Episoden

  • Hanns Dieter Hüsch, Nils Landgren & Jan Lundgren, The Witcher und St. Kilian

    Zum 327. Mal sind wir kulturell unterwegs und wir lasen ‚Bedenkt‘ von Hanns Dieter Hüsch, hörten ‚Kristallen‘ von Nils Landgren & Jan Lundgren, sahen die erste Folger der Serie ‚The Witcher‘ und verkosteten einen Malt aus einem Amarone-Fass, welcher einen Teil des ‚Signature Edition Two‘ von St. Kilian ausmacht.

    Gelesen

    Hanns Dieter Hüsch – Bedenkt (Text)

    Hanns Dieter Hüsch wurde 1925 in Moers geboren. Er war Kabarettist, Schriftsteller, Kinderbuchautor, Schauspieler, Liedermacher, Synchronsprecher und Rundfunkmoderator.
    Mit über 53 Jahren auf deutschsprachigen Kabarettbühnen und 70 eigenen Programmen galt er als einer der produktivsten und erfolgreichsten Vertreter des literarischen Kabaretts im Deutschland des 20. Jahrhunderts. Er war ab 1999 Schirmherr des Kabarettpreises ‚Das Schwarze Schaf‘. Johannes Rau nannte ihn den ‚Poeten unter den Kabarettisten‘.

    Hüsch wuchs im niederrheinischen Moers auf und litt bis zum Alter von 14 Jahren an einer Missbildung seiner Füße und musste sich deswegen mehreren Operationen unterziehen. Er war gezwungen, in unförmigen Filzpantoffeln herumzulaufen, da ihm keine Schuhe passten, und er konnte dadurch kaum mit anderen Kindern spielen.
    Mit 22 Jahren begann Hüsch in Mainz zu studieren. Er selbst sagt, er habe aber nicht studiert, er habe Kabarettstücke geschrieben. 1949 zog er nach Stuttgart, wo er eine Anstellung beim örtlichen Radiosender erhielt. Er arbeitete als Autor, Songwriter und Radiokommentator. 1955 gründete Hanns Dieter Hüsch sein erstes Kabarettensemble ‚Arche Nova‘, das in Süddeutschland und der Schweiz bekannt wurde.

    Ab 1965 veröffentlichte Hüsch Schallplatten mit literarischen Kabarettstücken, Chansons und Gedichten. Er veröffentlichte bis zu seinem Tod mehr als 50 Alben. 1967 schloss er sich der linken deutschen Studentenbewegung an und trat in Berlin und auf Burg Waldeck auf. Aber einige Elemente der Studentenbewegung mochten Hüschs gewaltfreie Haltung nicht. Das belastete ihn sehr. Er war enttäuscht und verletzt und entschloss sich, jahrelang nicht in Deutschland aufzutreten und zog in die Schweiz.

    1972 kehrte er auf die deutschen Kabarettbühnen zurück und wurde mit mehr als 200 Aufführungen pro Jahr einer der produktivsten und erfolgreichsten Vertreter des literarischen Kabaretts in Deutschland. 1988 verließ Hüsch Mainz und zog nach Köln. 1996 erkrankte Hüsch an Lungenkrebs. Bis Ende 2000 tourte er mit seinem Abschiedsprogramm ‚Wir sehen uns wieder‘ in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2001 beendete ein Schlaganfall seinen Plan, König Lear am Staatstheater Dresden zu spielen. Die durch Schlaganfall und Krebs verursachten Komplikationen führten dazu, dass er das Haus nicht mehr verlassen konnte. Hanns Dieter Hüsch starb 6 Monate nach seinem 80. Geburtstag in Werfen/Windeck im Rhein-Sieg-Kreis.

    Mehr als 3,5 Millionen Menschen haben Hanns Dieter Hüschs Live-Auftritte zwischen den Jahren 1947 und 2000 gesehen. Er erhielt das Bundesverdienstkreuz und zweimal den Deutschen Kleinkunstpreis. Er erhielt außerdem die Ehrenbürgerschaft von Moers und Mainz, den Kulturpreis Nordrhein-Westfalen, den Kasseler Literaturpreis 1995 und den Kulturpreis Rheinland-Pfalz sowie eine Reihe weiterer Auszeichnungen.

    Die Erstveröffentlichung dieses Gedichts erfolgte ohne Titel und erschien in ’nobis. Mainzer Studentenzeitung‘ in Ausgabe 77 im Jahre 1958.

    Gehört

    Nils Landgren & Jan Lundgren – Kristallen

    Nils Landgren wurde 1956 in Degerforsin in der Provinz Värmland in Schweden geboren. Er ist Posaunist und Sänger. Er ist auch einer der erfolgreichsten europäischen Jazzmusiker. Seine bekannteste Formation ist die Nils Landgren Funk Unit. Den Spitznamen ‚Mr. Red Horn‘ trägt er wegen seiner roten Posaune.

    Zwischen 1972 und 1978 studierte er klassische Posaune an der Musikhochschule in Karlstad und Arvika in Schweden. Nach einem Treffen mit dem schwedischen Folk-Jazz-Pionier Bengt-Arne Wallin und dem Posaunisten Eje Thelin war Landgren überzeugt von der strengen klassischen Musik zur Improvisation des Jazz wechseln zu müssen und mit der Entwicklung eines eigenen Klangs und eigener Herangehensweise an die Musik zu beginnen.

    Nach seinem Abschluss zog Landgren nach Stockholm, um als professioneller Posaunist zu arbeiten. Nils Landgren hat in vielen Genres gearbeitet: Jazz, Rock, Soul, Hip Hop oder Big Band. Nach eigener Aussage ist er auf mindestens 500 Alben von internationalen Stars wie z. B. ABBA, The Crusaders, Eddie Harris, Bernard Purdie, Wyclef Jean oder Herbie Hancock zu hören.

    1983 nahm er sein Debütalbum als Solokünstler auf. Seinen Durchbruch über Skandinavien hinaus hatte er 1994 beim Jazz Baltica Festival in Salzau.

    Jan Lundgren wurde 1966 in Kristianstad in Schweden geboren. Er ist Pianist des Modern Jazz.

