Episoden

  • Die Besten des Jahres 2019

    Es ist mal wieder so weit. Wir küren die Besten Alben und Bücher des Jahres! Seid gespannt! Und das dürfte gerade bei Frau Eichler diesmal sehr spannend werden, denn sie war ja sehr lange nicht mehr da. Und ja, Frau Eichler ist endlich wieder da! \o/

    Die Bücher des Jahres!

    HörerInnen

    1. Laura Meyer – DestinedWetterleuchten (53%)

    2. Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (10%)

    3. Sarah Kuttner – Kurt (8%)

    4. Berni Mayer – Ein gemachter Mann (6%)

    4. Gabriele Tergit – Die Effingers (6%)

    5. Ece Temelkuran – Wenn Dein Land nicht mehr Dein land ist oder sieben Wege in die Diktatur (4%)

    Frau Eichler

    1. Yrsa Daley-Ward – Alles was passiert ist (Aufbau-Verlag)

    ‘Alles, was passiert ist’ ist die Geschichte von Yrsa Daley-Ward. Sie erzählt eben alles, was ihr passiert ist. Auch die schrecklichen Dinge. Sie erzählt von ihrer Kindheit im Nordwesten Englands, von ihrer mit dem Leben hadernden Mutter Marcia, von deren Freund Linford, mit dem man mal Spaß, aber noch öfter Ärger hat, und von ihrem kleinen Bruder Roo, der sich in den Sternen am Himmel die ganze Welt ausmalt. Sie erzählt vom Aufwachsen und davon, wie es ist, die eigene Sexualität zu entdecken, von dunklen Stunden voller bunter Pillen und Pülverchen und von Begegnungen mit den falschen Leuten.

    2. Ece Temelkuran – Wenn Dein Land nicht mehr Dein Land ist oder sieben Wege in die Diktatur (Hoffmann und Campe Verlag)

    Das Buch “Wenn Dein Land nicht mehr Dein Land ist” wurde von Michaela Grabinger aus dem Englischen übersetzt. Egal ob Erdoğans Türkei, der Brexit oder Wahlen in den Mitgliedsstaaten der EU, die Rechtspopulisten erfreuen sich neuer Rekordwerte. Der Populismus ist zur globalen Krankheit geworden. Ece Temelkuran fahndet in diesem Buch nach den Ursachen und macht sieben wiederkehrende Schritte aus, zu denen Möchtegern-Diktatoren in aller Welt greifen, um an die Macht zu gelangen. Dieses Buch möchte uns nachdrücklich den Blick schärfen, auf dass wir antidemokratische Tendenzen beizeiten und vor allem rechtzeitig erkennen. Das Buch ist aber auch eine Aufforderung, ins Gespräch zu kommen über das, was notwendig ist, wenn wir weiterhin friedlich zusammenleben wollen. Wir haben das Buch gelesen und sprechen in dieser Episode darüber.

    3. Berni Mayer – Ein gemachter Mann (Dumont)

    Es geht in diesem Roman um Robert Bley. Die Schule ist vorbei, endlich kann Robert weg von zu Hause, weg von der Gärtnerei des Vaters, und das tun, was er schon immer tun wollte. Was auch immer das sein soll. Auf jeden Fall in die Stadt ziehen und studieren, eine eigene Wohnung finden, neue Freunde, eine neue Band – und vor allem: die richtige Freundin, am besten eine Psychologin. Mit Antonia erlebt er seine eigene sexuelle Revolution.

    4. Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (Hanser Literaturverlage)

    Polen ist das Land, das sie als Kind verließ und in das sie nun zurückkehrt, um dort zu leben, als Bürgerin dieses Landes. Emilia Smechowski porträtiert in diesem Buch ein zerrissenes Polen. Der Riss geht mitten durch die Familien: Er ist präsent, wenn beim Sonntagsessen über Politik gestritten oder geschwiegen wird.

    5. Sarah Kuttner – Kurt (S. Fischer Verlag)

    Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert. 

    Herr Martinsen

    1. Gabriele Tergit – Effingers (Schöffling und Co)

    Es handelt sich bei ‘Die Effingers’ um einen Familienroman – eine Chronik der Familie Effinger über vier Generationen hinweg. Außer dass sie Juden sind, unterscheidet sich ihr Leben in nichts von dem anderer gebildeter Bürger im Berlin der Jahrhundertwende. Es geht um Glück, Schmerz, Leichtsinn, Erfolg und Scheitern, wie anderswo auch. Ein typisch deutsches Bürgerschicksal in Berlin.

    Als sich dann der Nationalsozialismus breitmacht, wird die Geschichte der Effingers von einer deutschen zu einer jüdischen. Wer wachsam ist, wandert aus.
    Die Geschichte der Familie Effinger beginnt mit einem Brief des 17-jährigen Lehrlings Paul Effinger, und ebenso endet sie mit einem Brief: dem Abschiedsbrief des nunmehr 80-Jährigen kurz vor seiner Deportation in die Vernichtungslager.

    2. Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (Hanser Literaturverlage)

    Polen ist das Land, das sie als Kind verließ und in das sie nun zurückkehrt, um dort zu leben, als Bürgerin dieses Landes. Emilia Smechowski porträtiert in diesem Buch ein zerrissenes Polen. Der Riss geht mitten durch die Familien: Er ist präsent, wenn beim Sonntagsessen über Politik gestritten oder geschwiegen wird.

    3. Sarah Kuttner – Kurt (S. Fischer Verlag)

    Lena hat mit ihrem Freund Kurt ein Haus gekauft. Es scheint, als wäre ihre größte Herausforderung, sich an die neuen Familienverhältnisse zu gewöhnen, daran, dass Brandenburg nun Zuhause sein soll. Doch als der kleine Kurt bei einem Sturz stirbt, bleiben drei Erwachsene zurück, deren Zentrum in Trauer implodiert.

