Episoden

  • Uschi Brüning, Die goldenen Zitronen, Norsemen Staffel Zwei und Redbreast 21

    In der 289. Folge unserer drolligen Kultursendung sprechen wir über das Buch ‚So wie ich‘ von Uschi Brüning, über das Album ‚More than a Feeling‘ von Die goldenen Zitronen, über die zweite Staffel der Serie ‚Norsemen‘ und über den 21-jährigen Redbreast.

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    Uschi Brüning – So wie ich (Ullstein Verlag)

    Uschi Brüning wurde 1947 in Leipzig geboren. Sie ist singt sowohl Jazz- als auch Soulstücke und ist Songautorin. Sie besuchte ab 1969 die Spezialklasse Tanzmusik und Gesang. Seit 1970 ist sie Berufssängerin. In diesem Jahr unternahm sie auch ihre erste Tournee durch die DDR mit dem Günther-Fischer-Quintett und mit Manfred Krug. 1972 erhielt sie den zweiten Preis beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden. Ab 1975 arbeitete sie mit ihrer eigenen Band. Ab 1983 dann arbeitete sie mit Ernst-Ludwig Luten Petrowsky zusammen, mit dem sie auch verheiratet ist. Von 2015 bis zu dessen Tod 2016 trat sie mit Manfred Krug unter dem Titel ‚Manfred Krug liest und s(w)ingt‘ auf.

    Schon als kleines Kind sang Uschi Brüning mit Begeisterung – zu Hause, auf der Straße, im Kinderheim, in der Schule. Mit dreizehn beschloss sie, als Sängerin berühmt zu werden. Ihre großen Vorbilder waren und sind Caterina Valente und Ella Fitzgerald. Sie genoss als erfolgreiche Künstlerin manche Freiheiten: Jazz war in der DDR eine geduldete Nische, in der sich auch Unangepasste relativ zwanglos zusammenfinden konnten. ‚So wie ich‘ ist eine Reise in die Zeit des kalten Krieges, in ein Land namens DDR, die dortige Musikszene und eine Liebeserklärung an die Menschen, die sie umgaben und noch immer umgeben.

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    Die goldenen Zitronen – More than a Feeling

    Die Goldenen Zitronen sind eine Band aus Hamburg. 1984 als Fun-Punkband gegründet, zeigen sie in ihren Texten seitdem eine zunehmend gesellschaftskritische Tendenz. Seit den 1990er Jahren verfolgten sie einen Crossover-Stil zwischen Punk und Hip Hop. Seit dem 21. Jahrhundert kamen elektronische Elemente, experimentelle musikalische Formen und Krautrock-Einflüsse hinzu. Die Texte haben oft einen politischen Bezug. Inzwischen sind von den Gründungsmitgliedern nur noch Schorsch Kamerun und Ted Gaier dabei.

    Anfangs kombinierte die Band Rock mit Punkrock und humoristischen und teils sarkastischen Texten. Die Goldenen Zitronen sehen sich als ein Symbol der Unabhängigkeit und lehnen die Zusammenarbeit mit der Musikindustrie ab. 1986 sorgten sie mit dem Song ‚Am Tag, als Thomas Anders starb‘, einer satirischen Abwandlung des Liedes ‚Am Tag, als Conny Kramer starb‘ von Juliane Werding für Aufsehen. Mehrere Major-Label-Verträge wurden von der Band abgelehnt. 1990 veröffentlichten sie das Album ‚F*ck You‘, auf dem sie sich über große Rockbands lustig machten und gegen den Alltagsstumpfsinn protestierten. In den 90ern flossen neue musikalischen Stilmittel in ihre Songs ein, es kamen Elemente aus Garagen-Trash, Electro-Beats, Hip-Hop und Noise-Rock-Pop hinzu.

    Das Anfang 2019 erschienene ‚More Than A Feeling‘ ist das 13. Studioalbum der Band aus Hamburg. Elektronisch ist es bisweilen und der Sprechgesang ist das bevorzugte Stilmittel der Band. Politisch ist es, und das nicht zu knapp. Gegen die AfD, die Politik im Allgemeinen, aber auch gegen die gentrifizierten Großstadtkieze und den schwarzen Block. Alle bekommen sie ihr Fett weg, wie man so schön sagt. Ob uns das alles gefällt, erzählen wir euch in dieser Episode.

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    Norsemen – Staffel 2

    Norsemen ist eine norwegische TV-Serie, bei der es um eine Gruppe von Wikingern geht, die im Dorf Norheim um das Jahr 790 leben. Zunächst lief die Serie in Norwegen unter dem Namen ‘Vikingane’ auf NRK1 im Jahre  2016. Das Drehbuch wurde von Jon Iver Helgaker und Jonas Torgersen gerschrieben. Die Serie wird in Norwegen gedreht und es wurde sowohl in norwegisch als auch in englisch aufgezeichnet. Die erste Staffel der englischen Version wurde auf Netflix im Jahr 2017 unter dem Namen ‘Norsemen’ veröffentlicht. Die zweite Staffel wurde im Frühjahr 2017 gedreht. Auch eine dritte Staffel wird bei Netflix zu sehen sein. Wir haben über die erste Staffel in der 287. Episode unserer Sendung gesprochen. Diesmal ist die zweite Staffel dran.

