Kategorie: Podcast

  • Feuilletöne – Sendung 284 – Kristen Roupenian, Bryan Ferry, Black Mirror: Bandersnatch und Hazelburn 13

    Da sind wir wieder! Diesmal haben wir ‚Cat Person‘ von Kristen Roupenian gelesen, ‚Bitter Sweet‘ von Bryan Ferry gehört, ‚Bandersnatch‘ gesehen und den 13-jährigen Hazelburn verkostet.

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    Kristen RoupenianCat Person (Aufbau Verlag)

    Kristen Roupenian wurde 1982 in Plymouth/Massachusetts geboren, studierte afrikanische Literatur in Harvard und hat für den Friedenscorps in Kenia und als freie Journalistin gearbeitet. Ihre Kurzgeschichte ‚Cat Person‘ wurde 2017 im ‚New Yorker‘ veröffentlicht, wurde dadurch sehr bekannt und vor allem beliebt, und gilt als eine der meistgelesenen Kurzgeschichten aller Zeiten. Der Erzählband ‚Cat Person‘ ist ihr Debüt und erscheint zeitgleich in 23 Ländern. Die Übersetzerin des Buches ist Nella Beljan, sie hat in Bielefeld, London und Berlin Geschichts- und Literaturwissenschaften sowie Literarisches übersetzen und Philosophie studiert. Sie hat in Luxemburg und Regensburg in Germanistik promoviert und arbeitet als freie Kulturjournalistin und Übersetzerin in Berlin. Ihre Lieblingsgeschichte in diesem Band ist ‚Nachtläufer‘.

    In zwölf Geschichten erkundet Kristen Roupenian in diesem Buch das Lebensgefühl von Menschen in der schönen neuen Welt. Fragile Hierarchien und prekäre Lebenssituationen auf der einen, das Bedürfnis nach Sicherheit und Spaß auf der anderen Seite: Alles ist möglich, aber wer sind wir, wenn wir alles sein können? In einer Zeit, in der alles greifbar ist, und es doch immer schwerer wird, auch nur das Geringste davon zu erreichen.

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    Bryan FerryBitter-Sweet

    Bryan Ferry wurde 1945 in Washington, im Nordosten Englands geboren. Er ist Sänger und Songschreiber. Er studierte Kunst an der Newcastle University. Bereits während dieser Zeit galt seine Liebe dem R&B und der Soul- und Popmusik. Nach Tätigkeiten als Kraftfahrer und Restaurator arbeitete er als Kunstlehrer an einer Mädchenschule in London, verfolgte dabei aber weiterhin eine Musikerkarriere. Er gründete 1971 mit Freunden und Bekannten – darunter unter anderem Brian Eno – die Gruppe Roxy Music. Hier wurde er in den 70er Jahren für seinen singulären, vibratolastigen Staccato-Gesang bekannt. Ab 1973 strebte er auch eine Solokarriere an, beschränkte sich aber anfangs auf Cover-Versionen bekannter Songs. Er griff dabei gerne Evergreens aus den 1930er-Jahren auf und verlieh den Stücken seine eigene psychologische oder sozialkritische Komponente. ‚In Your Mind‘ aus dem Jahr 1977 war sein erstes Album mit ausschließlich eigenen Kompositionen. Bryan Ferry wurde von der Fachpresse von nun an auch als Solist wahrgenommen. Im Jahr 1985 veröffentlichte Ferry das Album ‚Boys and Girls‘, seine bis dahin erfolgreichste Arbeit als Solo-Künstler. Das Album enthält die erfolgreiche Singleauskopplungen ‚Slave to Love‘ und ‚Don’t Stop the Dance‘. Einen ebenso großen Erfolg konnte Ferry 1987 mit dem Album ‚Bête Noire‘ wiederholen. Das Angebot, den später durch Simple Minds bekannten Song ‚Don’t You (Forget About Me)‘ zu singen, lehnte er ab. Nach einer ausgedehnten Tournee 1988/89 zog er sich für fünf Jahre aus der Öffentlichkeit zurück. Erst im Frühjahr 1993 veröffentlichte er das Album ‚Taxi‘, auf dem er erneut Coverversionen bekannter Songs wie ‚I Put a Spell on You‘ von Screamin’ Jay Hawkins sang. 1999 interpretierte er Titel der Swing-Ära mit Musikern des Pasadena Roof Orchestra. Für die Serie ‚Babylon Berlin‘ wurden einige dieser Titel neu aufgenommen. Am 11. Juni 2011 wurde er von Königin Elisabeth II. mit dem Titel Commander of the British Empire ausgezeichnet.

    ‚Bitter-Sweet‘ ist das sechzehnte Solo-Studioalbum von Bryan Ferry, was offiziell aber unter dem Namen Bryan Ferry and his Orchestra veröffentlicht wurde. The Bryan Ferry Orchestra besteht aus acht MusikerInnen. Das Orchester besteht aus Piano, Trompete, Kornett, Posaune, Altsaxophon, Baritonsaxophon, Tenorsaxophon, Klarinette und Bassklarinette, Banjo und Gitarre und Schlagzeug. Das Album, das Neuaufnahmen älterer Songs von Bryan Ferry und Roxy Music im Stile des 2012 erschienenen ‚The Jazz Age‘ enthält, erschien nach Ferrys Teilnahme an der deutschen Fernsehserie ‚Babylon Berlin‘.

