Kategorie: Podcast

  • Sigrid Nunez, The Slow Readers Club, Louis de Funès und Kavalan Podium

    Wir erfreuen euch zum 340. Mal mit kulturellen Dingen. Diesmal lasen wir ‚Der Freund‘ von Sigrid Nunez, hörten ‚The Joy Of The Return‘ von The Slow Readers Club, sahen eine Dokumentation von ARTE über Louis de Funès und verkosteten den Kavalan Podium.

    Gelesen

    Sigrid Nunez – Der Freund (Aufbau Verlag)

    Sigrid Nunez wurde in der Stadt New York geboren und ist auch dort aufgewachsen. Sie arbeitete eine Zeit lang als Redaktionsassistentin bei The New York Review of Books. Außerdem arbeitete sie u.a. für die New York Times und das Wall Street Journal. Sie wurde mehrfach ausgezeichnet, unterrichtete an renommierten Universitäten und war zudem Gastautorin oder Writer in Residence verschiedener Universitäten in den USA. Für den Roman ‚Der Freund‘ erhielt sie 2018 den National Book Award. Und mit eben diesem Roman ist Sigrid Nunez über Nacht in den USA berühmt geworden und seitdem eine feste Größe in der US-Amerikanischen Gegenwartsliteratur. Übersetzt wurde der Roman von Anette Grube aus Berlin.

    Wir haben es in diesem Roman mit einer Ich-Erzählerin zu tun, die in New York lebt und Schriftstellerin ist. Diese Frau trauert um einen jüngst verstorbenen besten Freund, der Selbstmord beging. Ebenso trauert ein Hund um sein Herrchen. Die Frau bekommt den Hund vermacht. Er heißt Apollo und ist eine riesige Dogge, die achtzig Kilo wiegt. Ihr Apartment ist eigentlich viel zu klein für ihn, außerdem sind Hunde in ihrem Mietshaus nicht erlaubt.

    Gehört

    The Slow Readers Club – The Joy of the Return

    The Slow Readers Club ist eine Band aus Manchester, die es seit 2009 gibt.

    Es gab in dieser Band eine Reihe von Umbesetzungen, bevor die aktuelle vierköpfige Besetzung, bestehend aus Aaron Starkie – Gesang, Kurtis Starkie – Gitarre, James Ryan – Bass und David Whitworth – Schlagzeug, entstand. The Slow Readers Club überzeugte wie so viele Bands zunächst einmal live, was dazu führte, dass in Manchester durch Kombination aus Mundpropaganda und durch den Support für Bands wie Catfish und The Bottlemen die Popularität der Band stetig wuchs.

    ‚The Joy Of The Return‘ ist das vierte Studioalbum der vierköpfigen Band aus Manchaster. Die Songs entstanden während einer im Jahr 2019 stattfindenden ausgiebigen Tour. Der Sound auf diesem Album ist ein vertrauter Sound, der häufig mit den Editors, Interpol und einer längeren Liste weiterer erfolgreicher Indie-Rock-Bands verglichen werden könnte – aber The Slow Readers Club haben durchaus ihren eigenen musikalischen Weg in diesem Genre gefunden.

    Gesehen

    Louis de Funès – Dokumentation (ARTE)

    Louis Germain David de Funès de Galarza war Schauspieler und Komiker. Laut mehrer Umfragen ist er Frankreichs beliebtester Schauspieler – er hat über 130 Rollen im Film und über 100 auf der Bühne gespielt. Er war bekannt dafür, seine Rollen sehr intensiv zu spielen. Er ist außerdem für ein breites Spektrum an Mimik bekannt. Der größte Teil seiner bekanntesten Filme sind mit dem Regisseur Jean Girault entstanden.

    Er ist in vielen Ländern wie Israel, den meisten Ländern der EU, der Türkei oder dem Iran sehr bekannt. Im englischsprachigen Raum hingegen kennt man ihn kaum. 

    Wir haben uns den französischen Dokumentarfilm über ihn von Grégory Monro und Catherine Benazeth aus dem Jahr 2013, der unlängst von ARTE ausgestrahlt wurde und nunmehr auf dem YouTube-Kanal des Senders zu sehen ist. angeschaut.

    Die Schauspieler und Kenner des Komikers und seines Werkes machen sich auf die Suche nach den Erfolgsrezepten dieses produktiven Künstlers und populärsten Filmkomikers Frankreichs und enthüllen bisher unbekannte Facetten seines Lebens und Schaffens.

    Verkostet

    Kavalan Podium

    Die Kavalan Distillery ist eine taiwanesische Whiskybrennerei. Sie ist im Besitz der King Car Group und befindet sich in der Gemeinde Yuanshan im Kreis Yilan in Taiwan.

    Die Brennerei ist nach den indigenen Kavalanern benannt, die ursprünglich in der Kabalan-Ebene des heutigen Yilan County lebten. Die Brennerei wurde im Dezember 2005 fertiggestellt, produzierte ihr erstes Destillat im März 2006. Das subtropische Klima in Taiwan sorgt für eine wesentlich schnellere Reifung des Whiskys als das in Schottland der Fall ist. Durch das extreme Klima ist eine permanente Kontrolle der Fässer erforderlich. Da der Angel’s Share bei 15-18 % pro Jahr liegt, der Malt also viel mehr Alkohol im Jahr verliert als Flüssigkeit, sind lange Lagerzeiten so gut wie unmöglich. Die Brennerei erhielt in der Zeit ihres kurzen Bestehens bereits etliche Auszeichnungen und ist hoch angesehen.

    Es gibt drei Produktlinien der Brennerei, Kavalan, Solist und Premium. Unser heutiger Kandidat gehört zur erst genannten. Der Kavalan Podium wurde seinerzeit zum vierjährigen Jubiläum der Brennerei kreiert und ist nun Teil der Core-Range. Er wird mit 46% abgefüllt und ist weder gefärbt noch kühlgefiltert. Der Malt und durfte in einer Kombination aus frischen – also Virgin Oak – und amerikanischen Eichen-Refill-Fässern anderer Kavalanabfüllungen reifen.

  • Der Bass in den 80ern und Togouchi Premium

    Das zweite Mal Feuillekolleg und es geht um den Bass, dieses drollige Instrument mit meist vier Saiten, das viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Außerdem verkosteten wir den Togouchi Premium.

    Der Bass

    Der Kontrabass oder einfach nur Bass ist das größte und tiefste Streichinstrument in einem klassischen Orchester.

    Der Bass wird im Orchester, in Solo oder auch Kammermusik gespielt. Er wird aber auch in einer Reihe anderer Genres verwendet, wie z.B. in Jazz, Blues, Rock’n’Roll der 50er Jahre, Rockabilly, Psychobilly, traditioneller Country-Musik, Bluegrass, Tango und vielen Arten von Volksmusik.

