Kategorie: Podcast

  • Anna Stern, Bright Eyes, ReMastered: Devil at the Crossroads und Ben Nevis 10

    Eine völlig reguläre Sendung, nach langer Zeit mal wieder. Wenn das nichts ist. Seid ihr auch schon so aufgeregt? Wir lasen ‚das alles hier, jetzt‘ von Anna Stern, hörten ‚Down in the Weeds, Where the World Once Was‘ von Bright Eyes, sahen ‚ReMastered: Devil at the Crossroads‘ und verkosteten den 10-jährigen Ben Nevis.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Knut Kiesewetter – Fresenhof

    Bright Eyes – One and Done

    Bright Eyes – To Deaths Heart (In Three Parts)

    Bright Eyes – Comet Song

    Robert Johnson – Crossroads Blues

    Gelesen

    Anna Stern – das alles hier, jetzt (Elster & Salis)

    Anna Stern lebt und arbeitet in Zürich. Sie studierte Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich. 2017 nahm sie an der Kunstausstellung EAM Science Meets Fiction mit den Kurzgeschichten ‘Karte und Gebiet’ und ‘Quecksilberperlen’ teil. 2014 erschien ihr erster Roman ‘Schneestill’.

    Zuletzt erschienen: ‚Wild wie die Wellen des Meeres‘ – von uns in Episode 295 besprochen – und ‚Beim Auftauchen der Himmel‘. Im Jahr 2018 erhielt die den 3sat-preis der 42. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt und ein Jahr später den Förderpreis der St. Gallischen Kulturstiftung, sowie im selben Jahr die Auszeichnung ‚Literatur der Stadt Zürich‘.

    Es geht in diesem Roman um eine Gruppe von Freunden und den Verlust einer geliebten Person. ‚das alles hier, jetzt‘ ist ein Buch über Familie, Freundschaft und Verlust. Über das Erinnern und Aufgehen im Anderen.

    Gehört

    Bright EyesDown in the Weeds, Where the World Once Was

    Bright Eyes ist eine US-amerikanische Indie-Rock-Band, die vom Singer-Songwriter und Gitarristen Conor Oberst gegründet wurde. Die Band besteht aus eben jenem Conor Oberst, dem Multiinstrumentalisten und Produzenten Mike Mogis, dem Arrangeur, Komponisten, Trompeter und Klavierspieler Nate Walcott sowie Gastmusiker:Innen, die hauptsächlich aus der Indie-Musikszene Nebraskas stammen. 

    ‚Down in the Weeds, Where the World Once Was‘ ist das zehnte Studioalbum von Bright Eyes. Es ist das erste Projekt der Band seit fast einem Jahrzehnt, also nach ‚The People’s Key‘ aus dem Jahr 2011. Es wurde im August 2020 veröffentlicht. Das Album wurde in den ARC Studios in Omaha und den Electro-Vox und Capitol Studios in Los Angeles aufgenommen. Es enthält Kompositionen des Schlagzeugers Jon Theodore und des Bassisten Flea von den Red Hot Chili Peppers.

    Gesehen

    ReMastered: Devil at the Crossroads

    ‚ReMastered: Devil at the Crossroads‘ ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2019 über Robert Johnson, den Blues-Sänger, Songwriter und Musiker. Die Dokumentation wurde bei Netflix veröffentlicht.

    Der Dokumentarfilm wirft einen Blick auf das kurze, mysteriöse Leben von Robert Johnson, der alle Musikergenerationen nach ihm und hier besonders Gitarrist:innen beeinflusst hat.

    Der Titel des Dokumentarfilms leitet sich von der Erzählung her, dass er an einer Kreuzung im ländlichen Mississippi einen Deal mit dem Teufel abschloss, um ein besonders guter Musiker zu werden.

    Verkostet

    Ben Nevis 10

    Die Ben Nevis Brennerei ist eine Brennerei in Schottland, die u.a. den Ben Nevis 10 herstellt, den wir heute besprechen wollen. Es ist eine Küstenbrennerei in den westlichen Highlands. Sie befindet ich am Fuße des Ben Nevis, des höchsten Berges der britischen Inseln, der 1.345 Meter hoch ist. Das 1825 gegründete Unternehmen befindet sich seit 1989 im Besitz von Nikka Whiskey Distilling aus Tokio in Japan.

    Der 10-jährige Ben Nevis ist offiziell gefärbt und kühlgefiltert – man weiß es aber nicht so recht – und wird mit 46% abgefüllt.

  • Die Jahre 1985 bis 1989: Sade, Crowded House, R.E.M., Talk Talk, The Sugarcubes und Jura Seven Wood

    In unserem letzten Teil über die 80er, wenden wir uns der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts zu. Wir hörten ‚Promise‘ von Sade, das Album ‚Crowded House‘ von der gleichnamigen Band, ‚Document (R.E.M. No. 5)‘ von R.E.M., ‚Spirit of Eden‘ von Talk Talk und ‚Here Today, Tomorrow next Week!‘ von The Sugarcubes. Zu guter letzt verkosteten wir den ‚Seven Wood‘ von Jura.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Sade – The Sweetest Taboo

    Crowded House – Don’t dream it’s over

    R.E.M. – Strange

    Talk Talk – Desire

    The Sugarcubes – Pump

    Alben der Jahre 86 – 89

    SadePromise 

    Helen Folasade Adu ist eine englische Sängerin, Songwriterin und Schauspielerin. Und sie ist natürlich auch Leadsängerin ihrer gleichnamigen Band. Sie ist eine der erfolgreichsten britischen Künstlerinnen und hat großen Einfluss auf die aktuelle Pop-Musik.  Seit 2002 ist sie ‚Officer of the Order of the British Empire‘, und seit 2017 ‚Commander of the Order of the British Empire‘.

