Episoden

  • Theodor Storm, Kansas Smitty’s, Albert Camus und Rittenhouse 100 Proof

    Diesmal geht es in den Norden, und zwar nach Husum, über die hat Theodor Storm ein Gedicht geschrieben namens ‚Die Stadt‘. Gehört haben wir ‚Things happened here‘ von Kansas Smitty’s. Wir haben ‚Amsterdam: Der Fall von Albert Camus‘ auf dem YouTube-Kanal von ARTE gesehen und den Rittenhouse 100 Proof von Heaven Hill verkostet.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Genesis – Eleventh Earl of Mar

    Kansas Smitty’s – Dreamline

    Kansas Smitty’s – Things happend here

    Kansas Smitty’s – Judgement

    Kansas Smitty’s – Sambre et Meuse

    Gelesen

    Theodor StormDie Stadt

    Hans Theodor Woldsen Storm lebte zwischen 1817 – 1888. Er gilt als eine der wichtigsten Figuren des deutschen Realismus.

    Storm wurde in Husum an der Westküste von Schleswig geboren, damals ein formal unabhängiges Herzogtum, das vom König von Dänemark regiert wurde. 

    Storm ging in Husum und Lübeck zur Schule und studierte Rechtswissenschaften in Kiel und Berlin. Noch als Jurastudent in Kiel veröffentlichte er zusammen mit den Brüdern Tycho und Theodor Mommsen im Jahre 1843 einen ersten Versband.

    Storm nahm an den Revolutionen von 1848 teil und sympathisierte mit den liberalen Zielen eines vereinten Deutschlands unter einer konstitutionellen Monarchie. Von 1843 bis 1852 arbeitete er als Anwalt in seiner Heimatstadt Husum. 1853 zog Storm nach Potsdam und 1856 nach Heiligenstadt in Thüringen. 1865 kehrte er nach Husum zurück, nachdem Schleswig unter preußische Herrschaft geraten war. 1880 zog Storm nach Hademarschen, wo er die letzten Jahre seines Lebens mit Schreiben verbrachte, und starb im Alter von 70 Jahren.

    Thodor Storm schrieb eine Reihe von Geschichten, Gedichten und Novellen. Seine beiden bekanntesten Werke sind die Novellen ‚Immensee‘  aus dem Jahr 1849 und ‚Der Schimmelreiter‘ aus dem Jahr 1888. Weitere veröffentlichte Werke sind ein Band seiner Gedichte, erschienen im Jahr 1852, die Novelle ‚Pole Poppenspäler‘ aus dem Jahr 1874 und die Novelle ‚Aquis submersus‘  aus dem Jahr 1877.

    ‚Die Stadt‘ ist ein im Jahre 1852 verfasstes Gedicht, welches dem Heimatort Storms, Husum gewidmet ist.

    Eine Reihe Wiederholungen sind in dem drei Strophen à fünf Verse umfassenden Gedicht zu erkennen. Zunächst umschreibt er die Stadt als trist, grau und monoton, doch zum Ende deutet er auf die schönen Kindheitserinnerungen hin, die er in dieser Stadt hatte.

    Gehört

    Kansas Smitty’s – Things happened here

    Es handelt sich bei Kansas Smitty’s um eine siebenköpfige Band aus London, die von einem aus Montréal stammenden Menschen namens Giacomo Smith angeführt wird. Und diese drollige Jazzband hat im Norden Londons, genauer gesagt in Hackney eine eigene Bar eröffnet. 

    ‚Things happened here‘ heißt dieses Album, auf dem der Jazz von unfassbar vielen anderen musikalischen Dingen umspannt wird. Insofern passt der der Albumtitel hier schon mal. Hier passieren tatsächlich Dinge, und zwar um den Jazz herum, der natürlich auf diesem Album auch nicht zu kurz kommt. Ein Sammelsurium an Stilrichtungen, die aber immer wieder zum Jazz zurückfinden, ihn einbinden, um ihn dann wieder zu verlassen, nur um dann doch wieder zurückzukehren. 

    Gesehen

    Amsterdam: Der Fall von Albert Camus 

    Albert Camus schrieb im Jahre 1942 ‘Der Mythos des Sisyphos’ und im Jahre 1951 ‘Der Mensch in der Revolte’. Diese beiden Werke sind die beiden philosophischen Hauptwerke des Franzosen, der aber auch in seinen Romanen immer wieder seine Philosophie zum Ausdruck bringt. Im Zentrum dieser Philosophie steht das Absurde. Erkennt “Mensch” die Sinnlosigkeit der Welt, so stürzt es diesen im Verlaufe seines Strebens nach ebendiesem Sinn in tiefste existentielle Krisen. „Das Absurde kann jeden beliebigen Menschen an jeder beliebigen Straßenecke anspringen.“, sagt Camus. Das menschliche Streben nach Sinn in einer sinnleeren Welt muss notwendigerweise vergeblich sein. Da es laut Camus kein transzendentes Wesen gibt, welches zumindest Dinge angestoßen hat, kann es auch keinen Sinn geben. Somit gibt es auch keine Hoffnung und keinen Trost auf Erlösung oder ähnliches. Sinn ergeben Dinge, die gemacht wurden – nicht die, die da sind, ohne gemacht worden zu sein.