    Der Bass ist ein transponierendes Instrument, d.h. er wird normalerweise eine Oktave höher notiert als er gestimmt ist, weil es ansonsten mit dem Notenlesen ein bisschen schwierig wird, weil schlicht zu viele Hilfslinien gebaucht werden würden. Der Kontrabass ist das einzige moderne Streichinstrument, das in Quarten und nicht in Quinten gestimmt ist, die Saiten werden normalerweise auf E, A, D und G gestimmt.

    Die genaue Abstammung des Instruments ist immer noch umstritten. Die Wissenschaftler sind sich uneinig, ob der Bass aus der Gamben- oder der Geigenfamilie stammt.

    Der Kontrabass wird mit einem Bogen oder durch Zupfen der Saiten gespielt. In Jazz, Blues, Reggae und neueren Genres wird der Bass häufig mithilfe eines Mikrofons verstärkt.

    Geschichte des Basses

    Der Kontrabass wird allgemein als moderner Nachkomme einer Instrumentenfamilie angesehen, die im 15. Jahrhundert aus Europa stammte und als Bassvioline bezeichnet wurde. Vor dem 20. Jahrhundert hatten viele Kontrabässe nur drei Saiten, im Gegensatz zu den fünf bis sechs Saiten, die für Instrumente der Gamben typisch sind, oder den vier Saiten der Geigenfamilie. Die Proportionen des Kontrabasses unterscheiden sich ein wenig von denen der Violine und des Cellos. Zum Beispiel ist das Instrument im Verhältnis zu seiner Größe tiefer als Violine oder Cello. Kontrabässe sehen also eher wie Instrumente aus der Familie der Gamben aus.

    In dem Buch ‚A New History of the Double Bass‘ behauptet Paul Brun, dass der Kontrabass seinen Ursprung in der Geigenfamilie hat. Er gibt an, dass das Äußere des Kontrabasses zwar der Viola da Gamba ähnelt, die innere Konstruktion des Kontrabasses jedoch nahezu identisch mit Instrumenten der Geigenfamilie ist und sich stark von der inneren Struktur der Gamben unterscheidet.

    Der Kontrabassprofessor Larry Hurst argumentiert hingegen, dass der moderne Kontrabass weder das eine noch das andere ist. Er sagt, dass höchstwahrscheinlich die erste mehr oder weniger allgemein gültige Form die einer Violone war, des größten Mitglieds der Violenfamilie. Einige der frühesten erhaltenen Bässe sind tatsächlich Violonen einschließlich der typischen C-förmigen Schalllöcher. Einige existierende Instrumente, wie die von Gasparo da Salò, wurden tatsächlich aus sechssaitigen Kontrabass-Violoni aus dem 16. Jahrhundert umgebaut.

    Ergo: Nichts genaues weiß man nicht.

    Der E-Bass

    Hier ist die Situation viel einfacher als beim akustischen Vorbild. Der E-Bass ist zunächst schlicht ein Saiteninstrument, das in Aussehen und Aufbau einer elektrischen oder akustischen Gitarre ähnelt, mit dem Unterschied, dass dieser einen längeren Hals aufgrund der längeren Mensur hat. Außerdem hat er typischerweise vier Saiten. Es gibt aber auch Bässe mit fünf, sechs oder in Ausnahmefällen sogar noch mehr Saiten. Seit Mitte der 50er Jahre hat der E-Bass den Kontrabass in der Popmusik weitgehend abgelöst.

    Der viersaitige E-Bass ist normalerweise genauso gestimmt wie sein akustisches Vorbild, der Kontrabass. Die Stimmung des Instruments ist eine Oktave tiefer als die vier tiefsten Saiten einer sechssaitigen Gitarre, also E, A, D und G. Bei den mittlerweile sehr verbreiteten fünfseitigen Bässen kommt das tiefe H als Saite unter dem tiefen E hinzu. Das Instrument wird wie die E-Gitarre auch hauptsächlich mit den Fingern, dem Daumen oder mit einem Plektrum gespielt. Da der E-Bass genau wie die E-Gitarre über keinen Resonanzraum verfügt, muss der Ton mithilfe von Tonabnehmern und einem Verstärker mit Lautsprecher erzeugt werden. Das führt dazu, dass Bass und Gitarre laut genug sind, um mit den anderen Instrumenten im Bandkontext mithalten zu können.

    Geschichte des E-Basses

    In den 50er Jahren entwickelten Leo Fender und George Fullerton die ersten massenproduzierten E-Bässe. Die Firma Fender begann im Oktober 1951 mit der Produktion des Precision Bass – auch P-Bass genannt. Dieser war ein einfaches, zurechtgeschnittenes Stück Holz mit einem Single-Coil-Tonabnehmer, es gibt also auch hier wieder Ähnlichkeiten zur E-Gitarre. Es war die Telecaster – sie hieß ursprünglich Broadcaster, aber da es ein Schlagzeug gleichen Namens der Firma Grestsch gab, musste die Gitarre umbenannt werden -, die genau auf diesem Prinzip fußte. Irgendwann kamen sowohl beim E-Bass, als auch bei der E-Gitarre die Korpuskonturen dazu, die dazu führten, dass das Spielen der Instrumente komfortabler wurde. 1957 ähnelte der P-Bass deswegen auch eher einer Stratocaster, bei der die Korpuskanten aus Komfortgründen abgerundet waren und mit Aussparungen für Arm und Rumpf versehen wurden. Außerdem wurde der Tonabnehmer in ein Split-Coil-Design geändert. Und genau so wird er bis heute gebaut.

    Dieser massenproduzierte Bass war ein revolutionäres Instrument für alle Musiker. Im Vergleich zu dem großen, schweren Kontrabass, der bis in die 40er Jahre der Bass der populären Musik war, konnte der E-Bass leicht zu Shows oder Studioaufnahmen transportiert werden. Und da der E-Bass nunmal über keinen Resonanzraum verfügt, war er auch weniger anfällig für unerwünschte Audiofeedbacks als der akustische Bass. Hinzu kam, dass das Hinzufügen von Bünden den Bassist:innen ermöglichte, präziser zu spielen als das auf Instrumenten ohne Bünde möglich war. Das war für Bässe vielleicht sogar noch revolutionärer als die elektrische Verstärkung.

    1953 war Monk Montgomery der erste Bassist, der mit dem P-Bass in Lionel Hamptons Bigband tourte. Montgomery war vielleicht auch der erste, der 1953 mit dem Art Farmer Septet mit eben diesem P-Bass ein Album aufnahm.