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    Redbreast 21

    Produziert wird Redbreast mittlerweile in Midleton im Süden der Republik Irland, nicht mehr in Dublin. Nach den Folgen mehrerer Krisen des irischen Whiskeys in den USA und in UK – siehe hierzu auch unser Whiskey-Special Folge 279 – schloss sich im Jahre 1966 Jameson Irish Whiskey mit den letzten verbliebenen Destillerien der Republik Irland zur Irish Distillers Group zusammen. 1975 eröffnete diese Gruppe in Midleton eine Destillerie, die auch heute noch besichtigt werden kann. Seit 1988 gehört die Irish Distillers Limited zum französischen Pernod-Ricard-Konzern. Im Jahr 2012 lag der Gesamtabsatz bei 36 Mio. Liter. Und zu dieser Brennerei gehört eben auch der Single Pot Still Whiskey Redbreast. Er wird aus einer Mischung von gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt. Die Trocknung der gemälzten Gerste erfolgt im Gegensatz zum schottischem Whisky, ohne dass Rauch an das Malz gelangt. Es erfolgen drei Brennvorgänge, die Dreifach-Destillation. Die anschließende Lagerung erfolgt in Eichenfässern aus Spanien und den USA, in denen zuvor Sherry oder Bourbon reiften. Der Malt ist offiziell gefärbt, aber nicht kühlgefiltert und wird mit 46% abgefüllt.

  • Immanuel Kant, Marko Cirkovic, The Crown – Staffel 2 und The Quiet Man

    Da ist er also zum ersten Mal, Immanuel Kant. Ein ganz schöner Brocken. Wir haben trotzdem angefangen, uns mit seinen Werk zu beschäftigen. Außerdem hörten wir ‚The American Album‘ von Marco Cirkovic, sahen die zweite Staffel von ‚The Crown‘ und verkosteten ‚The Quiet Man‘ aus Irland.

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    Immanuel Kant

    Immanuel Kant wurde 1724 in Königsberg in Preußen geboren. Er war Philosoph der Aufklärung. Immanuel Kant zählt zu den bedeutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie. Sein Werk ‚Kritik der reinen Vernunft‘ kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie.

    Kant schuf eine neue, umfassende philosophische Perspektive, welche die Diskussion bis ins 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst. Dazu gehört sein Einfluss auf Erkenntnistheorie und Metaphysik, die Ethik und die Ästhetik. Zudem verfasste er bedeutende Schriften zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie sowie Beiträge zur Astronomie und den Geowissenschaften. Immanuel Kant war das vierte Kind von Johann Georg Kant und Anna Regina Kant geb. Reuter. Von Kants insgesamt acht Geschwistern erreichten nur vier das Erwachsenenalter. Sein Elternhaus war stark pietistisch geprägt, seine Mutter für Bildung sehr aufgeschlossen. 1732 kam Kant an das Friedrichskollegium, wo er insbesondere im Erlernen der klassischen Sprachen gefördert wurde. 1740 begann er mit dem Studium an der Albertus-Universität Königsberg. Er studierte Philosophie sowie mit Naturphilosophie und elementare Mathematik, unter anderem bei Johann Gottfried Teske und Martin Knutzen.1746 veröffentlichte er seine erste Schrift, die Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte.

    Als sein Vater 1746 verstarb, musste Kant nicht nur für sein eigenes Leben sorgen, sondern auch für das der zwei jüngeren Geschwister. Er verließ Königsberg und nahm Positionen als Hauslehrer an, er war aber nach wie vor an der Albertina immatrikuliert. 1754 kehrte Kant nach Königsberg zurück. Er veröffentlichte im Sommer einige Aufsätze und reichte im April 1755 die Schrift ‚De Igne‘ als Abschlussarbeit ein und wurde anschließend promoviert. Im selben Jahr veröffentlichte er mit ‚Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels‘ seine erste größere Schrift, die zunächst jedoch wenig Anklang fand. Schon im September folgte die ‚Nova dilucidatio‘ die die ersten Grundsätze der metaphysischen Erkenntnis zum Gegenstand hatte, als zweite Hochschulschrift, mit deren Verteidigung er die venia legendi erhielt und als Privatdozent seine umfangreiche Lehrtätigkeit aufnehmen konnte. Zu seinen Lehrfächern gehörten Logik, Metaphysik, Moralphilosophie, Natürliche Theologie, Mathematik, Physik, Mechanik, Geografie, Anthropologie, Pädagogik und Naturrecht.

    Seine Vorlesungen fanden starkes Interesse. Eine erste Bewerbung auf den Königsberger Lehrstuhl für Logik und Metaphysik im Jahre 1759 schlug fehl. Einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Dichtkunst lehnte Kant 1764 ab. Im Jahr 1770 im Alter von 46 Jahren erhielt er den von ihm immer angestrebten Ruf der Universität Königsberg auf die Stelle eines Professors für Logik und Metaphysik. Im selben Jahr legte er mit der ‚Studie Formen und Gründe der Sinnes- und Verstandeswelt‘ eine weitere Dissertation vor. 1786 und 1788 war Kant Rektor der Universität in Königsberg. 1787 wurde er in die Berliner Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1794 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.

