Schlagwort: Florence and the Maschine

  • Nels Cline, Florence and the Machine, Aufmerksamkeitsökonomie und der Fürstlich Drehna Doppelbock

    Kommst Du mit in den Alltag? Das fragte schon Jochen Distelmeyer. Und die Antwort lautet, ja. Wir hören das Album ‚Consentrik Quartet‘ von Nels Cline und ‚Everybody Scream‘ von Florence and the Machine. Danach wirds wieder philosophisch und wir machen uns um die Aufmerksamkeitsökonomie Gedanken. Und damit das alles zu einem hübschen Abschluss kommt, verkosten wir den Doppelbock von der Fürstlich Drehna Brauerei.

    Feuilletoene.de
    Shop der Feuilletöne
    Mail an die Feuilletöne
    Feuilletöne bei Bluesky
    Feuilletöne bei Mastodon

  • Moderat, Florence + the Machine, Nichtseattle und das Weingut Fabig

    Moin! Diesmal gibt’s Elektronik und Indie. Wir hören ‚More D4TA‘ von Moderat, ‚Dance Forever‘ von Florence + The Machine und ‚Kommunistenlibido‘ von Nichtseattle. Wein gibt’s natürlich auch wieder. Wir verkosten einen Sauvignon Blanc Na vysluni 2019 vom Weingut Fabig aus Tschechien.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel

    Moderat – Neon Rats

    Moderat – Numb Bell

    Florence + The Machine – King

    Florence + The Machine – Girls against God

    Nichtseattle – Nachvater

    Nichtseattle – Hochhauslied

    Moderat – More D4TA

    Zum vierten Mal versuchen Moderat elektronische Musik zu machen, die nicht nur für die Tanzfläche bestimmt ist. Zum vierten Mal handelt es sich nicht um Stücke, sondern um Songs.

    Und auch dieses Mal steht nicht mehr das Tanzen im Vordergrund, sondern endgültig der Song. Dennoch gibt es natürlich durchaus auch Songs, die die Menschen zum Tanzen auffordern. New Wave-Dancefloor-Pop könnte man es nennen, mal mit, mal ohne Dancefloor. Wiedermal eine konsequente Weiterentwicklung des letzten Albums.

    Und letztlich sind auf diesem Album vielleicht die besten Depeche Mode-Songs drauf, die es seit sehr langer Zeit gab.

    Florence + The Machine – Dance Fever

    ‚Dance Fever‘ ist das fünfte Album der Band aus London rund um Sängerin Florence Welch. Die Musik der Band ist sehr genreübergreifend. Wenn man ein paar aufzählen wollen würde, dann würde man z.B. Indie-Rock, Indie-Pop, Indie-Folk, Neo-Soul oder Artrock nennen. Das Album wurde während der Hoch-Zeit von COVID-19 hauptsächlich in London aufgenommen.

    Iggy Pop wird als größter musikalischer Einfluss auf das Album genannt, das eine Vielzahl von Stilen und Genres aufweist, die von Progressive Pop bis Indie Pop, Disco und Industrial reichen. Der Titel und die Konzeption des Albums gehen auf Welchs Faszination für die Tanzwut zurück.

    Nichtseattle – Kommunistenlibido

    Nichtseattle ist ein musikalisches Projekt von Katharina Kollmann aus Berlin. Nichtseattle tritt entweder mit Gastmusiker:Innen auf oder solo. Und natürlich bezieht sich ihr Name auf den Song ‚Wir sind hier nicht in Seattle, Dirk‘ von Tocotronic, die auch Einfluss auf das hatten und haben, was Nichtseattle musikalisch hervorbringt.

    Das aktuelle Album ‚Kommunistenlibido‘, das 2022 veröffentlicht wurde, verhandelt unter anderem das Thema Liebe im Kapitalismus. Kollmann setzt sich auf diesem Album künstlerisch mit den eigenen Widerständen und Lebensumständen auseinander. Spannendes deutschsprachiges Album, bei dem man nicht immer weiß, wo die Künstlerin mit einem hinwill, aber darauf kommt es auch nicht an.

    Fabig – Sauvignon Blanc Na vysluni 2019

    Roman Fabig ist ein Jungwinzer in Tschechien. Das Weingut Fabig liegt in Hustopeče. Dort hat er den elterlichen Betrieb übernommen, doch es geht ihm nicht um Tradition, er möchte Innovation in die Weinwelt bringen. Fabig konnte unter anderem in Österreich, Spanien und Neuseeland lernen, mit Reben umzugehen. Diese internationale Erfahrung bringt er zurück nach Tschechien, um ausdrucksstarke und fruchtige Sauvignon Blancs herzustellen und mit neuen und unkonventionellen Methoden zu experimentieren.