    Diesmal geht es aber um etwas anderes, nämlich um Albert Camus und Amsterdam.

    1954 entdeckte Albert Camus die niederländische Hauptstadt und empfand sie als klassisch und frech, aber auch düster. In Amsterdam siedelte er seinen Roman ‚Der Fall‘ an: einen Roman, der die poetische Irrfahrt eines Mannes beschreibt, der von der Schuld zerfressen wird. 

    Verkostet

    Heaven Hill – Rittenhouse Rye 100 Proof

    Heaven Hill ist eine in Familienbesitz befindliche und betriebene Brennerei, die 1935 gegründet wurde und ihren Hauptsitz in Bardstown, Kentucky, hat. Die Brennerei selber befindet sich aber in Louisville, was sich aber ebenfalls in Kentucky befindet. Es ist der siebtgrößte Alkohollieferant in den Vereinigten Staaten, hat die zweitgrößten Bourbon-Whisky-Lagerbestände der Welt und ist der größte in Familienbesitz befindliche Hersteller von Spirituosen in den USA. Und außerdem ist Heaven Hill das einzige große familiengeführte Brennereiunternehmen mit Hauptsitz in Kentucky.

    Der Rittenhouse Rye 100 Proof ist 4 Jahre alt und erfüllt alle Anforderungen, um den Titel Bottled in Bond zu tragen. Als da wären: vier Jahre Lagerung unter Zollkontrolle, abgefüllt mit 50% vol. und in einer Season hergestellt. Eine Season ist hier ein halbes Jahr. Der Rittenhouse ist also kein Bourbon, sondern ein Straight Rye Whisky (ja, in diesem Fall ohne ‚e‘!). Die Mashbill besteht aus 37% Mais, 51% Roggen und 12% gemalzter Gerste.

  • Anton Wilhelm Amo, Wire, Patton Oswalt und Wild Turkey 101

    Wir beschäftigen uns mals wieder mit einem Philosophen, diesmal mit Anton Wilhelm Amo, einem schwarzen Philosphen, der in Deutschland im 18. Jahrhundert wirkte. Außerdem hörten wir ‚Mind Hive‘ von der Band Wire, sahen ‚I Love Everything‘ von Patton Oswalt und verkosteten den 101 von Wild Turkey.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Peter Green – A Fool no more (Peter Green verstarb am 25. Juli 2020 im Alter von 73 Jahren)

    Wire – Be like them

    Wire – Unrepentant

    Wire – Hung

    Gelesen

    Anton Wilhelm Amo

    Anton Wilhelm Amo oder Anthony William Amo hat wohl von ca. 1703 bis ca. 1759 gelebt. Er war Philosoph und kam aus dem heutigen Ghana. Er wurde als Kind versklavt, von der Niederländischen Westindischen Gesellschaft nach Amsterdam verschleppt und anschließend nach Deutschland gebracht.Von dort wurde er an Anton Ulrich von Braunschweig und Lüneburg-Wolfenbüttel ‚verschenkt‘, der ihn als Kammerdiener – ‚Kammermohren‘ – an seinen Sohn August Wilhelm ‚weitervererbte‘. 1708 wurde er in Wolfenbüttel evangelisch auf den Namen Anton Wilhelm Amo getauft und 1721 konfirmiert. Seine Taufpaten und Namensgeber waren Herzog Anton Ulrich und sein Sohn August Wilhelm. Amo war die erste auf dem Kontinent Afrika geborene Person, die eine europäische Universität besucht hat. 

    Amo besuchte von 1717 bis 1721 die Ritterakademie Rudolph-Antoniana in Wolfenbüttel und von 1721 bis 1727 die protestantische Universität Helmstedt. Neben Deutsch erlernte er Französisch, Griechisch, Hebräisch, Niederländisch und Latein.

    Ab 1727 studierte er Philosophie und Rechtswissenschaften. 1729 verfasste er seine erste Disputation unter dem Titel ‚De iure Maurorum‘ (Über die Rechtsstellung der Mohren in Europa). 1734 promovierte er in Wittenberg mit seiner Dissertation über das Leib-Seele-Problem mit dem Titel ‚De humanae mentis apatheia‘ (Über die Empfindungslosigkeit des menschlichen Geistes). 1739 lehrte er laut einer Vorlesungsankündigung aus seiner Feder an der Universität Jena. 1731 verstarb sein Mentor Herzog August Wilhelm, 1743 sein Freund Johann Peter von Ludewig. Seit 1740 ist Amo in Jena nicht mehr belegt, über seinen späteren Aufenthalt ist nichts bekannt. 1747 verließ er Deutschland in Richtung Ghana. Hintergründe sind vermutlich der Tod seiner Mentoren und Freunde, berufliche Schwierigkeiten, zunehmender Rassismus und gesellschaftliche Isolation:  Aufgrund eines Heiratsantrags im Jahr 1747 folgten Spott und Häme, die in der Veröffentlichung rassistischer Spottgedichte des damaligen Hallenser Rhetorikprofessors ihren Höhepunkt fanden.

    Amo lebte danach zunächst im heutigen Ghana als Einsiedler in Axim und später im Fort San Sebastian bei Shama. Das genaue Todesjahr ist nicht bekannt; auf seinem neuen Grabstein vor dem Fort Shama steht als Sterbejahr das Jahr 1784.