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    Black Mirror: Bandersnatch

    ‚Black Mirror: Bandersnatch‘ ist ein interaktiver psychologischer Thriller der Science-Fiction-Serie ‚Black Mirror‘ aus dem Jahre 2018. Das Drehbuch stammt von Charlie Brooker, David Slade führte die Regie. In Bandersnatch treffen die Zuschauer die Entscheidung für die Hauptfigur, den jungen Programmierer Stefan Butler, gespielt von Fionn Whitehead, der 1984 einen Fantasy-Roman in ein interaktives Videospiel umwandelt. Weitere Charaktere sind Mohan Thakur, gespielt von Asim Chaudhry und Colin Ritman, gespielt von Will Poulter, die beide bei einer Computerspielfirma arbeiten, Butlers Vater Peter, gespielt von Craig Parkinson und der Therapeut Butlers Dr. Haynes, gespielt von Alice Lowe. Der Film basiert auf einem geplanten Computerspiel mit gleichen Namen, was nach Veröffentlichung des Insolvenzverfahrens nicht veröffentlicht wurde. Bandersnatch ist ein Science-Fiction- und Horrorfilm und thematisiert u.a. den freien Willen.

    Charlie Brooker und die ausführende Produzentin Annabel Jones wurden von Netflix 2017 damit beauftragt einen interaktiven Film zu drehen. Die Schwierigkeit beim Schreiben des stark nichtlinearen Skripts führte zur Einstellung eines eigenen Managers für diese Art des Films. Die einzigartige Beschaffenheit des Inhalts erforderte Anpassungen bei der Verwendung des Cache-Speichers der Plattform. Die Dreharbeiten und die Produktion dauerten länger als bei typischen ‚Black Mirror‘-Episoden, sodass die Veröffentlichung der fünften Staffel der Serie sich sogar verzögert hat. Die Reaktionen auf den Film waren im Allgemeinen positiv, obwohl einige das Interaktive als zu kniffelig empfanden.

    Verkostet

    Hazelburn 13

    Springbank befindet sich auf Halbinsel Kintyre. Die Brennerei ist eine der letzten Brennereien in Campbeltown, wo es früher etwa 30 gab. Außer Springbank gibt es noch Glengyle – die Brennerei, die auch zu Springbank gehört und wo der Kilkerran hergestellt wird – und Glen Scotia. Seit 1837 ist die Brennerei im Besitz der Familie Mitchell und das hat sich bis heute nicht geändert. Außerdem ist sie eine der wenigen Brennereien, die mehr als einen Single Malt herstellen – außer Springbank wird hier auch Longrow und Hazelburn hergestellt, um den es heute gehen soll. Alles wird vor Ort geklöppelt. Springbank kann den Bedarf an Malz komplett in der eigenen Mälzerei herstellen. Selbst die Flaschen werden vor Ort abgefüllt, denn es gibt auch eine hauseigene Abfüllanlage.

    Wir haben uns diesmal mit dem 13-jährigen Hazelburn beschäftigt. Hazelburn wird im Gegensatz zu allen anderen Erzeugnissen von Springbank dreifach destilliert, also so wie die Whiskies in den Lowlands und vor allem in Irland. Er reifte ausschließlich in Sherryfässern, und zwar sowohl in First Fill, als auch in Refill Oloroso-Fässern. Distilled wurde er im Oktober 2004, abgefüllt im April 2018. Der Whisky wird mit 47,4% abgefüllt und ist auf 9000 Flaschen limitiert.

  • Feuilletöne – Sendung 283 – Gottfried Wilhelm Leibniz, Oak, Rebellion und Ardbeg Uigeadail

    Wir sind das erste Mal im Jahr 2019 wieder bei den Philosophen! Und zwar bei Gottfried Wilhelm Leibniz. Außerdem hörten wir ‚False Memory Archive‘ von Oak, sahen die Mini-Serie ‚Rebellion‘ und verkosteten zum zweiten Mal den Ardbeg Uigeadail.

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    Gottfried Wilhelm Leibniz

    Gottfried Wilhelm Leibniz wurde 1646 in Leipzig geboren, verlor als Sechsjähriger seinen Vater, der Rechtsgelehrter und Professor der Moralphilosophie war. Er las in der Bibliothek seines Vaters so viel wie er nur konnte, schrieb sogar lateinische Verse, sodass seine Vormunde anfangs fürchteten, er würde ein Poet oder gar Scholastiker werden wollen. „Sie wußten nicht, dass mein Geist sich nicht durch eine einzige Art von Dingen ausfüllen ließ“, sagte Leibniz später.

    Als 15-Jähriger besuchte er die Universität Leipzig. Zunächst studierte er Rechtswissenschaften und Philosophie, danach in Jena Mathematik. Mit 18 Jahren war er durch eine rechtsphilosophische Arbeit bereits Magister und zwei Jahre später erlangte er als 20-Jähriger im fränkischen Altdorf durch eine Arbeit ‚über verwickelte Rechtsfälle‘ die juristische Doktorwürde – in Altdorf deswegen, weil er in Leipzig wegen seines Alters zurückgewiesen wurde, da er für zu jung gehalten wurde.