    Sade wurde in Nigeria geboren, wuchs aber in Essex auf und war Modedesignerin und Model, bevor sie Anfang der 80er anfing Musik zu machen. Sie gründete die Band Sade bekam 1983 einen Plattenvertrag. Ein Jahr später veröffentlichte die Band das Album ‚Diamond Life‘, das zum meistverkauften Debütalbum einer britischen Sängerin wurde. 1985 waren Sade Teil des Live Aid-Konzerts im Wembley-Stadion.

    Promise ist das zweite Studioalbum der Band. Es wurde 1985 veröffentlicht. Die Aufnahmen für das Album begannen im Februar 1985 und dauerten bis August an. Die Band produzierte das Album gemeinsam mit demselben Produzententeam, mit Robin Millar, Mike Pela und Ben Rogan, die auch schon das Debütalbum ‚Diamond Life‘ produziert hatten. Der Titel des Albums stammt aus einem Brief von Sades Vater, der sich in einem Brief an seine Tochter auf die ‚Promise of Hope‘ bezieht. Er war an Krebs erkrankt und berief sich auf eben dieses ‚Promise of Hope‘.

    Bei der Veröffentlichung wurde Promise von Musikkritiker:Innen gelobt. Das Album war kommerziell erfolgreich und erreichte Platz 1 der UK Album Charts und auch Platz 1 der US Billboard Charts. Es wurde das erste Album der Band, was in den USA und UK Platz eins belegte. Es erreichte außerdem die Nummer eins in Finnland, den Niederlanden und der Schweiz. Außerdem die Top 5 in zahlreichen weiteren Ländern, darunter Kanada, Deutschland und Neuseeland. Die Single ‚The Sweetest Taboo‘ wurde ebenfalls ein weltweiter Erfolg.

    Crowded HouseCrowded House

    Crowded House ist eine Band, die 1985 in Melbourne gegründet wurde. Gründungsmitglieder waren der Neuseeländer Neil Finn (Sänger, Gitarrist, Haupt-Songwriter) sowie die Australier Paul Hester (Schlagzeug) und Nick Seymour (Bass). Neil Finn und Nick Seymour sind die einzigen Mitglieder der Gruppe, die immer dabei waren und sind.

    Crowded House hatten in Australien und Neuseeland immer schon kommerziellen Erfolg und auch die Kritiker:Innen waren angetan. International erreichte das Debütalbum immerhin die Nummer zwölf der US-Album-Charts und ‚Don’t Dream It’s Over‘ und ‚Something So Strong‘ waren Single-Hits. Weitere internationale Erfolge wurden die Albuen ‚Woodface‘ und ‚Together Alone‘. Hits wie ‚Fall at Your Feet‘, ‚Weather with You‘ sprechen da für sich. Neil und Tim Finn wurden jeweils mit dem OBE für ihre Beiträge zur Musik Neuseelands ausgezeichnet .

    1996 löste sich die Band zunächst einmal auf. Die Band gab mehrere Abschiedskonzerte, darunter die ‚Farewell to the World‘-Konzerte in Melbourne und Sydney. 2005 beging Hester im Alter von 46 Selbstmord. 2006 formierte sich die Gruppe neu und veröffentlichte zwei weitere Alben von denen jedes die Nummer eins in Australischen Album-Charts erreichte.

    Bis 2010 haben Crowded House 10 Millionen Alben verkauft. 2016 wurde die Band in die ARIA Hall of Fame aufgenommen.

    Nach mehreren Jahren der Inaktivität wurde angekündigt, dass Crowded House 2020 in Großbritannien touren wird. Die neue Besetzung besteht aus Neil Finn, Nick Seymour, Mitchell Froom und Neil Finns Söhnen Liam und Elroy. Aufgrund der COVID-19-Pandemie mussten die geplanten 2020-Konzerte der Band auf 2021 verschoben werden.

    Das Album ‚Crowded House‘ erschien 1986. Die Drumspuren des Albums wurden von Larry Hirsh in den ‚Capitol Recording Studios in Los Angeles aufgenommen. Die restlichen Aufnahmen für das Album fanden in den Sunset Sound Studios statt, wo die Band mit Tchad Blake zusammenarbeitete, der auch an den nächsten beiden Crowded House-Alben mitwirkte. Das Album wurde von Michael Frondelli abgemischt.

    Die ursprüngliche Veröffentlichung des Albums in Neuseeland und Australien enthielt zehn Titel. Für den internationalen Markt wurde die Reihenfolge der Titel neu geordnet und der Song ‚Can’t Carry On‘ gestrichen. Später wurde die ursprüngliche australisch-neuseeländische Trackliste verwendet. 

    R.E.M. Document (R.E.M. No. 5)

    R.E.M. war eine amerikanische Rockband aus Athens in Georgia, die 1980 von dem Schlagzeuger Bill Berry, dem Gitarristen Peter Buck, dem Bassisten Mike Mills und dem Sänger Michael Stipe gegründet wurde. Diese waren Studenten an der University of Georgia. REM waren einer der ersten Indie-Bands. Andere Bands wie Nirvana oder Pavement nannten R.E.M. als Pionier dieses Genres. Nachdem Berry die Band 1997 verlassen hatte, setzte die Band ihre Karriere in den 00er Jahren fort. Die Band löste sich 2011 auf, nachdem sie weltweit mehr als 90 Millionen Alben verkauft und sich zu einem der meistverkauften Musikkünstler der Welt entwickelt hatten.

    Das kommerziell erfolgreichsten Alben von R.E.M. sind ‚Out of Time‘ (1991) und ‚Automatic for the People‘ (1992). ‚Out of Time‘ erhielt sieben Nominierungen bei den 34. Grammy Awards und die Single ‚Losing My Religion‘ war der erfolreichste Song von R.E.M. 

    2007 wurde die Band in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Noch immer machen ehemalige Mitglieder verschiedene musikalische Projekte miteinander.