    4. Berni Mayer – Ein gemachter Mann (Dumont)

    Es geht in diesem Roman um Robert Bley. Die Schule ist vorbei, endlich kann Robert weg von zu Hause, weg von der Gärtnerei des Vaters, und das tun, was er schon immer tun wollte. Was auch immer das sein soll. Auf jeden Fall in die Stadt ziehen und studieren, eine eigene Wohnung finden, neue Freunde, eine neue Band – und vor allem: die richtige Freundin, am besten eine Psychologin. Mit Antonia erlebt er seine eigene sexuelle Revolution.

    5. Maxim Leo – Wo wir zu Hause sind (Kiepenheuer & Witsch)

    Es geht in diesem Buch um die Geschichte einer jüdischen Familie, die auf der Flucht vor den Nazis in alle Winde zerstreut wurde, und deren Kinder und Enkel nach Berlin zurückfinden, in die Heimat ihrer Vorfahren Irmgard und Hans – zwei Berliner Jura-Studenten – die 1934 nach Israel auswanderten und in einem Kibbuz unweit der Golanhöhen ihre Kinder großzogen.

    Die Alben des Jahres!

    HörerInnen

    1. Leonard CohenThanks for the Dance (14%)

    2. ToolFear Inoculum (12%)

    3. Nick Cave & the Bad SeedsGhosteen (7%)

    3. Richard Dawson – 2020 (7%)

    3. Amanda PalmerThere will be no Intermission (7%)

    3. Sunn O))) – Life Metal und Pyroclasts (7%)

    Frau Eichler

    1. The Pirate Ship Quintet – Emitter

    ‘Emitter’ ist das dritte Album des britischen Instrumentalensembles The Pirate Ship Quintet. Das Album hat die Band selbst aufgenommen und abgemischt, weil sie die vollständige Kontrolle über Richtung und Nuance der Platte haben wollten. Gemastert hat es in den USA der renommierte Musiker und Produzent James Plotkin, der schon mit Sunn O))) zusammengearbeitet hat.

    Das Album enthält eine Reihe von Gastmusikern, darunter die klassische Komponistin Emily Hall, die die Stimmen des Chores zu den Songs ‘Companion’ und ‘Wreath’ arrangiert hat. Einige Gesangsparts kommen von den SängerInnen Blythe Pepino und der Singer-Songwriterin Emily Barker.
    Auf dem Titeltrack ‘Emitter’ ist der Jazzsaxophonist Andrew Hayes zu hören. Sandy Barta, welche Cellistin des London Symphony Orchestra und des BBC National Orchestra of Wales ist, spielt auch in einigen Songs dieses Albums.

    2. Amanda PalmerThere will be no Intermission

    Dieses Album vereint Songs, die in den letzten sechs Jahren für Patreon geschrieben wurden, aber auch neue Songs und spiegelt die Zeiten wider, in denen wir leben. Es ist ein offenes und ehrliches Album, auf dem sich Palmer gegen alles was in der Welt vorgeht und gegen alles was in dieser Welt lebt stellt. Produziert wurde es von John Congleton. Die 10 Tracks des Albums werden außerdem mit kurzen Instrumentals von Jherek Bischoff angereichert. ‘There will be no Intermission’ ist ein Album, das mal wieder in Gänze gehört werden muss. Amanda Palmer ist eine Künstlerin, die sich dafür engagiert, das zu tun zu können, was sie auf dieser Erde am liebsten tut. Und das hört man mal wieder.

    3. Sunn O)))Live Metal

    ‘Life Metal’ ist das achte Studioalbum Band. Das Album wurde von Steve Albini aufgenommen und abgemischt, der auch schon mit Bands wie Nirvana, Neurosis oder Godspeed You! Black Emperor zusammenarbeitete. Das komplette Album wurde komplett mit analogen Bandmaschinen aufgenommen. Der Titel ‘Life Metal’ ist ein humoristischer Titel, der den Unterschied von ihnen zum Death Metal humorvoll aufzeigen soll, und überhaupt den Unterschied zu allem anderen, was nicht in irgendeiner Form düster und finster ist. Neben Greg Anderson und Stephen O’Malley sind auf dem Album diesmal Tos Nieuwenhuizen, Tim Midyett, Hildur Guðnadóttir und Anthony Pateras als GastmusikerInnen zu hören.

    4. Leonard CohenThanks for the Dance

    ‘Thanks for the Dance’ ist ebenfalls das fünfzehnte Studioalbum eines Künstlers, in diesem Falle das des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen, das am 22. November 2019 erschien. Es ist die erste Veröffentlichung nach Cohens Tod im November 2016. Das Album gilt als Fortsetzung von ‘You Want It Darker’ aus dem Jahr 2016. Die Vocal-Tracks des Albums wurden während eben dieser Sessions aufgenommen.

    Cohens Sohn Adam Cohen stellte das Album in Nähe des alten Hauses seines Vaters fertig. In Bezug auf die Tracks bemerkte Adam Cohen: “Hätten wir mehr Zeit gehabt, es wäre ein weiteres Leonard Cohen-Album zu seinen Lebzeiten geworden. Wir führten bereits Gespräche darüber, welche Instrumentierung er wollte und welche Gefühle er auf dem Album vermittlen wollte. Leider musste ich das Album nun ohne ihn fertigstellen”

    5. TOOLFear Inoculum

    Das Album besteht aus zehn Songs und ist mit einer Laufzeit von knapp 80 Minuten mal wieder eines der längeren. Die digitale Version des Albums enthält drei Intermezzi, die aus Danny Careys ursprünglichem Plan übrig blieben, das Album ursprünglich nur aus einem einzigen langen Stück bestehen zu lassen. ‘The Concept of Seven’ ist sowohl musikalisch als auch konzeptionell ein wiederkehrendes Thema auf diesem Album. Justin Chancellor und Adam Jones schrieben die Gitarrenriffs in ungewöhnlichen Taktarten, die sich auf die Nummer Sieben beziehen, während James Keenan lyrische Ideen einbrachte, die sich auf ebendiese Zahl Sieben beziehen. Das Album beschäftigt sich aber auch mit dem Konzept des ‘Älter- und Weiserwerdens’. Der Sänger erklärte, dass das Album davon handele, “zu erfassen wo wir gerade sind, zu erkennen woher wir gekommen sind und was wir durchgemacht haben”. Keenan sagte ebenfalls, dass Geduld und mehrfaches Zuhören erforderlich seien, um das Album zu verstehen. Er verglich es mit einem sich langsam entwickelnden Film.