    Er wuchs in Ronneby auf und studierte in Malmö in der Zeit von 1986–1991. Während dieser Zeit spielte er in zahlreichen schwedischen Jazzbands. Im Jahr 1994 erschien sein erstes Album unter eigenem Namen, ‚Conclusion‘. 1995 gründete er sein eigenes Trio. Mit diesem gewann er 1997 den Preis Gyllene Skivan für das Album ‚Swedish Standards‘, auf dem Lundgren alte Kirchenlieder und schwedische Volkslieder bearbeitete.

    Außerdem spielte er mit Musikern wie Benny Golson, Johnny Griffin, Herb Geller, Bill Perkins und Conte Candoli zusammen. 2005 tourte er mit Lee Konitz durch Schweden. 2007 nahm er mit Richard Galliano und Paolo Fresu das Album ‚Mare Nostrum‘ auf und spielte auf dem JazzBaltica-Festival. Im selben Jahr erschien das Album ‚Magnum Mysterium‘, auf dem er Renaissance-Musik neu interpretiert.

    Außerdem arbeitet Lundgren mit Nils Landgren und Magnus Lindgren und mit dem Nordic Vocal Ensemble zusammen. Auch bildet er ein Duo mit dem Pianisten Carsten Dahl.

    Er sieht sich in der Tradition schwedischer Pianisten von Jan Johansson über Bobo Stenson bis hin zu Esbjörn Svensson. Lundgren bezieht Einflüsse der zeitgenössischen und der klassischen Musik sowie der skandinavischen Folk-Tradition in seinen Jazzstil mit ein.

    Dieses Album, ‚Kristallen‘, changiert zwischen schwedischer Folklore und traditionellem Jazz. Nils Landgren und Jan Lundgren sind auf diesem Album in einem sehr intimen Rahmen zu hören: nur die beiden, sonst nichts. Ein Album bei dem es ums Zuhören geht. Sowohl was die beiden Musiker angeht – sie hören einander auf diesem Album sehr genau zu – als auch was die ZuhörerInnen angeht. Denn genauer zuhören sollte man schon, wie das beim Jazz des Öfteren eben so ist. Temporeiches sucht man auf diesem Album vergebens. Es scheint, als spielten die beiden völlig entspannt und ohne Druck. So als träfen sie sich im Wohnzimmer, um zu spielen.

    Das Repertoire dieses Albums reicht vom reichen Fundus schwedischer Volksmusik, aus dem sie beide schöpfen können, über amerikanische Jazz-Literatur bis hin zu den Beatles. Außerdem hat Jan Lundgren auch ein paar eigene Kompositionen zu diesem Album beigetragen. Es ist voller Wärme und voller Wohlklang.

    Jazz, der nicht anstrengt, geht das überhaupt? Das gilt es in dieser Episode der Feuilletöne herauszufinden.

    Gesehen

    The Witcher – Folge 1

    The Witcher ist eine US-amerikanisch-polnische-Fantasyserie von Lauren Schmidt Hissrich. Es basiert auf der gleichnamigen Buchreihe des polnischen Schriftstellers Andrzej Sapkowski. Die erste Staffel mit acht Folgen wurde im Dezember des Jahres 2019 bei Netflix veröffentlicht. Noch bevor die Ausstrahlung der ersten Staffel begonnen hatte, wurde eine zweite Staffel mit acht Folgen für 2021 angekündigt. Mit den Dreharbeiten soll bereits Anfang 2020 in London begonnen werden.

    The Witcher spielt in einer fiktiven, mehr oder weniger mittelalterlichen Welt in einem Land, das nur ‚Kontinent‘ genannt wird. Es handelt sich um die Geschichte des einsamen Geralt von Rivia – gespielt von Henry Cavill – der Zauberin Yennefer von Vengerberg – gespielt von Anya Chalotra – und der Prinzessin Ciri – gespielt von Freya Allan. Die erste Staffel basiert auf dem Band ‚The Last Wish‘ sowie Teilen von ‚Sword of Destiny‘; Sammlungen von Kurzgeschichten, die der Hauptsaga von Witcher vorausgehen. Es handelt von Ereignissen, die die drei Hauptfiguren vor ihren ersten Begegnungen geprägt haben. Wir haben uns die erste Folge dieser Serie angeguckt.

    Verkostet

    St. Kilian – 50 L Amarone-Fass

    Die St. Kilian Distillers ist eine Whisky-Brennerei in Rüdenau – das ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Miltenberg, südlich der Stadt Aschaffenburg – die 2012 von Andreas Thümmler gegründet wurde. Der Name basiert auf dem iro-schottischen Missionsbischof St. Kilian, der im Auftrag des Papstes in Rom in das Frankenland nach Würzburg gesandt wurde, um die Heiden dort zu christianisieren. Es wird vermutet, dass er auf seinen Reisen in die arabische Region das Pot-Still-Verfahren kennenlernte. Die Brennerei befindet sich in den Räumlichkeiten einer ehemaligen Textilfärberei.

    Gebrannt wird im Pot-Still-Verfahren nach schottischem Vorbild mit den charakteristischen Kupferbrennblasen der Firma Forsyths.
    Am St. Patricks Day 2016 wurde die erste Abfüllung vorgenommen in Ex-American Bourbon-Fässern mit 30 Litern Inhalt. Die ersten 760 Flaschen St. Kilian German Single Malt Whisky werden nach 3 Jahren Reifeprozesse im Jahr 2019 ausgeliefert. 760 Flaschen deswegen, weil es zu diesem Zeitpunkt in Rüdenau 760 Einwohner gab.

    Laut einem Bericht in der Zeitschrift Capital ist St. Kilian Distillers die größte Whisky-Destille in Kontinentaleuropa. Master Distiller ist Mario Rudolf.

    In unserer ersten Verkostung dieser Serie, die am Ende aus vier Teilen bestehen wird, schauen wir uns das erste der drei Fässer an, die für die ‚Signature Edition Two‘ verwendet werden. Am Ende werden wir diesen dann natürlich auch verkosten. Wir starten mit einem 50-Liter-Fass, in dem ursprünglich ein italienischer Süßwein namens Amarone lagerte. Dieser macht später einen Anteil von 3% des ‚Signature Edition Two‘ aus.

