Kategorie: Podcast

  • Maxim Leo, Art Blakey & The Jazz Messengers, I called him Morgan und Glenrothes Vintage 21

    In der 290. Folge der wöchentlichen Sendung der Feuilletöne lasen wir ‚Wo wir zu Hause sind‘ von Maxim Leo, hörten ‚Moanin‘ von Art Blakey & The Jazz Messengers, sahen ‚I called him Morgan‘ – wo es um den Trompeter der Messengers geht – und verkosteten einen 21-jährigen Glenrothes.

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    Maxim Leo – Wo wir zu Hause sind (Kiepenheuer & Witsch)

    Maxim Leo wurde 1970 in Ost-Berlin geboren. Er ist gelernter Chemielaborant, studierte Politikwissenschaften und wurde schließlich Journalist. Heute schreibt er gemeinsam mit Jochen Gutsch Kolumnen für die Berliner Zeitung über sprechende Männer und Alterspubertierende und Drehbücher für den Tatort. 2006 erhielt er den Theodor-Wolff-Preis. Für sein autobiografisches Buch ‚Haltet euer Herz bereit, eine ostdeutsche Familiengeschichte‘ wurde er 2011 mit dem Europäischen Buchpreis ausgezeichnet. 2014 erschien sein Krimi ‚Waidmannstod. Der erste Fall für Kommissar Voss‘ und 2015 ‚Auentod‘.  Er ist der Enkel des Résistance-Kämpfers und Journalisten Gerhard Leo und Sohn der Historikerin Annette Leo und des Künstlers Wolf Leo.

    Es geht in diesem Buch um die Geschichte einer jüdischen Familie, die auf der Flucht vor den Nazis in alle Winde zerstreut wurde, und deren Kinder und Enkel nach Berlin zurückfinden, in die Heimat ihrer Vorfahren Irmgard und Hans – zwei Berliner Jura-Studenten – die 1934 nach Israel auswanderten und in einem Kibbuz unweit der Golanhöhen ihre Kinder großzogen.

    In England trifft Maxim Leo die Familie von Hilde, die als Schauspielerin in kleinen Theatern in der Berliner Friedrichstraße arbeitete und in jungen Jahren Fritz Fränkel heiratete – er war Gründer der KPD und Freund Walter Benjamins – mit dem sie nach Frankreich emigrierte. Später floh sie mit ihrem Sohn nach London, wo sie es bis zur Millionärin brachte.

    In Frankreich wohnt Maxim Leos Tante Susi, deren Mutter Ilse im Internierungslager Gurs in Frankreich ihre große Liebe kennenlernte und bis zum Kriegsende im Untergrund lebte.

    Maxim Leo ist auf der Suche nach der Vergangenheit seiner Familie. Er entdeckt, dass Zusammengehörigkeit keine Grenzen kennt.

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    Art Blakey & The Jazz MessengersMoanin‘

    Arthur William Blakey wurde 1919 in Pittsburgh, Pennsylvania geboren. Er war Jazz-Schlagzeuger und Bandleader. Er verdiente sein Geld zunächst im Bergbau. Musikalisch begann er als autodidaktischer Pianist, bis er in seiner eigenen Band von Erroll Garner abgelöst wurde. Daraufhin wandte er sich dem Schlagzeug zu.

    Im Jahr 1944 schloss sich Art Blakey der neugegründeten Bigband von Billy Eckstine an. Im Sommer 1944 spielten Billy Eckstine and His Orchestra in East St. Louis, Illinois, wo sie in der Besetzung Charlie Parker, Dizzy Gillespie, Buddy Anderson, Gene Ammons, Lucky Thompson und Art Blakey auftraten. Ihr Zusammenspiel begeisterte einen 18-jährigen jungen Mann namens Miles Davis so sehr, dass er von nun an nichts anderes mehr hören wollte als eben diese Musik.

    Als Billy Eckstine die Band 1947 auflöste, reiste Art Blakey nach Afrika, wo er die nächsten zwei Jahre verbrachte. Die musikalische Erfahrungen dieses Aufenthalts schlugen sich später in Stücken wie ‚Message from Kenya‘, Abdallah’s Delight oder seinen polyrhythmischen Schlagzeugsoli nieder. Weitere Beispiele für diese Einflüsse sind die Alben Holiday for Skins Vol. 1 und Vol. 2.

    Nach seiner Rückkehr in die USA spielte er in vielen Bands und als Begleiter herausragender Solisten, zum Beispiel von Fats Navarro, Thelonious Monk oder eben Miles Davis. Und für Miles Davis entstand auch das Blue Note-Album ‚Miles Davis Volume 2‘, für das Art Blakey einen jungen und unbekannten Pianisten namens Horace Silver hinzuzog.

    Unter dem Eindruck von Charlie Parker, Fats Navarro und Freddie Webster und anderen wurde auch Art Blakey heroinabhängig.