    Herr Martinsen

    1. Klone – Le Grand Voyage

    Klone gehen hier den Weg, den sie mit ‚Here comes the Sun‘ davor beschritten haben, konsequent weiter. Es ist das siebte Album der Band. Und diese Musik ist was ganz eigenes. Atmosphärische Postrock-Klänge, verzerrte Gitarren, unfassbar schöne Melodien und Melancholie noch und nöcher.

    Und dann ist da noch Yann Ligner, der einem wahrscheinlich auch das Telefonbuch vorlesen könnte, und man würde es immer noch hören. Selbst Saxophon- und Synthie-Parts sind auf diesem Album zu finden.Es ist eine Mischung aus Marillion, Opeth und irgendwas eigenem, das es noch zu ergründen gilt. Alternative-Rock-Pop-Progressive-Postrock-Metal eben.

    2. Leonard CohenThanks for the Dance

    ‘Thanks for the Dance’ ist ebenfalls das fünfzehnte Studioalbum eines Künstlers, in diesem Falle das des kanadischen Singer-Songwriters Leonard Cohen, das am 22. November 2019 erschien. Es ist die erste Veröffentlichung nach Cohens Tod im November 2016. Das Album gilt als Fortsetzung von ‘You Want It Darker’ aus dem Jahr 2016. Die Vocal-Tracks des Albums wurden während eben dieser Sessions aufgenommen.

    Cohens Sohn Adam Cohen stellte das Album in Nähe des alten Hauses seines Vaters fertig. In Bezug auf die Tracks bemerkte Adam Cohen: “Hätten wir mehr Zeit gehabt, es wäre ein weiteres Leonard Cohen-Album zu seinen Lebzeiten geworden. Wir führten bereits Gespräche darüber, welche Instrumentierung er wollte und welche Gefühle er auf dem Album vermittlen wollte. Leider musste ich das Album nun ohne ihn fertigstellen”

    3. ElbowGiants of all Sizes

    ‘Giants of All Sizes’ ist das achte Studioalbum der Band und wurde am 11. Oktober 2019 veröffentlicht. Das Album hat einen düstereren Ton als frühere Elbow-Alben. Die Texte von Sänger Guy Garvey nehmen auf diesem Album u.a. Bezug auf den Brexit und den Tod seines Vaters und zweier enger Freunde.

    Garvey gab an, dass diese Todesfälle die Band stark beeinflussten und so dieses Album an einen “dunkleren Ort” führten. Garvey gab aber auch an, dass das Album trotz des gedämpften Tons versucht, Trost in persönlichen Beziehungen zu finden. ‘Giants of All Sizes’ ist das dritte Studioalbum der Band in Folge, das den ersten Platz in den Charts einnehmen konnte.

    4. The Flaming LipsKing’s Mouth

    ‘King’s Mouth’ ist das fünfzehnte Studioalbum einer Band, nämlich das der The Flaming Lips. Es wurde am Record Store Day, also am 13. April 2019 als limitierte Auflage von 4.000 goldfarbenen Schallplatten veröffentlicht. Die offizielle Version wurde dann sechs Tage später veröffentlicht.

    Bei ‘King’s Mouth’ handelt es sich mal wieder um ein Konzeptalbum, das als Soundtrack zu einer gleichnamigen Kunstausstellung von Sänger Wayne Coyne konzipiert wurde, diese wurde aber bereits 2017 eröffnet. Auf dem Album ist der Gitarrist von The Clash Mick Jones zu hören, der gleichzeitig Erzähler auf diesem Album ist. Das Album erzählt die Geschichte vom Leben und Tod eines Riesenkönigs, der die Menschen in seiner Stadt rettet. Jeder Track ist ein Kapitel dieser im wahrsten Sinne des Wortes fantastischen Geschichte.

    5. Niels Frevert – Putzlicht

    Und nun also ‘Putzlicht’, das siebte Album. Veröffentlicht wurde es wie das Album zuvor bei Grönland Records, also beim Label des Sängers Herbert Grönemeyer.

  • Über den Post-Rock mit Lara

    Diesmal geht es mal wieder um den Post-Rock. Und weil Herr Martinsen davon gar nicht so wahnsinnig viel Ahnung hat, hat er sich eine Gästin eingeladen, nämlich zum zweiten Mal die wunderbare Lara.

    Lara

    Lara ist Psychologin, schreibt für das Online Magazin Pretty in Noise als Autorin unter dem Namen Lara Void und ist höchst offiziell von Herrn Martinsen zur Diplom-Postrockologin ernannt worden. Bei Twitter ist sie als @VegaVoid unterwegs.

    Post-Rock

    Post-Rock ist wieder einmal eines dieser Musikgenres, das sich nicht so recht einordnen lässt. Post-Rock ist Musik, die von Instrumenten gekennzeichnet ist, die gewöhnlich mit Rock verbunden werden, die hier aber andere Aufgaben übernehmen als beim klassischen Rock. So übernehmen z. B. Gitarren quasi den Gesang. Deshalb sind Post-Rock-Songs oft instrumental. Außerdem gibt es nicht die für den Rock typische Struktur der Strophe und des Refrains. Es gibt sehr unterschiedliche musikalische Ausdrucksweisen, sodass es sehr schwer fällt, eine allgemein gültige Aussage über den Sound von Post-Rock zu machen.