    Die angebotene Professur schlug er aus. Er wollte lieber politisch aktiv werden, auch ohne einen konkreten Plan dafür. Er begab sich im Anschluss in die Dienste des Kurfürsten von Mainz und wurde damit in die große europäische Politik hineingezogen. Er arbeitete nacheinander an der Verbesserung der juristischen Lehrmethode, an dem ‚Corpus iuris‘, an einer Schrift gegen Atheisten und beteiligte sich an Bestrebungen zu einer Wiedervereinigung von Protestanten und Katholiken.

    Leibniz vertrat eine natürliche Religion mit Gottes- und Unsterblichkeitsglauben, verteidigte die Dreifaltigkeitslehre, aber auch die lutherische Abendmahlslehre. Einen Aufenthalt in Paris in der Zeit zwischen 1672-76, während dem er Ludwig XIV. davon überzeugen sollte, doch lieber Ägypten zu besetzen statt die deutschen Fürstentümer anzugreifen, nutzte er außerdem zum Studium von Pascal und Huygens – was ihn zur Entdeckung der Differential- und Integralrechnung führte, zu Descartes, Hobbes und Spinoza. Letzteren besuchte er bei seiner Rückreise.

    Ende 1676 siedelte er, zum Hofrat und Bibliothekar ernannt, nach Hannover über und schrieb die Geschichte des braunschweigischen Fürstenhauses nieder. Daneben beschäftigte er sich noch mit allen möglichen Dingen, z. B. mit der Einrichtung einer nationalen Akademie, der Reform des Unterrichtswesens, der sogenannten Reinigung der Muttersprache, der Wiedervereinigung der Lutheraner mit den Reformierten und Katholiken und aller Kulturvölker zu einem harmonischen ‚Reich der Geister‘, wie er es nannte. Er beschäftigte sich mit dem Wohl der ärmeren Klassen, dem Völkerrecht, dem Bergbau, der Physik, der Medizin, der Sprachwissenschaft aber am liebsten doch mit Mathematik und Philosophie. Über alle diese Dinge tauschte er sich mit anderen via Briefverkehr aus. In der Bibliothek zu Hannover werden heute über seiner 20.000 Briefe mit mehr als 1.000 Empfängern aufbewahrt. Leibniz klagte gelegentlich über die Zerstreutheit seiner Studien und die Masse der sich ihm aufdrängenden neuen Gedanken, die er doch nicht gern abhanden kommen lassen möchte, sodass er oft nicht wisse, was er zuerst erledigen solle.

    Zwischen 1690-1700 schrieb er seine philosophischen Entwürfe nieder, 1700- 1710 dann die systematischen Ausführungen dieser Entwürfe. Aufgrund der Heirat der Prinzessin Sophie Charlotte – einer engen Vertrauten und Freundin – mit Friedrich I. von Brandenburg-Preußen im Jahr 1700 zog er nach Berlin, und wurde dort der erste Präsident der Akademie der Wissenschaften, die auch auf seine Anregung hin gegründet wurde. Durch den Tod von Sophie Charlotte verlor er 1705 aber den Halt in Berlin, welches er 1711 dann auch verließ. Danach lebte er zwei Jahre in Wien, wo er für Prinz Eugen eine Darstellung seiner Monadenlehre vorlegte. Ab 1714 war er wieder in Hannover.

    Er war zwar von seinen fürstlichen Gönnern, zu denen auch Peter der Große gehörte, mit Titeln und Würden versehen, 1690 sogar geadelt worden, aber da er sich mit Newton darüber stritt, wer den nun zuerst die Differentialrechnung erfand, fiel er im Hause Hannover in Ungnade. Als nämlich Herzog Georg Ludwig König Georg I. wurde, nahm er Leibniz nicht mit nach London, weil er diplomatische Schwierigkeiten befürchtete. So starb Leibniz einsam und verlassen am 14. November 1716 in Hannover und kaum jemand nahm davon Notiz. Heute gibt es in Hannover und Leipzig Denkmäler zu seinen Ehren; Schulen und Universitäten tragen seinen Namen.

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    Oak – False Memory Archive

    Gegründet wurde die aus Oslo stammende Band 2013. Die Band ist ein Quartett bestehend aus Simen Valldal Johannessen, der für Gesang und Keyboards zuständig ist, Øystein Sootholtet, der für den Bass zuständig ist, Ole Michael Bjorndal, der die Gitarre spielt und Sigbjørn Reiakvam, der Schlagzeuger, Perkussionist der Band. Alle Bandmitglieder sind in der Region Oslo aufgewachsen. Sie haben eine Vielzahl musikalischer Inspirationen. Es geht von klassischen Komponisten, über Singer/Songwriter, Electronica, Progressive Rock bis hin zum Metal. Sie veröffentlichten ihr Debüt-Album, ‚Lighthouse‘ 2013.

    False Memory Archive ist Progressive Rock wie er im Buche steht. Die Musik erinnert ein wenig an Porcupine Tree, Marillion und ähnliche Bands, durch den Metaleinfluss hin und wieder aber auch an die ruhigen Songs von TesseracT. Technisch auf höchstem Niveau, spielen sich die vier Norweger durch dieses Album. Es ist aus dem Jahr 2018 und kann deswegen nicht auf die Liste für die Alben des Jahres 2019 kommen.

