Schlagwort: 2020

  • Die Besten 2020

    Es ist soweit! Die Hörer:Innen und wir verkünden unsere Alben und Bücher des Jahres! Hurra!

    Bücher des Jahres

    Hörer:Innen

    1. Mara Pfeiffer – Vergiftete Hoffnung (33%)

    2. Cornelia Travnicek – Feenstaub (22%)

    2. Anna Stern – das alles hier, jetzt (22%)

    3. Sigrid Nunez – Der Freund (11%)

    3. Olivia Wenzel – 1000 Serpentinen Angst (11%)

    Frau Eichler

    1. Anna Stern – das alles hier, jetzt (Besprochen in Episode 360)

    “das alles hier, jetzt” ist mein Buch des Jahres geworden, weil es so herrlich mit Form und Sprache zu spielen weiß, sich tatsächlich innovativ anfühlt, und trotzdem eine anrührende und interessante Geschichte von kollektiver Trauer zu erzählen weiß, die noch nicht einmal weit hergeholt ist. Es ist leicht, sich mit der Gruppe der Protagonist:Innen zu identifizieren, trotz der formellen Experimente, und das zeugt wirklich von Anna Sterns Fähigkeiten als Autorin.

    2. Sigrid Nunez – Der Freund (Besprochen in Episode 340)

    “Der Freund” ist ein wunderschönes und ziemlich modernes Buch über Trauer, über Abschied, über gegenseitige Heilung und irgendwie auch über die gleichermaßen lustige wie tiefgründige Beziehung zwischen Mensch und Hund. 

    Ich hatte wirklich viel Spaß beim Lesen, habe aber auch die eine oder andere Träne verdrückt und muss rückblickend sagen, dass ich dieses Buch sehr viel mehr genossen habe, als zuerst gedacht. Sigrid Nunez ist eine ausgesprochen gute Schriftstellerin, die hier ihr handwerkliches Geschick mit viel Herz und Witz in eine anrührende und gleichzeitig unterhaltsame Geschichte verwandelt.

    3. Mara Pfeiffer – Vergiftete Hoffnung (Besprochen in Episode 364)

    Mein Platz 3 ist eine unheimlich gelungene Mischung aus Drama und Krimi, die zwar wieder im Umfeld des Fußball, genauer gesagt des FSV Mainz 05 spielt, aber es erneut, wie schon ihr Vorgänger (“Im Schatten der Arena”) schafft, mich in den Bann zu ziehen und herrlich zu unterhalten. Obwohl ich sowohl Genre als auch Thema und Setting sonst so gut wie nie freiwillig aus dem Bücherregal ziehen würde. Bei Mara Pfeiffer aber beginne ich mir sicher zu werden, dass ich mich auf Qualität verlassen kann und ein Buch bekomme, dass ich in einem Stück weglesen möchte, weil es so lebendig und kurzweilig und trotzdem vielschichtig erzählt.

    Herr Martinsen

    1. Cornelia Travnicek – Feenstaub (Besprochen in Episode 338)

    Ein Buch mit dem ich erst so ein bisschen Anlaufschwierigkeiten hatte, weil es anfänglich den Anschein machte, als handele es sich um einen Fantasyroman. Die ersten 15 – 20 Seiten hatte ich so meine Schwierigkeiten. Einen Canetti-Moment, der mich schon nach den ersten Sätzen dieses Buch zu Ende lesen lassen mag hatte dieses Buch für mich erstmal nicht. Ich legte das Biuch erstmal weg, las es am nächsten Tag weiter und nach der Hälfte des Buches konnte ich es dann nicht mehr weglegen, weil die Geschichte so spannend war. Nach zwei Stunden hatte ich das Buch schlicht durchgelesen. Ein unfassbar starkes Buch, was mich mehrmnals zu Tränen rührte. Es geht in diesem Buch darum, wie wir mit Menschen umgehen. Lesen!

