. Pet Sounds revolutionierte die Musikproduktion und die Rolle der Produzenten in der Musikindustrie, führte neue Ansätze für Orchestrierung, Akkord-Voicings und strukturelle Harmonien ein und förderte die kulturelle Legitimation populärer Musik, eine größere öffentliche Wertschätzung für Alben, die Verwendung von Aufnahmestudios als wichtigen Teil für den Klang eines Albums. Es hat mehrere Listen für das beste Album aller Zeiten angeführt, darunter die von NME, Mojo, Uncut und The Times.

    The Clash – London Calling

    The Clash waren eine 1976 in London gegründete englische Punkband, die eine entscheidende Rolle im britischen Punkrock spielte. Angekündigt als ‚The Only Band That Matters‘, hatten sie auch entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung von Post-Punk- und New-Wave und verwendeten Elemente einer Vielzahl von Genres wie Reggae, Dub, Funk, Ska und Rockabilly.

    The Clash bestand aus dem Sänger und Gitarristen Joe Strummer, dem Gitarristen und Sänger Mick Jones, dem Bassisten Paul Simonon und dem Schlagzeuger Nicky Headon. Die Band löste sich Anfang 1986 auf.

    Im Januar 2003, kurz nach dem Tod von Joe Strummer, wurde die Band – einschließlich des ursprünglichen Schlagzeugers Terry Chimes – in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Im Jahr 2004 platzierte der Rolling Stone The Clash auf Platz 28 seiner Liste der ‚100 größten Künstler aller Zeiten‘.

    London Calling ist das dritte Studioalbum von The Clash. Es handelt sich um ein Doppelalbum, was in Großbritannien 1979 und in den Vereinigten Staaten 1980 veröffentlicht wurde. The Clash nahmen das Album im August, September und November 1979 mit dem Produzenten Guy Stevens in den Wessex Sound Studios in London auf, nachdem sie das Management wechselten und Songwriter Joe Strummer eine Schreibblockade hatte. London Calling verbindet traditionellen Punkrock-Sound mit einer New-Wave-Ästhetik und spiegelt das wachsende Interesse der Band an Stilen jenseits ihrer Punk-Wurzeln wider. So sind hier u.a. Reggae, Rockabilly, Ska, New Orleans R&B, Pop, Lounge-Jazz und Hardrock-Einflüsse zu hören. In den Lyrics geht es um soziale Ausgrenzung, Arbeitslosigkeit, Rassenkonflikte, Drogenkonsum und die Verantwortung des Erwachsenwerdens.

    Das Album war ein Top-Ten-Chart-Erfolg in Großbritannien und der Song ‚London Calling‘ war ein Top-20 Erfolg. Das Album hat sich weltweit über fünf Millionen Mal verkauft und wurde in den USA für eine Million verkaufte Exemplare mit Platin ausgezeichnet. Es wurde von der Kritik weithin gelobt und wurde rückblickend als eines der größten Alben aller Zeiten bezeichnet.

    Death Cab for Cutie – Transatlanticism

    Death Cab for Cutie ist eine US-amerikanische Alternative-Rock-Band, die 1997 im Bundestaat Washington gegründet wurde.

    Die Band war ursprünglich ein Soloprojekt von Gibbard, der das Projekt aber nach Erhalt eines Plattenvertrags zu einer Band erweiterte.

    1998 veröffentlichten sie ihr Debütalbum ‚Something About Airplanes‘. Ihr neuntes und neuestes Studioalbum ‚Thank You for Today‘ wurde 2018 veröffentlicht.

    Death Cab for Cuties Musik wird als Indie-Rock, Indie-Pop und Alternative-Rock bezeichnet. Die Band ist bekannt für eine unkonventionelle Instrumentierung, für Gibbards unverwechselbare Stimme und seinen lyrischen Stil.

    Neben ihren Studioalben hat die Band vier EPs, zwei Live-EPs, ein Live-Album und ein Demo-Album veröffentlicht. Der Name der Band stammt von dem Song ‚Death Cab for Cutie‘, geschrieben von Bonzo Dog Doo-Dah Band.

    Transatlanticism ist das vierte Studioalbum der Band, das 2003 veröffentlicht wurde. Das Album entstand in fünf Tagen. Die Platte ist ein Konzeptalbum, das das Thema Fernbeziehung behandelt. Gibbard schrieb die Texte, die recht düster sind und sich auf das Bedürfnis konzentrieren geliebt zu werden.

    Der Titel des Albums bezieht sich auf den Atlantischen Ozean und verwendet ihn als Metapher für geografische und emotionale Trennung. Chris Walla, Gitarrist der Band, produzierte das Album.

    Das Artwork wurde von der Künstlerin Adde Russell erstellt.

