Feuilletöne – Sendung 269 – Marcel Proust, Florence + the Machine, Ehrliches Essen und Balvenie Peat Week 14

Da sind wir wieder! Die Pause ist vorbei und wir haben den fünften Teil des Romans ‚Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‘ von Marcel Proust gelesen, ‚High as Hope‘ von Florence + the Machine gehört, den YouTube- Kanal ‚Ehrliches Essen‘ gesehen und einen 14-jährigen Balvenie namens Peat Week verkostet.

Gelesen

Marcel ProustAuf der Suche nach der verlorenen Zeit – Teil V – Die Gefangene

Marcel Proust wurde 1871 geboren. Im Gymnasium begann er sich für das zu interessieren, was künftig sein Leben bestimmen sollte, nämlich Theater, Lesen und Schreiben. Er schloss 1893 sein Jura-Studium ab, ohne jemals einen juristischen Beruf auszuüben. Laut Proust liegt der Schlüssel nicht in einem Buch, sondern bei denen, die das Buch lesen. Als Proust im Januar 1909 einen Zwieback – im Roman ist es eine Madeleine – in seinen Tee taucht, wird er in seine Kindheit zurückversetzt. Er zieht sich von der Welt zurück, um einen Roman zu schreiben, von dem der erste Entwurf im September 1912 fertig wird. Der erste Band ‘Auf dem Weg zu Swann’ wurde von Verlagshäusern abgelehnt und erschien auf eigene Kosten im Jahre 1913. Zu diesem Zeitpunkt waren von Proust nur drei Bände geplant. Der Roman erzählt die Geschichte von Prousts eigenem Leben als allegorische Suche nach der Wahrheit und ist eines der wichtigsten Werke der Literaturgeschichte. Marcel Proust starb 1922 an einer Lungenentzündung in Paris. Die letzten drei Bände des Romans wurden posthum veröffentlicht.

Es ist nunmehr also der fünfte Teil des Romans, den wir für diese Episode gelesen haben. In diesem Teil namens ‚Die Gefangene‘ nimmt unser Held – der am Ende von ‚Sodom und Gomorrha‘ beschlossen hat, Albertine zu heiraten – Albertine zu sich nach Hause und hält sie dort versteckt. Mit dieser Gefangennahme weicht seine Liebe jedoch einer Eifersucht, die aus ihm den eigentlichen Gefangenen macht. Immer wiederkehrende Themen dieses fünften Bandes sind der Schlaf und das Erwachen. Die berühmte Szene, in der der Erzähler die schlafende Albertine beobachtet, ist bereits Vorzeichen ihres Todes.

Gehört

Florence + the MachineHigh as Hope

Florence + the Machine ist eine Indie-Rock-Band, die 2007 in London gegründet wurde und die aus Sängerin Florence Welch, Keyboarderin Isabella Summers und unterschiedlichen Gastmusikern besteht. Die Musik der Band erhielt viel Lob von den Kritikern, vor allem von der BBC, die für Florence + the Machine eine große Rolle spielte, weil sie einen wesentlichen Beitrag leistete, was das Bekanntwerden der Band angeht. Bei den Brit Awards 2009 erhielten sie den Brit Award „Critics ‚Choice“. Das Debütalbum der Band – ‚Lungs‘ – wurde 2009 veröffentlicht und belegte für fünf Wochen Platz Zwei in den UK Album Charts. Im Jahre 2010 erreichte das Album schließlich Platz Eins, nachdem es bereits Achtundzwanzig Wochen in den Charts war. Nach 65 Wochen in den UK Top 40’s wurde es eines der meistverkauften Alben der Jahre 2009/10. Das zweite Album der Band – ‚Ceremonials‘ – erschien 2011, und war auf Platz Eins in Großbritannien und in den Top Ten der US Billboard Charts. Das dritte Album der Band – ‚How Big, How Blue, How Beautiful‘ – wurde 2015 veröffentlicht und führte sowohl die britischen als auch die US Billboard Charts an. Das Album erreichte in insgesamt acht Ländern Platz Eins und in zwanzig weiteren eine Top-Ten-Platzierung. Im Jahr 2015 war die Band dann Headliner des Glastonbury Festivals, was sie zum ersten weiblichen britischen Headliner in diesem Jahrhundert machte. Florence + the Machine wurde für sechs Grammy Awards nominiert. Der Sound von Florence and the Machine wird als eine Kombination verschiedener Genres beschrieben, einschließlich Rock und Soul. Man kann es aber auch recht beruhigt Indie-Pop nennen, was die Band da macht.

‚High as Hope‘ ist das vierte Studioalbum der Band. Vorab wurden die Singles ‚Sky Full of Song‘, ‚Hunger‘ und ‚Patricia‘ veröffentlicht. Das Album wurde von Florence Welch zusammen mit Emile Haynie produziert, wie auch schon ‚How Big, How Blue, How Beautiful‘. Die Musik auf ‚High as Hope‘ ist minimalistischer und die Produktion ist weit weniger auffällig als auf den Alben davor. Themen auf diesem Album sind u.a. Herzschmerz, Familie und das Umgehen mit Einsamkeit. Das Album erhielt recht positive Kritiken, wobei besonders Welchs stimmliche Leistung und die persönliche Lyrik gelobt wurden. Und was sagen wir? Sind wir auch angetan?

Gesehen

Ehrliches Essen (YouTube)

Beim YouTube-Kanal ‚Ehrliches Essen‘ geht es um einfaches, schnelles und eben ehrliches Essen. Gemacht wird das Ganze von Marco Schmidbauer, ein ca. 40 Jahre alter Friese, dem man seine Essleidenschaft auch ein bisschen ansieht. Ihr findet auf diesem Kanal also hauptsächlich schnelle Snackrezepte, selbst gemachtes Fast Food, was dann eben doch nicht mehr ganz so ungesund ist wie das was man isst, wenn man es nicht selbst macht – und Essen, wie man es von zu Hause kennt. Ehrliches Essen ist keine Sterneküche, dafür aber um so mehr einfaches und machbares Essen, ohne Schnickschnack und das ist dann eben auch nicht immer kalorienarm. Aber eben lecker.

Verkostet

Balvenie Peat Week 14

Die Balvenie Distillery ist eine Brennerei in Dufftown, in Schottland. Die Brennerei wurde 1892 von William J. Grant erbaut, der auch Glenfiddich gründete. Bei der Errichtung von Balvenie verwendete man u.a. kostengünstige gebrauchte Brennblasen von Lagavulin. Inzwischen verfügt die Brennerei über neun Brennblasen. Balvenie teilt sich mit Glenfiddich das Wasser zum Brennen, die Kesselschmiede, die Küfer und den Brennmeister David Steward. Im Gegensatz zu Glenfiddich kommen 15 % des Malzbedarfes wohl noch von den eigenen Malting Floors. Obwohl es Balvenie schon so lange gibt, wurde der erste Single Malt erst 1973 abgefüllt. Bis dahin floss der Whisky in die hauseigene Verblendung. Die Brennblasen werden mit innenliegenden Dampfspiralen befeuert. Der Dampf selbst stammt aus der Abhitze Glenfiddichs. Und diesmal wird es bei Balvenie rauchig, man höre und staune! Und zwar ziemlich rauchig!


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