    1955 war es dann so weit, er gründete zusammen mit Horace Silver eine eigene Combo, die Hard-Bop-Band ‚The Jazz Messengers‘. Silver stieg aber bereits 1956 wieder aus und überließ Art Blakey den Bandnamen, so dass aus ‚Horace Silver & the Jazz Messengers‘ nun ‚Art Blakey & the Jazz Messengers‘ wurde. Art Blakey erwartete von seinen jeweiligen Bandmitgliedern, dass sie ihren Beitrag zum Repertoire der Gruppe leisteten. So stammen z.B. die bekanntesten Messengers-Stücke Moanin‘ und Dat Dere aus der Feder des Pianisten Bobby Timmons. Die geschlossensten und auch bekanntesten Formationen aus dieser Zeit – wir sprechen von den späten 50ern, bzw. den frühe 60ern – waren diejenigen mit den Trompetern Lee Morgan und Freddie Hubbard, den Tenorsaxophonisten Benny Golson und Wayne Shorter und den Pianisten Horace Silver, Bobby Timmons und Cedar Walton. Zu Beginn der 1960er Jahre wurden die Messengers außerdem durch die Hinzunahme des Posaunisten Curtis Fuller gelegentlich zum Sextett erweitert. Mit den 80er Jahren begann die letzte Phase der Band. In dieser Zeit war u.a. Wynton Marsalis Teil der Band. Blakey starb 1990 an Lungenkrebs.

    Moanin’ wurde 1958 aufgenommen und im 1959 veröffentlicht. Es gilt als eines der Jazz-Alben schlechtin. Das Album hatte zunächst einen anderen Titel, aber die sofortige Popularität des Bobby Timmins-Stückes ‚Moanin’‘ sorgte dafür, dass das Album unter eben diesem Titel bekannt wurde. Die anderen Stücke wurden vom Saxophonisten Benny Golson geschrieben, der nur dieses eine Album mit ihnen aufnahm. Alle Stücke bis auf die ‚Drum Thunder Suite‘ wurden Erkennungszeichen der Jazz-Messengers. Dieses Album ist anspruchsvoller, moderner Jazz aus dem Jahre 1959.

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    I called him Morgan

    Es geht in diesem Film um Lee Morgan – genau der, von dem schon bei ‚Gehört‘ die Rede war. Er wurde 1938 in Philadelphia geboren. Die in diesen Zeiten der faktischen Rassentrennung fast ausschließlich von schwarzen Schülern besuchte Mastbaum High School, die Lee Morgan besuchte, war für ihren musikpädagogischen Schwerpunkt bekannt. Und Morgan galt als ausgesprochenes Wunderkind. Tatsächlich war Morgan schon mit 18 Jahren prominentes Mitglied der Big Band von Dizzy Gillespie. Bei einem Konzert der Gillespie-Band wurden die Besitzer des aufstrebenden Plattenlabels Blue Note Records auf den jungen Virtuosen aufmerksam und nahmen ihn unmittelbar darauf unter Vertrag. 1958 verließ er Gillespies Band, um sich den Jazz Messengers von Art Blakey anzuschließen. Die Messengers-Besetzung mit Morgan wird allgemein zu den besten in der über dreißigjährigen Geschichte dieses stilbildenden Ensembles gerechnet, und mit Sicherheit stammt eines der bekanntesten Solos der Bandgeschichte von ihm: Am 30. Oktober 1958 spielten die Messengers die Studio-Version von ‚Moanin’‘ ein. Sein Solo wurde stilprägend und mit dem fast genau 30 Jahre älteren Louis Armstrong auf einem Level verglichen.

    I Called Him Morgan ist ein schwedisch-amerikanischer Dokumentarfilm aus dem Jahr 2016, der von Kasper Collin geschrieben und inszeniert wurde. Er berichtet über das Leben des Jazztrompeters Lee Morgan und seiner Frau Helen Morgan, die im Februar 1972 für seinen Mord verantwortlich war. ‚I called him Morgan‘ hatte am 24. März 2017 in den USA Premiere. Die New York Times nannte den Film „ein zartes menschliches Drama über Liebe, Ehrgeiz und Ruhm in der Musik“. Seit 2017 kann man den Film nun auch bei Netflix sehen.

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    Glenrothes Vintage 21

    Glenrothes ist eine Whiskybrennerei am Ortsrand von Rothes in der Speyside. Die Brennerei wurde 1878 durch James Stuart & Co. gegründet. Sie war nach Glen Grant die zweite Destillerie im Ort. Die Produktion von Whisky begann 1879, an dem Tag als die erst zwei Jahre zuvor erbaute Firth-of-Tay-Brücke bei Dundee einstürzte. 1887 kam die Brennerei zu Highland Distillers. Ein Feuer zerstörte 1922 das Lagerhaus Nr. 1 mit rund 2.500 Fässern Whisky. Der brennende Whisky floss in den Burn of Rothes, der mitten durch den Ort läuft. 1963 wurde die Anzahl der Brennblasen von vier auf sechs, 1980 auf acht und 1989 auf zehn erhöht. Wir haben es diemal mit einem 21-jährigen Single Malt zu tun, der nicht gefärbt wurde.

  • Uschi Brüning, Die goldenen Zitronen, Norsemen Staffel Zwei und Redbreast 21

    In der 289. Folge unserer drolligen Kultursendung sprechen wir über das Buch ‚So wie ich‘ von Uschi Brüning, über das Album ‚More than a Feeling‘ von Die goldenen Zitronen, über die zweite Staffel der Serie ‚Norsemen‘ und über den 21-jährigen Redbreast.