    Das Album war ein Erfolg: Es landete auf Platz 97 der Billboard 200 und wurde von der Recording Industry Association of America (RIAA) für 500.000 Exemplare in den USA mit Gold ausgezeichnet. Es wurde von Musikkritiker:Innen in den höchsten Tönen gelobt, u.a. wegen seines emotionalen Tons und seiner weitläufigen Musik.

    Mas del Perie – Fabien Jouves Malbec Invaders 2018

    Fabien Jouves zählt zur neuen Generation an Winzern, die intensiv über die Neuausrichtung von Winzertraditionen ihrer Region nachdenken. Nachdem er zunächst in Bordeaux Erfahrung sammeln konnte, übernahm er 2066 das Weingut seiner Eltern in Cahors, Südfrankreich, und modernisierte.

    Durch Verzicht auf Filtration, neues Holz, biodynamische Landwirtschaft und nur seichte Extraktion versucht er, seine Weine besonders frisch, fruchtig und trinkbar zu machen. Sie sind außerdem überwigend im Beton ausgebaut. Wir haben heute einen „Malbec Invaders“ dabei, optisch und mit dem Namen spielt er wohl auf das Kult-Spiel ‚Space Invaders‘ an. Er kommt vollständig aus Malbec-Trauben und hat 13 % vol. Ob er allerdings nach Aliens schmecken wird, bleibt noch herauszufinden…

  • 110-Ian McEwan, Blur und Grzimek

    Neuigkeiten
    Eric Clapton wurde 70!
    Helmut Dietl gestorben.
    Günter Grass gestorben.
    Percy Sledge ist tot.
    Klaus Bednarz verstarb mit 72
    Ben E. King im Alter von 76 Jahren gestorben

    Gelesen
    Ian McEwanKindeswohl (Homepage)

    Fiona Maye ist eine höchst angesehene Richterin am High Court in London. Verheiratet ist sie mit Jack, einem Geschichtsprofessor. Die beiden sind 35 Jahren verheiratet. Eigentlich ist also alles gut, man lebt so vor sich hin. Das große Feuer der Liebe brennt zwar nicht mehr zwischen den beiden, aber sie haben sich miteinander arrangiert. Deshalb fällt Fiona aus allen Wolken, als Jack ihr beichtet, dass er ihr Einverständnis für eine außereheliche Affäre will. Das ist die Rahmengeschichte. Es folgt die Geschichte in der Geschichte, also die um die es in diesem Fall eigentlich geht. Nämlich die, in der Fiona Maye die Richterin ist. Denn just in diesem Moment werden ihr eine Reihe bemerkenswerter Fälle vorgelegt: Zum einen ist da ein 17-jähriger, der an Leukämie leidet, und dringend eine Bluttransfusion benötigt. Aber seine Familie gehört den Zeugen Jehovas an, die Bluttransfusionen aus religiösen Gründen ablehnen. Der Junge selber, lehnt eine Transfusion eben genau aus diesen Gründen auch ab. Doch ohne Transfusion wird er sterben. Fiona bleiben nun weniger als 24 Stunden um ein Urteil zu fällen, und somit zu entscheiden, ob der Junge leben oder sterben wird. Die verschiedenen Fälle und die Situation von Fiona sind natürlich miteinander vernüpft. Die Richterin auf der einen Seite, und die Privatperson auf der anderen Seite. Wie wird sich Fiona Maye also entscheiden? Was wird sie tun? Privat und beruflich.

    Gehört
    BlurThe Magic Whip (Homepage) (Spotify)

    Da ist es also, das erste Album von Blur seit 12 Jahren. Nach dem Hören der ersten Stücke, die vor dem eigentlichen Album veröffentlicht wurden, konnte man weniger erwarten, als das was hier nun als Album vorliegt. Erfreulicherweise wurde es eine Menge mehr. Erinnert im Gesamtkontext eher an die späteren Blur. Man hätte ja ein bisschen befürchten können, sie orientieren sich vielleicht an den großen Erfolgen der 90er. Haben sie aber nicht gemacht. Gut. Hübsch auch, dass Graham Coxon sich zwar zurückhält, aber an den richtigen Stellen sehr hübsche Akzente setzt. Klar: Wer die Blur-Momente der 90er sucht, der findet sie natürlich auch. Und das ist auch gut so, denn es ist immerhin Blur. Wiedererkennen mag man sie dann ja doch gern. Sie haben etwas von früher genommen und mit dem gemischt, was Damon Albarn und Graham Coxon jetzt so machen. Ein wunderbares Album, tolle Melodien. Im Text geht es um Urbanität, um das moderne Leben und was es aus uns allen macht. Ein rundum gelungenes Album! Musikalisch auf allerhöchstem Niveau. Wir hatten im letzten Jahr bereits Damon Albarn über den grünen Klee gelobt. Dieses Album schließ nahtlos daran an. Auch und vor allem weil Albarn in Coxon seinen kongenialen Partner wiedergefunden hat. Toll! Viel besser als Death Cab for Cutie. Hatte ich umgekehrt erwartet. Schön dass Musik einen immer wieder überrascht.