    2. Anna Stern – das alles hier, jetzt (Besprochen in Episode 360)

    Es geht hier um eine Gruppe von Freunden, den Verlust eine geliebten Person, die daraus folgende Ohnmacht und das Überwinden des Ganzen. Es werden zwei Stränge parallel erzählt. Ein Erzählstrang erzählt die Geschichte vor dem Tod der Verstorbenen, der andere den nachdem sie gestorben ist. Auf den letzten Seiten wird die Geschiche dann zu Ende erzählt. Sehr gut gezeichnete Figuren in den Roman. Die Autorin mag die Figuren, von denen der Roman handelt. Eine Art des Erzählens, die sich so noch nicht kannte. Schön.

    3. Mara Pfeiffer – Vergiftete Hoffnung (Besprochen in Episode 364)

    Das Buch macht da weiter wo der erste Roman auffhörte. Auch hier geht es wieder um einen Kriminalfall, der gelöst werden will. Diesmal geht es um den Mainz 05-Profi Finn Ringer, dessen geplantes Coming-out ihr bester Freund im ersten Roman mit dem Leben bezahlen musste. Doch als dieser von Ugonna Okorie erzählt, ist ihre Neugierde geweckt. Und sie stürzt sich wie schon im ersten Roman in die Recherche. Dankbar, den privaten Schwierigkeiten zu entkommen, denn ihr Freund Hans möchte mit ihr zusammenziehen, Sohn Luca eine zweite Katze – und dann fordert der Vater von Luca auch noch das Sorgerecht für ihn. Genau so toll geschrieben wie der erste Roman. In diesem Fall fand ich die private Geschichte, die sich um Jo rankte noch viel spannender als den eigentlichen Fall von dem der Roman handelt. Wiedermal ein Buch, was man Menschen schenken sollte, die bis jetzt noch nicht so gern lesen. Danach fangen sie damit an. Zumidest werden sie schon mal den ersten Roman lesen wollen.

    Alben des Jahres

    Hörer:Innen

    1. Phoebe Bridgers – Punisher (21%)

    2. Fiona Apple – Fetch the Bolt Cutters (14%)

    3. A. A. Williams – Forever Blue (11%)

    4. Katatonia – City Burials (7%)

    4. Travis – 10 Songs (7%)

    4. Deftones – Ohms (7%)

    Frau Eichler

    1. A. A. Williams – Forever Blue (Besprochen in Episode 371)

    Diese einzigartige Verbindung von Post Rock mit geisterhaft-engelsgleichem Gesang, zahlreichen unterschiedlichen Elementen aus klassischer und moderner Musik, Rock, Pop, Indie, einer ebenso vielfältigen Instrumentierung und dieser generell wunderschön melancholischen Stimmung ist einfach umwerfend. Es zeichnet die Düsterheit dieses Jahres genauso gut musikalisch nach, wie es uns gleichzeitig Hoffnung und Wärme spendet.

    Dieses Album war das letzte, das wir in der letzten regulären Sendung dieses Jahres besprochen haben, und es hat in letzter Minute für mich noch alle anderen Alben vom Thron gestoßen. Ich bin begeistert von dieser neuen Künstlerin am Musikhimmel, A. A. Williams, und kann nur Danke sagen für dieses kleine Meisterwerk, “Forever Blue”. Es hat sich auf meinen Platz 1 gearbeitet, weil es zwar ins Jahr passt, aber auch weit darüber hinaus zeitlos Bestand haben wird.

    2. Bring Me The Horizon – Post Human: Survival Horror (Besprochen in Episode 370)

    Bring Me The Horizon haben aus meiner Sicht in diesem Jahr Rock und Metal endgültig zurück in den Mainstream geholt. Das haben sie nicht allein gemacht, natürlich, sie hatten einige Hilfe von Kolleg:Innen aus dem Rockpop und Poppunk. 

    Auf ganz persönlicher Ebene ist “Post Human: Survival Horror” auch irgendwie mein Album des Jahres, denn ich habe es vermutlich öfter gehört als jedes andere. Es hat mich einfach abgeholt mit dieser Mischung aus Pop-Rock- bis Nu-Metal- artigen Klängen meiner Musik-Geschmack prägenden Jugendjahre, dem unerwartet politischen Ansatz bei der Verarbeitung der globalen Ereignisse in 2020, und dieser wahnsinnig perfektionistischen Produktion, die jeden einzelnen Ton auf richtige Weise an die richtige Stelle setzt. Dieses Album ist nicht einfach nur gut, es ist für mich der Soundtrack für das Jahr 2020. Gleichzeitig ist es nur der erste Teil einer vierteiligen EP-Serie, auf die ich sehr gespannt bleibe.