    Gehört

    WireMind Hive

    Wire sind eine englische Rockband, die im Oktober 1976 in London von Colin Newman (Gesang, Gitarre), Graham Lewis (Bass, Gesang), Bruce Gilbert (Gitarre) und Robert Gotobed (Schlagzeug) gegründet wurde. Sie waren ursprünglich mit der Punkrockszene verbunden und ihr Debütalbum ‚Pink Flag‘ hatte Einfluss auf den Hardcore-Punk. Ein wenig später waren sie von zentraler Bedeutung für die Entwicklung des Post-Punk.

    Wire gelten aufgrund ihres detailreichen und atmosphärischen Klangs und ihrer obskuren lyrischen Texte als Art-Punk- und Post-Punk-Band. Sie entwickelten sich stetig von einem frühen Noise-Rock-Stil zu einem komplexeren, strukturierten Sound, bei dem vermehrt Gitarreneffekte und Synthesizer eingesetzt wurden. 

    ‚Mind Hive‘ ist das siebzehnte Studioalbum der Band Wire, das im Januar 2020 veröffentlicht wurde. 

    Gesehen

    Patton Oswalt – I Love Everything

    Patton Peter Oswalt ist ein US-amerikanischer Komiker, Schauspieler, Synchronsprecher und Schriftsteller. Im deutschsprachigen Raum dürfte er vor allem bekannt sein für seine Rolle als Spencer Olchin in der Sitcom ‚The King of Queens‘.

    Außerdem spielte Oswalt in etlichen Filmen Haupt- und Nebenrollen.

    Als Stand-up-Comedian trat er bisher mit sechs Stand-up-Programmen auf und gewann einen Primetime Emmy Award und einen Grammy Award für sein Netflix-Special ‚Patton Oswalt: Talking for Clapping‘.

    Wir haben uns das Programm ‚I Love Everything‘ angeschaut, was ebenfalls auf Netflix zu sehen ist und im Jahr 2020 erschien.

    Verkostet

    Wild Turkey – 101

    Die Wild-Turkey-Destillery befindet sich in Lawrenceburg, Kentucky, wo auch alle Whiskeys dieser Brennerei produziert, gelagert und abgefüllt werden. 

    1940 brachte Thomas McCarthy, einer der Manager der eben dieser Brennerei, Whiskey zur Jagd auf Truthähne mit. Der Whisky schmeckte den anderen Teilnehmern an dieser Jagd so gut, dass sie ihn im darauffolgenden Jahr baten, doch bitte wieder etwas von diesem ‘Wild Turkey’ Whiskey zur Truthahnjagd mitzubringen; daraufhin wurde im Jahr 1941 der umgangssprachliche Name schließlich auch zum Markennamen.

    1980 wurde Wild Turkey von Pernod Ricard übernommen. Seit 2009 gehört Wild Turkey zu Davide Campari-Milano.

    Die Lagerung erfolgt wie immer bei Wild Turkey in besonders stark ausgebrannten Eichenfässern. Es handelt sich bei dem 101 um einen Kentucky Straight Bourbon, der nicht gefärbt oder kühlgefiltert ist und mit 50% abgefüllt wird. 

  • Heinrich Heine, New Orleans Jazz und Dixieland, Gregor Gysi und Kurt Krömer und Eagle Rare 10

    Wir sind acht! Und wir lasen tatsächlich zum ersten Mal in dieser Sendung etwas von Heinrich Heine. Wir sprachen über das Gedicht ‚Begegnungen‘. Außerdem beschäftigten wir uns mit New Orleans Jazz und Dixieland, sahen Gregor Gysi dabei zu, wie er Kurt Krömer interviewte und verkosteten den 10-jährigen Eagle Rare.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    Sidney Bechet – Summertime

    Louis Armstrong – Copenhagen

    Sidney Bechet – Petit Fleur

    Louis Armstrong – New Orleans Stomp 

    Original Dixieland Jazz Band – Margie

    Sidney Bechet – Si tu vois ma mère

    Original Dixieland Jazz Band – Palesteena

    Gelesen

    Heinrich HeineBegegnung

    Christian Johann Heinrich Heine lebte zwischen 1797 und 1856. Er war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.

    Heine gilt als einer der letzten Vertreter der Romantik aber auch als deren Überwinder. Er machte die Alltagssprache lyrikfähig und machte Kritik, Essays und Reiseberichte zur Kunstform. 

    Wenige Werke deutscher Sprache wurden so häufig übersetzt und vertont wie die von Heinrich Heine. Als Journalist, Essayist, Satiriker und Polemiker war Heine ebenso bewundert wie gefürchtet. 

    Im Deutschen Bund wurde er mit einem Publikationsverbot belegt und verbrachte seine zweite Lebenshälfte im Pariser Exil. 

    Antisemiten und Nationalisten feindeten Heine wegen seiner jüdischen Herkunft und seiner politischen Haltung über den Tod hinaus an. Die Außenseiterrolle prägte sein Leben, sein Werk und dessen Rezeptionsgeschichte.

    Das Gedicht ‚Begegnung‘ wurde 1844 bei Hoffman und Campe in Hamburg veröffentlicht und ist im Gedichtband ‚Neue Gedichte von H. Heine‘ zu finden. 