    Document war das erste Album von R.E.M., das sowohl von der Band als auch von Scott Litt co-produziert wurde. Dies war eine Zusammenarbeit, die auch auf den folgenden Alben fortgesetzt wurde. Die Art der Produktion des Albums und die starken Rock-Riffs trugen dazu bei die Band in den Mainstream zu bringen. Dieses Album war R.E.M.s erstes Platin-Album.

    Es ist ein recht politisches Album. Der Song ‚Strange‘ wurde von der Band Wire gecovert, der auf dessen Debütalbum ‚Pink Flag‘ zu finden ist. Die Version dieses Songs von R.E.M. hat leicht veränderte Textzeilen und ein wesentlich schnelleres Tempo.

    R.E.M. erweiterte ihre Instrumentierung auf diesem Album etwas und fügten z.B. ein Hackbrett und ein Saxophon hinzu. Außerdem ist hier auch das erste mal die für R.E.M. so wichtige Mandoline zu hören, die auf ihren nachfolgenden Alben eine herausragende Rolle spielte. Darüber hinaus begannen die Musiker der Band Instrumente sowohl im Konzert als auch im Studio auszutauschen, um neue Klänge zu erzeugen und Stagnation zu vermeiden.

    Talk Talk – Spirit of Eden

    Talk Talk wurde 1981 gegründet und bestand aus Mark Hollis (Gesang, Gitarre, Klavier), Lee Harris (Schlagzeug) und Paul Webb (Bass). Mit den Singles ‘Talk Talk’ aus dem Jahre 1982, ‘It’s My Life’, ‘Dum Dum Girl’, ‘Renée’ und ‘Such a Shame’ aus dem Jahr 1984 erzielte die Gruppe bereits mit den ersten beiden Alben Chart-Erfolge. Mit den Singles ‘Life’s What You Make’ und ‘Living in Another World’ haben sie in Europa und UK weitere Erfolge erzielt.

    ‚Spirit of Eden‘ ist das vierte Studioalbum der Band, das 1988 veröffentlicht wurde. Die Songs wurden von Sänger Mark Hollis und Produzent Tim Friese-Greene geschrieben. Das Album wurde aus einem langwierigen Aufnahmeprozess in den Londoner Wessex Studios zwischen 1987 und 1988 zusammengestellt. Oft arbeitete die Band in der Dunkelheit und nahm viele Stunden improvisierter Performances auf, die sich auf Elemente von Jazz, Ambient, Blues, klassischer Musik und Dub stützten. Diese Aufnahmen wurden dann stark bearbeitet und zu einem Album in größtenteils digitalem Format umgestaltet.

    ‚Spirit of Eden‘ war eine radikale Abkehr von den früheren und zugänglicheren Alben von Talk Talk. Verglichen mit dem Erfolg von ‚The Colour of Spring‘ aus dem Jahr 1986 war dies quasi kommerzieller Selbstmord. Kritiker beschreiben ‚Spirit of Eden‘ als einen frühen Vorläufer des Post-Rock-Genres.

    The Sugarcubes – Here Today, Tomorrow next Week! 

    The Sugarcubes (Isländisch: Sykurmolarnir) waren eine isländische Alternative-Rock-Band aus Reykjavík, die 1986 gegründet und 1992 aufgelöst wurde. Die meiste Zeit ihrer Karriere bestand die Band aus Björk (Gesang, Keyboards), Einar Örn Benediktsson (Gesang, Trompete), Þór Eldon (Gitarre), Bragi Ólafsson (Bass), Margrét ‚Magga‘ Örnólfsdóttir (Keyboards) und Sigtryggur Baldursson (Schlagzeug). Björk wurde später eine international erfolgreiche Musikerin und die erfolgreichste isländische Musiker:In aller Zeiten.

    Die Band war bei Kriker:Innen sehr beliebt. Ihr Debüt-Studioalbum ‚Life’s Too Good‘ aus dem Jahr 1988 wurde unerwartet zu einem internationalen Erfolg. Es gilt als das erste isländische Album mit weltweiter Wirkung und wird als Einfluss auf alle nachfolgenden isländischen Popmusik:Innen gesehen. Es brachte den einzigen Hit der Band ‚Birthday‘ hervor. Das Album ‚Here Today, Tomorrow Next Week!‘ wurde 1989 veröffentlicht. Das dritte und letzte Album ‚Stick Around for Joy‘, wurde 1992 veröffentlicht. Die Sugarcubes gelten als die größte Rockband Islands.

    ‚Here Today, Tomorrow next Week!‘ ist das zweite Studioalbum der Band, das 1989 veröffentlicht wurde. Eine Version des auf Isländisch gesungenen Albums mit dem Titel ‚Illur Arfur!‘ wurde ebenfalls mit der gleichen Trackliste unter dem Namen Sykurmolarnir (Sugarcubes auf Isländisch) veröffentlicht. Das Album erreichte Platz 70 in der Billboard 200 und Platz 15 in der UK Album Charts.

    Das Album umfasste drei Singles: ‚Regina‘, ‚Tidal Wave‘ und ‚Planet‘. Für alle drei Singles wurde auch ein Musikvideo produziert.

    Der Name des Albums leitet sich von dem berühmten Kinderbuch ‚The Wind in the Willows‘ ab.

    Verkostet

    Jura – Seven Wood

    Die Jura-Brennerei ist überraschenderweise auf der Insel Jura zu finden, die Teil der Inneren Hebriden vor der Westküste Schottlands ist. 

    Die Insel Jura ist 11 km breit und 48 km lang und hat nur eine Straße, eine Kneipe und eine Brennerei. Es gibt sieben Ländereien. Auf der Insel leben weniger als 200 Menschen aber rund 5000 Rothirsche. Die Bewohner des Jura sind als Diurachs bekannt, was ihr gälischer Name ist. Sie liegt nördlich von Islay.