    3. Phoebe BridgersPunisher (Besprochen in Episode 363)

    So unheimlich originell und wunderschön das ganze Album ist, ich hätte es schon allein wegen des letzten Songs “I Know The End” in die Top 5 dieses Jahres gewählt. Was für eine Explosion musikalischer Gefühle, was für ein kreatives Finale. Richtig gut.

    Aber auch sonst ist „Punisher“ einfach grandios. Zunächst bekommt man Singer-Songwriter-Musik mit wunderschönen und nachdenklichen Texten, zauberhaften Melodien und einer spannenden und hervorragenden modernen Produktion. Aber dabei bleibt es nicht: Zumeist kleine, subtile Effekte und Einspieler und Arrangements machen die ohnehin schon originellen Songs noch interessanter und bedeutungsvoller. Und es lohnt sich, immer und immer wieder genau hinzuhören, es gibt so viel zu entdecken!

    4. KatatoniaCity Burials (Besprochen in Episode 370)

    Dieses Album lohnt sich, mehrmals zu hören. Von härteren Rocksongs zu fast schon Pop-artigen Refrains ist hier eine Menge zu entdecken. Vor allem aber innerhalb der Songs: Überall verstecken Katatonia kleine Schätze. Hier ein metallisches Gitarrensolo, da eine eingängige Melodie, dort ein unerwartet spannendes Schlagzeug, dann plötzlich ein dramatisches Gefühlsbekenntnis. Mit dieser Platte bin ich eindeutig IMMER noch nicht durch. Eines der vielseitigsten Alben des Jahres!

    5. Fiona Apple – Fetch the Bolt Cutters (Besprochen in Episode 343)

    Verrückte Rhythmen, die trotzdem nicht nerven! Verrücktes Klavier! Verrückter Gesang! Verrücktes Alles! Und das Klavier ist ebenso grandios wie der Rest, nicht nur ein Beiwerk, es darf sich richtig austoben. Toller Bass! Tolle Songs! Mehr davon!
    Und: Es gibt eindeutig zu wenig Hundegebell in der Musik. Deshalb ein Extra-Sternchen für den Titelsong “Fetch the bolt cutters”.

    Dieses Album hört sich an wie ein wilder Trip durch das bunte Hirn der Künstlerin. Hin und her, hier und da, meditativ und aufrüttelnd, wild und lieblich. Faszinierend!

    Herr Martinsen

    1. Field MusicMaking a new World (Besprochen in Episode 329)

    ‘Making a new World’ ist das siebte Album der Band. Das Album handelt samt und sonders von den Nachwirkungen des Ersten Weltkriegs, ist also ein Konzeptalbum. Die Songs sind aus einem Projekt hervorgegangen, in dessen Rahmen Field Music sie für das Imperial War Museum (IWM) komponiert hatte.
    Die Band hatte ursprünglich überlegt, vorwiegend instrumentale Stücke zu komponieren, aber die Beschäftigung mit dem Thema erster Weltkrieg hat sie schließlich dazu bewogen, Songs mit Texten zu schreiben, die jeweils eine Geschichte erzählen. David Brewis beschrieb die Songs als einen Versuch “die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges zu beschreiben”.
    Ja und den folgenden Absatz habe ich einfach kopiert, denn er passt einfach zu beiden Bands: Und als ich den ersten Song hörte, dachte ich so bei mir: „Warum sind die nicht erfolgreicher?“ Und die Antwort lautet natürlich, weil sie nicht wollen. Sie wehren sich mit Händen und Füßen gegen jede Art von Erfolg. Der erste Track des Albums ‚Sound Ranging‘ macht schon klar, dass es nicht darum geht zu gefallen. Im Grunde genommen sagt schon dieser Song: „Alle die keine Lust haben auf diese Art von Musik, können schon mal gehen, Tschüss! So! Und jetzt, wo wir unter uns sind, da kann es ja weitergehen.“ Und das ist eben eine Haltung, die ich sehr mag. Und das ist dann eben einfach mal Kunst, so! Auch hier also eines dieser Alben, bei denen mal wieder die Kunst nicht zu einer/einem kommt, sondern man zur Kunst gehen muss. Anstrengen ist das Stichwort! Dann muss man sich eben anstrengen, fertig! Gilt also auch hier!
    Was man hier hört ist eine wilde und auch anspruchsvolle Mischung aus XTC, Prefab Sprout, Peter Gabriel, Tony Banks, Scritti Politti, Talking Heads und somit natürlich auch Roxy Music.
    Teilweise verstören sie, weil die Stücke die angedeuteten Erwartungen nicht erfüllen, sondern mit anderen Dingen weitermachen. Das ist ein Album, was nirgens reingehört, nirgens einzuordnen ist. Ein wildes Sammelsurium von Stilen, die es zwar alle schon gibt, aber in dieser Kombination auch noch nicht auftauchten. Wenn ich einen Versuch starten sollte, so würde ich sagen, es handelt sich um Progressive-Art-Post-Punk-Rock.