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    Rebellion

    ‚Rebellion‘ ist eine fünfteilige Fernsehserie aus dem Jahr 2016. Produziert wurde die Serie von RTÉ, also der irischen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt.
    Die Regie führte der Finne Aku Louhimies, das Drehbuch stammt von Colin Teevan und produziert wurde sie von Catherine Magee, Clare Alan und und dem bereits erwähnten Drehbuchautor Colin Teevan. Die Serie wurde im Sommer 2015 in Dublin gedreht und kostete insgesamt 6 Mio. €.

    Es geht in ‚Rebellion‘ um fiktive Charaktere in Dublin während des Osteraufstandes 1916. Es beginnt mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Die turbulenten Ereignisse, die folgen, werden durch aus Sicht einer Gruppe von Freunden aus Dublin, Belfast und London geschildert, wie sie für und gegen eine Unabhängigkeit Irlands sind, und ihre jeweilige Rolle in der Geschichte der irischen Unabhängigkeit spielen.

    Für das Jahr 2019 ist die Fortsetzung der Mini-Serie geplant, die ‚Resistance‘ heißen und die Ereignisse rund um das Jahr 1920 beschreiben wird.

    Verkostet

    Ardbeg Uigeadail

    Die Geschichte der Brennerei beginnt im Jahr 1794. Zu dieser Zeit wurde Ardbeg von Schwarzbrennern und Schmugglern betrieben, bis diese illegale Produktion nach einer Razzia der Zollfahndung aufgegeben musste. Die legale Brennerei wurde, wahrscheinlich im Jahre 1815 unter dem Namen Ardbeg (von schottisch-gälisch ard bheag – kleine Anhöhe) gegründet. Seit 1817 ist der Betrieb dokumentiert. Die Firma war bis 1959 im Familienbesitz. 1977 wurde Ardbeg von Hiram Walker übernommen. Nach der Stilllegung im Jahr 1981 wurde Ardbeg 1989 wiedereröffnet, nun aber ohne die eigene Mälzerei. Nach einer erneuten Schließung 1996 ging Ardbeg 1997 an McDonald & Muir und befindet sich seit dem wieder in Betrieb. 2004 wurde Ardbeg an Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) verkauft. Anders als die meisten anderen Brennereien, die eine Katze beherbergen, hat Ardbeg einen Destilleriehund. Er heißt Shortie und ist ein Jack Russell Terrier, der aber inzwischen in Rente ist.

    Beim Uigeadail handelt es sich um ein Vatting bestehend aus 90 % Bourbon- und 10 % Sherry-Fässern, der mit 54,2% abgefüllt wird. Er ist wie alle Ardbegs nicht gefärbt oder kühgefiltert. Wir verkosteten ihn schon einmal im Jahr 2016 in Folge 168.

  • Feuilletöne – Sendung 282 – Clue Writing, Jeff Tweedy, Hannah Gadsby und Andrea da Ponte

    Wir haben mal wieder was von unseren Freunden von Clue Writing gelesen, diesmal ‚Bedeutung(slos)‘. Außerdem haben wir ‚Warm‘ von Jeff Tweedy gehört, das Programm ‚Nanette‘ von Hannah Gadsby gesehen und unseren ersten Grappa verkostet, und zwar den ‚Uve Bianche Malvasia e Chardonnay‘ von der Brennerei Andrea da Ponte.

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    Clue WritingBedeutung(slos)

    Wir haben mal wieder etwas von den tollen Menschen von Clue Writing gelesen. Rahel und Sarah heißen die beiden Menschen hinter der Literaturplattform Clue Writing. Seit 2012 veröffentlichen sie wöchentlich Kurzgeschichten, die an einem vorher festgelegten Handlungsort (Setting) spielen und vorgegebene Stichworte (Clues) nach klaren Vorgaben vertexten. So kam im Laufe der Zeit ein Textsammelsurium mit mehreren hundert Geschichten zusammen! Und das in allen möglichen Genres. Und so behaupten sie mit Fug, Recht, dass auf Clue Writing jedes Leserherz umworben wird. Man findet bei Clue Writing Krimis, Abenteuergeschichten, Komödien, Charakterstudien, Romantik, Science Fiction und Horror. Da dürfte für alle Menschen was dabei sein.

    Victor liegt ob der Spende eines Teiles seiner Leber für seinen Vater im Krankenhaus und ärgert sich über die Krankenschwester Madeleine Hugo, über das Krankenhaus an sich und überhaupt über alles. Bis dann ihn dann seine Mutter besucht.

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    Jeff TweedyWarm

    Jeffrey Scot ‚Jeff‘ Tweedy wurde 1967 in Belleville in Illinois geboren. Er ist Autor, Sänger, Songwriter, Plattenproduzent und Bandleader der Band Wilco. Er begann seine Musikkarriere in der High School in der Band ‚The Plebes‘, die später in die alternative Country-Band ‚Uncle Tupelo‘ überging. Anschließend gründete er Wilco, die vor allem mit ‚Yankee Hotel Foxtrot‘, ‚A Ghost Is Born‘ oder auch ‚Star Wars‘ kommerziellen Erfolg erzielten und auch von Musikkritikern in höchsten Tönen gelobt werden. ‚Yankee Hotel Foxtrot‘ wurde 2005 mit einem Grammy für das beste alternative Album des Jahres ausgezeichnet. Er veröffentlichte insgesamt 16 Studioalben, darunter vier mit Uncle Tupelo, zehn mit Wilco, eines mit seinem Sohn Spencer, ein akustisches Soloalbum sowie zahlreiche Kooperationen mit anderen Musikern, insbesondere mit Billy Bragg. Im November 2018 veröffentlichte Tweedy seine Memoiren namens ‚Let’s Go (So We Can Get Back)‘.