    „Extrem unerreichbar“, so beschrieb George Orwell 1946 die Insel Jura. Er vollendete auf dieser Insel 1948 seinen Roman ‚1984‘: Die Insel ist bis heute schwer zu erreichen. 

    Die Brennerei wurde 1810 vom Laird of Jura, Archibald Campbell, gegründet. Die Brennerei verfiel, wurde jedoch 1884 restauriert. Um 1900 wurde sie wieder stillgelegt und demontiert. In den 50er Jahren ließen zwei lokale Immobilienbesitzer, Robin Fletcher und Tony Riley-Smith, die die lokale Wirtschaft wiederbeleben wollten, die Brennerei umbauen und erweitern. Die Arbeiten wurden 1963 abgeschlossen und umfassten die Installation größerer Stills. Die Brennerei gehört ‚Whyte and Mackay‘ aus Glasgow, die wiederum den in den Philippinen ansässigen Emperador Inc. gehören.

    Wir haben den Seven Wood verkostet. Er wird mit 43% abgefüllt und ist traditionell wie bei Jura üblich gefärbt und kühlgefiltert. 

  • Bring Me The Horizon – Feuillekolleg und Jura 10

    Diesmal geht es um Bring Me The Horizon. Frau Eichler erzählt Herrn Martinsen und dem Rest der Welt von dieser Band. Dabei geht es u.a. um unterschiedliche Genres, Innovation und zerbrochene Tische. Verkostet haben wir diesemal den 10-jährigen Jura.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Bring Me The Horizon – MANTRA

    Bring Me The Horizon – Happy Song

    Bring Me The Horizon – Parasite Eve

    Bring Me The Horizon

    Bring Me The Horizon wurde 2004 in Sheffield in Großbritannien von einer Reihe Teenagern gegründet. Sie sind mittlerweile seit 16 Jahren auf der Bühne, haben seitdem 5 Studioalben und diverse EPs und Livealben aufgenommen. Das besondere daran ist, dass sich nicht nur jedes davon besser verkauft hat und von den Kritikern mehr gelobt wurde als das vorhergehende, sondern sich die Band interessanterweise auch durchgängig immer 2-3 Jahre vor einem Trend weiterentwickelt hat. Seit ihrem Album “There is a Hell” in 2010 und besonders nach dem Eintritt von Jordan Fish in die Band im Jahre 2012 haben Musikjournalisten immer wieder betont, wie vorausschauend Bring Me The Horizon Trends setzen, statt sie zu bedienen.

    Die aktuellen Bandmitglieder heißen:

    • Oliver Sykes − Gesang (2004–heute)
    • Matt Kean − Bass (2004–heute)
    • Lee Malia − Gitarre (2004–heute)
    • Matt Nicholls − Schlagzeug, Percussion (2004–heute)
    • Jordan Fish − Keyboard, Percussion, Programming (2012–heute)

    Ob man ihre Musik nun mag oder nicht, daran scheiden sich die Geister und dazu müssen wir auch gar nicht viel eigenen Senf dazugeben. Aber es ist nicht zu leugnen, dass die Band sich konsequent immer wieder – und zwar teilweise dramatisch – weiterentwickelt hat. Nicht immer zur Freude aller früheren Fans, allerdings kann das für Künstler dieser Art auch ein Ritterschlag sein. Es steht für Innovation und kreativen Eigensinn.

    Und was machen sie jetzt für Musik? Tja. 

    Um es kurz zusammenzufassen: Bring Me The Horizon hat mit Deathcore, Metalcore und Hard Rock angefangen, sich über ein paar Elektronik-Schlenker zum Rock und fast schon Pop-Rock vorgetastet, um dann offenbar unerwartet in Electronica und Pop zu schwenken, sich kurz in EDM und Hip Hop zu tunken und sich kürzlich mit einer Mischung von alldem direkt noch einmal neu zu erfinden. 

    Klingt verwirrend? Ja, sich chronologisch durch die Diskografie zu hören, kann zugegebenermaßen ein wenig verstörend sein. Aber so mögen wir das in dieser Sendung – Künstler:innen müssen uns auch mal für unser Zuhören arbeiten lassen. Wir nehmen euch in dieser Sendung mit auf eine kurze Reise durch die Bandgeschichte von „Count Your Blessings“ in 2006 bis „Parasite Eve“ im Juni 2020.

    Verkostet

    Jura – 10

    Die Jura-Brennerei ist überrschenderweise auf der Insel Jura zu finden, die Teil der Inneren Hebriden vor der Westküste Schottlands ist. 

    Die Insel Jura ist 11 km breit und 48 km lang und hat nur eine Straße, eine Kneipe und eine Brennerei. Es gibt sieben Ländereien. Auf der Insel leben weniger als 200 Menschen aber rund 5000 Rothirsche. Die Bewohner des Jura sind als Diurachs bekannt, was ihr gälischer Name ist. Sie liegt nördlich von Islay.

    Die Brennerei wurde 1810 vom Laird of Jura, Archibald Campbell, gegründet. Die Brennerei gehört ‚Whyte and Mackay‘ aus Glasgow, die wiederum den in den Philippinen ansässigen Emperador Inc. gehören.

    Wir haben den 10-jährigen Jura verkostet. Er wird mit 40% abgefüllt und ist traditionell wie bei Jura üblich gefärbt und kühlgefiltert. 