    Ebenfalls 1953 stellte Gibson den ersten E-Bass vor, der sowohl aufrecht als auch horizontal gespielt werden konnte. 1959 folgte dann der EB-0, der aussah wie ein konventioneller E-Bass. Der EB-0 sah einer Gibson SG nicht nur sehr ähnlich, der Korpus war schlicht identisch, also quasi ein Angus-Young-Bass. Während bei Fender-Bässen die Tonabnehmer recht zentral zwischen Hals und Brücke montiert waren, enthielten viele der frühen Bässe von Gibson einen Humbucker, der direkt am Hals montiert war, der sogenanne ‚Mudbucker‘ war geboren. Außerdem war die Mensur bei den Gibson Bässen kürzer als bei den Fender-Bässen.

    Eine Reihe anderer Unternehmen begann in den 50er Jahren ebenfalls mit der Herstellung von E-Bässen. 1956 erschien auf der ‚Musikmesse Frankfurt‘ der unverwechselbare Höfner 500/1, der von Walter Höfner, der eigentlich Geigenbauer war und den Bass deswegen auch mit Geigenbautechniken herstellte. Und deswegen sieht er auch so aus wie er aussieht, nämlich wie eine zu groß geratene Geige, die man horizontal spielen kann. Dieses Design wurde schließlich im Volksmund bekannt als der ‚Beatles Bass‘, weil Paul McCartney diesen spielte und auch immer noch bisweilen spielt. 1957 stellte Rickenbacker das Modell 4000 vor, den ersten Bass mit einem durchgehenden Hals, bei dem der Hals somit auch Teil des Korpusses ist. Viele andere Hersteller folgten, und stellten nun ebenfalls E-Bässe her.

    1960 stellte Fender den Jazz Bass vor, den ‚J-Bass‘. Dieser hat zwei Single-Coil-Tonabnehmer, einen in der Nähe der Brücke und einen zwischen Brücke und Hals, also da wo auch der Tonabnehmer des P-Bass sitzt. Die frühesten Jazzbässe hatten für jeden Tonabnehmer eine Lautstärke- und eine Klangregelung. Dieses wurde aber sehr bald durch die bekannte Konfiguration eines Lautstärkereglers für jeden Tonabnehmer und eines Klangreglers für beide Tonabnehmer ersetzt. Und so wird er bis heute gebaut.

    Der Hals des J-Basses ist am Sattel schmaler als der des P-Basses, was ein leichteres Spiel in den unteren Lagen zur Folge hatte. Ein weiterer Unterschied ist, dass der J-Bass etwas größer ist und ein Off-Set-Design hat.

    Dann gab und gibt es noch den Fender VI, das ist eine sechssaitige Baritongitarre, die eine Oktave tiefer gestimmt wird als die Standard-Gitarrenstimmung. Robert Smith von The Cure sollte dieses Instrument bekannt machen. Es wurde 1961 veröffentlicht.

    Gibson stellte ebenfalls 1961 den EB-3 Bass vor, der u.a. von Jack Bruce von Cream verwendet wurde. Der EB-3 hat zusätzlich zu dem schon erwähtem ‚Mudbucker‘ einen kleinen sogenannten ‚Mini-Humbucker‘ direkt neben der Brücke. Er hat die schon erwähnte kürzere Mensur und heißt heute schlicht SG-Bass und wird bis heute genau so gebaut wie beschrieben. 

    1971 wurde die Firma Alembic gegründet. Das war die erste Firma, die sogenannte ‚Boutique‘- oder auch ‚High-End‘-E-Bässe herstellte. Diese teuren, nach Vorgaben der Menschen, die sie spielen wollten hergestellten Instrumente, wiesen neuartige Designs auf, hatten hochwertige, handgefertigte Holzkorpusse und innovative Konstruktionen. Beispielweise durchgehende Hälse bestehend aus verschiedenen Schichten verschiedener Hölzer oder auch Graphithälse. Alembic war auch Vorreiter bei der Verwendung von aktiver Elektronik. 1973 tat es ihnen die britische Firma Wal gleich. 1974 führte dann Music Man – übrigens gegründet von Tom Walker, Forrest White und einem gewissen Herrn Leo Fender, ja genau der – den StingRay ein, den ersten Bass in Massenproduktion mit aktiver Elektronik.

    Mitte der 70er Jahre begannen einige Hersteller dann auch fünfsaitige Bässe mit einer ‚H‘-Saite herzustellen. 1975 beauftragte Anthony Jackson den Gitarrenbauer Carl Thompson mit dem Bau eines sechssaitigen Basses, der die Saiten H, E, A, D, G, C hat. 

    Ned Steinberger führte 1979 einen Bass ohne Kopfplatte ein und setzte seine Innovationen in den 80er Jahren fort, indem er Graphit und andere neue Materialien verwendete und 1984 das ‚TransTrem-Tremolo‘ einführte. In den späten 80er Jahren trug die ‚MTV-Unplugged‘ dazu bei, akustische Bässe mit Resonanzraum bekannt zu machen, die mit Piezo-Tonabnehmern verstärkt wurden, die in die Brücke des Instruments verbaut sind.

    Und heute gibt es alles. Für alle Bassist:innen den richtigen Bass. 

    Der Bass und die verschiedenen Arten, ihn zu spielen
    Zupfen

    Zupfen ist die häufigste Bass-Technik. Dabei werden die Saiten mit dem Daumen oder den Fingern gezupft. Der resultierende Ton kann sich je nach verwendeter Verstärkung dem Klang eines Kontrabasses annähern. Der einflussreiche Motown-Bassist James Jamerson spielte nur mit seinem Zeigefinger – genannt ‚The Hook‘; Die meisten Bassist:innen zupfen jedoch meist mit Zeige- und Mittelfinger.

    Mit Plektrum

    Ein Plektrum erzeugt einen lauteren Anschlag. Das Spiel auf einem Bass mit einem Plektrum wird hauptsächlich mit Rock und Punkrock assoziiert. Die Saiten werden mit Auf- und Abwärtsbewegungen oder mit einem von beiden gespielt. Das Plektrum wird normalerweise mit Zeigefinger und Daumen gehalten.

    Es gibt viele verschiedene Plektren für E-Gitarren und E-Bässe. Es gibt versiedene Größen und Stärken. Es werden unfassbar verschiedene Materialien, wie z.B allmöglicher Kunststoff, Nylon, Gummi, Filz, Holz, Stein und noch viel mehr verwendet. Und alle erzeugen unterschiedliche Töne.

    Palm-Muting

    Palm-Muting ist eine weit verbreitete Art den Bass zu spielen. Der Handballen der Hand, die das Plektrum hält, ruht beim Spiel auf der Brücke und hält damit die Saiten davon ab frei zu schwingen, wodurch das Sustain verkürzt wird. Je stärker man die Handfläche niederdrückt oder je mehr Saitenbereich von der Handfläche berührt wird, desto geringer ist das Sustain der Saite. Das Sustain der ausgewählten Note kann für jede Note oder Phrase variiert werden. Das kürzere Sustain einer gedämpften Note auf einem E-Bass kann verwendet werden, um dem Klangcharakter eines Kontrabasses näherzukommen. Das Ganze geht auch ohne Plektrum, nämlich mit dem Daumen.