    Gehört

    Feuillekolleg – New Orleans Jazz und Dixieland

    Als New Orleans Jazz wird eine Stilrichtung des Jazz zwischen 1890 und 1928 bezeichnet. Sie kann als Ursprung des heutigen Jazz bezeichnet werden. Benannt ist diese Stilrichtung natürlich nach dem Ursprungsort und wichtigstem Zentrum dieses Stils, nämlich New Orleans. 

    Voraus gingen dem New Orleans Jazz der archaische Jazz der Street Bands. Auch der Ragtime floss in den New-Orleans-Jazz ein. 

    Eine Spielart des New Orleans Jazz hat sich in den französisch geprägten Vierteln New Orleans gebildet. Dieser Stil heißt Creole-Jazz. 

    Stilmerkmale sind die Kollektivimprovisation, anspruchsvolle Harmonien, übereinandergeschichtete Melodien, elaborierte Tonbildung, Schleiftöne, expressives Vibrato und insgesamt eine relativ freie Improvisation.

    Die Stilrichtung des Dixieland entwickelte sich in Anfang des 20. Jahrhunderts, indem weiße Musiker:innen den New Orleans Jazz nachzuahmen versuchten. Dixieland verbreitete sich von New Orleans aus nach Chicago und New York. Beim Dixieland-Jazz treten im Vergleich zum New Orleans Jazz oben genannte Tonbildung, Schleiftöne, expressives Vibrato und Improvisation zurück. 

    Die Melodien sind glatter und die Harmonien einfacher. Seit Beginn der 30er Jahre ist der Dixieland-Jazz allerdings nur noch schwer vom New-Orleans-Jazz zu trennen. Im Laufe der Zeit spielten Musiker:innen unabhängig von ihrer Hautfarbe beide Stilrichtungen. Die drei Hauptströmungen des Dixieland-Jazz sind: Chicago Style, West Coast Revival und New Orleans Traditional.

    Die typische Besetzung einer Dixieland-Formation besteht aus Trompete oder Kornett, Klarinette, Posaune, sowie Schlagzeug, Piano, Kontrabass bzw. Sousaphon oder Tuba sowie Banjo oder Gitarre. 

    Stilmerkmale sind hier die Trompete/das Kornett als Hauptinstrument und das Unterstützen der Melodie durch Klarinette und Posaune. Die Melodien und Improvisationen sind oft eingängig und in der Regel künstlerisch weniger ambitioniert als im nahe verwandten New Orleans Jazz.

    Gesehen

    Missverstehen sie mich richtigGregor Gysi und Kurt Krömer

    Gregor Florian Gysi wurde 1948 in Berlin geboren, er ist Rechtsanwalt, Politiker der Partei ‚Die Linke‘, Autor und Moderator. Von 1989 bis 1993 war Gysi letzter Vorsitzender der SED-PDS und ihrer Nachfolgepartei PDS. Er war von 1990 bis 1998 Vorsitzender der Bundestagsgruppe und daran anschließend bis 2000 Vorsitzender der PDS-Bundestagsfraktion. 2002 war er für eine kurze Zeit einer der stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Berlin und Senator für Wirtschaft, Arbeit und Frauen. Seit 2005 ist Gysi wieder Mitglied des Deutschen Bundestages. Und dort von 2005 bis 2015 Fraktionsvorsitzender der Fraktion der ‚Die Linke‘. 

    Kurt Krömer, bürgerlich Alexander Bojcan kommt aus West-Berlin und ist Komiker und Schauspieler. Alexander Bojcan wurde in Neukölln geboren, wuchs in Wedding. Er begann zunächst eine Ausbildung zum Herrenausstatter, die er abbrach. Außerdem brach er eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann ab und arbeitete anschließend zwei Jahre als Aushilfe bei einer Berliner Reinigungsfirma, außerdem als Hilfsarbeiter auf dem Bau. Zu dieser Zeit begann er nebenbei unter dem Pseudonym Kurt Krömer in der Scheinbar in Berlin-Schöneberg aufzutreten. Seinen Künstlernamen übernahm er von einem seiner Deutschlehrer. In der Zeit von 1996 bis 1997 besuchte er die ‚TuT – Schule für Tanz, Clown und Theater‘ in Hannover. Als Inspiration für seine Rolle als Kurt Krömer gibt er Louis de Funès, Klaus Kinski, Andy Kaufman und Leo Bassi an.

    Und diese beiden trafen sich nun am 17.12.2017 in der Berliner Distel im Rahmen der von Gregor Gysi moderierten Sendung ‚Missverstehen sie mich richtig‘ zu einem 2-stündigen Gespräch, bei dem es um die Karriere und das Leben von Alexander Bojcan alias Kurt Krömer ging.

    Verkostet

    Buffalo Trace – Eagle Rare 10

    Buffalo Trace Distillery ist eine Brennerei in Frankfort in Kentucky, die seit 1992 Sazerac Company gehört. Die Brennerei war in der Vergangnheit u.a. auch als George T. Stagg Distillery oder Old Fire Copper (O.F.C.) Distillery bekannt. Der Buffalo Trace Kentucky Straight Bourbon Whiskey, wurde 1999 eingeführt. Die Brennerei behauptet, die Brennerei sei die älteste kontinuierlich betriebene Brennerei in den USA, was Makers Mark aber ebenfalls für sich in Anspruch nimmt. Der Name ‚Buffalo Trace‘ bezieht sich auf das Ufer des Kentucky River in Franklin County in Kentucky wo sich laut Brennerei die Wege der verschiedenen Büffelherden während der Wanderungen einst kreuzten. 