  • Anne Sexton, Genesis, Come Rain Or Shine und Jura Journey

    Wir sind mal wieder bei Genesis angekommen. Aber zunächst lasen wir ’45 Mercy Street‘ von Anne Sexton. Danach geht es los mit dem Live-Album ‚Seconds Out‘ aus dem Jahr 1977, geht weiter mit der Dokumentation ‚Come Rain Or Shine‘ über die Tour ‚Turn it on again‘ aus dem Jahr 2007. Schließlich verkosteten wir noch den ‚Journey‘ von Jura.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Peter Gabriel – Mercy Street

    Genesis – Afterglow

    Genesis – The Cinema Show

    Gelesen

    Anne Sexton45 Mercy Street

    Anne Sexton lebte zwischen 1928 und 1974. Sie war eine amerikanische Dichterin, die für ihren sehr persönlichen Stil bekannt war. Ihre Poesie wird zum Stil der ‚Confessional Poetry‘ gezählt. Sie gewann 1967 den Pulitzer-Preis für Lyrik für ihr Buch ‚Live or Die‘. Ihre Gedichte beschreiben ihren langen Kampf gegen Depressionen, Selbstmordtendenzen und geben intime Details aus ihrem Privatleben preis, einschließlich der Beziehungen zu ihrem Ehemann und ihren Kindern.

    Das Gedicht erschien Posthum.

    Peter Gabriel widmete Anne Sexton 1986 das Lied Mercy Street seines Albums So, dessen Text von ihrem Werk inspiriert ist.

    Gehört

    GenesisSeconds Out

    Genesis gegründete sich 1967 und ist eine sehr einflussreiche britische Progressive-Rock-Pop-Band, die mit weltweit über 150 Millionen verkaufter Alben zu den kommerziell sehr erfolgreichen Bands zählt.

    Die Band durchlief zwei bis drei musikalische Epochen. Die anfänglich ganz klar am Prog-Rock orientierte Musik mit komplexen Songstrukturen, anspruchsvollen Instrumentierungen und Arrangements sowie theatralischen Live-Auftritten machte die zu dem Zeitpunkt fünfköpfige Formation bereits zu einem relativ frühen Zeitpunkt ihrer Karriere neben King Crimson, Emerson, Lake & Palmer und Yes zu einem der wichtigsten und beliebtesten Vertreter dieses Genres der 70er Jahre. Nach dem Ausstieg des Sängers Peter Gabriel im Jahre 1975 und des Gitarristen Steve Hackett 1977 änderte das verbliebene Trio, bestehend aus Tony Banks, Phil Collins und Mike Rutherford, ihren musikalischen Stil. Mit ihrem nun zumeist radiotauglichen Rock/Pop wurde Genesis zu einer der kommerziell erfolgreichsten Musikgruppen der 80er und 90er Jahre. 1997 wurde Ray Wilson für das Album ‘Calling All Stations’ samt nachfolgender Tournee engagiert. 2007 ging Genesis in Europa und Nordamerika wieder mit Phil Collins auf die ‘Turn it on again’ Tournee. Und im Jahr 2021 möchte man mit ‚The last Domino?‘ nochmal eine Tournee starten.

    ‚Seconds Out‘ ist das zweite Live-Album der Band. Es wurde 1977 als Doppelalbum veröffentlicht. Die Veröffentlichung fiel mit dem Abgang des Gitarristen Steve Hackett zusammen, der die Gruppe während der Produktion des Albums verließ und Genesis somit auf das Trio Tony Banks, Mike Rutherford und Phil Collins reduzierte, die im Anschluss das Album ‚… And Then There Where Three‘ veröffentlichten.

    Der größte Teil des Albums wurde im Juni 1977 im Palais des Sports in Paris während der ‚Wind & Wuthering‘ Tour aufgenommen. Lediglich der Song ‚The Cinema Show‘ wurde ein Jahr vorher im Pavillon de Paris während der ‚A Trick of the Tail‘ Tour aufgenommen. Auf letzterer ist statt Chester Thompson Bill Bruford am Schlagzeug zu hören.

    ‚Seconds Out‘ erreichte Platz 4 in Großbritannien und Platz 47 in den USA. Das Album wurde 1994 und 2009 nochmals als CD veröffentlicht, letztere war Teil des Box-Sets ‚Genesis Live 1973–2007‘

    Herr Martinsen ist glücklicher Besitzer dieses Doppelalbums, natürlich als Schallplatte.

    Gesehen

    GenesisWhen In Rome – Come Rain Or Shine

    ‚When In Rome – Come Rain Or Shine‘ ist eine fast zweistündige Genesis-Dokumentation, die vor und während der ‚Turn It On Again‘-Tour des Jahres 2007 aufgenommen wurde. 

    Es handelt sich um eine Tourdokumentation von Anthony Mathile. Sie ist Teil der DVD des Konzertfilms ‚When In Rome‘. ‚Come Rain Or Shine‘ ist dort beschrieben als die „Documentary 2007“. Die Band Genesis wird durch alle Phasen der Tourvorbereitung begleitet, von den ersten Proben in New York im Herbst 2006, bis hin zu den letzten Tönen des Songs ‚Carpet Crawlers‘ während des letzten Konzerts der Tour in Rom.

    Die Dokumentation wirkt sehr natürlich und nah am Geschehen. Es für die Zuschauer:innen fast so, als wären sie mitten im Geschehen. Die Dokumentation ist „erschreckend“ ehrlich. Man bekommt viel von dem mit, was normalerweise den Menschen vorbehalten bleibt, die hinter den Kulissen arbeiten. 

    Herr Martinsen war in Hamburg und hat sie während dieser Tour dort im Stadion sehen dürfen. Er besitzt auch die DVD.

    Verkostet

    Jura – Jouney

    Die Jura-Brennerei ist auf der Insel Jura zu finden, die Teil der Inneren Hebriden vor der Westküste Schottlands ist. Sie liegt nördlich von Islay.

    Die Insel Jura ist 11 km breit und 48 km lang und hat nur eine Straße, eine Kneipe und eine Brennerei. Es gibt sieben Ländereien. Auf der Insel leben weniger als 200 Menschen, aber rund 5.000 Rothirsche. Die Bewohner von Jura sind als Diurachs bekannt, ihr gälischer Name.