    Geschichte

    Als ein Vorläufer des Post-Rock wird die Shoegazing-Welle der 1980er und 90er Jahre angesehen. Der Ursprung des Begriffs ‚Post-Rock‘ liegt in den frühen 90er Jahren, als englische Musikkritiker wie Simon Reynolds für Bands wie Bark Psychosis oder Disco Inferno eine neue Kategorisierung suchten.

    Klangen diese beiden Bands schon höchst unterschiedlich, so ist heute zu beobachten, dass unter dem Terminus Post-Rock eine enorme Fülle von Bands zusammengefasst wird, die oft wenig miteinander gemein haben. Allerdings heben sie sich meistens insofern vom Rest der Rockmusik ab, als sie bewusst versuchen, über konventionelle Formen der Rockmusik hinauszugehen.

    Einerseits ergibt sich auf diese Weise ein breites Spektrum an musikalischen Möglichkeiten, andererseits haben sich an bestimmten Orten immer wieder Gruppen von Bands gebildet, die auf ähnliche Mittel zurückgreifen, sich voneinander inspirieren lassen und häufig ähnlich klingen. Dazu werden meistens die Szenen in Chicago und San Francisco, bisweilen aber auch Montreal und Weilheim gezählt.

    Bands, Alben und Dinge über die wir Sprachen

    Das dunk!Festival

    The End of the Ocean – aire

    We lost the Sea – Triumph and Disaster

    The Pirate Ship Quintet – Emitter

    MONO – Nowhere, Now here

    Klone – Le grand Voyage

    Opeth – In Cauda Venenum

    IQ – Resistance

    Tool – Fear Inoculum

    Caspian – On Circles (2020)

    Arms and Sleepers – Safe Area Earth (2020)

    Bohren & der Club of Gore – Patchouli Blue (2020)

    Bersarin Quartett – Methoden und Maschinen

    Her Name is Calla – Animal Choir

    Kokomo – Totem Youth

  • Über den Fußball mit Kim vom Weserfunk

    In dieser Folge bekommt Herr Martinsen Unterstützung von Kim vom Weserfunk. Und es geht überraschenderweise um Fußball, wer hätte das gedacht?

    Kim

    Kim ist einer der ModeratorInnen des Weserfunks, in dem auch wir mittlerweile eine kleine Rubrik haben. Auf Twitter findet ihr ihn als @kimosch46.

    Fußball

    Geschichte

    Beim Fußball geht es zunächst darum, dass zwei Mannschaften mit dem Ziel gegeneinander antreten, mehr Tore als die Gegner zu erzielen und so das Spiel zu gewinnen. Die Spielzeit beträgt zweimal 45 Minuten, zuzüglich Nachspielzeit und gegebenenfalls Verlängerung bei einem Unentschieden. Eine Mannschaft besteht aus elf SpielerInnen, von denen eine/r im Tor steht. Der Ball darf mit dem ganzen Körper gespielt werden, mit Ausnahme der Arme und Hände. Nur die SpielerInnen, die im Tor stehen, dürfen innerhalb des eigenen Strafraums – Feldspieler nur beim Einwurf – den Ball mit den Händen berühren und festhalten.

    Der Erfolg des Fußballs beruht zum Einen auf seiner Einfachheit. Der Aufwand für Mittel und Ausrüstung ist relativ gering, wodurch dieser sehr schnell in vielen Ländern sehr populär wurde. Der Fußball ist leicht verständlich, zum Teil sogar selbstverständlich. Zum Anderen fallen vergleichsweise wenig Tore, was den Wert eines Tores erhöht und die Spiele spannender macht, da überlegene bzw. bessere Mannschaften nicht so oft gewinnen bzw. frühzeitig als Sieger feststehen können wie in anderen Sportarten. In neuerer Zeit gibt es aber auch durchaus kompliziertere Regularien wie z. B. die geänderte Abseitsregel, die Handregel im Strafraum und den immer größeren technischen Aufwand, wie z. B. für den Videobeweis, was den Fußball als Sport durchaus komplizierter werden lässt.

    Fußball entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien und breitete sich ab den 80er und 90er Jahren des 19. Jahrhunderts in Kontinentaleuropa und anderen Kontinenten aus. Er gilt als weltweit beliebteste Mannschaftssportart. Im Gegensatz zu anderen Sportarten wie z. B. dem Handball entwickelten sich Spitzenklubs im Fußball eher in größeren Städten, welche die sehr aufwendige Infrastruktur mit zuletzt immer höheren Anforderungen aufweisen können.

    Bundesliga

    Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Fußball. Die nach dem letzten Spieltag auf Platz 1 stehende Mannschaft ist deutscher Fußballmeister. Die Bundesliga wurde am 28. Juli 1962 in Dortmund zur Saison 1963/64 eingeführt; zuvor wurde der deutsche Fußballmeister vom DFB in einer Endrunde mit Endspiel ermittelt.

    In der Bundesliga werden im Ligasystem, bei dem jeder Verein in Hin- und Rückspielen gegen jeden anderen Verein antritt, der deutsche Fußballmeister sowie die Teilnehmer der Europapokalwettbewerbe ausgespielt. Die letzten beiden Mannschaften steigen in die 2. Bundesliga ab, die seit 1974 die zweithöchste Spielklasse unterhalb der Bundesliga bildet. Die drittletzte Mannschaft bestreitet Relegationsspiele gegen den Zweitliga-Dritten.

    Erfolgreichster Teilnehmer ist der FC Bayern München mit 28 gewonnenen Bundesligameisterschaften, er ist auch amtierender Meister. Es folgen Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund mit jeweils fünf gewonnenen Bundesligameisterschaften.

    Links

    Fussball.de

    Der ganz große Traum – Ein Film über den deutschen Lehrer Konrad Koch, der 1874 den Fußball in Deutschland einführte.