    Strumming

    Strumming ist eigentlich eine Technik aus der Gitarrenwelt, die normalerweise zum Spielen von Akkorden verwendet wird. Akkorde werden naturgemäß von Bassist:innen nicht so oft verwendet. In einigen Stilen spielen Bassist:innen jedoch möglicherweise zwei Saiten gleichzeitig, z. B. Oktaven mit offenen Saiten oder auch Powerchords. In der lateinamerikanischen Musik werden Zweiklänge mit Quinten verwendet. Da Bässe heute des Öfteren mehr als vier Saiten haben, nehmen Akkorde für Bassist:innen einen immer größeren Raum ein. Zumal das Instrument mittlerweile auch immer öfter als Soloinstrument fungiert. 

    Slap and Pop

    Slap-and-Pop ist eine Art des Spielens, die ursprünglich am häufigsten mit Funk in Verbindung gebracht wurde. Man erziehlt Töne und perkussive Klänge, die durch das Schlagen auf eine Saite mithilfe des Daumens und das Reißen einer Saite mithilfe eines der Finger enstehen. Bassisten erweitern das Ganze häufig durch gedämpfte ‚Ghost Notes‘ zwischen den Slaps und Pops, um so einen schnellen percussiven Effekt zu erzielen. Nachdem eine Note angeschlagen oder angerissen wurde, kann die Greifhand zusätzliche Noten z. B. mit ‚Hammer-Ons‘ erzeugen.

    Chucking

    Bernard Edwards – Bassist von Chic – benutzte manchmal eine Technik, die er ‚Chucking‘ nannte, um die Basssaiten mit dem Zeigefinger seiner rechten Hand zu zupfen.

    Beim Spielen stützt der Daumen den Zeigefinger, so das quasi ein natürliches Plektrum entsteht. Das ermöglicht schnelle rhythmische Sequenzen von Noten, die auf verschiedenen Saiten gespielt werden, insbesondere Noten, die eine Oktave voneinander entfernt sind. Außerdem ist der Anschlag weicher als der des Plektrums und erzeugt ein Geräusch, das dem Zupfen mit den Fingern näher kommt. ‚Chucking‘ ermöglicht so einen schnellen Wechsel zwischen Zupf- und eben dieser Fingertechnik, ohne dass ein Plektrum aufgenommen oder wieder abgelegt werden muss.

    Der Bass in den 80ern

    Der Bass nahm in den 80ern eine wesentlich dominantere Rolle ein als vorher und wahrscheinlich auch nachher. Er rückte in den Vordergrund, stach aus dem Mix heraus.

    Das lag zum einen daran, dass die Bassist:innen technisch immer besser wurden und zum anderen daran, dass die damit zusammenhängenden Techniken sich sehr dafür eigneten, in den Vordergrund gestellt zu werden. Sei es ‚Slap and Pop‘ á la Mark King oder das Fretless-Spiel eines Jacko Pastorious, was u.a. von Pino Palladino in den 80ern adaptiert wurde und so extrem populär wurde.

    Fast jeder dritte Song in den 80ern hatte plötzlich diesen von Chorus durchtränkten Sound, der u.a. deswegen so klang wie er klang, weil auf einem bundlosen Bass gespielt wurde.

    Auf der anderen Seite begannen Bassist:innen, die hohen Lagen für sich zu entdecken, wie z. B. Peter Hook von Joy Division oder Simon Gallup von The Cure.

    Und dann waren da noch Menschen wie Bernard Edwards, der alles beeinflusste, was nach ihm kam, ähnlich wie vor ihm James Jamerson.

    Und auch die Bassist:innen der New Romantics wie z. B. die von Kajagoogoo oder Duran Duran waren über alle Zweifel erhaben und haben den Gitarrist:innen manchmal ganz schön die Show gestohlen, man denke nur an Mark King von Level 42.

    Berühmte Bassist:innen

    Oscar Pettiford, Ron Carter, Charles Mingues, Charlie Haden, Dave Holland, Stanley Carke, Marcus Miller, Victor Wooten, John Patitucci, Richard Bona, Jaco Pastorious, Mark King, Tal Wilkenfeld, Peter Hook, Jenny Lee Lindberg, Tina Weymouth, Bernard Edwards, James Jamerson, Duck Dunn, Pino Palladino, Lee Sklar, Tony Levin, Paul McCartney, Jack Bruce, Andy Fraser, Simon Gallup, Geddy Lee, Chris Squire, Mike Rutherford, Tim Commerford, Les Claypool, Billy Sheehan, John Entwistle, John Paul Jones, Flea, Steve Harris, Suzi Quatro, Meshell Ndegeocello, Esperanza Spalding, Carol Kaye, Roger Waters, John Deacon………

    Verkostet

    Togouchi Premium

    Chugoku Jozo wurde 1918 gegründet. 1963 wurde mit der Herstellung von Sake begonnen, was bis heute auch die Spirituose ist, für die Chugoku Jozo hauptächlich bekannt ist. Die Whiskyherstellung wurde 1990 gestartet und spielt eine eher untergeordnete Rolle. Das Unternehmen verfügt auch gar nicht über eine Brennerei. Grain wird aus Kanada, Malt aus Schottland importiert. Danach folgt die Reifung und das Blending vor Ort. Die Fässer werden in einem nicht fertig gestellten, 361 m langen Eisenbahntunnel untergebracht. Hier ist eine konstante Umgebungstemperatur von ca. 14 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von ca. 80 % garantiert. Es kommen für die Lagerung meist Brandy- und Sherryfässer zum Einsatz.

    Beim Togouchi Premium handelt es sich um einen 8-jährigen Blend, der anschließend für 5 Jahre in spanischen Sherryfässern reift. Der Togouchi Premium wird mit 40% abgefüllt und ist nicht gefärbt und nicht kühlgefiltert. 

  • Cornelia Travnicek, Agnes Obel, Marc Maron und Ardbeg 5 Wee Beastie

    Mal wieder eine reguläre Episode. Diesmal lasen wir ‚Feenstaub‘ von Cornelia Travnicek, hörten ‚Myopia‘ von Agnes Obel, sahen ‚End Times Fun‘ von Marc Maron und verkosteten den Wee Beastie, den neuen 5-jährigen Ardbeg, der ab jetzt zur Core-Range der Brennerei gehört.

    Gelesen

    Cornelia Travnicek – Feenstaub (Picus Verlag)

    Cornelia Travnicek ist österreichische Schriftstellerin. Bereits während ihrer Schulzeit nahm Cornelia Travnicek an verschiedenen Literaturwettbewerben teil, und trat durch Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien in Erscheinung. Sie studierte an der Universität Wien Sinologie und Informatik. Im Januar 2008 erschien ihr Debüt ‚Aurora Borealis‘. Sie für ihre Arbeit mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb des Jahres 2012 gewann sie den Publikumspreis. Ihr Roman ‚Chucks‘ wurde 2015 verfilmt.