    „Extrem unerreichbar“, so beschrieb George Orwell 1946 die Insel Jura. Er vollendete auf dieser Insel 1948 seinen Roman ‚1984‘: Die Insel ist bis heute schwer zu erreichen. 

    Die Brennerei wurde 1810 vom Laird of Jura, Archibald Campbell, gegründet. Die Brennerei verfiel, wurde jedoch 1884 restauriert. Um 1900 wurde sie wieder stillgelegt und demontiert. In den 50er Jahren ließen zwei lokale Immobilienbesitzer, Robin Fletcher und Tony Riley-Smith, die die lokale Wirtschaft wiederbeleben wollten, die Brennerei umbauen und erweitern. Die Arbeiten wurden 1963 abgeschlossen und umfassten die Installation größerer Stills. Die Brennerei gehört heute ‚Whyte and Mackay‘ aus Glasgow, die wiederum der in den Philippinen ansässigen Emperador Inc. gehören.

    Wir haben den ‚Journey‘ verkostet. Er wird mit 40% abgefüllt und ist traditionell, wie bei Jura üblich, gefärbt und kühlgefiltert. 

  • Synthesizer, Pet Shop Boys und Maker’s Mark

    Diesmal wird’s elektronisch. Wir beschäftigen uns z.B. mit dem Unterschied zwischen VCO und DCO. Und was ist eigentlich ein LFO? Wozu braucht es einen Filter? Und überhaupt. Wir hörten ‚Hotspot‘ von den Pet Shop Boys, sahen einen kleinen Vortrag von Tom Whitwell von Music Thing Modular über die Entstehung von Technologien, die zur Entstehung moderner Synthesizer im 20. Jahrhundert führten und verkosteten einen Maker’s Mark.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    keine

    Der Synthesizer

    Ein Synthesizer ist zunächst ein elektronisches Musikinstrument, das Audiosignale erzeugt. Synthesizer erzeugt Geräusche durch subtraktive Synthese, additive Synthese oder auch FM-Synthese. Diese Klänge können durch Komponenten wie Filter, Hüllkurven und LFOs geformt und moduliert werden. Synthesizer werden normalerweise mit Tasten gespielt oder mithilfe von Sequenzern, Software auf einem Rechner oder von anderen Instrumenten gesteuert.

    Synthesizer ähnliche Instrumente entstanden bereits Mitte des 20. Jahrhunderts in den USA. Instrumente wie das RCA Mark II, welches mit Lochkarten gesteuert wurde und aus Hunderten von Eletronenröhren bestand. Der von Robert Moog entwickelte und erstmals 1964 verkaufte Moog-Synthesizer gilt als wegweisend für analoge Bauweisen, die aus VCA, Envelopes, Rauschgeneratoren, Filter und Sequenzer bestehen. 1970 kamen dann die billigeren und kleineren Minimoog-Synthesizer mit eingebauten Tastaturen auf den Markt, die im Vergleich zu den vorherigen modularen Synthesizern nicht nur sehr viel günstiger waren, sondern auch wesentlich leichter zu transportieren. Der erste digitale Synthesizer, der massenproduziert wurde, war der Yamaha DX7. Dieser wurde 1983 auf den Markt gebracht und verbreitete die digitale FM-Synthese. Mit der Digitsalisierung von gewannen im Laufe der Jahre Software-Synthesizer immer mehr an Bedeutung.

    Synthesizer wurden ursprünglich als etwas für Künstler:Innen des Avantgarde angesehen. Allerdings wurde dem Ganzen nur wenig kommerzielles Potenzial zugestanden. Bill Gates dachte ja auch mal, dass sich das Internet nie durchsetzen würde. Nun. Das Album ‚Switched-On Bach‘ aus dem Jahre 1968 von Wendy Carlos brachte den Synthesizer zuerst in den Mainstream. Ab da wurde der Synthesizer beginnende mit den 60er und 70er Jahren von Pop- und Rockgruppen übernommen und im Pop/Rock der 80er Jahre noch weiter verbreitet. Das Sampling, was 1979 mit dem Fairlight-Synthesizer das erste mal möglich war, beeinflusste die Entwicklung der elektronischen Musik und die des Hip-Hop maßgeblich. Ein gewisser Herr Peter Gabriel ist daran nicht ganz unschuldig. Heute wird der Synthesizer in nahezu allen Musikgenres eingesetzt und gilt als eines der wichtigsten Instrumente der Musikindustrie. Das Magazin ‚Fact‘ schrieb im Jahr 2016: „der Synthesizer ist in der heutigen modernen Musik genauso wichtig und allgegenwärtig wie die menschliche Stimme.“ Und darüber lasst uns reden.

    Gehört

    Pet Shop BoysHotspot

    Pet Shop Boys wurden 1981 in London gegründet und bestehen aus Neil Tennant und Chris Lowe.

    Die Pet Shop Boys haben weltweit mehr als 100 Millionen Platten verkauft und werden im Guinness-Buch der Rekorde das erfolgreichste Duo der britischen Musikgeschichte genannt. Sie wurden drei Mal mit dem Brit Award ausgezeichnet und waren seit 1985 ganze 42 Mal in den Top 30, davon 22 Mal in den Top 10 der UK Single Charts.

    ‚Hotspot‘ ist das vierzehnte Studioalbum der Pet Shop Boys, das 2020 veröffentlicht wurde. Eine geplante Tour zum Album musste natürlich erstmal verschoben werden. Das Album erreichte Platz 3 der Album-Charts in Großbritannien, Deutschland und Spanien. 