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    Uschi Brüning – So wie ich (Ullstein Verlag)

    Uschi Brüning wurde 1947 in Leipzig geboren. Sie ist singt sowohl Jazz- als auch Soulstücke und ist Songautorin. Sie besuchte ab 1969 die Spezialklasse Tanzmusik und Gesang. Seit 1970 ist sie Berufssängerin. In diesem Jahr unternahm sie auch ihre erste Tournee durch die DDR mit dem Günther-Fischer-Quintett und mit Manfred Krug. 1972 erhielt sie den zweiten Preis beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden. Ab 1975 arbeitete sie mit ihrer eigenen Band. Ab 1983 dann arbeitete sie mit Ernst-Ludwig Luten Petrowsky zusammen, mit dem sie auch verheiratet ist. Von 2015 bis zu dessen Tod 2016 trat sie mit Manfred Krug unter dem Titel ‚Manfred Krug liest und s(w)ingt‘ auf.

    Schon als kleines Kind sang Uschi Brüning mit Begeisterung – zu Hause, auf der Straße, im Kinderheim, in der Schule. Mit dreizehn beschloss sie, als Sängerin berühmt zu werden. Ihre großen Vorbilder waren und sind Caterina Valente und Ella Fitzgerald. Sie genoss als erfolgreiche Künstlerin manche Freiheiten: Jazz war in der DDR eine geduldete Nische, in der sich auch Unangepasste relativ zwanglos zusammenfinden konnten. ‚So wie ich‘ ist eine Reise in die Zeit des kalten Krieges, in ein Land namens DDR, die dortige Musikszene und eine Liebeserklärung an die Menschen, die sie umgaben und noch immer umgeben.

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    Die goldenen Zitronen – More than a Feeling

    Die Goldenen Zitronen sind eine Band aus Hamburg. 1984 als Fun-Punkband gegründet, zeigen sie in ihren Texten seitdem eine zunehmend gesellschaftskritische Tendenz. Seit den 1990er Jahren verfolgten sie einen Crossover-Stil zwischen Punk und Hip Hop. Seit dem 21. Jahrhundert kamen elektronische Elemente, experimentelle musikalische Formen und Krautrock-Einflüsse hinzu. Die Texte haben oft einen politischen Bezug. Inzwischen sind von den Gründungsmitgliedern nur noch Schorsch Kamerun und Ted Gaier dabei.

    Anfangs kombinierte die Band Rock mit Punkrock und humoristischen und teils sarkastischen Texten. Die Goldenen Zitronen sehen sich als ein Symbol der Unabhängigkeit und lehnen die Zusammenarbeit mit der Musikindustrie ab. 1986 sorgten sie mit dem Song ‚Am Tag, als Thomas Anders starb‘, einer satirischen Abwandlung des Liedes ‚Am Tag, als Conny Kramer starb‘ von Juliane Werding für Aufsehen. Mehrere Major-Label-Verträge wurden von der Band abgelehnt. 1990 veröffentlichten sie das Album ‚F*ck You‘, auf dem sie sich über große Rockbands lustig machten und gegen den Alltagsstumpfsinn protestierten. In den 90ern flossen neue musikalischen Stilmittel in ihre Songs ein, es kamen Elemente aus Garagen-Trash, Electro-Beats, Hip-Hop und Noise-Rock-Pop hinzu.

    Das Anfang 2019 erschienene ‚More Than A Feeling‘ ist das 13. Studioalbum der Band aus Hamburg. Elektronisch ist es bisweilen und der Sprechgesang ist das bevorzugte Stilmittel der Band. Politisch ist es, und das nicht zu knapp. Gegen die AfD, die Politik im Allgemeinen, aber auch gegen die gentrifizierten Großstadtkieze und den schwarzen Block. Alle bekommen sie ihr Fett weg, wie man so schön sagt. Ob uns das alles gefällt, erzählen wir euch in dieser Episode.

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    Norsemen – Staffel 2

    Norsemen ist eine norwegische TV-Serie, bei der es um eine Gruppe von Wikingern geht, die im Dorf Norheim um das Jahr 790 leben. Zunächst lief die Serie in Norwegen unter dem Namen ‘Vikingane’ auf NRK1 im Jahre  2016. Das Drehbuch wurde von Jon Iver Helgaker und Jonas Torgersen gerschrieben. Die Serie wird in Norwegen gedreht und es wurde sowohl in norwegisch als auch in englisch aufgezeichnet. Die erste Staffel der englischen Version wurde auf Netflix im Jahr 2017 unter dem Namen ‘Norsemen’ veröffentlicht. Die zweite Staffel wurde im Frühjahr 2017 gedreht. Auch eine dritte Staffel wird bei Netflix zu sehen sein. Wir haben über die erste Staffel in der 287. Episode unserer Sendung gesprochen. Diesmal ist die zweite Staffel dran.

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    Redbreast 21

    Produziert wird Redbreast mittlerweile in Midleton im Süden der Republik Irland, nicht mehr in Dublin. Nach den Folgen mehrerer Krisen des irischen Whiskeys in den USA und in UK – siehe hierzu auch unser Whiskey-Special Folge 279 – schloss sich im Jahre 1966 Jameson Irish Whiskey mit den letzten verbliebenen Destillerien der Republik Irland zur Irish Distillers Group zusammen. 1975 eröffnete diese Gruppe in Midleton eine Destillerie, die auch heute noch besichtigt werden kann. Seit 1988 gehört die Irish Distillers Limited zum französischen Pernod-Ricard-Konzern. Im Jahr 2012 lag der Gesamtabsatz bei 36 Mio. Liter. Und zu dieser Brennerei gehört eben auch der Single Pot Still Whiskey Redbreast. Er wird aus einer Mischung von gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt. Die Trocknung der gemälzten Gerste erfolgt im Gegensatz zum schottischem Whisky, ohne dass Rauch an das Malz gelangt. Es erfolgen drei Brennvorgänge, die Dreifach-Destillation. Die anschließende Lagerung erfolgt in Eichenfässern aus Spanien und den USA, in denen zuvor Sherry oder Bourbon reiften. Der Malt ist offiziell gefärbt, aber nicht kühlgefiltert und wird mit 46% abgefüllt.