    In diesem Buch geht es um die Taschendiebe Petru, Cheta und Magare. Sie bilden eine Schicksalsgemeinschaft, denn sie sind zum ewigen Kindsein gezwungen. Täglich müssen sie dafür sorgen, dass die Schatzkiste des Krakadzil voller wird. Und so nehmen sie denen etwas weg, die es offensichtlich am ehesten verschmerzen können. Auszuhalten ist das für die drei nur mit einer täglichen Ration Feenstaub. Alles wird anders, als Petru Marja kennenlernt. Warum? Sagen wir nicht. Als den dreien dann auch noch ein Neuling zur Ausbildung übergeben wird, dreht sich ihr Leben noch einmal in eine neue Richtung.

    Gehört

    Agnes Obel – Myopia

    Agnes Obel ist eine dänische Sängerin, Songwriterin und Musikerin. Bei den Danish Music Awards 2011 gewann sie fünf Awards, darunter den für das beste Album und den für die beste Nachwuchskünstlerin. Es folgten viele weitere Auszeichnungen. Ihr Song ‚Riverside‘ wurde in etlichen Serien verwendet sowie im Videospiel ‚Dark Souls III‘. 

    ‚Myopia‘ ist das vierte Album von Agnes Obel. Agnes Obel beschreibt das Album folgendermaßen: „Für mich ist Myopia ein Album über Vertrauen und Zweifel. Kannst Du Dir selbst vertrauen oder nicht? Kannst Du Deinen eigenen Urteilen vertrauen? Kannst Du darauf vertrauen, dass du das Richtige tust? Kannst Du Deinen Instinkten vertrauen und was Du fühlst? Oder täuschen Dich Deine Gefühle? „

    Stilistisch bleibt Agnes Obel sich treu. Fast ein bisschen stereotyipsch skandinavisch, könnte man sagen. Man wird in eine musikalische Welt hineingezogen, auf die man sich am besten allein einlässt, um nichts zu verpassen.

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    Marc Maron – End Times Fun

    Marc Maron ist ein US-amerikanischer Komiker, Podcaster, Schriftsteller und Schauspieler.

    Seit den 90ern war er ein häufiger Gast in der ‚Late Show with David Letterman‘ und trat mehr als vierzig Mal in ‚Late Night with Conan O’Brien‘ auf. Seit 2009 moderiert Maron zweimal wöchentlich den Podcast ‚WTF with Marc Maron‘, in dem er Comedians, Autor:innen, Musiker:innen und andere Prominente interviewt. Hervorzuheben sind die Episoden mit Louis C.K., mit dem Komiker Todd Glass und ein Interview mit dem ehemaligen Präsident der USA Barack Obama.

    Wir haben uns das aktuellste Programm ‚End Times Fun‘ auf Netflix angesehen, bei dem es u.a. um Evangelikale geht und um Männer, die vermeintlich Nerd-Kinder sind. Das Ganze gipfelt dann in einer fröhlich drolligen Endzeit-Fantasie.

    Verkostet

    Ardbeg 5 Wee Beastie

    Ardbeg liegt an der Südküste der Insel Islay. Die Brennerei gehört Louis Vuitton Moët Hennessy und produziert einen stark getorften Islay-Whisky. Mit ca. 50 ppm wird er abgefüllt. Die Brennerei verwendet Gerstenmalz, das aus der Mälzerei Port Ellen stammt. 

    Die Core-Range besteht aus dem Ardbeg TEN (verkostet in Episode 151 und 335), dem Uigeadail (verkostet in Episode 168 und 283), dem AnOa (verkostet in Episode 219) und dem Corryvreckan (verkostet in Episode 210) und neuerdings dem ‚Wee Beastie‘, dem Ardbeg 5. Diesmal steht also genau dieser auf dem Programm. Er wird mit 47.4% abgefüllt und ist nicht gefärbt oder kühlgefiltert.

  • Hannah Arendt, Lanterns on the Lake, Sex Education und Ardbeg TEN

    Wir sind mal wieder bei Hannah Arendt gelandet, diesmal allerdings bei ihrer Lyrik, wir lasen ‚Schwere Sanftmut‘ aus dem Gedichtband ‚Ich selbst, ich tanze auch‘. Außerdem hörten wir ‚Spook the Herd‘ von Lanterns on the Lake, sahen die Pilotfolge von ‚Sex Education‘ und verkosteten den Ardbeg TEN.

    Gelesen

    Hannah Arendt – Ich selbst, auch ich tanze – Schwere Sanftmut (Piper Verlag)

    Hannah Arendt wurde 1906 in Linden – heute ein Stadtteil von Hannover – geboren und starb 1975 in New York City. Sie heißt eigentlich Johanna Arendt und war eine jüdische deutsch-amerikanische Soziologin, Politologin, Philosophin, Historikerin, die sich publizistisch unter anderem auch mit politischer Theorie befasste. Mehr zu Hannah Arendt und ‘Vita Activa’ in Folge 226 dieser Sendung.

    Hannah Arendt verfasste neben ihren politischen und philosophischen Schriften jahrzehntelang auch Lyrik. Dieser Band versammelt sämtliche Gedichte von Hannah Arendt, die sie zwischen 1923 und 1961 schrieb, darunter zehn bislang völlig unbekannte Werke.

    Wir haben das Gedicht ‚Schwere Sanftmut‘ aus diesem Gedichtband gelesen.

    Gehört

    Lanterns on the Lake – Spook the Herd

    Lanterns on the Lake sind eine fünfköpfige Indie-Rock-Band aus Newcastle upon Tyne im Nordosten Großbritanniens. Die Band besteht aus Hazel Wilde, Paul Gregory, Oliver Ketteringham, Bob Allan und Angela Chan. 

    Es ist das dritte Album der Band und das ist auch das einzige, was man über dieses Album erfährt. Weder erfährt man, wer das Album produzierte noch, wo es aufgenommen wurde. Nicht schlimm, denn hier soll es ja um die Musik auf diesem Album gehen. Und über die sprechen wir in dieser Episode. Postrock mit Gesang könnte man das nennen, was sie auf diesem Album so treiben. Dazu noch eine Prise Daughter und ein bisschen Dreampop. 

    Gesehen

    Sex Education – Pilotfolge

    Sex Education ist eine britische Comedy-Drama-Fernsehserie von Laurie Nunn. Die Serie handelt von Otis Milburn. Der ist zwar Sohn der bekannten Sextherapeutin Jean Milburn, selbst aber eher scheu und unerfahren. Nachdem er dank seines aufgeschnappten Wissens einem Mitschüler bei einem intimen Problem helfen konnte, startet er mit der verarmt lebenden Mitschülerin Maeve einen inoffiziellen Sextherapiedienst in der Schule.