    1788 geriet er aufgrund seines Werkes ‚Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee‘ erstmals in Konflikt mit der Zensur. In einem weiteren Edikt von 1794 wurde ihm die ‚Herabwürdigung mancher Haupt- und Grundlehren der heiligen Schrift und des Christentums‘ vorgeworfen. Kant lehrte weiter bis 1796, erhielt aber die Weisung, sich religiöser Schriften zu enthalten, da sie deistisches und sozinianisches Gedankengut verbreiteten, das nicht mit der Bibel vereinbar sei.

    Kant wird oft als steifer, an einen regelmäßigen Tagesablauf gebundener professoraler Mensch dargestellt. Das ist aber ist eine Überzeichnung. Als Student war er ein guter Kartenspieler und verdiente sich mit Billard ein Zubrot zum Studium. Auf Gesellschaften galt er als galant und putzte sich mit modischer Kleidung heraus.

    Nach eigener Aussage in der Schrift ‚Der Streit der Fakultäten‘ richtete er erst, als er über 40 war, aus gesundheitlichen Gründen einen regelmäßigen Tagesablauf ein. Kant verbrachte nahezu sein ganzes Leben im damals weltoffenen Königsberg, wo er 1804 fast 80-jährig verstarb. Das Grabmal Immanuel Kants befindet sich an der Außenseite des Königsberger Doms, der sogenannten Stoa Kantiana. In dieser Folge beschäftigen wir uns mit der theoretischen Philosophie Kants, wir wollen herausfinden was ‚a priori‘ bedeutet und was das ‚Ding an sich‘ ist, Sachen von denen alle schon mal gehört haben, aber niemand so recht weiß, was damit eigentlich gemeint ist.

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    Marko Cirkovic – The American Album

    Marco Cirkovic wurde 1993 in Karlsruhe geboren, hat mit 11 Jahren Violin-Unterricht bekommen, damit 4 Jahre später aufgehört und anschließend ein paar Wochen Klavier gelernt. Schon zu dieser Zeit hat er angefangen, am Klavier zu improvisieren und eigene kleine Werke zu komponieren. Nach der Schule hat er zunächst eine kaufmännische Laufbahn eingeschlagen, aber nie wirklich von der Musik abgelassen. Im Alter von 20 hat er dann angefangen, erste Konzepte für Orchesterwerke zu schaffen um dann 2016 das erstes Stück namens “Home” zu veröffentlichen. Kurz darauf folgte die Tondichtung ‘das Finstere Tal’, welches den ersten Schritt in Richtung ernster Musik darstellte. Es folgten viele weitere Tondichtungen.

    ‚The American Album‘ ist ein Album, das man erstmal gar nicht einordnen kann, weil es ganz schön viel ist und macht. Orchestral ist es, kammermusikalisch ist es, bisweilen ist es sogar elektronisch. Da kommt einiges zusammen. Ob uns diese Mischung gefallen hat, erzählen wir euch in dieser Sendung.

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    The Crown – Staffel 2 (IMDb)

    The Crown ist eine britische Fernsehserie von Netflix. Sie wurde von Peter Morgan entwickelt, der auch schon für den Film ‚Die Queen‘ aus dem Jahr 2006 verantwortlich zeichnete. Es geht in der zweiten Staffel um das Leben der mittlerweile einige Jahre im Amt befindlichen britischen Königin Elisabeth II. Mit einem Budget von bis zu 80 Millionen US-Dollar pro Staffel ist diese Serie bis heute das teuerste, was Netflix hat produzieren lassen. Die zweite Staffel der Serie ist seit 2017 weltweit auf Netflix zu sehen. Sie besteht wie schon die erste aus zehn Episoden. Eine dritte und vierte Staffel ist bereits in Auftrag gegeben worden, die dritte Staffel soll Ende 2019 bei Netflix zu sehen sein.

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    The Quiet Man 

    Gegründet wurde ‚The Quiet Man‘ von Ciaran Mulgrew. Derry ist Sitz des Unternehmens. Der Name des Whiskeys rührt vom Namen des Vaters John Mulgrew, der 50 Jahre als Barkeeper in den Pubs von Belfast gearbeitet hat. Manchmal nahm er seinen Sohn mit, um mit ihm dort zu arbeiten. Die Erinnerung des Sohnes an den Geruch des Whiskys und an das ‚Craic‘ und das Lachen blieben erhalten. Er war sehr stolz auf seinen Vater. Der hatte diese ruhige Art, die die Leute zu respektieren schienen. Er sah und hörte viele Geschichten, sagte aber nie was. Das gehörte sich nicht für einen Barkeeper, und das nahm er sehr ernst. Viele Jahre später fing Ciaran an, eigenen Whisky herzustellen und es gab nur eine Person, nach der er seinen Whiskey benennen wollte, nämlich nach seinem Vater ‚The Quiet Man‘ oder wie man auf Irisch sagt, ‚An Fear Ciuin‘. Mittlerweile bekommt ‚The Quiet Man‘ Preise und Auszeichnungen aus der ganzen Welt. Bis heute ist The Quiet Man in irischem Besitz und wird unabhängig betrieben. In diesem Fall handelt es sich um einen 12-jährigen Single Malt, der in Bourbon Fässern reifen durfte, dreifach destilliert wurde und nicht kühlgefiltert ist.