    Podcasts über den Fußball

    Rasenfunk – Deutschsprachiger Podcast mit Max-Jacob Ost, in dem mit Journalisten, Fans, Bloggern und Podcastern über Fußball geredet wird

    FRÜF – Frauen reden über Fußball. – Hinter FRÜF steckt ein stetig wachsendes Podcast-Kollektiv von Frauen, für die Fußball mehr ist als nur eine Sportart.

    Fußball-MML – Podcast über die Fußball-Bundesliga mit Maik Nöcker, Micky Beisenherz und Lucas Vogelsang

    Bohndesliga – Fußballsendung von Rocket Beans TV mit Nils Bomhoff, Etienne Gardé und Taktikexperte Tobi Escher.

    Colinas Erben – Fußball-Podcast, der das aktuelle Fußballgeschehen aus der Perspektive von Schiedsrichtern beleuchtet.

    Drei90 – Fußball-Podcast über alles was mit dem Fußball zu tun hat mit Basti, Enzo, David und Axel

    Textilvergehen – Seit 2008 gibt es den Textilvergehen-Podcast, der vor allem die Spiele des 1. FC Union diskutiert.

    Eintracht Frankfurt Podcast – Setzt sich meist wöchentlich mit den Spielen und aktuellen News von Eintracht Frankfurt auseinander.

    Vollraute – Podcast über Borussia Mönchengladbach mit Sascha, Stefan, Olaf, Manuel und Bruno – der eigentlich auch Stefan heißt.

    Hör mal Werder hämmert – Matti und Knie veröffentlichen regelmäßig jeweils vor und nach einem Werder-Spiel einen Podcast über das jeweilige Spiel.

    Weserfunk – Basti, Johanna, André, Kim und wechselnde Gäste schnacken über den SV Werder Bremen. Über die Bundesliga-Mannschaft, manchmal über die U23 in der Regionalliga und über das Frauen-Team. Und auch die Feuilletöne haben eine Rubrik in diesem Podcast.

  • Über den Heavy Metal mit Angbor

    Für dieses Special hat sich Herr Martinsen den Herrn Angbor eingeladen, um mit ihm über den Heavy Metal zu sprechen.

    Und das Abstimmen nicht vergessen: https://www.feuilletoene.de/die-besten/

    Angbor

    Zu Lesen

    Bei Twitter: https://twitter.com/angbor3D

    Bei Mastodon: https://chaos.social/@angbor3d

    Bei Instagram: https://www.instagram.com/angbor3d/

    Zu Hören

    Der SundayMoaning Podcast: http://sundaymoaning.de/

    Der Desperate Househackers Podcast: https://www.desperatehousehackers.net/

    Der Wasn Krach Podcast: https://wasnkrach.de/

    Die Band Haeresis: https://soundcloud.com/haeresis

    Heavy Metal

    Geschichte

    Heavy Metal – oder einfach Metal – ist ein Genre der Rockmusik, das sich in den späten 60er und frühen 70er Jahren vor allem in Großbritannien entwickelte. Die Wurzeln des Heavy Metal liegen im Blues, Rock, Psychedelic Rock und Acid Rock. Aus diesen Genres entwickelte sich ein massiver Sound, der sich durch starke Verzerrung, lange Gitarrensoli, treibende Beats und hohe Lautstärke auszeichnete.

    Im Jahr 1968 wurden drei der bekanntesten Pioniere des Genres, nämlich Led Zeppelin, Black Sabbath und Deep Purple, gegründet. Obwohl sie ein breites Publikum anzogen, wurden sie oft von Kritikern verspottet. Von dort an ging der Heavy Metal in verschiedene Richtungen. Es gab den rohen, düsteren Sound und die provozierenden Bühnenshows von Alice Cooper und Kiss; den Blues-Rooted Rock von Aerosmith; und die auffälligen Gitarrenleads und den Party-Rock von Van Halen. Mitte der 70er Jahre trug Judas Priest dazu bei, die Entwicklung des Genres voranzutreiben, indem er einen Großteil des Blues-Einflusses verwarf. Motörhead führte eine Punkrock-Attitüde und eine zunehmende Betonung der Geschwindigkeit in den Heavy Metal ein. Ab Ende der 70er Jahre folgten Bands des ‚New Wave of British Heavy Metal‘ wie Iron Maiden und Def Leppard. Vor Ende des Jahrzehnts wurden Heavy-Metal-Fans als „Metalheads“ oder „Headbanger“ bekannt.

    In den 80er Jahren wurden Glam-Metal-Bands wie Bon Jovi und Mötley Crüe populär. Und es entstanden eine Reihe aggressiverer Stile wie z. B. Thrash Metal und Speedmetal, mit Bands wie Metallica, Slayer, Megadeth oder Anthrax. Weiterhin entstanden Subgenres wie Death Metal oder Black Metal. Seit Mitte der 90er Jahre haben sich weitere Stile herausgebildet. Dazu gehören z. B. Groove Metal und Nu Metal, letzteres enthält häufig Elemente aus Grunge und Hip Hop. In den 00ern kam z.B. Djent hinzu.

    Wichtige Bands

    Black Sabbath • Led Zeppelin • Deep Purple • Iron Maiden • Judas Priest • Motörhead • Metallica • Megadeth • Anthrax • Slayer

    Wichtige MusikerInnen

    Eddie Van Halen • Tommy Iommi • Steve Harris • Dave Mustaine • Jimmy Page • Steve Morse • Doro Pesch

    Weiterführende Links

    Metallica – A Year and a Half in the Life

    Der Ochmenno Podcast zum Thema Manowar und deren eigene Legendenschändung

    Sodom Lords Of Depravity

    Metal Evolution (Amazon Prime)

    Timeline des Heavy Metal und des Hard Rock (Englisch)

    Enzyklopädia Metallum

  • Laura Meyer, Neil Young & Crazy Horse, Van Morrison und Leonard Cohen

    Kinder, wie die Zeit vergeht! Es ist die letzte reguläre Sendung des Jahres 2019! Und Herr Martinsen las ‚Wetterleuchten‘ von Laura Meyer. Musikalisch geht’s noch mal richtig in die Vollen, denn es geht um die ganz großen! Herr Martinsen hörte ‚Colorado‘ von Niel Young & Crazy Horse, ‚Three Chords & the Truth‘ von Van Morrison und ‚Thanks for the Dance‘ von Leonard Cohen.

