Synthesizer, Pet Shop Boys und Maker’s Mark

Diesmal wird’s elektronisch. Wir beschäftigen uns z.B. mit dem Unterschied zwischen VCO und DCO. Und was ist eigentlich ein LFO? Wozu braucht es einen Filter? Und überhaupt. Wir hörten ‚Hotspot‘ von den Pet Shop Boys, sahen einen kleinen Vortrag von Tom Whitwell von Music Thing Modular über die Entstehung von Technologien, die zur Entstehung moderner Synthesizer im 20. Jahrhundert führten und verkosteten einen Maker’s Mark.

In der UKW-Sendung gespielte Titel:

keine

Der Synthesizer

Ein Synthesizer ist zunächst ein elektronisches Musikinstrument, das Audiosignale erzeugt. Synthesizer erzeugt Geräusche durch subtraktive Synthese, additive Synthese oder auch FM-Synthese. Diese Klänge können durch Komponenten wie Filter, Hüllkurven und LFOs geformt und moduliert werden. Synthesizer werden normalerweise mit Tasten gespielt oder mithilfe von Sequenzern, Software auf einem Rechner oder von anderen Instrumenten gesteuert.

Synthesizer ähnliche Instrumente entstanden bereits Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA. Instrumente wie das RCA Mark II, welches mit Lochkarten gesteuert wurde und aus Hunderten von Eletronenröhren bestand. Der von Robert Moog entwickelte und erstmals 1964 verkaufte Moog-Synthesizer gilt als wegweisend für analoge Bauweisen, die aus VCA, Envelopes, Rauschgeneratoren, Filter und Sequenzer bestehen. 1970 kamen dann die billigeren und kleineren Minimoog-Synthesizer mit eingebauten Tastaturen auf den Markt, die im Vergleich zu den vorherigen modularen Synthesizern nicht nur sehr viel günstiger waren, sondern auch wesentlich leichter zu transportieren. Der erste digitale Synthesizer, der massenproduziert wurde, war der Yamaha DX7. Dieser wurde 1983 auf den Markt gebracht und verbreitete die digitale FM-Synthese. Mit der Digitsalisierung von gewannen im Laufe der Jahre Software-Synthesizer immer mehr an Bedeutung.

Synthesizer wurden ursprünglich als etwas für Künstler:Innen des Avantgarde angesehen. Allerdings wurde dem Ganzen nur wenig kommerzielles Potenzial zugestanden. Bill Gates dachte ja auch mal, dass sich das Internet nie durchsetzen würde. Nun. Das Album ‚Switched-On Bach‘ aus dem Jahre 1968 von Wendy Carlos brachte den Synthesizer zuerst in den Mainstream. Ab da wurde der Synthesizer beginnende mit den 60er und 70er Jahren von Pop- und Rockgruppen übernommen und im Pop/Rock der 80er Jahre noch weiter verbreitet. Das Sampling, was 1979 mit dem Fairlight-Synthesizer das erste mal möglich war, beeinflusste die Entwicklung der elektronischen Musik und die des Hip-Hop maßgeblich. Ein gewisser Herr Peter Gabriel ist daran nicht ganz unschuldig. Heute wird der Synthesizer in nahezu allen Musikgenres eingesetzt und gilt als eines der wichtigsten Instrumente der Musikindustrie. Das Magazin ‚Fact‘ schrieb im Jahr 2016: „der Synthesizer ist in der heutigen modernen Musik genauso wichtig und allgegenwärtig wie die menschliche Stimme.“ Und darüber lasst uns reden.

Gehört

Pet Shop BoysHotspot

Pet Shop Boys wurden 1981 in London gegründet und bestehen aus Neil Tennant und Chris Lowe.

Die Pet Shop Boys haben weltweit mehr als 100 Millionen Platten verkauft und werden im Guinness-Buch der Rekorde das erfolgreichste Duo der britischen Musikgeschichte genannt. Sie wurden drei Mal mit dem Brit Award ausgezeichnet und waren seit 1985 ganze 42 Mal in den Top 30, davon 22 Mal in den Top 10 der UK Single Charts.

‚Hotspot‘ ist das vierzehnte Studioalbum der Pet Shop Boys, das 2020 veröffentlicht wurde. Eine geplante Tour zum Album musste natürlich erstmal verschoben werden. Das Album erreichte Platz 3 der Album-Charts in Großbritannien, Deutschland und Spanien. 

Das Album wurde hauptsächlich in den Hansa Studios in Berlin aufgenommen, wo auch der größte Teil der Musik der letzten zehn Jahre geschrieben wurde. Die Website des Duos nennt dieses Album das letzte einer Trilogie von Alben, die von Stuart Price produziert wurden, beginnend mit ‚Electric‘ aus dem Jahr 2013. Alle Songs wurden von Tennant und Lowe geschrieben.