  • Feuilletöne – Sendung 287 – Stefan Zweig, Sharon Van Etten, Lessing und Dorn und Bowmore 15

    Eine Woche ist mal wieder um, also ist Zeit für die Feuilletöne! Wir lasen mal wieder Stefan Zweig, diesmal ‚Die Frau und die Landschaft‘ hörten ‚Remind me Tomorrow‘ von Sharon Van Etten, sahen den Lessing-und-Dorn-Tatort ‚Der höllische Heinz‘ und verkosteten den 15-jährigen Bowmore.

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    Stefan Zweig – Die Frau und die Landschaft

    Stefan Zweig wurde 1881 in Wien geboren. Nachdem seine Bücher am 10. Mai 1933 zusammen mit denen anderer Autoren öffentlich in Deutschland verbrannt worden waren, zog er 1934 von Salzburg nach England, wo er zuerst in London, dann in Bath wohnte. Nach dem Verlust seiner österreichischen Staatsangehörigkeit bat er in Großbritannien um einen Pass für Staatenlose. Als die Deutschen 1939 Polen überfielen und die britische Regierung deshalb dem Deutschen Reich den Krieg erklärte, sank Stefan Zweig eine weitere Stufe nach unten: vom Staatenlosen zum “enemy alien”. 1940 emigrierte Stefan Zweig über New York nach Brasilien. Am 22. Februar 1942 nahm er sich schließlich in Petrópolis bei Rio de Janeiro mit einer Überdosis Veronal das Leben.

    ‚Die Frau und die Landschaft‘ ist eine Erzählung, die Stefan Zweig im Jahre 1922 schrieb. Sie handelt von einer langen, trockenen Hitzeperiode und der Sehnsucht nach Regen. Als endlich ein Gewitter aufzieht, treffen sich ein Mann und eine Frau in einer Landschaft.

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    Sharon van Etten – Remind me Tomorrow

    Sharon van Etten wurde 1981 in Clinton, New Jersey geboren. Sie ist Sängerin und Songwriterin. Sie spielt Gitarre, Klavier, Violine und Klarinette. Ihre Musik ist eine Mischung aus Folk, Rock, Indie-Pop und hier und da ein wenig Country-Einflüssen. Ihre Songs sind meist emotional und sehr intim. Vor ihrer musikalischen Karriere arbeitete sie u. a. als Sommelier in New York und bis zur Veröffentlichung ihres zweiten Albums als Publizistin.

    ‚Remind me Tomorrow‘ ist das fünfte Studioalbum von Sharon Van Etten. Es geht musikalisch neue Wege, verlässt die typische Dramaturgie der früheren Songs und wird recht elektronisch. Produziert wurde das Album von John Cogleton, der auch schon mit Laurie Anderson, Marilyn Manson, Bono, St. Vincent oder David Byrne zusammenarbeitete. Zwar gibt es auf diesem Album immer noch Dinge zu hören, die man sofort mit Sharton Van Etten verbindet, aber es mischen sich eben auch viel Synthesizer-Klänge in die Songs und auch elektronische Beats. Geblieben ist ihre Vorliebe für Harmoniegesang, wobei sie auch auf diesem Album wieder von Heather Woods Broderick unterstützt wird.

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    TatortLessing und DornDer höllische Heinz

    ‚Der höllische Heinz‘ ist eine Episode aus der Krimireihe Tatort. Der Beitrag wurde vom MDR produziert und am 1. Januar 2019 in der ARD ausgestrahlt. Es ist die 1078. Tatort-Folge.
    In dieser Episode ermitteln die Weimarer Kommissare Lessing und Dorn – gespielt von Christian Ulmen und Nora Tschirner – in ihrem achten Fall.

    Ein toter Indianer wird aus der Ilm gefischt. Es handelt sich um Wolfgang Weber, dem die Westernstadt El Doroda gehörte. Von seinem Geschäftsführer Heinz Knapps erfahren Dorn und Lessing, dass Weber den Pächtern kündigen wollte.

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    Bowmore 15

    Bowmore wurde 1779 von David Simson gegründet. Es war die erste legale Brennerei auf Islay und eine ist der ältesten Schottlands. Sie ist nach der gleichnamigen Stadt benannt. Wie viele schottische Whiskybrennereien wechselte auch Bowmore im Laufe der Zeit mehrmals die Besitzer. Während des Zweiten Weltkrieges war die Brennerei geschlossen, die Gebäude dienten als Stützpunkt für Flugboote. Das war die einzige Unterbrechung der Produktion. Ansonsten wird hier seit 1779 durchgehend produziert. Seit 1994 gehört Bowmore zur japanischen Suntory-Gruppe. Einer der Besonderheiten der Brennerei ist die eigene Mälzerei, die ca. 30% des Bedarfs an Malz deckt, der Rest wird vom Festland hinzugekauft. Genau wie Glemorangie nutzt Bowmore Fässer höchstens zweimal. Es kommen lediglich First-Fill- und Second-Fill-Fässer zum Einsatz.