    Der Eagle Rare ist ein zehnjähriger Kentucky Straight Bourbon Whiskey, der mit 45% abgefüllt wird. Er ist natürlich nicht gefärbt, aber wohl kühlgefiltert.

  • Wayne Shorter, Footprints, Speak no Evil, The Language of the Unknown und Rare Breed Barrel Proof

    Es wird mal wieder Jazzig, diesmal geht’s um Wayne Shorter. Wir lasen ‚Footprints‘ von Michelle Mercer, hörten ‚Speak no Evil‘, sahen ‚The Language of the Unknown‘ und verkosteten zu guter Letzt den Wild Turkey Rare Breed Barrel Proof.

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    • Miles Davis – Nefertiti
    • Wayne Shorter – Witchhunt
    • Wayne Shorter – Speak No Evil

    Gelesen

    Michelle Mercer – Footprints

    Michelle Mercer ist Journalistin und Autorin. Sie hat für die New York Times, das Wall Street Journal, die Village Voice und den Down Beat geschrieben und trägt regelmäßig Beiträge zu ‚All Things Considered‘ des NPR bei. Sie ist u.a. Autorin von ‚Footprints: The Life and Work of Wayne Shorter‘ und ‚Will You Take Me as I Am: Joni Mitchell’s Blue Period‘.

    Der Saxophonist und Komponist Wayne Shorter hat nicht nur seine Spuren im musikalischen Terrain hinterlassen, sondern auch ein Werk geschaffen, das ein Denkmal für künstlerische Vorstellungskraft darstellt. Während Shorters außergewöhnlicher fünfzigjähriger Karriere haben seine Kompositionen dazu beigetragen, die Musik jeder einzelnen Epoche in der Geschichte des Jazz zu beeinflussen.

    Dieses Buch besteht aus musikalischen Analysen der Autorin Mercer, bereichert durch Shorters Erinnerungen und durch mehr als fünfundsiebzig Originalinterviews mit Freund:innen und Mitarbeiter:innen. Es beschreibt die Musikgeschichte von Bebop bis Pop. Und erzählt die Geschichte über den Kampf eines Musikers, der zeitlebens an der vollständigen Verwirklichung seines Könnens und seiner selbst bemüht ist.

    Gehört

    Wayne ShorterSpeak no Evil

    Wayne Shorter wurde 1933 geboren, er ist Jazzsaxophonist und Komponist.

    Shorter wurde in den späten 50er Jahren Mitglied und schließlich auch Hauptkomponist von Art Blakeys Jazz Messengers. In den 60er Jahren schloss er sich Miles Davis‘ Second Great Quintet an und war Mitbegründer der Jazz-Fusion-Band Weather Report. Er hat ca. 20 Alben als Bandleader aufgenommen.

    Viele von Shorters Kompositionen sind zu Jazzstandards geworden und sie genießen weltweite Anerkennung. Er hat verschiedene Auszeichnungen erhalten. Shorter hat 11 Grammy Awards gewonnen. Er war in 10 aufeinanderfolgenden Jahren Saxophonist des Jahres im Down Beat. Die New York Times beschrieb Shorter im Jahr 2008 als ‚wahrscheinlich den größten lebenden Komponisten des Jazz und den größten lebenden Improvisator‘. 2017 wurde er mit dem Polar Music Prize ausgezeichnet.

    ‚Speak No Evil‘ ist das sechste Album von Wayne Shorter. Es wurde im Juni 1966 veröffentlicht. Die Musik kombiniert Elemente von Hard Bop und Modal Jazz. Das Cover zeigt Wayne Shorters erste Frau, Teruko (Irene) Nakagami, die er 1961 kennenlernte.

    ‚Speak No Evil‘ ist eines von mehreren Alben, die Shorter 1964 für Blue Note aufgenommen hat. Gleichzeitig war er auch in Miles Davis‘ Band, das wird ein Grund dafür sein, dass diesem Album zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine besonders große Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Mittlerweile wird das Album allgemein als eines der besten von Shorter angesehen. Und ferner ist es auch ein Highlight des Blue-Note-Katalogs.

    Murray Horwitz erklärte 2001: „Speak No Evil ist eine Art Zusammenfassung von Wayne Shorters kompositorischem Können. Es ist konsequent und extrem weitreichend. Es ist fast ein Manifest seiner Ideen. Diese Ideen waren vor 40 Jahren neu.“

    Heute ist dieses Album immer noch frisch. Der Autor Ian Carr schrieb, es sei ein klassisches Album in Bezug auf Komposition und Improvisation, das viele Musiker inspiriert hat.

    Fast alle Musiker:innen, die Jazz spielen, bezeichnen dieses Album als eine der Grundlagen des heutigen Jazz.

    Gesehen

    Wayne ShorterThe Language of the Unknown (YouTube)

    Der Titel dieser Dokumentation ‚The Language of the Unknown‘ sagt schon viel über das aus, was Wayne Shorter immer vorschwebte, wenn er Musik schrieb oder spielte. Seine Maxime besteht in der radikalen Originalität, seine Musik bei jedem Konzert immer wieder neu zu erfinden, nichts zu wiederholen.