  • Oscar Wilde, Eric Dolphy, Derry Girls und Laphroaig 10

    2020! Episode 326! Wir sind wieder hier, in unser’m Revier! Na ja, oder so ähnlich. Alles ist, wie es (fast) immer war. Alles ist wieder normal, und zwar in jeder Hinsicht. Also im Rahmen unserer Möglichkeiten. Wir lasen ‚The Canterville Ghost‘ von Oscar Wilde, hörten ‚Out to Lunch!‘ von Eric Dolphy, sahen die zweite Staffel der Derry Girls und verkosteten den 10-jährigen Laphroaig.

    Gelesen

    Oscar WildeThe Canterville Ghost (Text auf englisch) (Text auf deutsch)

    Oscar Fingal O’Flahertie Wills Wilde wurde 1854 in Dublin geboren. Als Lyriker, Romanautor, Dramatiker und Kritiker wurde er zu einem der bekanntesten und gleichzeitig umstrittensten Schriftsteller im viktorianischen Großbritannien. Aus seiner Ehe mit Constance Lloyd gingen zwei Söhne hervor. Wegen homosexueller ‚Unzucht‘ wurde er zu zwei Jahren Zuchthaus mit harter Zwangsarbeit verurteilt, diese ruinierten seine Gesundheit nachhaltig. Nach seiner Entlassung lebte er verarmt in Paris, wo er im Jahre 1900 im Alter von 46 Jahren starb.

    Die Erzählung ‚The Canterville Ghost‘ erschien 1887 in der Londoner Zeitschrift ‚The Court and Society Review‘ – sie war das erste erzählerische Werk von Oscar Wilde. Als Gesellschaftssatire beginnend, führt der Autor die Erzählung im Stil einer Burleske weiter, um sie romantisch-sentimental ausklingen zu lassen. Wilde selbst bezeichnete die Erzählung als „hylo-idealistische romantische Erzählung“.

    Damit aber auch kurz zur Handlung: Der amerikanische Botschafter Hiram B. Otis zieht mit seiner Familie in das Schloss Canterville ein, das er trotz der Warnungen vor einem Gespenst gekauft hat. Bei dem Gespenst handelt es sich um einen Vorfahren der Cantervilles, der vor etwa 300 Jahren seine Frau umgebracht hatte. Dieses Familiengespenst soll für zahlreiche Nervenzusammenbrüche oder Todesfälle früherer Besitzer verantwortlich sein.

    Die Erzählung beinhaltet eine ambivalente Gesellschaftskritik. Einerseits wird der damalige amerikanische Zeitgeist der ‚Neuen Welt‘, und der damit einhergehende bedingungslose Materialismus und die Domestizierung alles Übernatürlichen satirisch dargestellt. Andererseits wird der im 19. Jahrhundert in England vorherrschende romantische Glaube an das Übernatürliche persifliert, indem die Engländer der ‚Alten Welt‘ eine parodistisch überzogene Angst vor dem Gespenst an den Tag legen.

    Gehört

    Eric DolphyOut to Lunch!

    Eric Allan Dolphy, Jr. wurde 1928 in Los Angeles geboren. Er war Altsaxophonist, Bassklarinettist und Flötist. Er spielte aber auch Klarinette und Piccoloflöte. Sein Einsatz der Bassklarinette trug dazu bei das Instrument im Jazz zu etablieren. Dolphy erweiterte die Möglichkeiten des Altsaxophons und gehörte zu den ersten bedeutenden Solisten der Querflöte im Jazz.

    Sein Improvisationsstil zeichnete sich durch die Verwendung großer Intervalle aus und durch die Verwendung einer Reihe erweiterter Techniken. Er machte das um die Klänge menschlicher Stimmen und Tiere zu imitieren. Obwohl Dolphys Werk manchmal als Free Jazz eingestuft wird, wurzelten seine Kompositionen und Soli oft in konventioneller (wenn auch stark abstrahierter) tonaler Bebop-Harmonie und melodischen Linien, die auf die Einflüsse moderner klassischer Komponisten wie Béla Bartók und Igor Strawinsky schließen lassen.

    Out to Lunch! ist ein Album aus dem Jahr 1964. Es war seine einzige Aufnahme für das Label Blue Note als Bandleader. Heute gilt dieses Album allgemein als eines der besten Alben in der Geschichte des Labels und als einer der Höhepunkte des Avantgarde-Jazz der 60er Jahre, in Dolphys Œeuvre und des Jazz überhaupt.

    Einige Monate nach der Aufnahme des Albums ging Eric Dolphy auf eine Europatournee mit Charles Mingus. Er starb kurz danach 1964 an einem diabetischen Schock in Berlin.

    Gesehen

    Derry GirlsSeason 2

    Derry Girls ist eine nordirische Coming-of-Age-Serie aus dem Jahr 2018. Erdacht wurde sie von Lisa McGee. Die Serie handelt vom Alltagsleben einer Teenagergruppe während des Nordirlandkonflikts Anfang der 1990er-Jahre. Die erste Staffel ist 2018, die zweite Staffel 2019 ausgestrahlt worden. Channel 4 kündigte außerdem am Abend des zweiten Staffelfinales an, dass die Serie um eine weitere Staffel verlängert werde.

    Die Serie spielt in der nordirischen, katholisch geprägten Stadt Derry. Es geht um den Alltag der Teenager Erin, Erins Cousine Orla sowie deren Freundinnen Clare, Michelle und Michelles britischem Cousin James. Gegen Ende der ersten Staffel stößt noch die aus der Ukraine geflüchtete Katya zur Gruppe. Es ist die meistgesehene nordirische Serie, die es jemals gab, und wir haben für diese Sendung ihre zweite Staffel angesehen.

    Verkostet

    Laphroaig 10

    Die Brennerei Laphroaig wurde 1815 von den Brüdern Donald & Alex Johnston gegründet. Ursprünglich war sie eine Farm-Destillery für den Eigenbedarf. Der Vater der Gründer errichtete eine der beiden illegalen Brennereien, aus denen später dann Lagavulin wurde. 1923 wurden zwei zusätzliche Brennblasen angeschafft, 1969 zwei weitere. 1974 kam schließlich die letzte hinzu, somit stieg die Anzahl der Brennblasen auf insgesamt sieben.

