Schlagwort: The Decemberists

  • Feuilletöne – Sendung 252 – Hans-Peter Kraus, The Decemberists, Walking Dead und Porto Armilar – Ruby Port

    Wir haben uns mal wieder eine Kurzgeschichte vorgenommen, und zwar die von Hans Peter Kraus namens ‚Nasses Sofa gesucht‘. Außerdem hörten wir das Album ‚I’ll be your Girl‘ von The Decemberists, sahen die Pilotfolge der Serie ‚Walking Dead‘ und verkosteten den Porto Armilar, ein Ruby Port.

    Gelesen

    Hans-Peter Kraus – Nasses Sofa gesucht (Text)

    Über den Autor konnten wir leider nur in Erfahrung bringen, dass er in Essen lebt, mehr weiß man nicht. Es handelt sich um ein Blog wo diese und anderen Kurzgeschichten von Hans-Peter Kraus zu finden sind. Man findet auf diesem Blog außer Kurzgeschichten auch Gedichte, Haikus, Fußballgeschichten und ein Schachbuch.

    Obwohl der Text ‚Nasses Sofa gesucht‘ heißt, geht es in dieser Kurzgeschichte eigentlich um ‚Schöttelchen Dreier‘. Diese Worte stammen aus den Kinderspielen der jüngeren Schwestern des Autors. Nach mehr als 20 Jahren fielen ihm diese Worte wieder ein und dann gab’s kein Halten mehr, er schrieb diese Geschichte. Aber was ist denn nun ‚Schöttelchen Dreier‘. Tja. Man könnte es mit einem Zustand umschreiben, was den Erzähler dieser Geschichte immer wieder einholt. Vielleicht. Vielleicht haben unsere ZuhörerInnen aber auch eine ganz andere Interpretation. Dieser Text lädt zum interpretieren ein. 

    Gehört

    The DecemberistsI’ll be your Girl

    The Decemberists ist eine Indie-Folk-Band aus Portland. Der Name Decemberists bezieht sich auf die Dekabristen – adlige Revolutionäre, vor allem Offiziere der russischen Armee, die am 26. Dezember 1825 in Sankt Petersburg den Eid auf den neuen Zaren Nikolaus I. verweigerten. Damit bekundeten sie ihren Protest gegen das autokratische Zarenregime, gegen Leibeigenschaft, Polizeiwillkür und Zensur – und die Stimmung, die im Dezember herrscht. Die Band gründeten sich im Jahr 2000. Ihre erste EP ‚5 Songs‘ veröffentlichten sie 2001. Der Stil der Band reicht von Pop, über Instrumentale Musik bis hin zu Rock. Es werden häufig Instrumente wie Akkordeon, Hammond-Orgel, Wurlitzer Electric Piano oder Kontrabass gespielt. Die Texte erzählen eher eine Geschichte, als dass sie einen Einblick in die Gefühlswelt der Band geben. Es werden zum Beispiel historische Ereignisse der Weltgeschichte nacherzählt. Zudem sind die Geschichten der Songs zum Teil skurril, episch oder dunkel.  

    ‚I’ll be your Girl‘ ist das achte Studioalbum der Band. Die Texte des Albums wurden zum Teil von den US-Präsidentschaftswahlen 2016 und ihren unmittelbaren Folgen beeinflusst. Sänger und Gitarrist Colin Meloy sagte: „Dieses Album stellt die Absurdität unseres gegenwärtigen Dilemmas dar. Ich denke, es ist meine Reaktion unmittelbar nach den Wahlen 2016, wo es sofort diesen Beginn der Verzweiflung gab, echte Verzweiflung, echte Niedergeschlagenheit. Es geht in diesem Album darum, die Balance zwischen Wut und Humor zu finden – die Absurdität darin zu entdecken, aber eben nicht fröhlich zu sein.“

    Gesehen

    Walking Dead

    The Walking Dead ist eine US-amerikanische Fernsehserie von Frank Darabont. Die Handlung basiert auf der gleichnamigen Comicserie von Robert Kirkman und Tony Moore. Die Serie startete im Jahr 2010 mit einer etwa 67-minütigen Pilotfolge. 2016 wurde bereits die achte Staffel der Serie in Auftrag gegeben, 2017 wurde die Serie gar um eine neunte Staffel verlängert, die voraussichtlich im Herbst 2018 ausgestrahlt wird. Die Serie spielt hauptsächlich in der Metropolregion von Atlanta in den USA und erzählt die Geschichte einer kleinen Gruppe Überlebender nach einer weltweiten Zombie-Apokalypse. Die Gruppe ist auf der Suche nach einer dauerhaft sicheren Unterkunft. Dabei stellen die Untoten – gruppenintern als Biters und Walkers bezeichnet – eine ständige Bedrohung dar. Infolge diverser Todesfälle, Ab- und Neuzugänge verändern sich die Größe und die Konstellation der Gruppe kontinuierlich.