    2. KatatoniaCity Burials (Besprochen in Episode 370)

    Das ist das Album, was ich in diesem Jahr mit Sicherheit am meisten gehört habe. Ein Album voller Melodien und voller vertrakter Rhythmen, die aber so gut eingebunden sind, dass sie nicht überfordern oder gar nerven. Das Album ist 52 Minuten lang und gehört damit zu den längeren, aber schimpfen muss ich da trotzdem nicht, weil diese 52 Minuten voller toller Musik ist, die nie langweilig wird. Im Gegenteil, man stellt meist verwundert fest, dass das Album schon vorbei ist, wo es doch gerade erst anfing. Es gibt auf diesem Album keinen einzgen Song, der nicht irgendwas kann. Kein Füllmaterial!
    Dieses Album macht süchtig. Man möchte es immer wieder hören. Und dass, obwohl es recht lang ist. Und das ist eine Qualität, die wahrlich nicht jede Band und jedes Album hat. Diese herrliche Melancholie, die dieses Album verströmt ist geradezu atemberaubend. Ich war vom allerersten Ton an verzückt.
    Tolle Songs! Tolle Melodien! Tolle Atmosphäre! Tolle Stimme! Progressive-Dark-Doom-Metal-Rock!

    3. Phoebe BridgersPunisher (Besprochen in Episode 363)

    Dieses Album wuchs im Laufe der Zeit immer mehr bei mir. Das war erst gar nicht in der Liste der besten 5 und zack, landete es auf Platz 3. Wie kam es dazu? Ich fand es von Anfang an toll, fand aber andere zunächst noch toller. Ich musste es erst mehrmals hören, damit es bei mir richtig einschlug. Es mischen sich hier Folk, Indie und Emo miteinander. Wobei es sich bei diesem Album um ein Album handelt, was für sich allein steht. Es ist melancholisch, also etwas was ich sehr mag. Es ist atmosphärisch, etwas was ich auch sehr mag. Es erzählt Geschichten, was ich ebenfalls mag.
    Es geht darum nicht zu wissen, wie etwas ist. Es geht um den Zweifel. Vielleicht kann man das von diesem Album in die nächsten Jahre mitnehmen, denn nichts ist besser als der Zweifel. Menschen, die genau wissen wie es geht und ihre eigenen Fakten fernab der Realität haben gibt es wahrlich schon genug. Und dass Jenny Lee Lindberg hier bei einigen Songs den Bass spielt ist natürlich auch ziemlich cool. Ich mag dieses leicht Verspulte dieser amerikanischen Künstler:Innen aus irgendeinem Grund sehr gern.