    Die Brennerei blieb bis 1954 in Familienbesitz. Ian Hunter hinterließ die Brennerei der Sekretärin Bessie Williamson. Diese verkaufte 1967 an Long John Distillers, führte die Destille aber bis sie sich 1972 zur Ruhe setzte weiter. Von nun an wechselte auch Laphroaig die des öfteren die Eigentümer. Seit 2014 gehört Laphroaig zu Beam-Suntory.
    Seit 1994 ist Laphroaig Hoflieferant des Prince of Wales für Single-Malt-Whisky, der den 15-jährigen Laphroaig einst als seinen Lieblingswhisky bezeichnete.

    Die Lagerhäuser liegen direkt am Meer und werden deswegen bei hohem Wellengang vom Wasser umspült. Das, und die regionalen Bedingungen wie z. B. die Küstenlage, die damit einhergehende Seeluft und das torfige Wasser sollen maßgeblich für den Geschmack des Malts verantwortlich sein. Der Torf stammt von destillerieeigenen Feldern und weist einen hohen Moos-Anteil auf. Allerdings stammt nur noch 25% des Malzes aus eigener Produktion, etwa 75 % wird von der Port Ellen-Mälzerei zugekauft. Laphroaig hat einen Rauchanteil von etwa 40 ppm. Die Jahresproduktion liegt bei ca. zwei Millionen Litern.

    Die Core-Range besteht aus dem 10 Jahre alten Laphroaig, abgefüllt mit 40%, um den es in dieser Sendung gehen soll; dem Triple Wood, abgefüllt mit 48%, den wir in Episode 175 verkostet haben; und dem Quarter Cask, ebenfalls abgefüllt mit 48%, den wir in Episode 142 und Episode 303 verkostet haben. Der Malt reift ausschließlich in Bourbonfässern und gilt als der Single Malt der die Maltheads in zwei Lager spaltet, nämlich in die, die ihn mögen, und in die, die diesen Malt komplett ablehnen.

  • Die Besten des Jahres 2019

    Es ist mal wieder so weit. Wir küren die Besten Alben und Bücher des Jahres! Seid gespannt! Und das dürfte gerade bei Frau Eichler diesmal sehr spannend werden, denn sie war ja sehr lange nicht mehr da. Und ja, Frau Eichler ist endlich wieder da! \o/

    Die Bücher des Jahres!

    HörerInnen

    1. Laura Meyer – DestinedWetterleuchten (53%)

    2. Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (10%)

    3. Sarah Kuttner – Kurt (8%)

    4. Berni Mayer – Ein gemachter Mann (6%)

    4. Gabriele Tergit – Die Effingers (6%)

    5. Ece Temelkuran – Wenn Dein Land nicht mehr Dein land ist oder sieben Wege in die Diktatur (4%)

    Frau Eichler

    1. Yrsa Daley-Ward – Alles was passiert ist (Aufbau-Verlag)

    ‘Alles, was passiert ist’ ist die Geschichte von Yrsa Daley-Ward. Sie erzählt eben alles, was ihr passiert ist. Auch die schrecklichen Dinge. Sie erzählt von ihrer Kindheit im Nordwesten Englands, von ihrer mit dem Leben hadernden Mutter Marcia, von deren Freund Linford, mit dem man mal Spaß, aber noch öfter Ärger hat, und von ihrem kleinen Bruder Roo, der sich in den Sternen am Himmel die ganze Welt ausmalt. Sie erzählt vom Aufwachsen und davon, wie es ist, die eigene Sexualität zu entdecken, von dunklen Stunden voller bunter Pillen und Pülverchen und von Begegnungen mit den falschen Leuten.

    2. Ece Temelkuran – Wenn Dein Land nicht mehr Dein Land ist oder sieben Wege in die Diktatur (Hoffmann und Campe Verlag)

    Das Buch “Wenn Dein Land nicht mehr Dein Land ist” wurde von Michaela Grabinger aus dem Englischen übersetzt. Egal ob Erdoğans Türkei, der Brexit oder Wahlen in den Mitgliedsstaaten der EU, die Rechtspopulisten erfreuen sich neuer Rekordwerte. Der Populismus ist zur globalen Krankheit geworden. Ece Temelkuran fahndet in diesem Buch nach den Ursachen und macht sieben wiederkehrende Schritte aus, zu denen Möchtegern-Diktatoren in aller Welt greifen, um an die Macht zu gelangen. Dieses Buch möchte uns nachdrücklich den Blick schärfen, auf dass wir antidemokratische Tendenzen beizeiten und vor allem rechtzeitig erkennen. Das Buch ist aber auch eine Aufforderung, ins Gespräch zu kommen über das, was notwendig ist, wenn wir weiterhin friedlich zusammenleben wollen. Wir haben das Buch gelesen und sprechen in dieser Episode darüber.

    3. Berni Mayer – Ein gemachter Mann (Dumont)

    Es geht in diesem Roman um Robert Bley. Die Schule ist vorbei, endlich kann Robert weg von zu Hause, weg von der Gärtnerei des Vaters, und das tun, was er schon immer tun wollte. Was auch immer das sein soll. Auf jeden Fall in die Stadt ziehen und studieren, eine eigene Wohnung finden, neue Freunde, eine neue Band – und vor allem: die richtige Freundin, am besten eine Psychologin. Mit Antonia erlebt er seine eigene sexuelle Revolution.

    4. Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (Hanser Literaturverlage)

    Polen ist das Land, das sie als Kind verließ und in das sie nun zurückkehrt, um dort zu leben, als Bürgerin dieses Landes. Emilia Smechowski porträtiert in diesem Buch ein zerrissenes Polen. Der Riss geht mitten durch die Familien: Er ist präsent, wenn beim Sonntagsessen über Politik gestritten oder geschwiegen wird.

    5. Sarah Kuttner – Kurt (S. Fischer Verlag)

    Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert. 