    ‚Sex Education‘ wurde 2019 auf Netflix zum ersten Mal gezeigt. Ncuti Gatwa, Emma Mackey, Connor Swindells und Kedar Williams-Stirling spielen die Hauptrollen. Es wurde ein voller Erfolg für den Streaming-Anbieter: Über 40 Millionen Zuschauer sahen die erste Staffel. Die zweite Staffel war ab Januar 2020 zu sehen, und die Serie wurde bereits offiziell um eine dritte Staffel verlängert.

    Verkostet

    Ardbeg TEN

    Ardbeg liegt an der Südküste der Insel Islay. Die Brennerei gehört Louis Vuitton Moët Hennessy und produziert einen stark getorften Islay-Whisky. Mit ca. 50 ppm wird er abgefüllt. Die Brennerei verwendet Gerstenmalz, das aus der Mälzerei Port Ellen stammt. 

    Die Core-Range besteht aus dem Ardbeg TEN (verkostet in Episode 151), dem Uigeadail (verkostet in Episode 168 und 283), dem AnOa (verkostet in Episode 219) und dem Corryvreckan (verkostet in Episode 210). Diesmal steht der TEN also zum zweiten mal auf dem Programm. Er wird mit 46% abgefüllt und ist nicht gefärbt oder kühlgefiltert.

  • Die Jahre 1978 und 1979 und Laphroaig Triple Wood

    Wir schreiben die Jahre 1978 und 1979 und Herr Martinsen trieb sein Unwesen in der Grundschule. Zur gleichen Zeit klöppelten umtriebige Musiker:innen die 80er, und das schon in dern 70ern! Von alledem ahnte Herr Martinsen zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Er sah zusammen mit seiner Großmutter die ZDF-Hitparade und erfreute sich an den Schlümpfen. Er hörte Roland Kaiser, Gitte und ähnliches. So richtig cool sollte Herr Martinsen Zeit seines Lebens nicht mehr werden, aber ein bisschen cooler als zu diesem Zeitpunkt dann doch. Zum Abschluss der Sendung verkosteten wir noch den Laphroaig Triple Wood.

    Herr Martinsen schimpfte in der Pre-Show u.a. über den Fußball. Ergebnis: Wenn es um Fußball geht, gehet hin und höret Drei 90, die haben wesentlich mehr Ahnung davon: https://drei90.de/

    Die 80er

    1978 – Das Jahr der drei Päpste

    • Papst Paul VI. stirbt nach 15-jährigem Pontifikat 81-jährig.
    • Johannes Paul I. stirbt nach nur 33 Tagen im Amt.
    • Der bisherige Erzbischof von Krakau, Karol Wojtyła, wird nach dem kurzen Pontifikat Johannes Pauls I. als Johannes Paul II. zum Papst gewählt.
    • Der Kranich ist Vogel des Jahres
    • In London wird das erste Baby aufgrund künstlicher Befruchtung geboren.
    • Hans Filbinger tritt als Ministerpräsident von Baden-Württemberg zurück: Als Marinerichter hatte er in unnötiger Schärfe Todesurteile verfolgt, sowie ein Urteil gegen Wehrkraftzersetzung erst nach der Kapitulation gefällt, was er seit April stückweise zu leugnen versucht bzw. „vergessen“ hat. Sein Nachfolger im Amt wird Lothar Späth.
    • Der Friedensvertrag zwischen Japan und der Volksrepublik China wird unterzeichnet und später im Jahr ratifiziert.
    • Johannes Rau wird Ministerpräsident in NRW
    • Bayern: Nachdem die Landtagswahlen vom 15. Oktober 1978 der CSU über 59 % der Stimmen gebracht hatten, wird Franz Josef Strauß als Nachfolger von Alfons Goppel zum Ministerpräsidenten gewählt.
    • In den USA strahlt der Fernsehsender CBS die erste Folge der Serie Dallas aus.
    • Der amerikanische Künstler Gilbert Baker entwirft die Regenbogenflagge. Sie soll ein Symbol für lesbischen und schwulen Stolz darstellen und gleichzeitig die Vielfalt dieser Lebensweise darstellen.
    • Mario Andretti wird Formel-1-Weltmeister.
    • Die deutsche Handballnationalmannschaft der Herren siegt im Finale der Weltmeisterschaft in Dänemark und erringt ihren zweiten WM-Titel nach 1938.
    • Der 1. FC Köln wird deutscher Fußballmeister.
    • Reinhold Messner und Peter Habeler besteigen als erste Menschen den Mount Everest ohne Sauerstoffgerät.
    • Im Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft bezwingt Gastgeber Argentinien nach Verlängerung die Elf der Niederlande mit 3:1.
    • starke Schneefälle in Norddeutschland weiten sich zur Schneekatastrophe aus.
    • Herr Martinsen wurde acht und war nunmehr in der zweiten Klasse der Grundschule
    Jahrescharts – Singles
    1. Vader Abraham – Das Lied der Schlümpfe
    2. Boney M. – Rivers of Babylon
    3. Wings – Mull of Kintyre
    4. John Travolta & Olivia Newton-John – You’re the One That I Want
    5. Bee Gees – Stayin’ Alive
    6. Amanda Lear – Follow Me
    7. Bee Gees – Night Fever
    8. Gerry Rafferty – Baker Street
    9. Wishful Thinking – Hiroshima
    10. Eruption feat. Precious Wilson – I Can’t Stand the Rain
    Jahrescharts – Alben
    1. Saturday Night Fever: The Original Movie Sound Track
    2. Pink Floyd – Wish You Were Here
    3. Manfred Mann’s Earth Band – Watch
    4. Genesis – … And Then There Were Three …
    5. ABBA – ABBA
    6. The Alan Parsons Project – Tales of Mystery and Imagination
    7. Boney M. – Nightflight to Venus
    8. The Alan Parsons Project – Pyramid
    9. Supertramp – Crime of the Century
    10. The Alan Parsons Project – I Robot