    4. WireMind Hive (Besprochen in Episode 354)

    Wire sind die Erfinder des Eukalyptusbonbons am Stiel, denn sie haben den Post-Punk quasi (mit) erfunden. Das ist doch schon mal was! 44 Jahre nach der Gründung dieser Band nun also dieses Album. Und schon wieder eine Band, die sich mit Händen und Füßen gegen den Erfolg stemmen. Und wie immer wenn ich Wire höre, denek ich so was wie: „Ach guck mal, das geht ja auch. Das ist ja auch spannend.“ Mal eine ganz andere Art die (musikalischen) Dinge zu verarbeiten. Wire kommt mal wieder aus einer ganz anderen Ecke.
    Und als ich den ersten Song hörte, dachte ich so bei mir: „Warum sind die nicht erfolgreicher?“ Und die Antwort lautet natürlich, weil sie nicht wollen. Sie wehren sich mit Händen und Füßen gegen jede Art von Erfolg. Der erste Track des Albums ‚Be like them‘ macht schon klar, dass es nicht darum geht zu gefallen. Im Grunde genommen sagt schon dieser Song: „Alle die keine Lust haben auf diese Art von Musik, können schon mal gehen, Tschüss! So! Und jetzt, wo wir unter uns sind, da kann es ja weitergehen.“ Und das ist eine Haltung, die ich sehr mag. Und das ist eben Kunst, fertig! Eines dieser Alben, bei denen mal wieder die Kunst nicht zu einer/einem kommt, sondern man zur Kunst gehen muss. Anstrengen ist das Stichwort! Dann muss man sich eben anstrengen, fertig!
    Wire ging es noch nie darum zu gefallen. Sie singen auf diesem Album, dass alles anfing schlimm zu werden als jemand anfing einen Popsong mitzusummen. Dieses Album ist voller Ironie und voller Distanz zu allem anderen und zu sich selbst. Wer in den 80ern mit Post-Rock sozialisiert wurde wird hier sehr viel Freude haben. Es gibt eine ‚Fade to Grey‘-Hommage auf diesem Album. Es ist einer der besseren Alben von Wire, ja es ist sogar meiner Meinung nach eines der richtig guten.

    5. A. A. Williams – Forever Blue (Besprochen in Episode 371)

    Was man hier hört ist eine gute Prise Post-Rock, ein bisschen Metal, ein bisschen Nick Cave, ein bisschen Leonard Cohen. Und was für tolle Melodien. Und was für eine tolle Dynamik. Melancholie im Überfluss. Dieses Album macht neue Dinge! Es handelt sich um eine Kombination aus Genres, die es so noch nicht in gab. Ein richtig großes Album! Ein wichtiges Album! Zu Tränen rührend und doch ist es voller Wärme und voller Zuversicht. Es ist ein bisschen so, als würde man die Musik von Ólafur Arnalds und Nils Frahm mit Sigur Rós, Caspian und Leonard Cohen kreuzen. Dieses Album gehört auf jede Liste, so auch auf diese!
    Es hat eine Sanftheit und eine Wucht, die mich sofort in den Bann gezogen hat. Die klassische Ausbildung, die A. A. Williams genossen hat spielt hier eine gewichtige Rolle. Denn genau das passiert hier. Es wird Klassik mit Post-Rock und Folk gemischt. Und das auf eine Art, die mir jedenfalls einmalig erscheint und die ich so auch noch nie hörte.

  • Laura Meyer, DIVV, Richard Dawson und Efterklang

    So langsam geht es in den kultuellen Endspurt des Jahres 2019 und Herr Martinsen las in Episode 319 ‚Sommerregen‘ von Laura Meyer, hörte ‚Deceiver‘ von DIVV, ‚2020‘ von Richard Dawson und ‚Altid Sammen‘ von Efterklang. In der Preshow redet Herr Martinsen über den Podcast Firlefanz, hier sind die Links dazu: Apple und Spotify

    Gelesen

    Laura MeyerDestined – Sommerregen

    Laura Meyer wurde 1984 in der Nähe von Frankfurt am Main geboren, sie arbeitet in der Werbebranche. Seit dem sechsten Lebensjahr ist die Literatur ihre große Leidenschaft, die große Liebe zum Fantasy-Genre begann im Alter von zwölf Jahren. ‚Destined – Sommerregen‘ ist Laura Meyers erster Roman, der im Jahre 2015 erschien. Den Nachfolger ‚Destined – Wetterleuchten‘, der in diesem Jahr erschien, werden wir in der übernächsten Episode dieser Sendung besprechen.

    Es geht in diesem Roman um Ellie Stray, die eines Morgens, nach dem Tod ihrer Schwester, mit einem Filmriss in einer fremden Stadt in den Bergen Montanas aufwacht. Dort trifft sie auf den verschlossenen Dan, der sich um sie kümmert. Als in der verschlafenen Kleinstadt seltsame Dinge geschehen, über die niemand sprechen will, begeben sich die beiden auf die Suche nach der Wahrheit und geraten in eine obskure Geschichte, die nicht nur ihre Welt für immer verändern wird.