    Im Jahr 2000 gründete Shorter das Wayne Shorter Quartet. Diese Band bietet ihm und den anderen Musikern die Freiheit, die Musik immer wieder neu zu erfinden und zu formen, wobei er die anderen Musiker der Band, namentlich Brian Blade, John Patitucci und Danilo Pérez weniger als Begleiter, sondern als gleichberechtigte Partner des Ganzen versteht. Die Methode, die die Band hier umsetzt nennt sich Zero Gravity. Diese bildet den Ausgangspunkt für die Erkundungsreisen in das musikalische Neuland. ‚The Language of the Unknown‘ konfrontiert den großen Saxophonisten und seine Band mit einer Konzertaufnahme, die am 3. November 2012 im Pariser Salle Pleyel entstand und beobachtet die Wirkung dieses Konzerts auf die Band. 

    Verkostet

    Wild Turkey – Rare Breed Barrel Proof

    Die Wild-Turkey-Destillery befindet sich in Lawrenceburg, Kentucky, wo auch alle Whiskeys dieser Brennerei produziert, gelagert und abgefüllt werden. 

    1869 wurde die Ripy Distillery auf dem heute als ‘Wild Turkey Hill’ bekannten Hügel in Lawrenceburg gegründet. 1940 brachte Thomas McCarthy, einer der Manager der eben dieser Brennerei, Whiskey zur Jagd auf Truthähne mit. Der Whisky schmeckte den anderen Teilnehmern an dieser Jagd so gut, dass sie ihn im darauffolgenden Jahr baten, doch bitte wieder etwas von diesem ‘Wild Turkey’ Whiskey zur Truthahnjagd mitzubringen; daraufhin wurde im Jahr 1941 der umgangssprachliche Name schließlich auch zum Markennamen.

    1980 wurde Wild Turkey von Pernod Ricard übernommen. Seit 2009 gehört Wild Turkey zu Davide Campari-Milano.

    Der Rare Breed Barrel Proof wird mit 58.4% abgefüllt. Er wird aus 6, 8 und 12-jährigen Fässern zusammengestellt. Die Lagerung erfolgt wie immer bei Wild Turkey in besonders stark ausgebrannten Eichenfässern. 58.4% sind im Bourbonland 116.8 proof, es handelt sich um Fassstärke. Dieser Kentucky Straight Bourbon ist weder gefärbt noch kühlgefiltert.

  • Edmund Husserl, Jehnny Beth, The Crown und Mc Pink

    Es wird mal wieder philosophisch. Diesmal sind Edmund Husserl und seine Phänomenologie dran. Wir hörten außerdem ‚To Love is to Live‘ von Jehnny Beth, sahen die dritte Staffel von The Crown und verkosteten den Mc Pink vom unabhängigen Abfüller House of McCallum.

    In der UKW-Sendung gespielte Songs:

    Jehnny Beth – The Rooms

    Jehnny Beth – Human

    Gelesen

    Edmund Husserl –  Phänomenologie

    Edmund Gustav Albrecht Husserl war der Philosoph, der die Schule der Phänomenologie gründete, um die es heute gehen soll. Er wurde 1859 in Proßnitz im Kaisertum Österreich geboren. In seinen frühen Arbeiten beschäftigte er sich mit der Kritik am Historismus und des Psychologismus in der Logik. In seinem Spätwerk versuchte er, eine systematische Grundlagenforschung zu entwickeln, die auf der sogenannten phänomenologischen Reduktion basiert. Mit der Begründung, dass das transzendentale Bewusstsein die Grenzen allen möglichen Wissens setzt, definierte Husserl die Phänomenologie als eine transzendental-idealistische Philosophie neu. Husserls Denken hat die Philosophie des 20. Jahrhunderts tiefgreifend beeinflusst, und zwar in der zeitgenössischen Philosophie und weit darüber hinaus.

    Husserl studierte zunächst in Wien sowohl Mathematik bei Karl Weierstrass und Leo Königsberger, als auch Philosophie bei Franz Brentano und Carl Stumpf.  Ab 1887 unterrichtete er Philosophie als Privatdozent in Halle. Dann als Professor der Universität Göttingen ab 1901, und schließlich ab 1916 an der Universität in Freiburg bis zu seiner Pensionierung 1928. Auch danach schrieb führte er unermüdlich seine Philosophie fort. Da er aus einer jüdischen Familie stammte durfte er 1933 aufgrund der Rassengesetze der Nazis die Universität Freiburg nicht mehr betreten und trat einige Monate später aus der Deutschen Akademie aus. Sein Schüler Heidegger übernahm 1933 den Posten des Rektors an der Universität Freiburg und wurde am 1. Mai 1933 Mitglied der NSDAP. Husserl starb 1938 in Freiburg im Alter von 79 Jahren. 

    Die Phänomenologie – aus dem Griechischen phainómenon ‚das, was erscheint‘ und lógos ’studieren‘ – ist die Philosophie der Strukturen von Erfahrung und Bewusstsein. Als philosophische Bewegung wurde sie in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts von Edmund Husserl gegründet und später von einem Kreis seiner Anhänger an den Universitäten Göttingen und München in Deutschland weitergeführt. Wir wollen versuchen zu erklären, was es mit der Phänomenologie auf sich hat, warum sie uns heute noch nützen kann und was das überhaupt alles soll.