    Stimmt über die Alben und Bücher des Jahres ab: https://www.feuilletoene.de/die-besten/

    Gelesen

    Laura MeyerDestined – Wetterleuchten

    Laura Meyer wurde 1984 in der Nähe von Frankfurt am Main geboren, sie arbeitet in der Werbebranche. Seit dem sechsten Lebensjahr ist die Literatur ihre große Leidenschaft, die große Liebe zum Fantasy-Genre begann im Alter von zwölf Jahren. ‚Destined – Sommerregen‘ war Laura Meyers erster Roman, der im Jahre 2015 erschien. Wir besprachen das Buch in Episode 318. Der Nachfolger ‚Destined – Wetterleuchten‘, der in diesem Jahr erschien, werden wir in dieser Episode dieser Sendung besprechen.

    Nach ihrer turbulenten Zeit in New York und Slumbertown bleibt Ellie, Dan und Jo’ keine Zeit zum Verschnaufen. Nachdem die Freunde eine versteckte Nachricht von Ellies Vater gefunden haben, müssen sie New York überstürzt verlassen.

    Ihre Flucht führt sie nach Kenobia – in ein Land, das auf keiner Karte verzeichnet zu sein scheint und nur durch ein Portal zu erreichen ist.

    In dieser fremden Welt wird das Trio nicht nur mit gut gehüteten Familiengeheimnissen konfrontiert, sondern auch damit, dass Nasenbluten in Kenobia einen langsamen Tod bedeuten kann.

    Gehört

    Neil Young & Crazy HorseColorado

    Neil Percival Young wurde 1945 in Toronto in Ontario geboren. Er ist einer der Singer-Songwriter schlechthin. Nachdem er in den 60er Jahren eine Musikkarriere begonnen hatte, zog er nach Los Angeles, wo er mit Stephen Stills, Richie Furay und anderen ‚Buffalo Springfield‘ gründete. Neil Young hatte zwei Soloalben und drei als Mitglied von ‚Buffalo Springfield‘ veröffentlicht, als er 1969 Crosby, Stills & Nash gründete.

    Youngs Gitarrenarbeit, seine zutiefst persönlichen Texte und die charakteristische Stimme bestimmen seine Songs. Er spielt aber auch Klavier und Mundharmonika auf vielen Alben, auf denen er häufig Folk, Rock, Country und andere Musikstile kombiniert. Sein oft verzerrtes E-Gitarrenspiel, besonders mit Crazy Horse, brachte ihm den Spitznamen ‚Godfather of Grunge‘ ein.

    Er führte Regie unter dem Pseudonym Bernard Shakey bei Filmen wie ‚Journey Through the Past‘ (1973), ‚Rust Never Sleeps‘ (1979), ‚Human Highway‘ (1982), ‚Greendale‘ (2003) und ‚CSNY / Déjà Vu‘ (2008). Und er trug Songs für die Soundtracks der Filme ‚Philadelphia‘ (1993) und ‚Dead Man‘ (1995) bei.

    Er wurde mehrfach mit Grammy und Juno ausgezeichnet. Er wurde zweimal in die Rock’n’Roll-Hall of Fame aufgenommen: 1995 als Solokünstler und 1997 als Mitglied von ‚Buffalo Springfield‘. Er erhielt die Auszeichnungen Order of Manitoba und Order of Canada.

    Crazy Horse ist eine US-amerikanische Rockband, die vor allem für ihre Zusammenarbeit mit Neil Young bekannt ist. Von 1969 bis heute hat die Band auf 11 Studioalben und auf zahlreichen Live-Alben von Neil Young mitgewirkt. Crazy Horse hat aber auch sechs eigene Studioalben veröffentlicht, die zwischen 1971 und 2009 erschienen.

    Colorado ist das 39. Studioalbum des kanadischen Singer-Songwriters Neil Young. Es ist das erste Studioalbum mit Crazy Horse seit 2012. Das Album erschien am 25. Oktober 2019. Dem Album gingen die Singles ‚Milky Way‘ und ‚Rainbow of Colors‘ voraus. Das Album ist Elliot Roberts gewidmet, Youngs Manager seit 1967, der im Juni 2019 im Alter von 76 Jahren verstorben ist.

    Van MorrisonThree Cords and the Truth

    Sir George Ivan ‚Van‘ Morrison wurde 1945 in Belfast geboren. Er ist Sänger und Komponist. Seine Karriere begann als Teenager in den späten 50er Jahren, als er verschiedene Instrumente wie Gitarre, Mundharmonika, Keyboards und Saxophon für verschiedene irische Showbands spielte. Van Morrison wurde Mitte der 60er-Jahre als Leadsänger der nordirischen R & B-Band ‚Them‘ bekannt, mit der er den Klassiker ‚Gloria‘ aufnahm. Seine Solokarriere begann mit der Zusammenarbeit mit Bert Berns und mit der Veröffentlichung der Single ‚Brown Eyed Girl‘ im Jahr 1967.

    Das dritte Album ‚Moondance‘ aus dem Jahr 1970 etablierte Van Morrison endgültig als bedeutenden Künstler und er untermauerte dieses in den 70er Jahren mit einer Reihe von Alben und Live-Auftritten. Mittlerweile produziert er auch Alben anderer KünstlerInnen und arbeitet mit KünstlerInnen wie Georgie Fame und The Chieftains zusammen.