    Herr Martinsen

    1. Gabriele Tergit – Effingers (Schöffling und Co)

    Es handelt sich bei ‘Die Effingers’ um einen Familienroman – eine Chronik der Familie Effinger über vier Generationen hinweg. Außer dass sie Juden sind, unterscheidet sich ihr Leben in nichts von dem anderer gebildeter Bürger im Berlin der Jahrhundertwende. Es geht um Glück, Schmerz, Leichtsinn, Erfolg und Scheitern, wie anderswo auch. Ein typisch deutsches Bürgerschicksal in Berlin.

    Als sich dann der Nationalsozialismus breitmacht, wird die Geschichte der Effingers von einer deutschen zu einer jüdischen. Wer wachsam ist, wandert aus.
    Die Geschichte der Familie Effinger beginnt mit einem Brief des 17-jährigen Lehrlings Paul Effinger, und ebenso endet sie mit einem Brief: dem Abschiedsbrief des nunmehr 80-Jährigen kurz vor seiner Deportation in die Vernichtungslager.

    2. Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (Hanser Literaturverlage)

    Polen ist das Land, das sie als Kind verließ und in das sie nun zurückkehrt, um dort zu leben, als Bürgerin dieses Landes. Emilia Smechowski porträtiert in diesem Buch ein zerrissenes Polen. Der Riss geht mitten durch die Familien: Er ist präsent, wenn beim Sonntagsessen über Politik gestritten oder geschwiegen wird.

    3. Sarah Kuttner – Kurt (S. Fischer Verlag)

    Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert.

    4. Berni Mayer – Ein gemachter Mann (Dumont)

    Es geht in diesem Roman um Robert Bley. Die Schule ist vorbei, endlich kann Robert weg von zu Hause, weg von der Gärtnerei des Vaters, und das tun, was er schon immer tun wollte. Was auch immer das sein soll. Auf jeden Fall in die Stadt ziehen und studieren, eine eigene Wohnung finden, neue Freunde, eine neue Band – und vor allem: die richtige Freundin, am besten eine Psychologin. Mit Antonia erlebt er seine eigene sexuelle Revolution.

    5. Maxim Leo – Wo wir zu Hause sind (Kiepenheuer & Witsch)

    Es geht in diesem Buch um die Geschichte einer jüdischen Familie, die auf der Flucht vor den Nazis in alle Winde zerstreut wurde, und deren Kinder und Enkel nach Berlin zurückfinden, in die Heimat ihrer Vorfahren Irmgard und Hans – zwei Berliner Jura-Studenten – die 1934 nach Israel auswanderten und in einem Kibbuz unweit der Golanhöhen ihre Kinder großzogen.

    Die Alben des Jahres!

    HörerInnen

    1. Leonard CohenThanks for the Dance (14%)

    2. ToolFear Inoculum (12%)

    3. Nick Cave & the Bad SeedsGhosteen (7%)

    3. Richard Dawson – 2020 (7%)

    3. Amanda PalmerThere will be no Intermission (7%)

    3. Sunn O))) – Life Metal und Pyroclasts (7%)

    Frau Eichler

    1. The Pirate Ship Quintet – Emitter

    ‘Emitter’ ist das dritte Album des britischen Instrumentalensembles The Pirate Ship Quintet. Das Album hat die Band selbst aufgenommen und abgemischt, weil sie die vollständige Kontrolle über Richtung und Nuance der Platte haben wollten. Gemastert hat es in den USA der renommierte Musiker und Produzent James Plotkin, der schon mit Sunn O))) zusammengearbeitet hat.

    Das Album enthält eine Reihe von Gastmusikern, darunter die klassische Komponistin Emily Hall, die die Stimmen des Chores zu den Songs ‘Companion’ und ‘Wreath’ arrangiert hat. Einige Gesangsparts kommen von den SängerInnen Blythe Pepino und der Singer-Songwriterin Emily Barker.
    Auf dem Titeltrack ‘Emitter’ ist der Jazzsaxophonist Andrew Hayes zu hören. Sandy Barta, welche Cellistin des London Symphony Orchestra und des BBC National Orchestra of Wales ist, spielt auch in einigen Songs dieses Albums.

    2. Amanda PalmerThere will be no Intermission

    Dieses Album vereint Songs, die in den letzten sechs Jahren für Patreon geschrieben wurden, aber auch neue Songs und spiegelt die Zeiten wider, in denen wir leben. Es ist ein offenes und ehrliches Album, auf dem sich Palmer gegen alles was in der Welt vorgeht und gegen alles was in dieser Welt lebt stellt. Produziert wurde es von John Congleton. Die 10 Tracks des Albums werden außerdem mit kurzen Instrumentals von Jherek Bischoff angereichert. ‘There will be no Intermission’ ist ein Album, das mal wieder in Gänze gehört werden muss. Amanda Palmer ist eine Künstlerin, die sich dafür engagiert, das zu tun zu können, was sie auf dieser Erde am liebsten tut. Und das hört man mal wieder.

    3. Sunn O)))Live Metal

    ‘Life Metal’ ist das achte Studioalbum Band. Das Album wurde von Steve Albini aufgenommen und abgemischt, der auch schon mit Bands wie Nirvana, Neurosis oder Godspeed You! Black Emperor zusammenarbeitete. Das komplette Album wurde komplett mit analogen Bandmaschinen aufgenommen. Der Titel ‘Life Metal’ ist ein humoristischer Titel, der den Unterschied von ihnen zum Death Metal humorvoll aufzeigen soll, und überhaupt den Unterschied zu allem anderen, was nicht in irgendeiner Form düster und finster ist. Neben Greg Anderson und Stephen O’Malley sind auf dem Album diesmal Tos Nieuwenhuizen, Tim Midyett, Hildur Guðnadóttir und Anthony Pateras als GastmusikerInnen zu hören.

    4. Leonard CohenThanks for the Dance

    ‘Thanks for the Dance’ ist ebenfalls das fünfzehnte Studioalbum eines Künstlers, in diesem Falle das des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen, das am 22. November 2019 erschien. Es ist die erste Veröffentlichung nach Cohens Tod im November 2016. Das Album gilt als Fortsetzung von ‘You Want It Darker’ aus dem Jahr 2016. Die Vocal-Tracks des Albums wurden während eben dieser Sessions aufgenommen.