  • Immanuel Kant, Marko Cirkovic, The Crown – Staffel 2 und The Quiet Man

    Da ist er also zum ersten Mal, Immanuel Kant. Ein ganz schöner Brocken. Wir haben trotzdem angefangen, uns mit seinen Werk zu beschäftigen. Außerdem hörten wir ‚The American Album‘ von Marco Cirkovic, sahen die zweite Staffel von ‚The Crown‘ und verkosteten ‚The Quiet Man‘ aus Irland.

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    Immanuel Kant

    Immanuel Kant wurde 1724 in Königsberg in Preußen geboren. Er war Philosoph der Aufklärung. Immanuel Kant zählt zu den bedeutendsten Vertretern der abendländischen Philosophie. Sein Werk ‚Kritik der reinen Vernunft‘ kennzeichnet einen Wendepunkt in der Philosophiegeschichte und den Beginn der modernen Philosophie.

    Kant schuf eine neue, umfassende philosophische Perspektive, welche die Diskussion bis ins 21. Jahrhundert maßgeblich beeinflusst. Dazu gehört sein Einfluss auf Erkenntnistheorie und Metaphysik, die Ethik und die Ästhetik. Zudem verfasste er bedeutende Schriften zur Religions-, Rechts- und Geschichtsphilosophie sowie Beiträge zur Astronomie und den Geowissenschaften. Immanuel Kant war das vierte Kind von Johann Georg Kant und Anna Regina Kant geb. Reuter. Von Kants insgesamt acht Geschwistern erreichten nur vier das Erwachsenenalter. Sein Elternhaus war stark pietistisch geprägt, seine Mutter für Bildung sehr aufgeschlossen. 1732 kam Kant an das Friedrichskollegium, wo er insbesondere im Erlernen der klassischen Sprachen gefördert wurde. 1740 begann er mit dem Studium an der Albertus-Universität Königsberg. Er studierte Philosophie sowie mit Naturphilosophie und elementare Mathematik, unter anderem bei Johann Gottfried Teske und Martin Knutzen.1746 veröffentlichte er seine erste Schrift, die Gedanken von der wahren Schätzung der lebendigen Kräfte.

    Als sein Vater 1746 verstarb, musste Kant nicht nur für sein eigenes Leben sorgen, sondern auch für das der zwei jüngeren Geschwister. Er verließ Königsberg und nahm Positionen als Hauslehrer an, er war aber nach wie vor an der Albertina immatrikuliert. 1754 kehrte Kant nach Königsberg zurück. Er veröffentlichte im Sommer einige Aufsätze und reichte im April 1755 die Schrift ‚De Igne‘ als Abschlussarbeit ein und wurde anschließend promoviert. Im selben Jahr veröffentlichte er mit ‚Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels‘ seine erste größere Schrift, die zunächst jedoch wenig Anklang fand. Schon im September folgte die ‚Nova dilucidatio‘ die die ersten Grundsätze der metaphysischen Erkenntnis zum Gegenstand hatte, als zweite Hochschulschrift, mit deren Verteidigung er die venia legendi erhielt und als Privatdozent seine umfangreiche Lehrtätigkeit aufnehmen konnte. Zu seinen Lehrfächern gehörten Logik, Metaphysik, Moralphilosophie, Natürliche Theologie, Mathematik, Physik, Mechanik, Geografie, Anthropologie, Pädagogik und Naturrecht.

    Seine Vorlesungen fanden starkes Interesse. Eine erste Bewerbung auf den Königsberger Lehrstuhl für Logik und Metaphysik im Jahre 1759 schlug fehl. Einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Dichtkunst lehnte Kant 1764 ab. Im Jahr 1770 im Alter von 46 Jahren erhielt er den von ihm immer angestrebten Ruf der Universität Königsberg auf die Stelle eines Professors für Logik und Metaphysik. Im selben Jahr legte er mit der ‚Studie Formen und Gründe der Sinnes- und Verstandeswelt‘ eine weitere Dissertation vor. 1786 und 1788 war Kant Rektor der Universität in Königsberg. 1787 wurde er in die Berliner Akademie der Wissenschaften aufgenommen. 1794 wurde er Ehrenmitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg.

    1788 geriet er aufgrund seines Werkes ‚Über das Mißlingen aller philosophischen Versuche in der Theodizee‘ erstmals in Konflikt mit der Zensur. In einem weiteren Edikt von 1794 wurde ihm die ‚Herabwürdigung mancher Haupt- und Grundlehren der heiligen Schrift und des Christentums‘ vorgeworfen. Kant lehrte weiter bis 1796, erhielt aber die Weisung, sich religiöser Schriften zu enthalten, da sie deistisches und sozinianisches Gedankengut verbreiteten, das nicht mit der Bibel vereinbar sei.