    Ein Großteil von Van Morrisons Musik basiert auf Soulmusik und R & B. Aber auch keltische Einflüsse oder Jazz finden sich in seiner Musik wieder. Er erhielt zwei Grammy Awards, den Brit Award 1994, den Americana Music Lifetime Achievement Award 2017 und wurde sowohl in die Rock and Roll Hall of Fame als auch in die Songwriters Hall of Fame aufgenommen. 2016 wurde er für Verdienste um die Musikindustrie und den Tourismus in Nordirland zum Ritter geschlagen. Viele kennen ihn unter dem Spitznamen ‚Van the Man‘.

    ‚Three Chords & the Truth‘ ist das sage und schreibe 41. Studioalbum von Van Morrison. Das Album wurde am 25. Oktober 2019 veröffentlicht. Van Morrison produzierte und schrieb alle Tracks des Albums, mit Ausnahme von ‚If We Wait for Mountains‘, das er zusammen mit Don Black schrieb.

    Leonard CohenThanks for the Dance

    Leonard Norman Cohen wurde 1934 in Montreal geboren und starb 2016 im Haus seines Sohnes in Los Angeles. Er war einer der bedeutensten Singer-Songwriter und Schriftsteller. Außerdem war er Dichter und Maler.

    Nachdem er sich in Kanada bereits mit Gedichten und Romanen einen Namen gemacht und mit dem Roman ‚Beautiful Losers‘ aus dem Jahr 1966 einen internationalen Bestseller gelandet hatte, veröffentlichte er 1967 sein erstes Album namens ‚Songs of Leonard Cohen‘. Das kommerziell erfolgreiche Album auf der auch der Song ‚Suzanne‘ zu hören ist, machte ihn mit melodisch einfachen Folksongs international bekannt und leitete eine fast 50 Jahre andauernde Musikkarriere ein.

    Während seines künstlerischen Wirkens von 1956 bis 2016 schrieb Leonard Cohen zahlreiche Gedichtsammlungen und Romane und veröffentlichte vierzehn Studioalben. Das letzte Album, was zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde ist ‚You Want It Darker‘. Es erschien 2016, drei Wochen vor seinem Tod. Wir besprachen es in Episode 186. Seine Songs wurden von zahlreichen Künstlern gecovert. Und er hatte einen nicht unwesentlichen Einfluss auf Bands wie Joy Division, Sisters of Mercy oder The Cure. Zu den bekanntesten Liedern zählen natürlich ‚Suzanne‘, ‚Bird on a Wire‘ und ‚So Long, Marianne‘ zu Beginn seiner Karriere, sowie in den 80er Jahren ‚First We Take Manhattan‘ und natürlich ‚Hallelujah‘. In seinem Werk wurden immer wieder die Fragen nach Liebe, Freundschaft, Lebenssinn, menschlichem Leid, Tod und Spiritualität in den Mittelpunkt gestellt.

    Leonard Cohen erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter neun Juno Awards, den Order of Canada, den Ordre National du Québec sowie den Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur. 1991 wurde er in die Canadian Songwriters Hall of Fame, 2006 in die Canadian Music Hall of Fame und 2008 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 2018 wurde Leonard Cohen posthum ein Grammy verliehen.

    ‚Thanks for the Dance‘ ist nun also das fünfzehnte Studioalbum des kanadischen Singer-Songwriters, das am 22. November 2019 erschien. Es ist die erste Veröffentlichung nach Cohens Tod im November 2016. GastmusikerInnen auf diesem Album sind u.a. Beck, Jennifer Warnes, Damien Rice und Leslie Feist.

    Das Album gilt als Fortsetzung von ‚You Want It Darker‘ aus dem Jahr 2016. Die Vocal-Tracks des Albums wurden während derselben Sessions aufgenommen.

    Cohens Sohn Adam Cohen stellte das Album in einer Garage in der Nähe des alten Hauses seines Vaters fertig. In Bezug auf die Tracks bemerkte Adam Cohen: „Hätten wir mehr Zeit gehabt, es wäre ein weiteres Leonard Cohen-Album zu seinen Lebzeiten geworden. Wir führten bereits Gespräche darüber, welche Instrumentierung er wollte und welche Gefühle er auf dem Album vermittlen wollte. Leider musste ich das Album nun ohne ihn fertigstellen“

  • Emilia Smechowski, Alcest, Pixies und Jaimie Branch

    In der vorletzten regulären Sendung des Jahres las Herr Martinsen ‚Rückkehr nach Polen‘ von Emilia Smechowski, hörte ‚Spiritual Instinct‘ von Alcest, ‚Beneath the Eyrie‘ von den Pixies und ‚Fly or Die II‘ von Jaimie Branch

    Gelesen

    Emilia Smechowski – Rückkehr nach Polen (Hanser Literaturverlage)

    Emilia Smechowski wurde 1983 in Polen geboren, sie ist Journalistin und Autorin. Sie siedelte 1988 mit ihren Eltern aus einem kleinen Ort in der Nähe von Danzig nach Westberlin, wo die Eltern als Ärzte Beschäftigung fanden. Sie studierte Operngesang und Romanistik in Berlin und Rom. Danach arbeitete sie als Redakteurin bei der tageszeitung und ist seitdem freie Autorin und Reporterin. 2015 wurde sie mit dem Deutschen Reporterpreis und 2016 mit dem Konrad-Duden-Journalistenpreis sowie dem Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis ausgezeichnet.

    Polen ist das Land, das sie als Kind verließ und in das sie nun zurückkehrt, um dort zu leben, als Bürgerin dieses Landes. Emilia Smechowski porträtiert in diesem Buch ein zerrissenes Polen. Der Riss geht mitten durch die Familien: Er ist präsent, wenn beim Sonntagsessen über Politik gestritten oder geschwiegen wird.