    Cohens Sohn Adam Cohen stellte das Album in Nähe des alten Hauses seines Vaters fertig. In Bezug auf die Tracks bemerkte Adam Cohen: “Hätten wir mehr Zeit gehabt, es wäre ein weiteres Leonard Cohen-Album zu seinen Lebzeiten geworden. Wir führten bereits Gespräche darüber, welche Instrumentierung er wollte und welche Gefühle er auf dem Album vermittlen wollte. Leider musste ich das Album nun ohne ihn fertigstellen”

    5. TOOLFear Inoculum

    Das Album besteht aus zehn Songs und ist mit einer Laufzeit von knapp 80 Minuten mal wieder eines der längeren. Die digitale Version des Albums enthält drei Intermezzi, die aus Danny Careys ursprünglichem Plan übrig blieben, das Album ursprünglich nur aus einem einzigen langen Stück bestehen zu lassen. ‘The Concept of Seven’ ist sowohl musikalisch als auch konzeptionell ein wiederkehrendes Thema auf diesem Album. Justin Chancellor und Adam Jones schrieben die Gitarrenriffs in ungewöhnlichen Taktarten, die sich auf die Nummer Sieben beziehen, während James Keenan lyrische Ideen einbrachte, die sich auf ebendiese Zahl Sieben beziehen. Das Album beschäftigt sich aber auch mit dem Konzept des ‘Älter- und Weiserwerdens’. Der Sänger erklärte, dass das Album davon handele, “zu erfassen wo wir gerade sind, zu erkennen woher wir gekommen sind und was wir durchgemacht haben”. Keenan sagte ebenfalls, dass Geduld und mehrfaches Zuhören erforderlich seien, um das Album zu verstehen. Er verglich es mit einem sich langsam entwickelnden Film.

    Herr Martinsen

    1. Klone – Le Grand Voyage

    Klone gehen hier den Weg, den sie mit ‚Here comes the Sun‘ davor beschritten haben, konsequent weiter. Es ist das siebte Album der Band. Und diese Musik ist was ganz eigenes. Atmosphärische Postrock-Klänge, verzerrte Gitarren, unfassbar schöne Melodien und Melancholie noch und nöcher.

    Und dann ist da noch Yann Ligner, der einem wahrscheinlich auch das Telefonbuch vorlesen könnte, und man würde es immer noch hören. Selbst Saxophon- und Synthie-Parts sind auf diesem Album zu finden.Es ist eine Mischung aus Marillion, Opeth und irgendwas eigenem, das es noch zu ergründen gilt. Alternative-Rock-Pop-Progressive-Postrock-Metal eben.

    2. Leonard CohenThanks for the Dance

    ‘Thanks for the Dance’ ist ebenfalls das fünfzehnte Studioalbum eines Künstlers, in diesem Falle das des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen, das am 22. November 2019 erschien. Es ist die erste Veröffentlichung nach Cohens Tod im November 2016. Das Album gilt als Fortsetzung von ‘You Want It Darker’ aus dem Jahr 2016. Die Vocal-Tracks des Albums wurden während eben dieser Sessions aufgenommen.

    Cohens Sohn Adam Cohen stellte das Album in Nähe des alten Hauses seines Vaters fertig. In Bezug auf die Tracks bemerkte Adam Cohen: “Hätten wir mehr Zeit gehabt, es wäre ein weiteres Leonard Cohen-Album zu seinen Lebzeiten geworden. Wir führten bereits Gespräche darüber, welche Instrumentierung er wollte und welche Gefühle er auf dem Album vermittlen wollte. Leider musste ich das Album nun ohne ihn fertigstellen”

    3. ElbowGiants of all Sizes

    ‘Giants of All Sizes’ ist das achte Studioalbum der Band und wurde am 11. Oktober 2019 veröffentlicht. Das Album hat einen düstereren Ton als frühere Elbow-Alben. Die Texte von Sänger Guy Garvey nehmen auf diesem Album u.a. Bezug auf den Brexit und den Tod seines Vaters und zweier enger Freunde.

    Garvey gab an, dass diese Todesfälle die Band stark beeinflussten und so dieses Album an einen “dunkleren Ort” führten. Garvey gab aber auch an, dass das Album trotz des gedämpften Tons versucht, Trost in persönlichen Beziehungen zu finden. ‘Giants of All Sizes’ ist das dritte Studioalbum der Band in Folge, das den ersten Platz in den Charts einnehmen konnte.

    4. The Flaming LipsKing’s Mouth

    ‘King’s Mouth’ ist das fünfzehnte Studioalbum einer Band, nämlich das der The Flaming Lips. Es wurde am Record Store Day, also am 13. April 2019 als limitierte Auflage von 4.000 goldfarbenen Schallplatten veröffentlicht. Die offizielle Version wurde dann sechs Tage später veröffentlicht.

    Bei ‘King’s Mouth’ handelt es sich mal wieder um ein Konzeptalbum, das als Soundtrack zu einer gleichnamigen Kunstausstellung von Sänger Wayne Coyne konzipiert wurde, diese wurde aber bereits 2017 eröffnet. Auf dem Album ist der Gitarrist von The Clash Mick Jones zu hören, der gleichzeitig Erzähler auf diesem Album ist. Das Album erzählt die Geschichte vom Leben und Tod eines Riesenkönigs, der die Menschen in seiner Stadt rettet. Jeder Track ist ein Kapitel dieser im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Geschichte.

    5. Niels Frevert – Putzlicht

    Und nun also ‘Putzlicht’, das siebte Album. Veröffentlicht wurde es wie das Album zuvor bei Grönland Records, also beim Label des Sängers Herbert Grönemeyer.

  • Über den Post-Rock mit Lara

    Diesmal geht es mal wieder um den Post-Rock. Und weil Herr Martinsen davon gar nicht so wahnsinnig viel Ahnung hat, hat er sich eine Gästin eingeladen, nämlich zum zweiten Mal die wunderbare Lara.

    Lara

    Lara ist Psychologin, schreibt für das Online Magazin Pretty in Noise als Autorin unter dem Namen Lara Void und ist höchst offiziell von Herrn Martinsen zur Diplom-Postrockologin ernannt worden. Bei Twitter ist sie als @VegaVoid unterwegs.