    Kant wird oft als steifer, an einen regelmäßigen Tagesablauf gebundener professoraler Mensch dargestellt. Das ist aber ist eine Überzeichnung. Als Student war er ein guter Kartenspieler und verdiente sich mit Billard ein Zubrot zum Studium. Auf Gesellschaften galt er als galant und putzte sich mit modischer Kleidung heraus.

    Nach eigener Aussage in der Schrift ‚Der Streit der Fakultäten‘ richtete er erst, als er über 40 war, aus gesundheitlichen Gründen einen regelmäßigen Tagesablauf ein. Kant verbrachte nahezu sein ganzes Leben im damals weltoffenen Königsberg, wo er 1804 fast 80-jährig verstarb. Das Grabmal Immanuel Kants befindet sich an der Außenseite des Königsberger Doms, der sogenannten Stoa Kantiana. In dieser Folge beschäftigen wir uns mit der theoretischen Philosophie Kants, wir wollen herausfinden was ‚a priori‘ bedeutet und was das ‚Ding an sich‘ ist, Sachen von denen alle schon mal gehört haben, aber niemand so recht weiß, was damit eigentlich gemeint ist.

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    Marko Cirkovic – The American Album

    Marco Cirkovic wurde 1993 in Karlsruhe geboren, hat mit 11 Jahren Violin-Unterricht bekommen, damit 4 Jahre später aufgehört und anschließend ein paar Wochen Klavier gelernt. Schon zu dieser Zeit hat er angefangen, am Klavier zu improvisieren und eigene kleine Werke zu komponieren. Nach der Schule hat er zunächst eine kaufmännische Laufbahn eingeschlagen, aber nie wirklich von der Musik abgelassen. Im Alter von 20 hat er dann angefangen, erste Konzepte für Orchesterwerke zu schaffen um dann 2016 das erstes Stück namens “Home” zu veröffentlichen. Kurz darauf folgte die Tondichtung ‘das Finstere Tal’, welches den ersten Schritt in Richtung ernster Musik darstellte. Es folgten viele weitere Tondichtungen.

    ‚The American Album‘ ist ein Album, das man erstmal gar nicht einordnen kann, weil es ganz schön viel ist und macht. Orchestral ist es, kammermusikalisch ist es, bisweilen ist es sogar elektronisch. Da kommt einiges zusammen. Ob uns diese Mischung gefallen hat, erzählen wir euch in dieser Sendung.

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    The Crown – Staffel 2 (IMDb)

    The Crown ist eine britische Fernsehserie von Netflix. Sie wurde von Peter Morgan entwickelt, der auch schon für den Film ‚Die Queen‘ aus dem Jahr 2006 verantwortlich zeichnete. Es geht in der zweiten Staffel um das Leben der mittlerweile einige Jahre im Amt befindlichen britischen Königin Elisabeth II. Mit einem Budget von bis zu 80 Millionen US-Dollar pro Staffel ist diese Serie bis heute das teuerste, was Netflix hat produzieren lassen. Die zweite Staffel der Serie ist seit 2017 weltweit auf Netflix zu sehen. Sie besteht wie schon die erste aus zehn Episoden. Eine dritte und vierte Staffel ist bereits in Auftrag gegeben worden, die dritte Staffel soll Ende 2019 bei Netflix zu sehen sein.

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    The Quiet Man 

    Gegründet wurde ‚The Quiet Man‘ von Ciaran Mulgrew. Derry ist Sitz des Unternehmens. Der Name des Whiskeys rührt vom Namen des Vaters John Mulgrew, der 50 Jahre als Barkeeper in den Pubs von Belfast gearbeitet hat. Manchmal nahm er seinen Sohn mit, um mit ihm dort zu arbeiten. Die Erinnerung des Sohnes an den Geruch des Whiskys und an das ‚Craic‘ und das Lachen blieben erhalten. Er war sehr stolz auf seinen Vater. Der hatte diese ruhige Art, die die Leute zu respektieren schienen. Er sah und hörte viele Geschichten, sagte aber nie was. Das gehörte sich nicht für einen Barkeeper, und das nahm er sehr ernst. Viele Jahre später fing Ciaran an, eigenen Whisky herzustellen und es gab nur eine Person, nach der er seinen Whiskey benennen wollte, nämlich nach seinem Vater ‚The Quiet Man‘ oder wie man auf Irisch sagt, ‚An Fear Ciuin‘. Mittlerweile bekommt ‚The Quiet Man‘ Preise und Auszeichnungen aus der ganzen Welt. Bis heute ist The Quiet Man in irischem Besitz und wird unabhängig betrieben. In diesem Fall handelt es sich um einen 12-jährigen Single Malt, der in Bourbon Fässern reifen durfte, dreifach destilliert wurde und nicht kühlgefiltert ist.

  • Feuilletöne – Sendung 287 – Stefan Zweig, Sharon Van Etten, Lessing und Dorn und Bowmore 15

    Eine Woche ist mal wieder um, also ist Zeit für die Feuilletöne! Wir lasen mal wieder Stefan Zweig, diesmal ‚Die Frau und die Landschaft‘ hörten ‚Remind me Tomorrow‘ von Sharon Van Etten, sahen den Lessing-und-Dorn-Tatort ‚Der höllische Heinz‘ und verkosteten den 15-jährigen Bowmore.