    Am 30. November 2018 veröffentlichte Jeff Tweedy sein Soloalbum ‚Warm‘. Das ist auch der Grund weswegen wir es erst jetzt besprechen und es nicht schon im letzten Jahr besprachen, es wurde einfach zu spät veröffentlicht um noch bei den Alben des Jahres dabei sein zu können. Es ist das zweite Soloalbum, aber das erste mit ausschließlich neuen Songs. Das Schlagzeug spielt Spencer Tweedy. Und auch ansonsten bleibt viel in der Familie. So werden die Synthesizer von den beiden Söhnen gespielt, ebenso wie die Backing Vocals von eben jenen gesungen werden. Einzig auf dem 11. Song des Album spielt Glenn Kotche von Wilco die Drums. Produziert ist das Album von Jeff Tweedy und Tom Schick.

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    Hannah GadsbyNanette

    Hannah Gadsby wurde wurde 1978 in Smithton in Tasmanien geboren. Sie ist Komikerin und Autorin. Bekannt wurde sie in Australien, nachdem sie den ‚Raw Comedy‘-Wettbewerb im Jahr 2006 gewann. Sie tourte anschließend auch außerhalb Australiens und war im australischen und neuseeländischen Fernsehen zu sehen. Im Jahr 2018 veröffentlichte Netflix das Standup-Programm ‚Nanette‘ auf seiner Streaming Plattform und machte so das internationale Publikum auf sie aufmerksam. Ein Comedy-Programm, was eigentlich gar keines ist. Aber hört selbst.

    Verkostet

    Andrea da Ponte – Uve Bianche Malvasia e Chardonnay

    1892 gründet Brennmeister Andrea da Ponte den Betrieb in Venezien. Nur wenige Jahre später perfektioniert Matteo da Ponte die Destillationskunst und veröffentlichte das ‚Handbuch der Destillation‘. Die exklusive ‚Metodo da Ponte‘, die in diesem Buch auch mit Zeichnungen der vom Autor konstruierten Brennkolben beschrieben ist, wird als innovativ und äußerst modern erkannt. Sie macht Schule und sorgt dafür, dass der Grappa da Ponte bekannt und geschätzt wird. Die Brennerei Andrea da Ponte ist immer noch ein Familienbetrieb der Familie Da Ponte. Die Brennerei war die erste, die begonnen hat die Produktion mit der Umwelt in Einklang zu bringen. So haben sie angefangen mit Biomasse beheizte Kessel zu nutzen oder modernste Anlagen zur Energierückgewinnung zu bauen. 2009 schließlich stellten sie eine Photovoltaikanlage fertig, die eine jährliche CO2-Senkung von 70 Tonnen gestattet. Durch die Verwendung erneuerbarer Energien konnten sie die Schadstoffemissionen auf annähernd null senken.

    Grappa wird aus den vergorenen alkoholhaltigen Pressrückständen der Weinherstellung destilliert. Es hat einen Mindestalkoholgehalt von 37,5 Volumenprozent. Grappas werden aus den Pressrückständen roter und weißer Trauben gewonnen. Durch Fasslagerung können Farbe, Geschmack und Geruch bestimmt werden, also ähnlich wie beim Whisky. Da die Schalen von weißen Trauben immer noch Zucker enthalten, werden sie mit Most aufgegossen und abermals vergoren. Der entstandene Wein wird anschließend destilliert. So entstehen Traubenbrände aus weißen Sorten. In diesem Fall handelt sich um die Trauben Malvasia und Chardonnay.

  • Feuilletöne – Sendung 281 – Günter Seuren, Das Lied von der Erde, Joachim Fuchsberger, Inge Meysel und Eisenhart Lager

    Angekommen im Jahr 2019 ist bei den Feuilletönen die Normalität zurückgekehrt. Alle Rubriken sind wieder da, und so lasen wir ‚Das Experiment‘ von Günter Seuren, hörten ‚Das Lied von der Erde‘ von Gustav Mahler in verschiedenen Aufnahmen, sahen Joachim Fuchsberger dabei zu, wie er Inge Meysel 1983 im Rahmen der Sendung ‚Heut‘ Abend‘ interviewte und verkosteten ein Eisenhart Lager von der Liebhart’s Privatbrauerei.

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    Günter Seuren – Das Experiment (Text)

    Der Schriftsteller wurde 1932 in Wickrath am Niederrhein geboren. Er war Mitarbeiter der Illustrierten ‚Neue Post‘ in Düsseldorf, für die er kleinere Texte verfasste. Seit 1955 war er freier Schriftsteller und Filmkritiker bei der ‚Deutschen Zeitung‘. In den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts stand er der sogenannten ‚Kölner Schule‘ des neuen Realismus nahe und verfasste neben erzählerischen Werken auch zahlreiche Hörspiele und Drehbücher für Fernsehspiele. Ab 1986 entstanden im Auftrag von ARD und ZDF eine Reihe von Drehbüchern für Dokumentarfilme; die Dreharbeiten hierfür führten ihn u. a. nach Kanada, Mexiko, Ecuador und Peru.

    Wir haben ‚Das Experiment‘ aus dem Jahre 2002 gelesen. Wir lesen davon, dass ein Mann nur noch rückwärts geht, nicht mehr vorwärts.