    „Na vysluni“ heißt soviel wie „auf dem Boden“ und ist in diesem Fall die Einzellage, auf der die Reben für diesen aromatischen Sauvignon Blanc gewachsen sind. Der Weißwein ist mit 13 % vol. abgefüllt worden.

  • Feuilletöne – Sendung 269 – Marcel Proust, Florence + the Machine, Ehrliches Essen und Balvenie Peat Week 14

    Da sind wir wieder! Die Pause ist vorbei und wir haben den fünften Teil des Romans ‚Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‘ von Marcel Proust gelesen, ‚High as Hope‘ von Florence + the Machine gehört, den YouTube- Kanal ‚Ehrliches Essen‘ gesehen und einen 14-jährigen Balvenie namens Peat Week verkostet.

    Gelesen

    Marcel ProustAuf der Suche nach der verlorenen Zeit – Teil V – Die Gefangene

    Marcel Proust wurde 1871 geboren. Im Gymnasium begann er sich für das zu interessieren, was künftig sein Leben bestimmen sollte, nämlich Theater, Lesen und Schreiben. Er schloss 1893 sein Jura-Studium ab, ohne jemals einen juristischen Beruf auszuüben. Laut Proust liegt der Schlüssel nicht in einem Buch, sondern bei denen, die das Buch lesen. Als Proust im Januar 1909 einen Zwieback – im Roman ist es eine Madeleine – in seinen Tee taucht, wird er in seine Kindheit zurückversetzt. Er zieht sich von der Welt zurück, um einen Roman zu schreiben, von dem der erste Entwurf im September 1912 fertig wird. Der erste Band ‘Auf dem Weg zu Swann’ wurde von Verlagshäusern abgelehnt und erschien auf eigene Kosten im Jahre 1913. Zu diesem Zeitpunkt waren von Proust nur drei Bände geplant. Der Roman erzählt die Geschichte von Prousts eigenem Leben als allegorische Suche nach der Wahrheit und ist eines der wichtigsten Werke der Literaturgeschichte. Marcel Proust starb 1922 an einer Lungenentzündung in Paris. Die letzten drei Bände des Romans wurden posthum veröffentlicht.

    Es ist nunmehr also der fünfte Teil des Romans, den wir für diese Episode gelesen haben. In diesem Teil namens ‚Die Gefangene‘ nimmt unser Held – der am Ende von ‚Sodom und Gomorrha‘ beschlossen hat, Albertine zu heiraten – Albertine zu sich nach Hause und hält sie dort versteckt. Mit dieser Gefangennahme weicht seine Liebe jedoch einer Eifersucht, die aus ihm den eigentlichen Gefangenen macht. Immer wiederkehrende Themen dieses fünften Bandes sind der Schlaf und das Erwachen. Die berühmte Szene, in der der Erzähler die schlafende Albertine beobachtet, ist bereits Vorzeichen ihres Todes.

    Gehört

    Florence + the MachineHigh as Hope

    Florence + the Machine ist eine Indie-Rock-Band, die 2007 in London gegründet wurde und die aus Sängerin Florence Welch, Keyboarderin Isabella Summers und unterschiedlichen Gastmusikern besteht. Die Musik der Band erhielt viel Lob von den Kritikern, vor allem von der BBC, die für Florence + the Machine eine große Rolle spielte, weil sie einen wesentlichen Beitrag leistete, was das Bekanntwerden der Band angeht. Bei den Brit Awards 2009 erhielten sie den Brit Award „Critics ‚Choice“. Das Debütalbum der Band – ‚Lungs‘ – wurde 2009 veröffentlicht und belegte für fünf Wochen Platz Zwei in den UK Album Charts. Im Jahre 2010 erreichte das Album schließlich Platz Eins, nachdem es bereits Achtundzwanzig Wochen in den Charts war. Nach 65 Wochen in den UK Top 40’s wurde es eines der meistverkauften Alben der Jahre 2009/10. Das zweite Album der Band – ‚Ceremonials‘ – erschien 2011, und war auf Platz Eins in Großbritannien und in den Top Ten der US Billboard Charts. Das dritte Album der Band – ‚How Big, How Blue, How Beautiful‘ – wurde 2015 veröffentlicht und führte sowohl die britischen als auch die US Billboard Charts an. Das Album erreichte in insgesamt acht Ländern Platz Eins und in zwanzig weiteren eine Top-Ten-Platzierung. Im Jahr 2015 war die Band dann Headliner des Glastonbury Festivals, was sie zum ersten weiblichen britischen Headliner in diesem Jahrhundert machte. Florence + the Machine wurde für sechs Grammy Awards nominiert. Der Sound von Florence and the Machine wird als eine Kombination verschiedener Genres beschrieben, einschließlich Rock und Soul. Man kann es aber auch recht beruhigt Indie-Pop nennen, was die Band da macht.