    Gehört

    DIVVDeceiver

    DIVV ist eine Band aus Brooklyn in New York City, die 2011 gegründet wurde. Die Band besteht aus Zachary Cole Smith (Gesang und Gitarre), Andrew Bailey (Gitarre), Colin Caulfield (Bass, Keyboards, Gitarre und Gesang) und Ben Newman (Schlagzeug).

    Nach der Veröffentlichung der drei Singles ‚Sometime‘, ‚Human‘ und ‚Geist‘ veröffentlichte die Band 2012 das Debüt-Studioalbum ‚Oshin‘. Im Jahr 2016 veröffentlichte die Band das zweite Studioalbum ‚Is the Is Are‘. Im Oktober 2019 wurde das dritte Album ‚Deceiver‘ veröffentlicht.

    ‚Deceiver‘ wurde hauptsächlich von der Band selbst zusammen mit dem Produzenten Sonny Diperri – der auch schon My Bloody Valentine und Nine Inch Nails produzierte – produziert und 2019 in Los Angeles aufgenommen.

    Das Album ist die Fortsetzung des von der Kritik gefeierten ‚Is the Is Are‘ aus dem Jahr 2016. Es ist das erste Album der Band nachdem sich Sänger Zachary Cole Smith 2017 wegen seiner Drogenabhängigkeit in stationäre Behandlung begab. Die Behandlungs- und Erholungsphase von Smith soll laut Aussage der Band eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieses Albums gespielt haben. Das Album soll der Soundtrack zu eben diesen Erlebnissen des Sängers sein.

    Richard Dawson – 2020

    Richard Dawson wurde 1981 in Newcastle upon Tyne geboren. Er ist Folk-Musiker, macht also eine Musik, die wir gar nicht so oft in der Sendung haben. Sein 2014er Album ‚Nothing Important‘ fand großen Anklang. Auch das Album ‚Peasant‘ aus dem Jahr 2017 erhielt ähnlich gute Kritiken und wurde bei The Quietus als ‚Album des Jahres‘ ausgezeichnet.

    ‚2020‘ ist das sechste Soloalbum von Richard Dawson. Das Album ist eine äußerst zeitgemäße Studie über Großbritannien und speziell England, die deren turbulente und trostlose Zeit aufdeckt. Ein Inselstaat mit einer Gesellschaft am Rande des Zusammenbruchs.

    Efterklang – Altid Sammen

    Efterklang ist eine dänische Indie-Band aus Kopenhagen, die im Dezember 2000 gegründet wurde. Bisher haben sie vier Studioalben veröffentlicht, und zwar ‚Tripper‘, ‚Parades‘, ‚Magic Chairs‘ und ‚Piramida‘ sowie zwei EPs namens ‚Springer‘ und ‚Under Giant Trees‘.

    Die Gruppe bestand ursprünglich aus Mads Brauer, Casper Clausen, Thomas Kirirath Husmer, Rasmus Stolberg und Rune Mølgaard. Letzterer ist jedoch kein fester Bestandteil der Gruppe mehr, sondern trägt gelegentlich noch zum Songwriting bei. Sowohl bei Studioaufnahmen als auch bei Live-Auftritten wird die Band durch eine Reihe von MusikerInnen ergänzt.

    Sieben Jahre mussten die Fans von Efterklang auf ein neues Album warten, und nun ist es endlich wieder so weit. Die dänische Band mit Wohnsitz in Berlin vermischt auf diesem Album akustische und elektronische Klangwelten und am Ende kommt dabei etwas raus, was man wohl Dream-Pop nennt. Und über allem schwebt die Stimme von Casper Clausen. Das Cover des Albums mit den schwebenden Steinbrocken illustriert die Musik auf diesem Album ziemlich passend. Und selbst wenn man kein Dänisch versteht, die melancholische Grundstimmung der Songs erschließt sich den HörerInnen recht schnell. Viel verändert haben Efterklang ihren Sound nicht in den vergangenen Jahren und Fans der Band werden dieses Album mit Sicherheit mögen.