    Lange glaubten die Menschen im Westen: Polen sei frei und demokratisch, ein junges europäisches Land im Start-up-Modus. Dann wählte die Mehrheit rechtskonservativ — und das Bild zerbrach.

    Emilia Smechowski erzählt in diesem Buch vom Alltag in diesem Land voller Widersprüche, sie spricht mit Politikern und Bauern, um zu verstehen: Was ist seit 1989 passiert, dass so viele Menschen nicht mehr an den Wert der Freiheit glauben?

    Gehört

    Alcest – Spiritual Instinct

    Alcest ist eine französische Post-Metal-Band aus Bagnols-sur-Cèze, der Künstlerin Neige (bürgerlich Stéphane Paut). Die Geschichte von Alcest begann im Jahr 2000 als Black Metal-Soloprojekt von Neige und wurde zwischenzeitlich zu einem Trio. Nach der Veröffentlichung der ersten Demo im Jahr 2001 verließen die anderen Bandmitglieder die Band aber bereits wieder. Im Jahre 2009 stieß der Schlagzeuger Winterhalter zur Band. Alcest hat seitdem sechs Studioalben und eine Reihe von EPs veröffentlicht. Der Band wird Pionierarbeit im Blackgaze und Post-Black-Metal-Genre zugeschrieben.

    ‚Spiritual Instinct‘ ist der Titel des sechsten Studioalbums des französischen Blackgaze-Duos Alcest, dass am 25. Oktober 2019 erschien. Das Album besteht aus sechs Titeln.

    Auf ‚Spiritual Instinct‘ singt Neige in einigen Liedern eine Fantasiesprache, die lediglich aus Vokalen besteht, also ein bisschen wie bei Sigur Rós. Das Tempo ist meist im mittleren Bereich. Auch Screamings sind auf diesem Album zu hören. Phasenweise erinnert das ganze musikalisch ein wenig an Tool oder Dead Can Dance. Es finden sich auf diesem Album Folk-Anleihen, die fast eine mittelalterliche Assoziation hervorrufen. Das Duo fügt dem bekannten Klang der Band hier also einige musikalischen Neuerungen hinzu.

    PixiesBeneath the Eyrie

    Pixies sind eine Alternative-Rock-Band, die 1986 in Boston im US-Bundesstaat Massachusetts gegründet wurde. Die ursprüngliche Besetzung bestand aus Black Francis (Gesang, Rhythmusgitarre), Joey Santiago (Leadgitarre), Kim Deal (Bass, Hintergrundgesang) und David Lovering (Schlagzeug). Die Band löste sich 1993 auf, kam aber 2004 wieder zusammen.

    Die Pixies werden mit dem alternativen Rockboom der 90er Jahre verbunden und greifen auf Elemente wie Punkrock und Surfrock zurück. Die Musik der Pixies ist bekannt für einen großen Dynamikumfang. Die oft surrealen Texte handeln von ausgefallenen Themen wie Außerirdischen, Inzest und biblischer Gewalt. Die Band ist in Europa wesentlich erfolgreicher als in den USA und beeinflusste Bands wie Nirvana, Radiohead, die Smashing Pumpkins oder Weezer. Ihre Popularität wuchs in den Jahren nach ihrer Trennung an, was zu ausverkauften Tourneen nach ihrer Wiedervereinigung im Jahr 2004 führte.

    ‚Beneath the Eyrie‘ ist das siebte Album der Pixies, und wurde am 13. September 2019 veröffentlicht. Produziert wurde es von Tom Dalgety Das Album wurde in den Dreamland Recording Studios, einer abgelegenen, umgebauten Kirche im Bundesstaat New York aufgenommen.

    Der Titel des Albums wurde von einem Adlernest inspiriert, das auf der Rückseite der umgebauten Kirche entdeckt wurde.

    Jaimie Branch – Fly or Die II

    Jaimie Branch wuchs in Red Hook in Brooklyn auf und begann im Alter von neun Jahren Trompete zu spielen. Mit 14 Jahren zog sie nach Wilmette, einem Vorort von Chicago, bevor sie das New England Conservatory of Music besuchte. Später kehrte sie nach Chicago zurück und arbeitete als Musikerin, Organisatorin und Tontechnikerin in der lokalen Musikszene. Sie trat in Chicago und New York mit ihrem Trio ‚Princess, Princess‘ zusammen mit dem Bassisten Toby Summerfield und dem Schlagzeuger Frank Rosaly, sowie in verschiedenen Trios anderer KünstlerInnen auf. Zusammen mit Jason Stein, Jeb Bishop und Jason Roebke gründete sie die Band Block and Tackle. Sie ist eine Avantgarde-Trompeterin mit glasklarem Ton und fundierter Ausbildung. Sie agiert nicht nur im Jazz, sondern auch in Punk, Noise und Hip-Hop.

    Es geht um alles auf diesem Album, und das nicht nur musikalisch. ‚Fly or Die II‘ ist ein Album, was für Unbehagen sorgt, aber manchmal auch zum Tanzen anregt. Jazz-Punk-Attitüde, das ist mal eine wilde Mischung. Sie selbst sagt über das aktuelle Album: „Das Abstrakte von instrumenteller Musik trägt so viel Schönheit in sich, aber wir leben nicht in besonders schönen Zeiten, deswegen bin ich diesmal etwas deutlicher geworden. Die Stimme eignet sich sehr gut dafür“. Und so klagt Jaimie Branch „naive Rassisten“ an, während sie mit ihrer Trompete über einen Blues improvisiert. Und sie lacht ihnen mit dem Song ‚Love Song‘ ins Gesicht. Eine Mischung aus Wut und Humor ist hier zu hören. Es zeigt mal wieder, dass der Jazz alles andere als Tot ist, sondern im Gegenteil, immer noch eines der spannendsten Musikgenres unserer Zeit. In diesem Sinne noch ein Zitat von Jaimie Brench: “Now sound the trumpets and get ready to roll”