    Das Album wurde hauptsächlich in den Hansa Studios in Berlin aufgenommen, wo auch der größte Teil der Musik der letzten zehn Jahre geschrieben wurde. Die Website des Duos nennt dieses Album das letzte einer Trilogie von Alben, die von Stuart Price produziert wurden, beginnend mit ‚Electric‘ aus dem Jahr 2013. Alle Songs wurden von Tennant und Lowe geschrieben.

    Gesehen

    The History Behind the History of Synthesizers: A talk by Tom Whitwell, Music Thing

    Dieser kleine Vortrag wurde auf der CV FREQS in London aufgenommen. Tom Whitwell von Music Thing Modular gab eine Geschichtsstunde über die Entstehung von Technologien, die zur Entstehung moderner Synthesizer im 20. Jahrhundert führten (und darüber hinaus!).

    Music Thing Modular stellt elektronische Musikinstrumente, hauptsächlich Module für das Eurorack-Modular-Synth-Format her. Und das alles auch noch Open Source. Sie werden in Herne Hill in London von eben jenem Tom Whitwell entworfen.

    Verkostet

    Maker’s Mark – Red Seal

    Maker’s Mark ist ein Kentucky Straight Bourbon Whisky, der seit 1959 in der Maker’s-Mark-Brennerei in Loretto in Kentucky produziert wird. Maker’s Mark gehört heute zum Getränkekonzern Beam Suntory.

    Die Rezeptur des Maker’s Mark Bourbons entwickelte Bill Samuels im Jahr 1953 zusammen mit Pappy Van Winkle. Maker’s Mark unterschied sich damals deutlich in Flaschendesign, Maischemischung und Marketing von anderen Marken und war deutlich teurer als andere amerikanische Whiskeys. Er gehört zu den wenigen Bourbons, in denen Weizen statt Roggen die Grundmischung aus Mais und gemälzter Gerste ergänzt. Er ist somit ein Wheated Bourbon. 

    Bill Samuels experimentierte zunächst mit verschiedenen Getreidesorten und suchte nach einer eigenen Mashbill. Das führte am Ende dazu das traditionelle Roggenkorn, das üblicherweise in Bourbons verwendet wird, gegen Winterweizen auszutauschen. Dies ersetzte den würzigen Roggengeschmack durch die zarte Süße, für die Maker’s bis heute bekannt ist.

    Außerdem kommt der Rohbrand, der sogennte White Dog – in Schottland New Make genannt –  mit 55% in die Fässer. Das Getreide wird nicht gemahlen, sondern mit einer Rollmühle gequetscht. Das Wasser wird der eigenen Quelle genommen, was die Hefe während des Gährprozesses besonders gut gedeihen lässt. Die Fässer werden um die Hälfte weniger ausgebrannt als bei Wild Turkey, das alles dauert hier gerade mal 40 Sekunden. Damit alle Batches gleich schmecken, werden die Fässer in den Warehouses immer wieder rotiert und in verschiedenen Etagen gelagert. So dass aus jedem Fass am Ende das gleiche rauskommt. Maschinen kommen dabei nicht zum Einsatz. Maker’s Mark stellt keine Age-Statement-Whiskys her, weil man glaubt, dass man schon wisse wann der Whisky fertig sei. Im Durchschnitt lagern die Bourbins von Maker’s Mark ca. 7 Jahre in den Fässern. Und am Ende wird dann händisch jede einzelne Flasche in heißes Wachs getaucht, so dass jede Flasche am Ende einzigartig ist. 

    Der Geschmack von Maker’s Mark hob sich also ob des nicht verwendeten Roggen stark von der Masse ab, daher wollte Mitbegründerin Margie Samuels sicherstellen, dass die Flasche in den Verkaufsregalen dasselbe tat. Die Form der Flasche, das Aussehen des Etiketts, das charakteristische rote Wachs und sogar der Name selbst sind Margie Samuels zu verdanken. Margie Samuels war auch die erste Frau, die an einer Brennerei beteiligt war. Und so wie sie die Flaschen damals designte, so sehen die Flaschen auch heute noch aus. 

    Der Hefestamm von Maker’s Mark ist mehr als 150 Jahre alt. Aus diesem hat man an drei verschiednen Orten in den USA Nachkömmlinge deponiert, um sicher zu gehen, dass der Hefestamm nicht irgendwann einmal verloren geht. Die Bottiche wo die Hefe reinkommt bestehen aus Zypressenbrettern, die älter als 100 Jahre sind. Und wenn man das alles so zusammennimmt, kommt man vielleicht auf die Idee, dass bei Maker’s Mark alles recht traditionell vor sich geht, und so ist es dann auch. Und natürlich nimmt man für sich in Anspruch, die älteste Kentucky Straight Bourbon-Brennerei in den USA zu sein.

    Die Mashbill setzt sich folgendermaßen zusammen: 70% Mais, 16% Weizen und 14% gemalzte Gerste.

    Er wird mit 45% abgefüllt.

  • Theodor Storm, Kansas Smitty’s, Albert Camus und Rittenhouse 100 Proof

    Diesmal geht es in den Norden, und zwar nach Husum, über die hat Theodor Storm ein Gedicht geschrieben namens ‚Die Stadt‘. Gehört haben wir ‚Things happened here‘ von Kansas Smitty’s. Wir haben ‚Amsterdam: Der Fall von Albert Camus‘ auf dem YouTube-Kanal von ARTE gesehen und den Rittenhouse 100 Proof von Heaven Hill verkostet.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Genesis – Eleventh Earl of Mar

    Kansas Smitty’s – Dreamline

    Kansas Smitty’s – Things happend here

    Kansas Smitty’s – Judgement

    Kansas Smitty’s – Sambre et Meuse

    Gelesen

    Theodor StormDie Stadt

    Hans Theodor Woldsen Storm lebte zwischen 1817 – 1888. Er gilt als eine der wichtigsten Figuren des deutschen Realismus.