    Zum 100. Geburtstag von Billie Holiday (Spotify)

    Billie Holiday zählt zu den bedeutendsten Jazzsängerinnen ever. „Ich halte es nicht aus, ein und denselben Song an zwei aufeinander folgenden Nächten auf dieselbe Weise zu singen, geschweige denn zwei oder zehn Jahre lang. Wer dazu in der Lage ist, macht keine Musik. Sowas ist militärischer Drill oder Jodeln oder sonstwas, aber keine Musik.“, soll sie einmal gesagt haben. Das ist doch mal eine Aussage. Das polarisiert schon mal, etwas was Billie Holiday sehr gut konnte. Einer der Gründe warum sie auch heute noch, neben ihrer unfassbar tollen Stimme, so populär ist. Am besten zitiert man sie selber noch mal, das beschreibt sie besser als jeder andere Mensch es könnte. „Ich glaube nicht, dass ich singe. Ich improvisiere mit meiner Stimme wie auf einem Instrument, wie Lester Young, Louis Armstrong oder sonst jemand, den ich bewundere. Es kommt alles, wie ich’s fühle. Ich hasse es, ein Lied so zu singen, wie es auf dem Papier steht. Ich muss eine Melodie so ändern, dass sie zu mir passt. Das ist alles, was ich weiß.“

    Gesehen
    Grzimek (IMDb)

    Bernhard Grzimek wurde am 24. April 1909 in Neiße in Oberschlesien geboren und verstarb am 13. März 1987 in Frankfurt am Main. Er war in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts aufgrund seiner regelmäßigen Sendung „Ein Platz für Tiere“ eine bekanntesten Personen der BRD und für die Öffentlichkeit der Tierfachmann schlechthin. Er war Tierarzt, Verhaltensforscher, langjähriger Direktor des Frankfurter Zoos, erfolgreicher Tierfilmer, Autor sowie Herausgeber von Tierbüchern. Sein Dokumentarfilm „Serengeti darf nicht sterben“ wurde 1960 als erster deutscher Film nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem Oscar ausgezeichnet. Und damit wäre die Handlung des Films auch schon beschrieben. Es geht in diesem Film um Grzimek und dessen Leben. Ulrich Tukur spielt Professor Grzimek, und das macht er wie fast immer grandios. Herrvorragend. Wunderschöne Bilder. Tolle schauspielerische Leistung. Man lernt hier etwas über das Leben des Herrn Grzimek, den man, wenn man denn alt genug ist, nur aus dem Fernsehen kannte, und ihn so Sachen sagen hörte wie: „Dieses possierliche Tierchen…“. Übrigens hat Tukur gar nicht erst versucht so zu sprechen wie Grzimek, das wäre dann wohl zu einer Persiflage verkommen und hätte dem Film nicht gut getan. So aber ist es eine sensible Darstellung von einem Mann geworden, die auch die Abgründe nicht auslässt. Die ein Bisschen an der manchmal allzu weißen Weste kratzt, ohne dabei moralisch zu werten. Grzimek ist nach Schauen dieses Filmes ein Bisschen Menschlicher geworden. Im wahrsten Sinne des Wortes.

    Trailer Nummer II zum nächsten Star Wars!

    Empfehlungen
    Death Cab for CutieKintsugi (Homepage) (Spotify)
    GusterEvermotion (Homepage) (Spotify)
    EelsRoyal Albert Hall  (Homepage) (Spotify)

    – 05.05.2015 um 20.10 Uhr im DLF:  Hate Radio. Der Massenmord, der sich 1994 in Ruanda ereignete, hatte einen „Soundtrack“, und der kam aus dem Radio.
    – 09.05.2015 um 20.05 Uhr im DLF: „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque
    – 12.05.2015 um 20.10 Uhr im DLF:  Worüber wir reden, wenn wir über Anne Frank reden – Das Hörspiel handelt von einem orthodoxen jüdischen Paar aus Jerusalem und einem säkularen jüdischen Paar, das in Kalifornien lebt. (Auf der Website des DLF steht hier irrtümlich 11.05.2015, also aufpassen, dass man es nicht verpasst)

    – Soundcloud mit spontaner Re:publica-Liveberichterstattung vom 5.-7. Mai: https://soundcloud.com/diestroemung