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    Stefan Zweig – Die Frau und die Landschaft

    Stefan Zweig wurde 1881 in Wien geboren. Nachdem seine Bücher am 10. Mai 1933 zusammen mit denen anderer Autoren öffentlich in Deutschland verbrannt worden waren, zog er 1934 von Salzburg nach England, wo er zuerst in London, dann in Bath wohnte. Nach dem Verlust seiner österreichischen Staatsangehörigkeit bat er in Großbritannien um einen Pass für Staatenlose. Als die Deutschen 1939 Polen überfielen und die britische Regierung deshalb dem Deutschen Reich den Krieg erklärte, sank Stefan Zweig eine weitere Stufe nach unten: vom Staatenlosen zum “enemy alien”. 1940 emigrierte Stefan Zweig über New York nach Brasilien. Am 22. Februar 1942 nahm er sich schließlich in Petrópolis bei Rio de Janeiro mit einer Überdosis Veronal das Leben.

    ‚Die Frau und die Landschaft‘ ist eine Erzählung, die Stefan Zweig im Jahre 1922 schrieb. Sie handelt von einer langen, trockenen Hitzeperiode und der Sehnsucht nach Regen. Als endlich ein Gewitter aufzieht, treffen sich ein Mann und eine Frau in einer Landschaft.

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    Sharon van Etten – Remind me Tomorrow

    Sharon van Etten wurde 1981 in Clinton, New Jersey geboren. Sie ist Sängerin und Songwriterin. Sie spielt Gitarre, Klavier, Violine und Klarinette. Ihre Musik ist eine Mischung aus Folk, Rock, Indie-Pop und hier und da ein wenig Country-Einflüssen. Ihre Songs sind meist emotional und sehr intim. Vor ihrer musikalischen Karriere arbeitete sie u. a. als Sommelier in New York und bis zur Veröffentlichung ihres zweiten Albums als Publizistin.

    ‚Remind me Tomorrow‘ ist das fünfte Studioalbum von Sharon Van Etten. Es geht musikalisch neue Wege, verlässt die typische Dramaturgie der früheren Songs und wird recht elektronisch. Produziert wurde das Album von John Cogleton, der auch schon mit Laurie Anderson, Marilyn Manson, Bono, St. Vincent oder David Byrne zusammenarbeitete. Zwar gibt es auf diesem Album immer noch Dinge zu hören, die man sofort mit Sharton Van Etten verbindet, aber es mischen sich eben auch viel Synthesizer-Klänge in die Songs und auch elektronische Beats. Geblieben ist ihre Vorliebe für Harmoniegesang, wobei sie auch auf diesem Album wieder von Heather Woods Broderick unterstützt wird.

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    TatortLessing und DornDer höllische Heinz

    ‚Der höllische Heinz‘ ist eine Episode aus der Krimireihe Tatort. Der Beitrag wurde vom MDR produziert und am 1. Januar 2019 in der ARD ausgestrahlt. Es ist die 1078. Tatort-Folge.
    In dieser Episode ermitteln die Weimarer Kommissare Lessing und Dorn – gespielt von Christian Ulmen und Nora Tschirner – in ihrem achten Fall.

    Ein toter Indianer wird aus der Ilm gefischt. Es handelt sich um Wolfgang Weber, dem die Westernstadt El Doroda gehörte. Von seinem Geschäftsführer Heinz Knapps erfahren Dorn und Lessing, dass Weber den Pächtern kündigen wollte.

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    Bowmore 15

    Bowmore wurde 1779 von David Simson gegründet. Es war die erste legale Brennerei auf Islay und eine ist der ältesten Schottlands. Sie ist nach der gleichnamigen Stadt benannt. Wie viele schottische Whiskybrennereien wechselte auch Bowmore im Laufe der Zeit mehrmals die Besitzer. Während des Zweiten Weltkrieges war die Brennerei geschlossen, die Gebäude dienten als Stützpunkt für Flugboote. Das war die einzige Unterbrechung der Produktion. Ansonsten wird hier seit 1779 durchgehend produziert. Seit 1994 gehört Bowmore zur japanischen Suntory-Gruppe. Einer der Besonderheiten der Brennerei ist die eigene Mälzerei, die ca. 30% des Bedarfs an Malz deckt, der Rest wird vom Festland hinzugekauft. Genau wie Glemorangie nutzt Bowmore Fässer höchstens zweimal. Es kommen lediglich First-Fill- und Second-Fill-Fässer zum Einsatz.

    Es soll heute um den 15-jährigen Bowmore gehen, der einst ‚Darkest‘ hieß. Diesen Zusatz hat man mittlerweile sinnigerweise weggelassen, da er gefärbt ist. Die Lagerung erfolgt 12 Jahre in Borurbonfässern, anschließend wird 3 Jahre in europäischen in First-Fill-Oloroso-Sherryfässern gefinished. Dieser Single Malt ist gefärbt und kühlgefiltert und wird mit 43% abgefüllt.

  • Feulletöne – Sendung 286 – Gerhard Henschel – Kindheitsroman, Fredy Studer, The Fall und Redbreast 12

    Wir beginnen eine neue Ära, die Ära der Erzählungen des Martin Schlosser! Es beginnt mit dem ersten Teil, er heißt ‚Kindheitsroman‘. Außerdem haben wir ‚Now’s the Time‘ von Fredy Studer gehört, ‚The Fall‘ gesehen und den 12-jährigen Redbreast verkostet.