    ‚High as Hope‘ ist das vierte Studioalbum der Band. Vorab wurden die Singles ‚Sky Full of Song‘, ‚Hunger‘ und ‚Patricia‘ veröffentlicht. Das Album wurde von Florence Welch zusammen mit Emile Haynie produziert, wie auch schon ‚How Big, How Blue, How Beautiful‘. Die Musik auf ‚High as Hope‘ ist minimalistischer und die Produktion ist weit weniger auffällig als auf den Alben davor. Themen auf diesem Album sind u.a. Herzschmerz, Familie und das Umgehen mit Einsamkeit. Das Album erhielt recht positive Kritiken, wobei besonders Welchs stimmliche Leistung und die persönliche Lyrik gelobt wurden. Und was sagen wir? Sind wir auch angetan?

    Gesehen

    Ehrliches Essen (YouTube)

    Beim YouTube-Kanal ‚Ehrliches Essen‘ geht es um einfaches, schnelles und eben ehrliches Essen. Gemacht wird das Ganze von Marco Schmidbauer, ein ca. 40 Jahre alter Friese, dem man seine Essleidenschaft auch ein bisschen ansieht. Ihr findet auf diesem Kanal also hauptsächlich schnelle Snackrezepte, selbst gemachtes Fast Food, was dann eben doch nicht mehr ganz so ungesund ist wie das was man isst, wenn man es nicht selbst macht – und Essen, wie man es von zu Hause kennt. Ehrliches Essen ist keine Sterneküche, dafür aber um so mehr einfaches und machbares Essen, ohne Schnickschnack und das ist dann eben auch nicht immer kalorienarm. Aber eben lecker.

    Verkostet

    Balvenie Peat Week 14

    Die Balvenie Distillery ist eine Brennerei in Dufftown, in Schottland. Die Brennerei wurde 1892 von William J. Grant erbaut, der auch Glenfiddich gründete. Bei der Errichtung von Balvenie verwendete man u.a. kostengünstige gebrauchte Brennblasen von Lagavulin. Inzwischen verfügt die Brennerei über neun Brennblasen. Balvenie teilt sich mit Glenfiddich das Wasser zum Brennen, die Kesselschmiede, die Küfer und den Brennmeister David Steward. Im Gegensatz zu Glenfiddich kommen 15 % des Malzbedarfes wohl noch von den eigenen Malting Floors. Obwohl es Balvenie schon so lange gibt, wurde der erste Single Malt erst 1973 abgefüllt. Bis dahin floss der Whisky in die hauseigene Verblendung. Die Brennblasen werden mit innenliegenden Dampfspiralen befeuert. Der Dampf selbst stammt aus der Abhitze Glenfiddichs. Und diesmal wird es bei Balvenie rauchig, man höre und staune! Und zwar ziemlich rauchig!

  • 118-Arthur Schnitzler, Björk und Sense8

    Neuigkeiten
    Kirill Petrenko wird im Jahre 2018 neuer Chefdirigent der Berliner Philharmoniker
    James Horner ist bei einem Flugzeugabsturz um’s Leben gekommen (Letzte Sendung)
    Patrick Macnee ist gestorben

    Gelesen
    Arthur SchnitzlerLeutnant Gustl (Projekt Gutenberg) (Bücherstadt Kurier)

    Leutnant Gustl gerät im Anschluss an ein Konzert, in einen Streit mit einem ihm bekannten Bäcker. Gustl ist schon dabei seinen Säbel zu ziehen, wird aber durch den körperlich überlegenen Bäckermeister daran gehindert, und daran anschließend, als „dummer Bub“ beschimpft. Die Schmach, von einem Bäcker beleidigt worden zu sein, der gesellschaftlich tiefer steht als ein Leutnant, kann Leutnant Gustl nicht verwinden. Da er dem militärischen Ehrenkodex verhaftet ist, beschließt er, am nächsten Morgen um sieben Uhr in der Früh‘ den Freitod zu wählen, und zwar unabhängig davon, ob der Bäcker den Vorfall publik macht oder nicht.