    Gehört

    Jehnny Beth – To Love is to Live

    Jehnny Beth ist eine französische Musikerin, Singer-Songwriterin und Schauspielerin, die vor allem als eine Hälfte des französischen Lo-Fi-Duos John & Jehn und als Sängerin der Band Savages bekannt wurde. 

    Sie wurde in Poitiers geboren – das liegt so etwa in der Mitte Frankreichs. Sie hatte ihre ersten Musiklehrer im Alter von 8 Jahren. Die Lehrer:innen waren Jazzmusiker, bei denen sie Klavier und Gesang lernte. Ungefähr im Alter von 10 Jahren begann sie die Titelrolle in Henrik Ibsens Peer Gynt im Theater zu spielen und hatte ihre ersten Klavierauftritte. Später studierte sie am Conservatoire de Poitiers.

    Jehnny Beth singt auch auf ‚To Love is to Live‘ in englischer Sprache. Das war’s dann aber auch mit den Gemeinsamkeiten mit Savages. Auf ‚To Love Is To Live‘ hört man sie u.a. ihr eigentliches Instrument spielen, das Klavier. Aufgenommen wurden die elf Stücke, die von elektronischem Industrial bis hin zu ruhigen Ballade reichen, in Los Angeles, London und Paris. Produziert wurde das Ganze von Savages-Produzent Johnny Hostile, Flood – der auch schon  New Order, U2, Nine Inch Nails, Depeche Mode, Gary Numan, Ministry, The Charlatans, Thirty Seconds to Mars, Erasure, Nick Cave and the Bad Seeds, PJ Harvey, a-ha, Sigur Rós, The Smashing Pumpkins, The Killers oder auch Warpaint zusammenarbeitete – und Atticus Ross. Es gibt auf diesem Album sowohl die melodiösen Popsongs, als auch unkommerzielle Sperrigkeit. Und das alles auch eine ganze Ecke extremer als noch bei Savages. Als Gäste sind Joe Talbot von den Idles, Romy Madley Croft von The XX und der Schauspieler Cillian Murphy zu hören.

    Gesehen

    The CrownStaffel 3

    The Crown ist eine britische Fernsehserie von Netflix. Sie wurde von Peter Morgan entwickelt, der auch schon für den Film ‘Die Queen’ aus dem Jahr 2006 verantwortlich zeichnete. Staffel drei umfasst den Zeitraum zwischen 1964 und 1977, beginnend mit Harold Wilsons Wahl zum Premierminister und endend mit dem Silbernen Thronjubiläum von Elizabeth II. Es geht um die Entlarvung des Kunstberaters der Königin als sowjetischer Spion. Um die Premierminister Harold Wilson und Edward Heaths, die Apollo 11-Mondlandung, die Krönung von Prinz Charles zum Prince of Wales 1969, um den Tod des Herzogs von Windsor, die Beerdigung von Winston Churchill, Prinzessin Margarets achtjährige Affäre mit Roddy Llewellyn und vieles mehr.

    Mit einem Budget von bis zu 80 Millionen US-Dollar pro Staffel ist diese Serie bis heute das teuerste, was Netflix hat produzieren lassen. Die dritte Staffel der Serie ist seit 2019 weltweit auf Netflix zu sehen. Sie besteht wie schon die ersten beiden Staffeln aus zehn Episoden. Eine vierte Staffel ist bereits in Auftrag gegeben worden.

    Verkostet

    Mc Pink

    Der Mc Pink Port Cask Finish wird vom unabhängigen Abfüller House of McCallum abgefüllt. Die Firma geht auf Antony McCallum zurück, welcher sich nach 24 Jahren Tätigkeit in der Whisky-Branche sein eigenes Unternehmen gründete. In diesem Fall geht es um die Reihe ‚The Art of Whisky‘, der auch dieser Blend angehört. Auf den verschiedenen Flaschen werden Kunstwerke dargestellt. Für den Mc Pink wurde ein Bild der schottischen Queen Mary verwendet, welches von Ashley Cook stammt. 

    Der Mc Pink Port Cask ist ein Blended Whisky, der in ehemaligen Portweinfässern gefinisht wurde. Der Blend ist ungefärbt, nicht kühlgefiltert und wird mit 43.5% abgefüllt.

  • John Coltrane und Wild Turkey Russell’s Reserve 10

    350 Jahre Feuilletöne! Und wir sprechen über John Coltrane. Deswegen haben wir die Biographie über diesen großen Saxophonisten von Peter Kemper gelesen, hörten ‚Giant Steps‘ und sahen ‚Chasing Trane‘. Außerdem verkosteten wir den 10-jährigen Russell’s Reserve der Brennerei Wild Turkey.

    Homepage vom Sunday Moaning-Podcast:

    http://sundaymoaning.de

    In der UKW-Sendung gespielte Titel:

    John Coltrane – Spiral 

    John Coltrane – Giant Steps

    John Coltrane – Mr. P.C.

    John Coltrane – Cousin Mary

    Gelesen

    Peter Kemper – John Coltrane

    Peter Kemper ist Publizist und Hörfunkredakteur des Hessischen Rundfunks.