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    Gustav MahlerDas Lied von der Erde

    Das Lied von der Erde ist ein sinfonischer Liederzyklus von Gustav Mahler, dennoch gehört das Werk nicht in die Reihe seiner nummerierten Sinfonien, ist aber das neunte symphonische Werk Mahlers dieser Gattung. Mahler selbst gab erst dem nachfolgenden Werk den Titel 9. Sinfonie.

    Das Werk entstand in den Jahren 1907 bis 1908. In dieser Zeit beschäftigte Mahler sich mit Nachdichtungen altchinesischer Lyrik. Er komponierte ‚Das Lied von der Erde‘ in einer Zeit privater Schicksalsschläge. Zum Einen starb die ältere Tochter Maria Anna im Alter von nur vier Jahren an Diphtherie, zum Anderen hatte er nach einer antisemitisch motivierten Pressekampagne gegen ihn als Direktor der Wiener Hofoper zurücktreten müssen. Außerdem wurde in jenem Jahr auch noch eine schwere Herzkrankheit diagnostiziert, die wenige Jahre später zu seinem Tod führen sollte. Kurz vor der Vollendung des Werkes schrieb er an Bruno Walter – der auch am 20. November 1911 in der Münchener Tonhalle die Uraufführung kurz nach Mahlers Tod leitete: „Ich war sehr fleißig. […] Ich weiß es selbst nicht zu sagen, wie das Ganze benamst werden könnte. Mir war eine schöne Zeit beschieden und ich glaube, daß es wohl das Persönlichste ist, was ich bis jetzt gemacht habe.“

    Das Lied von der Erde besteht aus sechs Teilen, in denen Mahler sieben Gedichte aus der Sammlung ‚Die chinesische Flöte‘ von Hans Bethge vertont hat. Folgende Lieder hat Mahler im Lied von der Erde vertont:
    1. Das Trinklied vom Jammer der Erde
    2. Der Einsame im Herbst
    3. Von der Jugend
    4. Von der Schönheit
    5. Der Trunkene im Frühling
    6. Der Abschied

    Bruno Walter und die Wiener Philharmoniker

    Hierbei handelt es sich um eine Aufführung aus dem Jahr 1952. Das heißt, sie kann nicht mehr ganz den klanglichen Ansprüchen der heutigen Zeit genügen. Darauf kommt es aber auch nicht an. Wir wollten einfach eine Aufnahme dabei haben, die von dem Dirigenten geleitet wird, der auch die Uraufführung dirigierte, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie das alles mal geklungen haben könnte als Mahler noch da war, zumindest fast noch da war.

    Kent Nagano und das Orchestre symphonique de Montréal

    Diese Aufnahme ist aus dem Jahr 2009, also zum Zeitpunkt dieser Aufnahme ca. 10 Jahre alt – oder jung, je nach Sichtweise. Es ist ein eher transparenter Klang, man könnte auch sagen ein französischer Klang. Kent Nagano pflegt einen sehr eleganten Stil, der so gar nicht romantisch ist. Eine moderne Interpretation.

    Wir haben uns beide Interpretationen angehört und erzählen euch, was wir von ihnen halten. Und überhaupt, wie wir ‚Das Lied von der Erde‘ gehört haben, und wie wir es einordnen.

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    Heut‘ AbendJoachim Fuchsberger interviewt Inge Meysel im Jahre 1983 (YouTube)

    Heut’ Abend war eine Talkshow des Bayerischen Fernsehens und des SWF, später auch des NDR. Zunächst wurde die Sendung von wechselnden Moderatoren präsentiert. Ab Dezember 1980 an übernahm dann Joachim Fuchsberger sowohl Moderation als auch Produktion bis zur 300. und letzten Folge. Die Titelmelodie komponierte Klaus Doldinger.

    Joachim „Blacky“ Fuchsberger wurde 1927 in Stuttgart geboren. Er war Schauspieler, Synchronsprecher, Hörbuchsprecher und Showmaster.
    In einem Zeitraum von rund 60 Jahren war er in über 80 Filmen und Fernsehserien zu sehen. Berühmt wurde er unter anderem durch die Edgar-Wallace-Filmreihe aus den 1960er Jahren, in der er häufig einen Inspektor von Scotland Yard verkörperte. Zudem war er mit Sendungen wie ‚Der heiße Draht‘, natürlich ‚Auf Los geht’s los‘ und eben ‚Heut’ abend‘ als Showmaster erfolgreich. Er starb 2014 in Grünwald in der Nähe von München.