    Auf dem Weg nach Hause durchquert der Leutnant den Wiener Prater. Der sich anbahnende Frühling, mit all seinen Düften, stellt den Selbstmord dann aber doch in Frage. Der Frühling, mit all seinen schönen Dingen, entfacht in ihm eine neue Lebenslust. Dann erinnert er sich an seine Familie, insbesondere an seine Mutter und seine Schwester, sowie an verflossene Geliebte. Auch das trägt zu seiner Unentschlossenheit bei, sich umzubringen, oder nicht. Vergeblich versucht er sich einzureden, er sei als österreichischer Offizier zum Suizid verpflichtet.

    Schließlich schläft er auf einer Parkbank ein und erwacht erst am nächsten Morgen. Bevor er nach Hause geht, wo er beabsichtigt sich das Leben zu nehmen, besucht er sein Stammkaffeehaus. Der dort arbeitende Kellner erzählt ihm, dass der Bäckermeister unerwartet an einem Schlaganfall gestorben sei. Leutnant Gustl ist nun erleichtert und rückt vom Gedanken, sich umzubringen ab. Nunmehr ranken sich seine Gedanken, um in naher Zukunft stattfindene Unternehmungen.

    Gehört
    BjörkVulnicura (Homepage) (Spotify)

    Es ist das 10. Studioalbum von Björk. Diese Frau, die es immer wieder schafft, neue Kreativiät aus ihren Erlebnissen zu ziehen. Hier kommt nun einiges Zusammen. Auf der einen Seite wären da die akustischen Instrumente, wie z.B. echte Streicher, auf der anderen Seite die elektronischen Beats. Björk hat schon immer mit beidem gespielt. Mal waren ihre Alben mehr auf der einen, mal mehr auf der anderen Seite zu verorten. Diesmal hat sie sich für den Mittelweg entschieden. Mindestens so wichtig wie die Musik sind aber die Texte. Björk handelt hier ihre gescheiterte Beziehung ab. Und das macht sie ehrlich und nachvollziehbar, man könnte auch sagen authentisch. Ist das nun alles ein typisches Björk Album? Ja, ist es. Björk hat sich musikalisch so oft neuen Dingen zugewandt, dass es das typische Album an sich ja sowieso nicht so richtig gibt. Insofern ist es typisch, weil mal wieder ein bisschen anders. Wir erleben eine Björk, die verletzt ist, die voller Hoffnung ist, dass es doch noch klappt, die resigniert, weil es doch nicht klappte und eine Björk, die darüber hinweg kommt.

    Gesehen
    Sense8 (IMDb)

    In der nagelneuen Netflix-SciFi-Serie Sense8 geht es um acht Menschen, die quer über den Erdball verteilt eines Tages feststellen, dass sie eine telepathische Verbindung miteinander haben. Zunächst nehmen sie nur einzelne Sinneseindrücke der anderen wahr, doch mit der Zeit lernen sie sich näher kennen, helfen sich gegenseitig und lernen sogar, die Fähigkeiten der anderen direkt für sich zu nutzen.

    Diese neuartige Serie der Wachowski-Geschwister nimmt sich überraschend viel Zeit für tiefe Charakterisierung und Charakterentwicklung, für Selbstfindung und reflektierende Gespräche. Sie nimmt sich Zeit für den Einfluss von Politik, Gesellschaft, Sexualität, Religion und Beziehungen auf die eigene Identität und sie zeigt uns, wie wichtig und gewinnbringend Empathie sein kann. Sie vergisst dabei aber auch nicht die anderen Arten der Unterhaltung, z. B. Actionszenen wie Kämpfe und Explosionen und jede Menge Situationskomik. Durch die 8 ProtagonistInnen und zahlreiche ebenfalls recht komplexe Nebenfiguren finden im Publikum zudem vermutlich jeder einen Anknüpfungspunkt zum eigenen Leben. Eine Warnung sei neben der eindeutigen Seh-Empfehlung aber auch ausgesprochen: Die Serie braucht erst ein paar Folgen, um ihre Story zu entfalten und vor allem braucht der oder die Zuschauende ein paar Folgen, um die vielen Personen und Ereignisse überhaupt erst in einen Sinnzusammenhang bringen zu können. Aber es lohnt sich, sich darauf einzulassen!

    Empfehlungen
    Haus der Kunst in München – „Geniale Dilletanten“. Subkultur der 1980er-Jahre in Deutschland
    Google lädt die Menschen ein, sich in den Abbey Road Studios umzusehen.   
    Opera Depot
    Florence and the MachineHow Big, How Blue, How Beautiful  (Homepage) (Spotify)
    Patrick WatsonSong for Robots (Homepage) (Spotify)