    1979 – das Internationales Jahr des Kindes

    • Die USA und die Volksrepublik China nehmen diplomatische Beziehungen auf.
    • Ajatollah Chomeini kehrt nach 15 Jahren im Exil wieder in den Iran zurück.
    • rund 500 Delegierte von verschiedenen Initiativen gründen zur Europawahl das Listenbündnis Die Grünen.
    • Der Rat der EWG verabschiedet die Vogelschutzrichtlinie. Vogelfallen aller Art werden darin verboten und die Einrichtung von Vogelschutzgebieten den Mitgliedsstaaten zur Pflicht gemacht.
    • Dänemark entlässt Grönland in die Selbstverwaltung.
    • Margaret Thatcher wird von Königin Elisabeth II. zur neuen britischen Premierministerin ernannt.
    • Die SPÖ mit Bundeskanzler Kreisky erhält 51,0 Prozent der Stimmen in Österreich
    • Karl Carstens (CDU) wird zum Bundespräsidenten gewählt.
    • Der Beitrittsvertrag mit Griechenland zur europäischen Gemeinschaft (EG) wird unterzeichnet.
    • erste allgemeine Wahlen zum Europäischen Parlament
    • Franz Josef Strauß wird Kanzlerkandidat der CDU/CSU für die Bundestagswahl 1980.
    • Der Deutsche Bundestag beschließt, bei Mord und Völkermord die Verjährung endgültig aufzuheben.
    • Der irakische Präsident Ahmad Hasan al-Bakr tritt zurück und Saddam Hussein wird sein Nachfolger.
    • Die Bremer Grüne Liste erhält als erste grüne Partei Mandate in einem Landesparlament und zieht mit vier Abgeordneten in die Bremische Bürgerschaft ein.
    • Erste Weltklimakonferenz in Genf
    • Das japanische Unternehmen Sony kommt mit dem weltweit ersten Walkman auf den Markt.
    • Zwei Familien gelingt mit einem selbstgebauten Heißluftballon eine spektakuläre Flucht aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland.
    • Das Europäische Währungssystem (EWS) tritt in Kraft.
    • Metaller streiken für 35-Stunden-Woche
    • Beginn der Erstausstrahlung der Puppenspielserie Hallo Spencer
    • Der österreichische Bundespräsident Rudolf Kirchschläger eröffnet das Islamische Zentrum Wien, das die erste Moschee in Österreich beherbergt.
    • Borussia Mönchengladbach wird zum 2. Male nach 1975 UEFA-Cup Sieger
    • Der Hamburger SV wird deutscher Fußballmeister.
    • Jody Scheckter wird als erster Afrikaner Formel-1-Weltmeister.
    • Herr Martinsen war nun neun Jahre jung und in der dritten Klasse der Grundschule, muss aber wegen der immer noch anhaltenden Schneekatastrophe im Winter eher nicht in die Schule
    Jahrescharts – Singles
    1. Peter Maffay – So bist Du
    2. Patrick Hernandez – Born to be alive
    3. Village People – Y.M.C.A.
    4. Blondie – Heart of Glass
    5. Art Garfunkel – Bright Eyes
    6. Dschinghis Khan – Dschinghis Khan
    7. M – Pop Muzik
    8. ABBA – Chiquitita
    9. Dschinghis Khan – Moskau
    10. Racey – Some Girls
    Jahrescharts – Alben
    1. Dire Straits – Dire Straits
    2. The Alan Parsons Project – Pyramid
    3. Pink Floyd – Wish you where here
    4. Supertramp – Breakfast in America
    5. Barclay James Harvest – Gone to Earth
    6. Peter Maffay – Steppenwolf
    7. Richard Clayderman – Träumereien
    8. Manfred Mann’s Earth Band – Angel Station
    9. Richard Clayderman – Ballade pour Adeline
    10. Bee Gees – Spirit having flown

    Verkostet

    Laphroaig – Triple Wood

    Die Brennerei Laphroaig wurde 1815 von den Brüdern Donald & Alex Johnston gegründet. Ursprünglich war sie eine Farm-Destillery für den Eigenbedarf. Der Vater der Gründer errichtete eine der beiden illegalen Brennereien, aus denen später dann Lagavulin wurde. 1923 wurden zwei zusätzliche Brennblasen angeschafft, 1969 zwei weitere. 1974 kam schließlich die letzte hinzu, somit stieg die Anzahl der Brennblasen auf insgesamt sieben.

    Die Brennerei blieb bis 1954 in Familienbesitz. Ian Hunter hinterließ die Brennerei der Sekretärin Bessie Williamson. Diese verkaufte 1967 an Long John Distillers, führte die Destille aber bis sie sich 1972 zur Ruhe setzte weiter. Von nun an wechselte auch Laphroaig die des öfteren die Eigentümer. Seit 2014 gehört Laphroaig zu Beam-Suntory. Seit 1994 ist Laphroaig Hoflieferant des Prince of Wales für Single-Malt-Whisky, der den 15-jährigen Laphroaig einst als seinen Lieblingswhisky bezeichnete.

    Die Lagerhäuser liegen direkt am Meer und werden deswegen bei hohem Wellengang vom Wasser umspült. Das, und die regionalen Bedingungen wie z. B. die Küstenlage, die damit einhergehende Seeluft und das torfige Wasser sollen maßgeblich für den Geschmack des Malts verantwortlich sein. Der Torf stammt von destillerieeigenen Feldern und weist einen hohen Moos-Anteil auf. Allerdings stammt nur noch 25 % des Malzes aus eigener Produktion, etwa 75 % wird von der Port-Ellen-Mälzerei zugekauft. Laphroaig hat einen Rauchanteil von etwas über 40 ppm. Die Jahresproduktion liegt bei ca. zwei Millionen Litern.

    Die Core-Range besteht aus dem 10 Jahre alten Laphroaig, abgefüllt mit 40 %, den wir in Episode 326 verkosteten, dem Triple Wood, abgefüllt mit 48 %, um den es in dieser Sendung gehen soll, den wir aber auch schon in Episode 175 verkostet haben und dem Quarter Cask, ebenfalls abgefüllt mit 48 %, den wir in Episode 142 und Episode 303 verkostet haben. Dieser Malt reift in Bourbonfässern und wird in Sherryfässern gefinisht. Wie alle Laphroaigs spaltet auch dieser Single Malt der die Maltheads in zwei Lager, nämlich in die, die ihn mögen, und in die, die auch diesen Malt komplett ablehnen.

  • Regina Porter, Bryan Ferry, Charité Staffel 2 und St. Kilian

    In Episode 333 lasen wir‘ Die Reisenden‘ von Regina Porter, hörten das Album ‚Live at the Royal Albert Hall 1974‘ von Bryan Ferry, sahen die zweite Staffel der Serie Charité und verkosteten den ‚Signature Edition Two‘ von St. Kilian

    In der Pre-Show erwähnte Sendungen:

    Gelesen

    Regina Porter – Die Reisenden (S. Fischer Verlag)

    Regina Porter wurde in Savannah in Georgia geboren. Sie studierte am Iowa Writer’s Workshop und erhielt mehrere Schreibstipendien. Sie ist eine vielfach ausgezeichnete Theaterautorin und arbeitete u.a. mit Playwrights Horizons, New York Stage & Film und The Women’s Project zusammen. Ihre Texte wurden zudem in der Harvard Review veröffentlicht.

    Übersetzt wurde „Die Reisenden“ aus dem Englischen von Tanja Handels.