    Es soll heute um den 15-jährigen Bowmore gehen, der einst ‚Darkest‘ hieß. Diesen Zusatz hat man mittlerweile sinnigerweise weggelassen, da er gefärbt ist. Die Lagerung erfolgt 12 Jahre in Borurbonfässern, anschließend wird 3 Jahre in europäischen in First-Fill-Oloroso-Sherryfässern gefinished. Dieser Single Malt ist gefärbt und kühlgefiltert und wird mit 43% abgefüllt.

  • Feulletöne – Sendung 286 – Gerhard Henschel – Kindheitsroman, Fredy Studer, The Fall und Redbreast 12

    Wir beginnen eine neue Ära, die Ära der Erzählungen des Martin Schlosser! Es beginnt mit dem ersten Teil, er heißt ‚Kindheitsroman‘. Außerdem haben wir ‚Now’s the Time‘ von Fredy Studer gehört, ‚The Fall‘ gesehen und den 12-jährigen Redbreast verkostet.

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    Gerhard Henschel – Kindheitsroman (Hoffmann und Campe)

    Gerhard Henschel wurde 1962 geboren und lebt heute als freier Schriftsteller in der Nähe von Hamburg. Sein Briefroman ‚Die Liebenden‘ aus dem Jahre 2002 begeisterte die KritikerInnen ebenso wie die Abenteuer seines Erzählers Martin Schlosser, um den es heute gehen soll und von dem wir heute den ersten von acht Bänden lesen, nämlich ‚Kindheitsroman‘. Er erschien im Jahr 2004. Anschließend erschienen noch ‚Jugendroman‘ im Jahr 2009, ‚Liebesroman‘ in 2010, ‚Abenteuerroman‘ in 2012, ‚Bildungsroman‘ in 2014, ‚Künstlerroman‘ in 2015, ‚Arbeiterroman‘ in 2017 und schließlich der ‚Erfolgsroman‘ im Jahr 2018. Zusammen ergibt das eine achtteilige Chronik, die er entlang des Lebens von Martin Schlosser erzählt.
    Gerhard Henschel ist außerdem Autor zahlreicher Sachbücher und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

    Wer sich denkt: Erinnert alles ein bisschen an Marcel Proust? Ein bisschen schon, ja. Aber eben in modern. Wir begleiten den Erzähler Martin Schlosser durch die ersten Jahre seiner Kindheit im rheinland-pfälzischen Koblenz, bei den Großeltern in Jever, wo er die Ferien verbringt, lesen über seine Grundschulzeit, über seine Eltern, Geschwister, die ganze Familie und darüber, wie anders und schlimm teilweise damals mit den Kindern umgegangen wurde. Wir bekommen einen  Einblick in die BRD der 60er und frühen 70er Jahre. Wir erfahren von Streichen, Dummheiten, MitschülerInnen, ersten Schwärmereien und blöden Situationen.

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    Fredy Studer – Now’s the Time

    Fredy Studer wurde 1948 in Luzern geboren. Er ist Schlagzeuger, der sowohl Jazz als auch Neue Musik spielt und komponiert. 1972 war er Gründungsmitglied des Luzerner Rockjazz-Quartetts OM. Mit dieser Band war er fast ein Jahrzehnt lang mit sogenannter ‚Electricjazz-Freemusic‘ in der Schweiz und in Deutschland auf Tournee. Daneben arbeitete er als Schlagzeuger mit Musikern wie z.B. Joe Henderson, Dave Holland oder Jack DeJohnette zusammen. Während der letzten Jahre war Fredy Studer in den unterschiedlichsten Gruppen, Projekten und Genres unterwegs. Er gibt weltweit Konzerte und Workshops, macht Radio- und Fernsehaufnahmen, Musik zu Tanzaufführungen sowie Theater- und Filmmusik. Er spielte u.a. im Perkussion-Ensemble von Robyn Schulkowsky als Interpret von Kompositionen von Charles Ives, Steve Reich, John Cage und Edgard Varèse. Fredy Studer war einer der ersten Schlagzeuger, der Elemente der freien Improvisation und Rock-Rhythmen in seinem Stil verband. Sein Spiel ist auf über hundert Alben zu hören.

    Fredy Studer wird dieses Jahr 70 Jahre jung und veröffentlichte 2018 sein erstes Solo-Album. Das Album ist ohne Overdubs und ohne elektronische Effekte aufgenommen. Wenn man sich ‚Now’s the Time‘ als physischen Datenträger kauft, erhält man zwei LPs und ein 250-seitiges Buch mit Texten von Beat Blaser, Pirmin Bossart, Meinrad Buholzer, Kurt Murpf, Peter Rüedi und Christine Weber. Dieses Album ist aber nicht das Werk eines Künstlers der Geschichte schrieb, sondern eines, welches von einem Künstler ist, der immer noch mitten in der Geschichte steckt.

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    The Fall

    Die britische Fernsehserie „The Fall“ wird seit 2013 für den Sender BBC Two produziert. Produzent der Serie ist Allan Cubitt. In den Hauptrollen sind Gillian Anderson und Jamie Dornan zu sehen. Wir haben uns das Ganze bei Netflix angeschaut.