    Post-Rock

    Post-Rock ist wieder einmal eines dieser Musikgenres, das sich nicht so recht einordnen lässt. Post-Rock ist Musik, die von Instrumenten gekennzeichnet ist, die gewöhnlich mit Rock verbunden werden, die hier aber andere Aufgaben übernehmen als beim klassischen Rock. So übernehmen z. B. Gitarren quasi den Gesang. Deshalb sind Post-Rock-Songs oft instrumental. Außerdem gibt es nicht die für den Rock typische Struktur der Strophe und des Refrains. Es gibt sehr unterschiedliche musikalische Ausdrucksweisen, sodass es sehr schwer fällt, eine allgemein gültige Aussage über den Sound von Post-Rock zu machen.

    Geschichte

    Als ein Vorläufer des Post-Rock wird die Shoegazing-Welle der 1980er und 90er Jahre angesehen. Der Ursprung des Begriffs ‚Post-Rock‘ liegt in den frühen 90er Jahren, als englische Musikkritiker wie Simon Reynolds für Bands wie Bark Psychosis oder Disco Inferno eine neue Kategorisierung suchten.

    Klangen diese beiden Bands schon höchst unterschiedlich, so ist heute zu beobachten, dass unter dem Terminus Post-Rock eine enorme Fülle von Bands zusammengefasst wird, die oft wenig miteinander gemein haben. Allerdings heben sie sich meistens insofern vom Rest der Rockmusik ab, als sie bewusst versuchen, über konventionelle Formen der Rockmusik hinauszugehen.

    Einerseits ergibt sich auf diese Weise ein breites Spektrum an musikalischen Möglichkeiten, andererseits haben sich an bestimmten Orten immer wieder Gruppen von Bands gebildet, die auf ähnliche Mittel zurückgreifen, sich voneinander inspirieren lassen und häufig ähnlich klingen. Dazu werden meistens die Szenen in Chicago und San Francisco, bisweilen aber auch Montreal und Weilheim gezählt.

    Bands, Alben und Dinge über die wir Sprachen

    Das dunk!Festival

    The End of the Ocean – aire

    We lost the Sea – Triumph and Disaster

    The Pirate Ship Quintet – Emitter

    MONO – Nowhere, Now here

    Klone – Le grand Voyage

    Opeth – In Cauda Venenum

    IQ – Resistance

    Tool – Fear Inoculum

    Caspian – On Circles (2020)

    Arms and Sleepers – Safe Area Earth (2020)

    Bohren & der Club of Gore – Patchouli Blue (2020)

    Bersarin Quartett – Methoden und Maschinen

    Her Name is Calla – Animal Choir

    Kokomo – Totem Youth

  • Über den Fußball mit Kim vom Weserfunk

    In dieser Folge bekommt Herr Martinsen Unterstützung von Kim vom Weserfunk. Und es geht überraschenderweise um Fußball, wer hätte das gedacht?

    Kim

    Kim ist einer der ModeratorInnen des Weserfunks, in dem auch wir mittlerweile eine kleine Rubrik haben. Auf Twitter findet ihr ihn als @kimosch46.

    Fußball

    Geschichte

    Beim Fußball geht es zunächst darum, dass zwei Mannschaften mit dem Ziel gegeneinander antreten, mehr Tore als die Gegner zu erzielen und so das Spiel zu gewinnen. Die Spielzeit beträgt zweimal 45 Minuten, zuzüglich Nachspielzeit und gegebenenfalls Verlängerung bei einem Unentschieden. Eine Mannschaft besteht aus elf SpielerInnen, von denen eine/r im Tor steht. Der Ball darf mit dem ganzen Körper gespielt werden, mit Ausnahme der Arme und Hände. Nur die SpielerInnen, die im Tor stehen, dürfen innerhalb des eigenen Strafraums – Feldspieler nur beim Einwurf – den Ball mit den Händen berühren und festhalten.

    Der Erfolg des Fußballs beruht zum Einen auf seiner Einfachheit. Der Aufwand für Mittel und Ausrüstung ist relativ gering, wodurch dieser sehr schnell in vielen Ländern sehr populär wurde. Der Fußball ist leicht verständlich, zum Teil sogar selbstverständlich. Zum Anderen fallen vergleichsweise wenig Tore, was den Wert eines Tores erhöht und die Spiele spannender macht, da überlegene bzw. bessere Mannschaften nicht so oft gewinnen bzw. frühzeitig als Sieger feststehen können wie in anderen Sportarten. In neuerer Zeit gibt es aber auch durchaus kompliziertere Regularien wie z. B. die geänderte Abseitsregel, die Handregel im Strafraum und den immer größeren technischen Aufwand, wie z. B. für den Videobeweis, was den Fußball als Sport durchaus komplizierter werden lässt.

    Fußball entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien und breitete sich ab den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts in Kontinentaleuropa und anderen Kontinenten aus. Er gilt als weltweit beliebteste Mannschaftssportart. Im Gegensatz zu anderen Sportarten wie z. B. dem Handball entwickelten sich Spitzenklubs im Fußball eher in größeren Städten, welche die sehr aufwendige Infrastruktur mit zuletzt immer höheren Anforderungen aufweisen können.

    Bundesliga

    Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Fußball. Die nach dem letzten Spieltag auf Platz 1 stehende Mannschaft ist deutscher Fußballmeister. Die Bundesliga wurde am 28. Juli 1962 in Dortmund zur Saison 1963/64 eingeführt; zuvor wurde der deutsche Fußballmeister vom DFB in einer Endrunde mit Endspiel ermittelt.

    In der Bundesliga werden im Ligasystem, bei dem jeder Verein in Hin- und Rückspielen gegen jeden anderen Verein antritt, der deutsche Fußballmeister sowie die Teilnehmer der Europapokalwettbewerbe ausgespielt. Die letzten beiden Mannschaften steigen in die 2. Bundesliga ab, die seit 1974 die zweithöchste Spielklasse unterhalb der Bundesliga bildet. Die drittletzte Mannschaft bestreitet Relegationsspiele gegen den Zweitliga-Dritten.