    Er studierte Philosophie, Germanistik und Sozialwissenschaft. Von 1986 bis 2003 war er Leiter des Abendstudios beim hr, danach übernahm er die Redaktion der Gesprächssendung hr2-Doppelkopf. Von 1998 bis 2013 war er im Wechsel mit Kollegen verantwortlicher Redakteur für das Funkkolleg.

    Außerdem war er bis 2015 an den Vorbereitungen für das Deutsche Jazzfestival beteiligt und schreibt Rezensionen für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Beim Preis der deutschen Schallplattenkritik gehört er zu den Juroren der Jazzsparte zeitgenössischer und Modern Jazz.

    John William Coltrane war Saxophonist und Komponist. Er spielte zu Beginn seiner Karriere Bebop- und Hard-Bop und war Pionier des Modal Jazz. Er war einer der führenden Musiker des Free Jazz. Er veröffentlichte mindestens fünfzig Schallplattenaufnahmen und war auf vielen Alben anderer Musiker zu hören, darunter natürlich auch Miles Davis, mit dem er ‚Kind of Blue‘ aufnahm. Auch mit dem Pianist Thelonious Monk gab es Aufnahmen. Im Laufe seiner Karriere wurde Coltranes Musik zunehmend spirituelle. Er ist einer der einflussreichsten Saxophonisten der Musikgeschichte. Er erhielt viele posthume Auszeichnungen, darunter den Pulitzer-Preis im Jahr 2007. Zudem wurde er von der afrikanisch-orthodoxen Kirche heilig gesprochen. Seine zweite Frau war die Pianistin und Harfenistin Alice Coltrane, die ebenfalls eine erfolgreiche Jazz-Musikerin war.

    Gehört

    John ColtraneGiant Steps

    ‚Giant Steps‘ ist das fünfte Studioalbum des Jazzmusikers, das im Februar 1960 veröffentlicht wurde. Es war sein erstes Album für Atlantic Records. Viele der Songs dieses Albums sind mittlerweile Etüden für Jazzsaxophonisten. Das Album hat sich bis zum Jahr 2018 ca. 500.000 Exemplare verkauft.

    Die Aufnahmen für das Album fanden am 4. und 5. Mai des Jahres 1959 statt, also zwei Wochen nachdem Coltrane an der letzten Session für das Album ‚Kind of Blue‘ beteiligt war.

    Viele Titel des Albums sind inzwischen zu Jazzstandards geworden.

    Dieses Album markierte auch einen Qualitätssprung für den Saxophonisten. Endlich konnte er frei aufspielen, ganz ohne Druck, völlig entspannt. Und das hört man dem Album auch an. ‚Giant Steps‘ gilt heute als Klassiker und Höhepunkt von Coltranes sogenannter ‚klassischer‘ Periode, also der Periode bevor er sich freieren Formen des Jazz zuwandte.

    Und – wie immer – waren nicht alle zum Zeitpunkt des Erscheines dieses Albums begeistert.

    Gesehen

    Chasing Trane

    ‚Chasing Trane: The John Coltrane Documentary‘ ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2016, der von John Scheinfeld geschrieben und produziert wurde. 

    Dieser Film ist ähnlich wie das schon besprochene Buch von Peter Kemper für Einsteiger sehr geeignet und gibt einen guten Überblick über das Leben des Saxophonisten und seinen Einfluss. Der Film zeigt die Entwicklung seiner Kompositionen, von den wunderschönen Pop-Riffs der 50er Jahre bis hin zu den improvisatorisch-avantgardistischen Soli der 60er Jahre. 

    Denzel Washington liest Auszüge aus Coltranes Schriften. Es gibt in diesem Film auch einen Einblick ins Privatleben des Musikers. Hier sieht man einen entspannten, lässigen und glücklichen Coltrane, der genau dort ist, wo er sein mag. 

    Der Film wurde für einen Black Reel Award in der Kategorie ‚Outstanding Documentary Feature‘ nominiert.

    Verkostet

    Wild Turkey – Russell’s Reserve 10

    Die Wild-Turkey-Destillery ist in Lawrenceburg, Kentucky wo auch alle Whiskeys dieser Brennerei produziert, gelagert und abgefüllt werden. 

    Die Geschichte der Brennerei beginnt im Jahr 1855, denn da hat John Ripy in Kentucky eine Brennerei eröffnet. 1869 wurde die Ripy Distillery auf dem heute als ‚Wild Turkey Hill‘ bekannten Hügel in Lawrenceburg gegründet. Die Destillerie wurde 1919 wegen der Prohibition vorübergehend geschlossen; 1933 wurde sie schließlich wieder eröffnet und modernisiert. 1940 brachte Thomas McCarthy, einer der Manager der eben dieser Brennerei, Whiskey zur Jagd auf Truthähne mit. Der Whisky schmeckte den anderen Teilnehmern an dieser Jagd so gut, dass sie ihn im darauffolgenden Jahr baten, doch bitte wieder etwas von diesem ‚Wild Turkey‘ Whiskey zur Truthahnjagd mitzubringen; daraufhin wurde im Jahr 1941 der umgangssprachliche Name schließlich auch zum Markennamen.

    1980 wurde Wild Turkey von Pernod Ricard übernommen. Seit 2009 gehört Wild Turkey zu Davide Campari-Milano.