    Verkostet 

    Porto Armilar – Ruby Port (19%)

    Port ist ein Likörwein und der Porto Armilar hat 19%. Die Hersteller sind C. da Silva (Vinhos) SA aus Vila Nova de Gaia in Portugal. C. da Silva wurde im Jahre 1862 gegründet. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat sich das Unternehmen hauptsächlich als Exportunternehmen entwickelt. Zunächst in Brasilien und den USA, später dann auch in anderen Märkten wie Europa oder Asien. Dieser Ruby Port besteht aus den Rebsorten Touriga Nacional, Touriga Francesa, Tinta Amarela, Tinta Barroca, Tinta Roriz und ist ein Cuvée aus eben diesen Traubensorten. 

  • 103-Lou Salomé, The Decemberists und Jophi Ries

    Neuigkeiten

    Teuerstes Kunstwerk der Welt ist jetzt ein Bild von Paul Gauguin

    Gelesen
    Lou Andreas-Salomé oder „Die Analogie des Liebens mit dem Geistesschaffen“, Essay von Christa Bürger

    Christa Bürger erzählt uns, ganz in der Art einer Literaturprofessorin, die sie ist, vom Leben der Lou Salomé, die wir letzte Woche in “Und Nietzsche weinte” kennenlernen durften. Lou Salomé war eine für ihre Zeit außergewöhnlich ungewöhnliche Frau, die zeitlebens versuchte, der Ehe zu entfliehen und die Freiheit zu finden. Und auch wenn die Ehe sie fand und sie erst viel später die Liebe – nicht zu ihrem Mann, aber zum jungen Rainer Maria Rilke -, so hinterlässt sie ein Werk, dass ihr Leben und ihr Streben nach Wissen und Wahrheit abbildet. Ihre “Analogie des Liebens mit dem Geistesschaffen” beschreibt Bürger als “wahr sein und werden”, als Freiwerden durch Selbstfindung, als Nietzsches “werden, wer man ist”.

    Gehört

    The DecemberistsWhat a terrible World, What a beautiful World (Homepage) (Spotify)

    Über eineinhalb Jahre hat es gedauert bis das Album aufgenommen und fertig gestellt wurde. Sie haben sich für die einzelnen Songs sehr viel mehr Zeit genommen, als bei vorherigen Aufnahmen. Es dürfte u.a. daran liegen, dass die Texte, und somit natürlich auch die Songs, sehr viel persönlicher sind als das was The Decemberists vorher machten. Man findet Texte auf diesem Album, in denen es um die Familie geht, um die Karriere und um das Älterwerden. Im Grunde also das Gegenteil von dem was wir vor kurzem bei Dan Mangan hatten, der mit dem neuen Album viel weniger persönlich war als zuvor. Musikalisch ist es eine Mischung aus Folk und Pop. Bittersüß ist eine passende Beschreibung für das was da passiert. Hübsche Popmusik mit Folkeinschlag und dazu diese persönlichen, zum Teil sehr traurigen Texte. Musikalisch tut dieses Album sehr viel weniger weh als lyrisch. Wenn man beides zusammenfügt, entsteht ein sehr schönes Album zum Zuhören.

    Gesehen

    Immer – Kurzfilm mit Walter Giller und Nadja Tiller. Regie Jophi Ries

    Ein Kurzfilm über ein Ehepaar, was schon sehr lange verheiratet ist. Alles ist seit Jahren eingespielt. Man geht essen, und anschließend wird getanzt. Doch an diesem Tag scheint alles anders. Der Mann stellt fest, dass er offensichtlich mehr Zeit für sich braucht, nur um dann festzustellen, dass er gar nichts braucht, außer das was er hat. Ein Film über das Angekommensein. Über das Sich-Bewusstwerden, dass man alles hat was man mag, aber es offensichtlich vergessen hat, was zu Unsicherheit führt. Was aber am Ende zu mehr Sicherheit denn je führt.

    Empfehlungen

    Götz Alsmann – Am Broadway (Homepage) (Spotify)

    The CharlatansModern Nature (Homepage) (Spotify)

     

    Anschließend: Unsere Antworten zum Liebster Award. Nominiert wurden wir von den Kulturpessimisten.