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    Gerhard Henschel – Kindheitsroman (Hoffmann und Campe)

    Gerhard Henschel wurde 1962 geboren und lebt heute als freier Schriftsteller in der Nähe von Hamburg. Sein Briefroman ‚Die Liebenden‘ aus dem Jahre 2002 begeisterte die KritikerInnen ebenso wie die Abenteuer seines Erzählers Martin Schlosser, um den es heute gehen soll und von dem wir heute den ersten von acht Bänden lesen, nämlich ‚Kindheitsroman‘. Er erschien im Jahr 2004. Anschließend erschienen noch ‚Jugendroman‘ im Jahr 2009, ‚Liebesroman‘ in 2010, ‚Abenteuerroman‘ in 2012, ‚Bildungsroman‘ in 2014, ‚Künstlerroman‘ in 2015, ‚Arbeiterroman‘ in 2017 und schließlich der ‚Erfolgsroman‘ im Jahr 2018. Zusammen ergibt das eine achtteilige Chronik, die er entlang des Lebens von Martin Schlosser erzählt.
    Gerhard Henschel ist außerdem Autor zahlreicher Sachbücher und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

    Wer sich denkt: Erinnert alles ein bisschen an Marcel Proust? Ein bisschen schon, ja. Aber eben in modern. Wir begleiten den Erzähler Martin Schlosser durch die ersten Jahre seiner Kindheit im rheinland-pfälzischen Koblenz, bei den Großeltern in Jever, wo er die Ferien verbringt, lesen über seine Grundschulzeit, über seine Eltern, Geschwister, die ganze Familie und darüber, wie anders und schlimm teilweise damals mit den Kindern umgegangen wurde. Wir bekommen einen  Einblick in die BRD der 60er und frühen 70er Jahre. Wir erfahren von Streichen, Dummheiten, MitschülerInnen, ersten Schwärmereien und blöden Situationen.

    Gehört

    Fredy Studer – Now’s the Time

    Fredy Studer wurde 1948 in Luzern geboren. Er ist Schlagzeuger, der sowohl Jazz als auch Neue Musik spielt und komponiert. 1972 war er Gründungsmitglied des Luzerner Rockjazz-Quartetts OM. Mit dieser Band war er fast ein Jahrzehnt lang mit sogenannter ‚Electricjazz-Freemusic‘ in der Schweiz und in Deutschland auf Tournee. Daneben arbeitete er als Schlagzeuger mit Musikern wie z.B. Joe Henderson, Dave Holland oder Jack DeJohnette zusammen. Während der letzten Jahre war Fredy Studer in den unterschiedlichsten Gruppen, Projekten und Genres unterwegs. Er gibt weltweit Konzerte und Workshops, macht Radio- und Fernsehaufnahmen, Musik zu Tanzaufführungen sowie Theater- und Filmmusik. Er spielte u.a. im Perkussion-Ensemble von Robyn Schulkowsky als Interpret von Kompositionen von Charles Ives, Steve Reich, John Cage und Edgard Varèse. Fredy Studer war einer der ersten Schlagzeuger, der Elemente der freien Improvisation und Rock-Rhythmen in seinem Stil verband. Sein Spiel ist auf über hundert Alben zu hören.

    Fredy Studer wird dieses Jahr 70 Jahre jung und veröffentlichte 2018 sein erstes Solo-Album. Das Album ist ohne Overdubs und ohne elektronische Effekte aufgenommen. Wenn man sich ‚Now’s the Time‘ als physischen Datenträger kauft, erhält man zwei LPs und ein 250-seitiges Buch mit Texten von Beat Blaser, Pirmin Bossart, Meinrad Buholzer, Kurt Murpf, Peter Rüedi und Christine Weber. Dieses Album ist aber nicht das Werk eines Künstlers der Geschichte schrieb, sondern eines, welches von einem Künstler ist, der immer noch mitten in der Geschichte steckt.

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    The Fall

    Die britische Fernsehserie „The Fall“ wird seit 2013 für den Sender BBC Two produziert. Produzent der Serie ist Allan Cubitt. In den Hauptrollen sind Gillian Anderson und Jamie Dornan zu sehen. Wir haben uns das Ganze bei Netflix angeschaut.

    Stella Gibson wird von London nach Nordirland, genauer in die Hauptstadt Nordirlands nach Belfast versetzt, um dort die Suche nach einem Serienmörder zu leiten. Der Serienmörder heißt Paul Spector, ist Familientherapeut, der ein ganz normales Familienleben mit Frau Sally-Ann und den zwei Kindern Liam und Olivia führt, aber zur gleichen Zeit brutale Morde an Frauen verübt, die sich alle ähneln.

    Verkostet

    Jameson – Readbreast 12

    Jameson ist eine irische Whiskey-Brennerei. Sie wurde von John Jameson 1780 in Dublin gegründet und blieb dort bis 1971, wo in der Bow Street destilliert wurde. Heute kann man in Dublin nur noch das Museum Old Jameson besichtigen, produziert wird mittlerweile in Midleton im Süden der Republik Irland. Nach den Folgen mehrerer Krisen des irischen Whiskeys in den USA und in UK – siehe hierzu auch unsere Whiskey-Special Folge 279 – schloss sich im Jahre 1966 Jameson Irish Whiskey mit den letzten verbliebenen Destillerien der Republik Irland zur Irish Distillers Group zusammen. 1975 eröffnete diese Gruppe in Midleton eine Destillerie, die auch heute noch besichtigt werden kann. Seit 1988 gehört die Irish Distillers Limited zum französischen Pernod-Ricard-Konzern. Im Jahr 2012 lag der Gesamtabsatz bei 36 Mio. Liter.