    Stella Gibson wird von London nach Nordirland, genauer in die Hauptstadt Nordirlands nach Belfast versetzt, um dort die Suche nach einem Serienmörder zu leiten. Der Serienmörder heißt Paul Spector, ist Familientherapeut, der ein ganz normales Familienleben mit Frau Sally-Ann und den zwei Kindern Liam und Olivia führt, aber zur gleichen Zeit brutale Morde an Frauen verübt, die sich alle ähneln.

    Verkostet

    Jameson – Readbreast 12

    Jameson ist eine irische Whiskey-Brennerei. Sie wurde von John Jameson 1780 in Dublin gegründet und blieb dort bis 1971, wo in der Bow Street destilliert wurde. Heute kann man in Dublin nur noch das Museum Old Jameson besichtigen, produziert wird mittlerweile in Midleton im Süden der Republik Irland. Nach den Folgen mehrerer Krisen des irischen Whiskeys in den USA und in UK – siehe hierzu auch unsere Whiskey-Special Folge 279 – schloss sich im Jahre 1966 Jameson Irish Whiskey mit den letzten verbliebenen Destillerien der Republik Irland zur Irish Distillers Group zusammen. 1975 eröffnete diese Gruppe in Midleton eine Destillerie, die auch heute noch besichtigt werden kann. Seit 1988 gehört die Irish Distillers Limited zum französischen Pernod-Ricard-Konzern. Im Jahr 2012 lag der Gesamtabsatz bei 36 Mio. Liter.

    Zu dieser Brennerei gehört auch der Single Pot Still Whiskey Redbreast. Er wird aus einer Mischung von gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt. Die Trocknung der gemälzten Gerste erfolgt im Gegensatz zum schottischem Whisky, ohne dass Rauch an das Malz gelangt. Es erfolgen drei Brennvorgänge, die Dreifach-Destillation. Die anschließende Lagerung erfolgt in Eichenfässern aus Spanien und den USA, in denen zuvor Sherry oder Bourbon reiften. Der Malt ist gefärbt und kühlgefiltert und wird mit 40% abgefüllt.

  • Feuilletöne – Sendung 285 – Gabriele Hoffmann, Joe Jackson, Nico Semsrott und Arran 14

    In dieser Folge haben wir ‚Das Haus an der Elbchaussee‘ von Gabriele Hoffmann gelesen, ‚Fool‘ von Joe Jackson gehört, ‚Freude ist nur ein Mangel an Information‘ von Nico Semsrott gesehen und einen 14-jährigen Arran verkostet.

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    Gabriele Hoffmann – Das Haus an der Elbchaussee (Piper Verlag)

    Gabriele Hoffmann wurde 1942 in Berlin geboren, sie ist promovierte Historikerin und Journalistin, war lange für den Stern, den NDR und Radio Bremen tätig und ist Autorin historischer Sachbücher, Biographien und Tatsachenromane. Die Doppelbiographie ‚Constantia von Cosel und August der Starke‘ ist in über 25 Auflagen erschienen.

    ‚Das Haus an der Elbchaussee‘ erzählt die Familiengeschichte der Hamburger Familie Godeffroy, die Besitzer einer Reederei sind. Zugleich ist es aber auch ein Zeitbild des Bürgertums im Hamburg des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen Tatsachenroman.

    Gehört

    Joe Jackson – Fool

    David Ian ‚Joe‘ Jackson wurde 1954 in Burton upon Trent in der Region West Midlands geboren. Er ist ein Musiker und Singer-Songwriter. Nach einigen Jahren des Studiums der Musik und des Spielens in Clubs veröffentlichte er im Jahr 1979 die Single „Is She Really Going Out with Him?“ Dieser Song wurde auch gleich sein erster Erfolg. Es folgten eine Reihe von New Wave-Alben, bevor er zu mehr vom Jazz geprägter Popmusik wechselte und 1982 mit „Steppin ‚Out“ einen Top-10-Hit landete. Er hat aber auch klassische Musik komponiert. Er hat 19 Studioalben aufgenommen und erhielt 5 Grammy-Nominierungen.

    ‚Fool‘ wurde in nur eineinhalb Wochen eingespielt. Die Musiker auf diesem Album bestehen aus Kollegen, die ihn schon seit längerer Zeit begleiten. Namentlich sind das Graham Maby am Bass, Teddy Kumpel an der Gitarre und Doug Yowell am Schlagzeug. Gemixt wurde das Album dann in New York. Produziert haben es Jackson selbst und Pat Dillett, der zuvor auch schon David Byrne, Sufjan Stevens produzierte. Joe Jackson sagt, er habe nie ein übergeordnetes Thema im Kopf, wenn er anfange, Songs für ein Album zu schreiben, aber manchmal würde sich eben was entwickeln. In diesem Fall sind es ein wenig Komik und ein bisschen Tragödie. Die Stücke handeln von Furcht, Wut, Entwurzelung und Verlust. Aber auch von Freundschaft, Freude, Musik oder Kunst. 1979 hätte er das nicht gekonnt, da habe er noch nicht genug gelebt gehabt, so Jackson.