    Es geht in diesem Buch um zwei Familien, zwei Hautfarben und die gemeinsame Sehnsucht nach Versöhnung: Von den Bürgerrechtsbewegungen bis zur Obama-Ära wird die Geschichte dieser zwei Familien erzählt – die eine weiß, die andere schwarz.

    Anfang der Sechziger weht Hoffnung durch das Land. Martin Luther King marschiert auf Washington, Amerika hat einen Traum. Der junge James will seine ärmliche irische Herkunft hinter sich lassen und träumt von einer strahlenden Zukunft als Anwalt. Nur wenig später wird die junge Afroamerikanerin Agnes auf der Heimfahrt von ihrem ersten Date von einem weißen Polizisten angehalten. Schreckliche Momente folgen. Agnes zweifelt, ob sie überhaupt eine Zukunft hat.

    Beide ahnen nicht, wie die Geschichte der nächsten Jahrzehnte sie und ihre beiden Familien zusammenführen wird.

    Gehört

    Bryan Ferry – Live at the Royal Albert Hall 1974

    Bryan Ferry wurde 1945 in Washington, im Nordosten Englands geboren. Er ist Sänger und Songschreiber. Er studierte Kunst an der Newcastle University. Bereits während dieser Zeit galt seine Liebe dem R&B und der Soul- und Popmusik. Nach Tätigkeiten als Kraftfahrer und Restaurator arbeitete er als Kunstlehrer an einer Mädchenschule in London, verfolgte dabei aber weiterhin eine Musikerkarriere. Er gründete 1971 mit Freunden und Bekannten – darunter unter anderem Brian Eno – die Gruppe Roxy Music. Hier wurde er in den 70er Jahren für seinen singulären, vibratolastigen Staccato-Gesang bekannt.

    Ab 1973 strebte er auch eine Solokarriere an, beschränkte sich aber anfangs auf Cover-Versionen bekannter Songs. Er griff dabei gerne Evergreens aus den 1930er-Jahren auf und verlieh den Stücken seine eigene psychologische oder sozialkritische Komponente. ‘In Your Mind’ aus dem Jahr 1977 war sein erstes Album mit ausschließlich eigenen Kompositionen. Bryan Ferry wurde von der Fachpresse von nun an auch als Solist wahrgenommen.

    Im Jahr 1985 veröffentlichte Ferry das Album ‘Boys and Girls’, seine bis dahin erfolgreichste Arbeit als Solo-Künstler. Das Album enthält die erfolgreiche Singleauskopplungen ‘Slave to Love’ und ‘Don’t Stop the Dance’. Einen ebenso großen Erfolg konnte Ferry 1987 mit dem Album ‘Bête Noire’ wiederholen. Das Angebot, den später durch Simple Minds bekannten Song ‘Don’t You (Forget About Me)’ zu singen, lehnte er ab.

    Nach einer ausgedehnten Tournee 1988/89 zog er sich für fünf Jahre aus der Öffentlichkeit zurück. Erst im Frühjahr 1993 veröffentlichte er das Album ‘Taxi’, auf dem er erneut Coverversionen bekannter Songs wie ‘I Put a Spell on You’ von Screamin’ Jay Hawkins sang.

    1999 interpretierte er Titel der Swing-Ära mit Musikern des Pasadena Roof Orchestra. Für die Serie ‘Babylon Berlin’ wurden einige dieser Titel neu aufgenommen.

    Am 11. Juni 2011 wurde er von Königin Elisabeth II. mit dem Titel Commander of the British Empire ausgezeichnet.

    Zu Beginn seiner Solokarriere veröffentlichte Ferry 1973 und 1974 zwei Platten: ‚These Foolish Things‘ und ‚Another Time, Another Place‘, die er jedoch nie live eingespielt hatte. Die Setlist von ‚Live at the Royal Albert Hall 1974‘ bezieht sich auf diese beiden Alben und ist eine deutliche Abkehr von der Musik, die er in den Jahren zuvor mit Roxy Music gemacht hatte und umfasst seine Einflüsse aus den 30er, 40er und 50er Jahren, einschließlich der Songs, die ihn in seiner Jugend geprägt haben.

    Gesehen

    CharitéStaffel 2

    Die Charité ist eine deutsche Fernsehserie, deren erste Staffel wir in Episode 328 besprachen.

    Auch die zweite Staffel wurde in der ARD ausgestrahlt und zwar im Februar 2019. In dieser Staffel hat Anno Saul die Regie geführt, das Drehbuch stammte wie schon in der ersten Staffel von Dorothee Schön und Sabine Thor-Wiedemann. Die zweite Staffel spielt in den Jahren von 1943 bis 1945.

    Die Besetzung wurde wegen der großen Zeitspanne zwischen den beiden Staffeln mit neuen SchauspielerInnen besetzt. Diese Staffel thematisiert die Arbeit des Chirurgen Ferdinand Sauerbruch.

    Die dritte Staffel soll während des Baus der Berliner Mauer spielen und die Arbeit von Otto Prokop, Ingeborg Rapoport und Regine Witkowski thematisieren.

    Verkostet

    St. Kilian – Signature Edition Two

    Die St. Kilian Distillers ist eine Whisky-Brennerei in Rüdenau – das ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Miltenberg, südlich der Stadt Aschaffenburg – die 2012 von Andreas Thümmler gegründet wurde. Der Name basiert auf dem iro-schottischen Missionsbischof St. Kilian, der im Auftrag des Papstes in Rom in das Frankenland nach Würzburg gesandt wurde, um die Heiden dort zu christianisieren. Es wird vermutet, dass er auf seinen Reisen in die arabische Region das Pot-Still-Verfahren kennenlernte. Die Brennerei befindet sich in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Textilfärberei.

    Gebrannt wird im Pot-Still-Verfahren nach schottischem Vorbild mit den charakteristischen Kupferbrennblasen der Firma Forsyths.
    Am St. Patricks Day 2016 wurde die erste Abfüllung vorgenommen in Ex-American Bourbon-Fässern mit 30 Litern Inhalt. Die ersten 760 Flaschen St. Kilian German Single Malt Whisky werden nach 3 Jahren Reifeprozesse im Jahr 2019 ausgeliefert. 760 Flaschen deswegen, weil es zu diesem Zeitpunkt in Rüdenau 760 Einwohner gab.

    Laut einem Bericht in der Zeitschrift Capital ist St. Kilian Distillers die größte Whisky-Destille in Kontinentaleuropa. Master Distiller ist Mario Rudolf.

    Am Ende unserer kleinen Serie über St. Kilian schauen wir uns nun das Endergebnis der drei Fässer an, die für den ‚Signature Edition Two‘ verwendet wurden. Wir beschäftigen uns also diesmal mit dem Ergebnis dessen, was wir in den vorangegagnen Episoden 327, 329 und 331 verkosteten. In den drei verwendeten Fässern lagerte ursprünglich mal ein italienischer Süßwein namens Amarone.