    Die Tochter des deutschen jüdischen Kaufmanns Julius Meysel und seiner dänischen Frau Margarete Hansen beendete mit 17 Jahren vorzeitig die Schule und begann 1930 ihre Theaterkarriere in Zwickau, Berlin und Leipzig. Zum ersten Mal stand Inge Meysel im Alter von drei Jahren in der Oper Hänsel und Gretel als Engel auf der Bühne.
    In der Zeit von 1933 bis 1945 hatte Inge Meysel als „Halbjüdin“ Auftrittsverbot. Ab den 1960er Jahren stand bei Inge Meysel das Fernsehen im Mittelpunkt. Bekannt wurde sie vor allem in der Rolle der Käthe Scholz in der Fernsehserie Die Unverbesserlichen, die von 1965 bis 1971 produziert wurde. Ihren ersten politischen Auftritt hatte Inge Meysel 1925 mit einer Rede gegen die Todesstrafe auf einer Kundgebung der Berliner Jungdemokraten. Auch an Protesten gegen den Paragraphen 218 beteiligte sie sich bereits in dieser Zeit. Ende der zwanziger Jahre wechselte sie zu den Jungsozialisten.
    1972 unterstützte sie den Wahlkampf von Willy Brandt und 1978 gehörte sie neben Alice Schwarzer und acht weiteren Frauen zu den Klägerinnen im sogenannten „Sexismus-Prozess“ gegen den Stern. 1981 lehnte sie das Bundesverdienstkreuz ab, weil es keinen Orden wert sei, dass jemand „sein Leben anständig gelebt hat“. Den Kampf gegen AIDS unterstützte sie durch mehrere Auftritte bei Benefizveranstaltungen.

    Im Januar 1987 sprach sie in einem Interview in der Emma über ihre gleichgeschlechtliche Erfahrung: „Männer waren gestrichen, bis 21. Aber da hatte ich schon längst eine Liebesbeziehung zu einer Frau. Schon 1975 sprach sie in einer Theater-Talk-Show über gleichgeschlechtliche Erlebnisse. 1991 trat sie als prominentes Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben in Erscheinung. Inge Meysel starb am 10. Juli 2004 in ihrem Haus im niedersächsischen Bullenhausen.

    Verkostet

    Liebhart’s Brauerei – Eisenhart Lager

    Mithilfe ortsansässiger Handwerksunternehmen wurde die Liebhart’s Brauerei neu aufgebaut. Ende 2004 begann die Planung der Anlagen, im darauffolgenden Jahr wurde der Braukessel angefeuert. Es handelt sich um einen Familienbetrieb. Beim ‘Eisenhart Lager’ handelt es sich um ein Bier, was aus Hopfen und Gerstenmalz aus biologischem besteht. Die Bestandteile dieses Bieres stammen allesamt aus ökologischer Landwirtschaft und werden ohne Zusatz von Agrarchemie oder Pestizide hergestellt.

  • Feuilletöne – Sendung 280 – Die Besten des Jahres 2018!

    Es ist mal wieder so weit! Ein Jahr ist vorüber! Wir lassen das Jahr 2018 literarisch, musikalisch, filmisch und maltisch zu Ende gehen! Es gilt die Besten des Jahres zu küren, die ihr und wir auserwählt haben! Und wie jedes mal wissen wir bis kurz vor der Sendung nicht wie ihr entschieden habt. Und auch wir selber erfahren von der Wahl der jeweils anderen erst während der Sendung.