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    Nico Semsrott – Freude ist nur ein Mangel an Information

    Nico Semsrott wurde 1986 in Hamburg geboren, er ist Kabarettist, Politiker der ‚Die PARTEI‘ und Slam-Poet. Bereits während seiner Schulzeit gründete er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, dem heutigen Journalisten Arne Semsrott die Schülerzeitung ‚Sophies Unterwelt‘, deren Verkauf auf dem Schulgelände von der Schulleitung verboten wurde. Nico Semsrott tritt seit 2008 als Demotivator auf Poetry Slams, Kabarettbühnen und im Fernsehen auf.

    Sein erstes Soloprogramm mit dem Titel ‚Freude ist nur ein Mangel an Information‘ hatte 2012 in Hamburg Premiere. Ergänzt durch ‚Update‘ und eine sich jährlich um 0,5 steigernde Versionsnummer ist Semsrott seit 2014 mit einer ständig aktualisierten Fassung dieses Programms auf Tour. Im Jahr 2019 wird er zugunsten seines parteipolitischen Engagements pausieren. Seit 2017 gehört er zum Team der ZDF-heute-show.

    Verkostet

    Arran 14

    Seit 1995 wird auf der Isle of Arran wieder Whisky produziert. Eröffnet wurde die Destillerie 1997 durch Queen Elisabeth II. Seit 2001 wird dort regulär abgefüllt. Und auch der 14-Jährige gehört seit längerem zur Core Range, er wird mit 46% abgefüllt und ist weder gefärbt noch kühlgefiltert. Wir haben ihn in dieser Folge nun zum zweiten Mal verkostet.

  • Feuilletöne – Sendung 284 – Kristen Roupenian, Bryan Ferry, Black Mirror: Bandersnatch und Hazelburn 13

    Da sind wir wieder! Diesmal haben wir ‚Cat Person‘ von Kristen Roupenian gelesen, ‚Bitter Sweet‘ von Bryan Ferry gehört, ‚Bandersnatch‘ gesehen und den 13-jährigen Hazelburn verkostet.

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    Kristen RoupenianCat Person (Aufbau Verlag)

    Kristen Roupenian wurde 1982 in Plymouth/Massachusetts geboren, studierte afrikanische Literatur in Harvard und hat für den Friedenscorps in Kenia und als freie Journalistin gearbeitet. Ihre Kurzgeschichte ‚Cat Person‘ wurde 2017 im ‚New Yorker‘ veröffentlicht, wurde dadurch sehr bekannt und vor allem beliebt, und gilt als eine der meistgelesenen Kurzgeschichten aller Zeiten. Der Erzählband ‚Cat Person‘ ist ihr Debüt und erscheint zeitgleich in 23 Ländern. Die Übersetzerin des Buches ist Nella Beljan, sie hat in Bielefeld, London und Berlin Geschichts- und Literaturwissenschaften sowie Literarisches übersetzen und Philosophie studiert. Sie hat in Luxemburg und Regensburg in Germanistik promoviert und arbeitet als freie Kulturjournalistin und Übersetzerin in Berlin. Ihre Lieblingsgeschichte in diesem Band ist ‚Nachtläufer‘.

    In zwölf Geschichten erkundet Kristen Roupenian in diesem Buch das Lebensgefühl von Menschen in der schönen neuen Welt. Fragile Hierarchien und prekäre Lebenssituationen auf der einen, das Bedürfnis nach Sicherheit und Spaß auf der anderen Seite: Alles ist möglich, aber wer sind wir, wenn wir alles sein können? In einer Zeit, in der alles greifbar ist, und es doch immer schwerer wird, auch nur das Geringste davon zu erreichen.

    Gehört

    Bryan FerryBitter-Sweet

    Bryan Ferry wurde 1945 in Washington, im Nordosten Englands geboren. Er ist Sänger und Songschreiber. Er studierte Kunst an der Newcastle University. Bereits während dieser Zeit galt seine Liebe dem R&B und der Soul- und Popmusik. Nach Tätigkeiten als Kraftfahrer und Restaurator arbeitete er als Kunstlehrer an einer Mädchenschule in London, verfolgte dabei aber weiterhin eine Musikerkarriere. Er gründete 1971 mit Freunden und Bekannten – darunter unter anderem Brian Eno – die Gruppe Roxy Music. Hier wurde er in den 70er Jahren für seinen singulären, vibratolastigen Staccato-Gesang bekannt. Ab 1973 strebte er auch eine Solokarriere an, beschränkte sich aber anfangs auf Cover-Versionen bekannter Songs. Er griff dabei gerne Evergreens aus den 1930er-Jahren auf und verlieh den Stücken seine eigene psychologische oder sozialkritische Komponente. ‚In Your Mind‘ aus dem Jahr 1977 war sein erstes Album mit ausschließlich eigenen Kompositionen. Bryan Ferry wurde von der Fachpresse von nun an auch als Solist wahrgenommen. Im Jahr 1985 veröffentlichte Ferry das Album ‚Boys and Girls‘, seine bis dahin erfolgreichste Arbeit als Solo-Künstler. Das Album enthält die erfolgreiche Singleauskopplungen ‚Slave to Love‘ und ‚Don’t Stop the Dance‘. Einen ebenso großen Erfolg konnte Ferry 1987 mit dem Album ‚Bête Noire‘ wiederholen. Das Angebot, den später durch Simple Minds bekannten Song ‚Don’t You (Forget About Me)‘ zu singen, lehnte er ab. Nach einer ausgedehnten Tournee 1988/89 zog er sich für fünf Jahre aus der Öffentlichkeit zurück. Erst im Frühjahr 1993 veröffentlichte er das Album ‚Taxi‘, auf dem er erneut Coverversionen bekannter Songs wie ‚I Put a Spell on You‘ von Screamin’ Jay Hawkins sang. 1999 interpretierte er Titel der Swing-Ära mit Musikern des Pasadena Roof Orchestra. Für die Serie ‚Babylon Berlin‘ wurden einige dieser Titel neu aufgenommen. Am 11. Juni 2011 wurde er von Königin Elisabeth II. mit dem Titel Commander of the British Empire ausgezeichnet.