Gesehen

The History Behind the History of Synthesizers: A talk by Tom Whitwell, Music Thing

Dieser kleine Vortrag wurde auf der CV FREQS in London aufgenommen. Tom Whitwell von Music Thing Modular gab eine Geschichtsstunde über die Entstehung von Technologien, die zur Entstehung moderner Synthesizer im 20. Jahrhundert führten (und darüber hinaus!).

Music Thing Modular stellt elektronische Musikinstrumente, hauptsächlich Module für das Eurorack-Modular-Synth-Format her. Und das alles auch noch Open Source. Sie werden in Herne Hill in London von eben jenem Tom Whitwell entworfen.

Verkostet

Maker’s Mark – Red Seal

Maker’s Mark ist ein Kentucky Straight Bourbon Whisky, der seit 1959 in der Maker’s-Mark-Brennerei in Loretto in Kentucky produziert wird. Maker’s Mark gehört heute zum Getränkekonzern Beam Suntory.

Die Rezeptur des Maker’s Mark Bourbons entwickelte Bill Samuels im Jahr 1953 zusammen mit Pappy Van Winkle. Maker’s Mark unterschied sich damals deutlich in Flaschendesign, Maischemischung und Marketing von anderen Marken und war deutlich teurer als andere amerikanische Whiskeys. Er gehört zu den wenigen Bourbons, in denen Weizen statt Roggen die Grundmischung aus Mais und gemälzter Gerste ergänzt. Er ist somit ein Wheated Bourbon. 

Bill Samuels experimentierte zunächst mit verschiedenen Getreidesorten und suchte nach einer eigenen Mashbill. Das führte am Ende dazu das traditionelle Roggenkorn, das üblicherweise in Bourbons verwendet wird, gegen Winterweizen auszutauschen. Dies ersetzte den würzigen Roggengeschmack durch die zarte Süße, für die Maker’s bis heute bekannt ist.

Außerdem kommt der Rohbrand, der sogennte White Dog – in Schottland New Make genannt –  mit 55% in die Fässer. Das Getreide wird nicht gemahlen, sondern mit einer Rollmühle gequetscht. Das Wasser wird der eigenen Quelle genommen, was die Hefe während des Gährprozesses besonders gut gedeihen lässt. Die Fässer werden um die Hälfte weniger ausgebrannt als bei Wild Turkey, das alles dauert hier gerade mal 40 Sekunden. Damit alle Batches gleich schmecken, werden die Fässer in den Warehouses immer wieder rotiert und in verschiedenen Etagen gelagert. So dass aus jedem Fass am Ende das gleiche rauskommt. Maschinen kommen dabei nicht zum Einsatz. Maker’s Mark stellt keine Age-Statement-Whiskys her, weil man glaubt, dass man schon wisse wann der Whisky fertig sei. Im Durchschnitt lagern die Bourbins von Maker’s Mark ca. 7 Jahre in den Fässern. Und am Ende wird dann händisch jede einzelne Flasche in heißes Wachs getaucht, so dass jede Flasche am Ende einzigartig ist. 

Der Geschmack von Maker’s Mark hob sich also ob des nicht verwendeten Roggen stark von der Masse ab, daher wollte Mitbegründerin Margie Samuels sicherstellen, dass die Flasche in den Verkaufsregalen dasselbe tat. Die Form der Flasche, das Aussehen des Etiketts, das charakteristische rote Wachs und sogar der Name selbst sind Margie Samuels zu verdanken. Margie Samuels war auch die erste Frau, die an einer Brennerei beteiligt war. Und so wie sie die Flaschen damals designte, so sehen die Flaschen auch heute noch aus. 

Der Hefestamm von Maker’s Mark ist mehr als 150 Jahre alt. Aus diesem hat man an drei verschiednen Orten in den USA Nachkömmlinge deponiert, um sicher zu gehen, dass der Hefestamm nicht irgendwann einmal verloren geht. Die Bottiche wo die Hefe reinkommt bestehen aus Zypressenbrettern, die älter als 100 Jahre sind. Und wenn man das alles so zusammennimmt, kommt man vielleicht auf die Idee, dass bei Maker’s Mark alles recht traditionell vor sich geht, und so ist es dann auch. Und natürlich nimmt man für sich in Anspruch, die älteste Kentucky Straight Bourbon-Brennerei in den USA zu sein.

Die Mashbill setzt sich folgendermaßen zusammen: 70% Mais, 16% Weizen und 14% gemalzte Gerste.

Er wird mit 45% abgefüllt.


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