    Erfolgreichster Teilnehmer ist der FC Bayern München mit 28 gewonnenen Bundesligameisterschaften, er ist auch amtierender Meister. Es folgen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund mit jeweils fünf gewonnenen Bundesligameisterschaften.

    Links

    Fussball.de

    Der ganz große Traum – Ein Film über den deutschen Lehrer Konrad Koch, der 1874 den Fußball in Deutschland einführte.

    Podcasts über den Fußball

    Rasenfunk – Deutschsprachiger Podcast mit Max-Jacob Ost, in dem mit Journalisten, Fans, Bloggern und Podcastern über Fußball geredet wird

    FRÜF – Frauen reden über Fußball. – Hinter FRÜF steckt ein stetig wachsendes Podcast-Kollektiv von Frauen, für die Fußball mehr ist als nur eine Sportart.

    Fußball-MML – Podcast über die Fußball-Bundesliga mit Maik Nöcker, Micky Beisenherz und Lucas Vogelsang

    Bohndesliga – Fußballsendung von Rocket Beans TV mit Nils Bomhoff, Etienne Gardé und Taktikexperte Tobi Escher.

    Colinas Erben – Fußball-Podcast, der das aktuelle Fußballgeschehen aus der Perspektive von Schiedsrichtern beleuchtet.

    Drei90 – Fußball-Podcast über alles was mit dem Fußball zu tun hat mit Basti, Enzo, David und Axel

    Textilvergehen – Seit 2008 gibt es den Textilvergehen-Podcast, der vor allem die Spiele des 1. FC Union diskutiert.

    Eintracht Frankfurt Podcast – Setzt sich meist wöchentlich mit den Spielen und aktuellen News von Eintracht Frankfurt auseinander.

    Vollraute – Podcast über Borussia Mönchengladbach mit Sascha, Stefan, Olaf, Manuel und Bruno – der eigentlich auch Stefan heißt.

    Hör mal Werder hämmert – Matti und Knie veröffentlichen regelmäßig jeweils vor und nach einem Werder-Spiel einen Podcast über das jeweilige Spiel.

    Weserfunk – Basti, Johanna, André, Kim und wechselnde Gäste schnacken über den SV Werder Bremen. Über die Bundesliga-Mannschaft, manchmal über die U23 in der Regionalliga und über das Frauen-Team. Und auch die Feuilletöne haben eine Rubrik in diesem Podcast.

  • Über den Heavy Metal mit Angbor

    Für dieses Special hat sich Herr Martinsen den Herrn Angbor eingeladen, um mit ihm über den Heavy Metal zu sprechen.

    Und das Abstimmen nicht vergessen: https://www.feuilletoene.de/die-besten/

    Angbor

    Zu Lesen

    Bei Twitter: https://twitter.com/angbor3D

    Bei Mastodon: https://chaos.social/@angbor3d

    Bei Instagram: https://www.instagram.com/angbor3d/

    Zu Hören

    Der SundayMoaning Podcast: http://sundaymoaning.de/

    Der Desperate Househackers Podcast: https://www.desperatehousehackers.net/

    Der Wasn Krach Podcast: https://wasnkrach.de/

    Die Band Haeresis: https://soundcloud.com/haeresis

    Heavy Metal

    Geschichte

    Heavy Metal – oder einfach Metal – ist ein Genre der Rockmusik, das sich in den späten 60er und frühen 70er Jahren vor allem in Großbritannien entwickelte. Die Wurzeln des Heavy Metal liegen im Blues, Rock, Psychedelic Rock und Acid Rock. Aus diesen Genres entwickelte sich ein massiver Sound, der sich durch starke Verzerrung, lange Gitarrensoli, treibende Beats und hohe Lautstärke auszeichnete.

    Im Jahr 1968 wurden drei der bekanntesten Pioniere des Genres, nämlich Led Zeppelin, Black Sabbath und Deep Purple, gegründet. Obwohl sie ein breites Publikum anzogen, wurden sie oft von Kritikern verspottet. Von dort an ging der Heavy Metal in verschiedene Richtungen. Es gab den rohen, düsteren Sound und die provozierenden Bühnenshows von Alice Cooper und Kiss; den Blues-Rooted Rock von Aerosmith; und die auffälligen Gitarrenleads und den Party-Rock von Van Halen. Mitte der 70er Jahre trug Judas Priest dazu bei, die Entwicklung des Genres voranzutreiben, indem er einen Großteil des Blues-Einflusses verwarf. Motörhead führte eine Punkrock-Attitüde und eine zunehmende Betonung der Geschwindigkeit in den Heavy Metal ein. Ab Ende der 70er Jahre folgten Bands des ‚New Wave of British Heavy Metal‘ wie Iron Maiden und Def Leppard. Vor Ende des Jahrzehnts wurden Heavy-Metal-Fans als „Metalheads“ oder „Headbanger“ bekannt.

    In den 80er Jahren wurden Glam-Metal-Bands wie Bon Jovi und Mötley Crüe populär. Und es entstanden eine Reihe aggressiverer Stile wie z. B. Thrash Metal und Speedmetal, mit Bands wie Metallica, Slayer, Megadeth oder Anthrax. Weiterhin entstanden Subgenres wie Death Metal oder Black Metal. Seit Mitte der 90er Jahre haben sich weitere Stile herausgebildet. Dazu gehören z. B. Groove Metal und Nu Metal, letzteres enthält häufig Elemente aus Grunge und Hip Hop. In den 00ern kam z.B. Djent hinzu.

    Wichtige Bands

    Black Sabbath • Led Zeppelin • Deep Purple • Iron Maiden • Judas Priest • Motörhead • Metallica • Megadeth • Anthrax • Slayer

    Wichtige MusikerInnen

    Eddie Van Halen • Tommy Iommi • Steve Harris • Dave Mustaine • Jimmy Page • Steve Morse • Doro Pesch

    Weiterführende Links

    Metallica – A Year and a Half in the Life

    Der Ochmenno Podcast zum Thema Manowar und deren eigene Legendenschändung

    Sodom Lords Of Depravity

    Metal Evolution (Amazon Prime)

    Timeline des Heavy Metal und des Hard Rock (Englisch)

    Enzyklopädia Metallum