    Zu dieser Brennerei gehört auch der Single Pot Still Whiskey Redbreast. Er wird aus einer Mischung von gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt. Die Trocknung der gemälzten Gerste erfolgt im Gegensatz zum schottischem Whisky, ohne dass Rauch an das Malz gelangt. Es erfolgen drei Brennvorgänge, die Dreifach-Destillation. Die anschließende Lagerung erfolgt in Eichenfässern aus Spanien und den USA, in denen zuvor Sherry oder Bourbon reiften. Der Malt ist gefärbt und kühlgefiltert und wird mit 40% abgefüllt.

  • Feuilletöne – Sendung 285 – Gabriele Hoffmann, Joe Jackson, Nico Semsrott und Arran 14

    In dieser Folge haben wir ‚Das Haus an der Elbchaussee‘ von Gabriele Hoffmann gelesen, ‚Fool‘ von Joe Jackson gehört, ‚Freude ist nur ein Mangel an Information‘ von Nico Semsrott gesehen und einen 14-jährigen Arran verkostet.

    Gelesen

    Gabriele Hoffmann – Das Haus an der Elbchaussee (Piper Verlag)

    Gabriele Hoffmann wurde 1942 in Berlin geboren, sie ist promovierte Historikerin und Journalistin, war lange für den Stern, den NDR und Radio Bremen tätig und ist Autorin historischer Sachbücher, Biographien und Tatsachenromane. Die Doppelbiographie ‚Constantia von Cosel und August der Starke‘ ist in über 25 Auflagen erschienen.

    ‚Das Haus an der Elbchaussee‘ erzählt die Familiengeschichte der Hamburger Familie Godeffroy, die Besitzer einer Reederei sind. Zugleich ist es aber auch ein Zeitbild des Bürgertums im Hamburg des 19. Jahrhunderts. Es handelt sich um einen Tatsachenroman.

    Gehört

    Joe Jackson – Fool

    David Ian ‚Joe‘ Jackson wurde 1954 in Burton upon Trent in der Region West Midlands geboren. Er ist ein Musiker und Singer-Songwriter. Nach einigen Jahren des Studiums der Musik und des Spielens in Clubs veröffentlichte er im Jahr 1979 die Single „Is She Really Going Out with Him?“ Dieser Song wurde auch gleich sein erster Erfolg. Es folgten eine Reihe von New Wave-Alben, bevor er zu mehr vom Jazz geprägter Popmusik wechselte und 1982 mit „Steppin ‚Out“ einen Top-10-Hit landete. Er hat aber auch klassische Musik komponiert. Er hat 19 Studioalben aufgenommen und erhielt 5 Grammy-Nominierungen.

    ‚Fool‘ wurde in nur eineinhalb Wochen eingespielt. Die Musiker auf diesem Album bestehen aus Kollegen, die ihn schon seit längerer Zeit begleiten. Namentlich sind das Graham Maby am Bass, Teddy Kumpel an der Gitarre und Doug Yowell am Schlagzeug. Gemixt wurde das Album dann in New York. Produziert haben es Jackson selbst und Pat Dillett, der zuvor auch schon David Byrne, Sufjan Stevens produzierte. Joe Jackson sagt, er habe nie ein übergeordnetes Thema im Kopf, wenn er anfange, Songs für ein Album zu schreiben, aber manchmal würde sich eben was entwickeln. In diesem Fall sind es ein wenig Komik und ein bisschen Tragödie. Die Stücke handeln von Furcht, Wut, Entwurzelung und Verlust. Aber auch von Freundschaft, Freude, Musik oder Kunst. 1979 hätte er das nicht gekonnt, da habe er noch nicht genug gelebt gehabt, so Jackson.

    Gesehen

    Nico Semsrott – Freude ist nur ein Mangel an Information

    Nico Semsrott wurde 1986 in Hamburg geboren, er ist Kabarettist, Politiker der ‚Die PARTEI‘ und Slam-Poet. Bereits während seiner Schulzeit gründete er gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder, dem heutigen Journalisten Arne Semsrott die Schülerzeitung ‚Sophies Unterwelt‘, deren Verkauf auf dem Schulgelände von der Schulleitung verboten wurde. Nico Semsrott tritt seit 2008 als Demotivator auf Poetry Slams, Kabarettbühnen und im Fernsehen auf.

    Sein erstes Soloprogramm mit dem Titel ‚Freude ist nur ein Mangel an Information‘ hatte 2012 in Hamburg Premiere. Ergänzt durch ‚Update‘ und eine sich jährlich um 0,5 steigernde Versionsnummer ist Semsrott seit 2014 mit einer ständig aktualisierten Fassung dieses Programms auf Tour. Im Jahr 2019 wird er zugunsten seines parteipolitischen Engagements pausieren. Seit 2017 gehört er zum Team der ZDF-heute-show.

    Verkostet

    Arran 14

    Seit 1995 wird auf der Isle of Arran wieder Whisky produziert. Eröffnet wurde die Destillerie 1997 durch Queen Elisabeth II. Seit 2001 wird dort regulär abgefüllt. Und auch der 14-Jährige gehört seit längerem zur Core Range, er wird mit 46% abgefüllt und ist weder gefärbt noch kühlgefiltert. Wir haben ihn in dieser Folge nun zum zweiten Mal verkostet.