    ‚Bitter-Sweet‘ ist das sechzehnte Solo-Studioalbum von Bryan Ferry, was offiziell aber unter dem Namen Bryan Ferry and his Orchestra veröffentlicht wurde. The Bryan Ferry Orchestra besteht aus acht MusikerInnen. Das Orchester besteht aus Piano, Trompete, Kornett, Posaune, Altsaxophon, Baritonsaxophon, Tenorsaxophon, Klarinette und Bassklarinette, Banjo und Gitarre und Schlagzeug. Das Album, das Neuaufnahmen älterer Songs von Bryan Ferry und Roxy Music im Stile des 2012 erschienenen ‚The Jazz Age‘ enthält, erschien nach Ferrys Teilnahme an der deutschen Fernsehserie ‚Babylon Berlin‘.

    Gesehen

    Black Mirror: Bandersnatch

    ‚Black Mirror: Bandersnatch‘ ist ein interaktiver psychologischer Thriller der Science-Fiction-Serie ‚Black Mirror‘ aus dem Jahre 2018. Das Drehbuch stammt von Charlie Brooker, David Slade führte die Regie. In Bandersnatch treffen die Zuschauer die Entscheidung für die Hauptfigur, den jungen Programmierer Stefan Butler, gespielt von Fionn Whitehead, der 1984 einen Fantasy-Roman in ein interaktives Videospiel umwandelt. Weitere Charaktere sind Mohan Thakur, gespielt von Asim Chaudhry und Colin Ritman, gespielt von Will Poulter, die beide bei einer Computerspielfirma arbeiten, Butlers Vater Peter, gespielt von Craig Parkinson und der Therapeut Butlers Dr. Haynes, gespielt von Alice Lowe. Der Film basiert auf einem geplanten Computerspiel mit gleichen Namen, was nach Veröffentlichung des Insolvenzverfahrens nicht veröffentlicht wurde. Bandersnatch ist ein Science-Fiction- und Horrorfilm und thematisiert u.a. den freien Willen.

    Charlie Brooker und die ausführende Produzentin Annabel Jones wurden von Netflix 2017 damit beauftragt einen interaktiven Film zu drehen. Die Schwierigkeit beim Schreiben des stark nichtlinearen Skripts führte zur Einstellung eines eigenen Managers für diese Art des Films. Die einzigartige Beschaffenheit des Inhalts erforderte Anpassungen bei der Verwendung des Cache-Speichers der Plattform. Die Dreharbeiten und die Produktion dauerten länger als bei typischen ‚Black Mirror‘-Episoden, sodass die Veröffentlichung der fünften Staffel der Serie sich sogar verzögert hat. Die Reaktionen auf den Film waren im Allgemeinen positiv, obwohl einige das Interaktive als zu kniffelig empfanden.

    Verkostet

    Hazelburn 13

    Springbank befindet sich auf Halbinsel Kintyre. Die Brennerei ist eine der letzten Brennereien in Campbeltown, wo es früher etwa 30 gab. Außer Springbank gibt es noch Glengyle – die Brennerei, die auch zu Springbank gehört und wo der Kilkerran hergestellt wird – und Glen Scotia. Seit 1837 ist die Brennerei im Besitz der Familie Mitchell und das hat sich bis heute nicht geändert. Außerdem ist sie eine der wenigen Brennereien, die mehr als einen Single Malt herstellen – außer Springbank wird hier auch Longrow und Hazelburn hergestellt, um den es heute gehen soll. Alles wird vor Ort geklöppelt. Springbank kann den Bedarf an Malz komplett in der eigenen Mälzerei herstellen. Selbst die Flaschen werden vor Ort abgefüllt, denn es gibt auch eine hauseigene Abfüllanlage.

    Wir haben uns diesmal mit dem 13-jährigen Hazelburn beschäftigt. Hazelburn wird im Gegensatz zu allen anderen Erzeugnissen von Springbank dreifach destilliert, also so wie die Whiskies in den Lowlands und vor allem in Irland. Er reifte ausschließlich in Sherryfässern, und zwar sowohl in First Fill, als auch in Refill Oloroso-Fässern. Distilled wurde er im Oktober 2004, abgefüllt im April 2018. Der Whisky wird mit 47,4% abgefüllt und ist auf 9000 Flaschen limitiert.