    Bücher des Jahres

    HörerInnen

    1. Margarete Stokowski – Die letzten Tage des Patriarchats -> 18%

    2. Hannah Arendt – Menschen in finsteren Zeiten -> 16%

    3. Maxim Biller – Sechs Koffer -> 13%

    4. Vanessa Sonder/Patrizia Hausheer – Was soll das alles – Bargespräche zweier Philosophinnen -> 7%

    4. Mara Pfeiffer – Im Schatten der Arena -> 7%

    5. Juna Grossmann – Schonzeit Vorbei -> 5%

    5. Helene Hegemann – Bungalow -> 5%

    5. Ally Klein – Carter -> 5%

    5. Ulrich Alexander Boschwitz – Der Reisende -> 5%

    Frau Windhorst

    1. Vanessa Sonder/Patrizia Hausheer – Was soll das alles – Bargespräche zweier Philosophinnen

    2. Inge Buck – Prager Tagebuch

    3. Hannah Arendt – Menschen in finsteren Zeiten

    4. Mara Pfeiffer – Im Schatten der Arena

    5. Thekla Kraußeneck – Cronos Cube

    Herr Martinsen

    1. Maxim Biller – Sechs Koffer

    2. Ulrich Alexander Boschwitz – Der Reisende

    3. Juna Grossmann – Schonzeit Vorbei

    4. Mara Pfeiffer – Im Schatten der Arena

    5. Vanessa Sonder/Patrizia Hausheer – Was soll das alles – Bargespräche zweier Philosophinnen

    Alben des Jahres

    HörerInnen

    1. The Good, the Bad & the Queen – Merrie Land -> 20%

    2. Tocotronic – Die Unendlichkeit -> 8%

    2. Julia Holter – Aviary -> 8%

    2. Low – Double Negativ -> 8%

    2. Kreisky – Blitz -> 8%

    2. Ólafur Arnalds – re:member -> 8%

    3. Marianne Faithfull – Negative Capability -> 6%

    3. Paul Weller – True Meanings -> 6%

    3. Chilly Gonzales – Solo Piano III -> 6%

    Frau Windhorst

    1. The Good the Bad and the Queen – Merrie Land

    2. Low – Double Negative

    3. Olafur Arnalds – re:member

    4. Chilly Gonzales – Solo Piano III

    5. Marianne Faithfull – Negative Capability

    Herr Martinsen

    1. Julia Holter – Aviary

    2. Laurie Anderson/Kronos Quartet – Landfall

    3. The Good the Bad and the Queen – Merrie Land

    4. Kreisky – Blitz

    5. Tocotronic – Die Unendlichkeit

    Film/Serie des Jahres

    Frau Windhorst

    1. Norsemen

    2. Gravity Falls

    3. Alias Grace

    Herr Martinsen

    1. Norsemen

    2. Annihilation

    3. The Alienist

    Single Malt des Jahres

    Frau Windhorst

    1. Eimverk Flóki Single Malt

    2. Balvenie 15 Single Barrel

    3. Bruichladdich Port Charlotte 10

    Herr Martinsen

    1. Bruichladdich Port Charlotte 10

    2. Kilkerran 12

    3. Glencadam 10

  • Feuilletöne – Sendung 279 – Whisk(e)y Special und Glencadam 21

    Wir haben uns auf die Spuren des Whiskys gemacht. Wir sind dem Ganzen sozusagen auf den Grund gegangen. Wir verkosten diesmal also nicht nur Whisky, wir reden auch einfach über eben jenen. Verkostet haben wir natürlich trotzdem was, nämlich den Glencadam 21.

    Whisk(e)y

    Whisky wurde erstmals 1736 erwähnt und leitet sich sowohl vom schottisch-gälischen ‚uisge beatha‘ als auch vom Irischen Gälisch ‚uisce beatha‘ ab und bedeutet so viel wie ‚Wasser des Lebens‘. Was also wiederum vom lateinischen aqua vitae abgeleitet werden kann. Die englisch sprechenden Menschen anglisierten das gälische Wort zu dem heute noch immer gebräuchlichen Wort ‚Whisky‘. Aber wo kommt er denn nun her, der Whisk(e)y? Und warum schreibt man ihn mit und ohne ‚e‘? Und was unterscheidet einen Single Malt von einem Single Pot Still? Was ist das Besondere am Bourbon? Was ist überhaupt Bourbon? Ist das überhaupt noch ein Whisky? Was unterschiedet einen Single Blend von einem Blend? Und was zur Hölle ist ein Blended Malt? Und wer hat überhaupt Recht? Alle? Keiner?

    Nun, die Frage wer Recht hat, die werden wir nicht abschließend klären können. Und wer den Whisk(e)y erfunden hat, und vor allem wo? Tja, auch da werden wir keine abschließenden Antworten finden können. Aber alles andere können wir aufklären. Wir versuchen es zumindest. Es wurde zunächst illegal gebrannt, was das Zeug hält und viele der heutigen Brennereien sind eben in dieser Zeit entstanden. Einige berufen sich sogar auf diese Zeit, und wollen uns weiß machen, dass sie gegründet wurden bevor sie überhaupt gegründet wurden. Glaubt ihr nicht? Na dann hört mal rein.

    Das tolle am Whisk(e)y ist, dass es so unfassbar viele Aromen gibt, die man da erriechen, erschmecken und entdecken kann. Das kommt zum einen vom New Make – dem Rohbrand – und zum anderen natürlich von der Fasslagerung. Die Art des Fasses/der Fässer spielt hier eine entscheidende Rolle. Und ob es sich um ein Finish oder um ein Vatting handelt. Und….und….und.

    Hier einmal ein paar unterschiedliche Arten von Whisky:

    • Grain in Europa = Whisky aus Weizen und Hafer
    • Grain in Kanada = Whisky aus Weizen, Hafer und/oder Roggen
    • Grain in den USA = Whisky aus Weizen, Hafer, Roggen und/oder Mais
    • Rye = Whisky, der mindestens aus 51 Prozent Roggen besteht
    • Bourbon = Whisky, der mindestens aus 51 Prozent Mais besteht
    • Corn = Whisky, der mindestens aus 80 Prozent Mais besteht
    • Malt = Whisky, der ausschließlich aus gemälzter Gerste hergestellt wurde.

    In Schottland sieht das Ganze dann im Groben so aus:

    • Single Malt = Whisky, der ausschließlich aus gemälzter Gerste besteht und ausschließlich in einer Brennerei hergestellt wird.
    • Single Grain= Whisky, der aus Weizen oder Hafer besteht und ausschließlich in einer Brennerei hergestellt wird.
    • Single Blend = Whisky, der aus mindestens einem Single Malt und einem Single Grain besteht und ausschließlich in einer Brennerei hergestellt wurde.
    • Blended Malt = Whisky, der aus mindestens zwei Single Malts besteht, die aus mindestens zwei unterschiedlichen Brennereien stammen.
    • Blended Grain = Whisky, der aus mindestens zwei Single Grains besteht, die aus mindestens zwei unterschiedlichen Brennereien stammen.
    • Blend = Whisky, der aus mindestens einem Single Malt und mindestens einem Single Grain besteht, die aus mindestens zwei unterschiedlichen Brennereien stammen.

    In Irland gibt es das auch alles, aber dort gibt es noch den Begriff ‚Single Pot Still‘. Warum? Tja. Höret selbst.

    Verkostet

    Glencadam 21

    Die Brennerei wurde 1825 gegründet. Als Glencadam 1954 dann den Besitzer wechselte, wurde dieser Single Malt hauptsächlich für Blends der Marke ‘Ballantine’s’ verwendet. Sie gehören mittlerweile zu Angus Dundee zu denen auch Tomintoul gehören. Nachdem in den vergangenen Jahren ausschließlich der 15-jährige Single Malt unter eigenem Namen abgefüllt und Teile an unabhängige Abfüller verkauft wurden, wird seit 2009 unter dem Namen Glencadam eine komplett neue Core Range vermarktet. Sie beinhaltet auch diesen 21-jährigen Single Malt.