    Storm wurde in Husum an der Westküste von Schleswig geboren, damals ein formal unabhängiges Herzogtum, das vom König von Dänemark regiert wurde. 

    Storm ging in Husum und Lübeck zur Schule und studierte Rechtswissenschaften in Kiel und Berlin. Noch als Jurastudent in Kiel veröffentlichte er zusammen mit den Brüdern Tycho und Theodor Mommsen im Jahre 1843 einen ersten Versband.

    Storm nahm an den Revolutionen von 1848 teil und sympathisierte mit den liberalen Zielen eines vereinten Deutschlands unter einer konstitutionellen Monarchie. Von 1843 bis 1852 arbeitete er als Anwalt in seiner Heimatstadt Husum. 1853 zog Storm nach Potsdam und 1856 nach Heiligenstadt in Thüringen. 1865 kehrte er nach Husum zurück, nachdem Schleswig unter preußische Herrschaft geraten war. 1880 zog Storm nach Hademarschen, wo er die letzten Jahre seines Lebens mit Schreiben verbrachte, und starb im Alter von 70 Jahren.

    Thodor Storm schrieb eine Reihe von Geschichten, Gedichten und Novellen. Seine beiden bekanntesten Werke sind die Novellen ‚Immensee‘  aus dem Jahr 1849 und ‚Der Schimmelreiter‘ aus dem Jahr 1888. Weitere veröffentlichte Werke sind ein Band seiner Gedichte, erschienen im Jahr 1852, die Novelle ‚Pole Poppenspäler‘ aus dem Jahr 1874 und die Novelle ‚Aquis submersus‘  aus dem Jahr 1877.

    ‚Die Stadt‘ ist ein im Jahre 1852 verfasstes Gedicht, welches dem Heimatort Storms, Husum gewidmet ist.

    Eine Reihe Wiederholungen sind in dem drei Strophen à fünf Verse umfassenden Gedicht zu erkennen. Zunächst umschreibt er die Stadt als trist, grau und monoton, doch zum Ende deutet er auf die schönen Kindheitserinnerungen hin, die er in dieser Stadt hatte.

    Gehört

    Kansas Smitty’s – Things happened here

    Es handelt sich bei Kansas Smitty’s um eine siebenköpfige Band aus London, die von einem aus Montréal stammenden Menschen namens Giacomo Smith angeführt wird. Und diese drollige Jazzband hat im Norden Londons, genauer gesagt in Hackney eine eigene Bar eröffnet. 

    ‚Things happened here‘ heißt dieses Album, auf dem der Jazz von unfassbar vielen anderen musikalischen Dingen umspannt wird. Insofern passt der der Albumtitel hier schon mal. Hier passieren tatsächlich Dinge, und zwar um den Jazz herum, der natürlich auf diesem Album auch nicht zu kurz kommt. Ein Sammelsurium an Stilrichtungen, die aber immer wieder zum Jazz zurückfinden, ihn einbinden, um ihn dann wieder zu verlassen, nur um dann doch wieder zurückzukehren. 

    Gesehen

    Amsterdam: Der Fall von Albert Camus 

    Albert Camus schrieb im Jahre 1942 ‘Der Mythos des Sisyphos’ und im Jahre 1951 ‘Der Mensch in der Revolte’. Diese beiden Werke sind die beiden philosophischen Hauptwerke des Franzosen, der aber auch in seinen Romanen immer wieder seine Philosophie zum Ausdruck bringt. Im Zentrum dieser Philosophie steht das Absurde. Erkennt “Mensch” die Sinnlosigkeit der Welt, so stürzt es diesen im Verlaufe seines Strebens nach ebendiesem Sinn in tiefste existentielle Krisen. „Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen.“, sagt Camus. Das menschliche Streben nach Sinn in einer sinnleeren Welt muss notwendigerweise vergeblich sein. Da es laut Camus kein transzendentes Wesen gibt, welches zumindest Dinge angestoßen hat, kann es auch keinen Sinn geben. Somit gibt es auch keine Hoffnung und keinen Trost auf Erlösung oder ähnliches. Sinn ergeben Dinge, die gemacht wurden – nicht die, die da sind, ohne gemacht worden zu sein.

    Diesmal geht es aber um etwas anderes, nämlich um Albert Camus und Amsterdam.

    1954 entdeckte Albert Camus die niederländische Hauptstadt und empfand sie als klassisch und frech, aber auch düster. In Amsterdam siedelte er seinen Roman ‚Der Fall‘ an: einen Roman, der die poetische Irrfahrt eines Mannes beschreibt, der von der Schuld zerfressen wird. 

    Verkostet

    Heaven Hill – Rittenhouse Rye 100 Proof

    Heaven Hill ist eine in Familienbesitz befindliche und betriebene Brennerei, die 1935 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Bardstown, Kentucky, hat. Die Brennerei selber befindet sich aber in Louisville, was sich aber ebenfalls in Kentucky befindet. Es ist der siebtgrößte Alkohollieferant in den Vereinigten Staaten, hat die zweitgrößten Bourbon-Whisky-Lagerbestände der Welt und ist der größte in Familienbesitz befindliche Hersteller von Spirituosen in den USA. Und außerdem ist Heaven Hill das einzige große familiengeführte Brennereiunternehmen mit Hauptsitz in Kentucky.

    Der Rittenhouse Rye 100 Proof ist 4 Jahre alt und erfüllt alle Anforderungen, um den Titel Bottled in Bond zu tragen. Als da wären: vier Jahre Lagerung unter Zollkontrolle, abgefüllt mit 50% vol. und in einer Season hergestellt. Eine Season ist hier ein halbes Jahr. Der Rittenhouse ist also kein Bourbon, sondern ein Straight Rye Whisky (ja, in diesem Fall ohne ‚e‘!). Die Mashbill besteht aus 37% Mais, 51% Roggen und 12% gemalzter Gerste.