Feuilletöne – Sendung 256 – Hannah Arendt, Peter Gabriel, Janelle Monáe und Flóki – Single Malt

Wir sind mal wieder bei Hannah Arendt! Diesmal haben wir ‚Menschen in finsteren Zeiten‘ gelesen. Außerdem hörten wir das Album ‚So‘ von Peter Gabriel, sahen ‚Dirty Computer‘ von Janelle Monáe und verkosteten einen Flóki – Single Malt.

Gelesen

Hannah Arendt – Menschen in finsteren Zeiten (Piper Verlag)

Hannah Arendt wurde 1906 in Linden – heute ein Stadtteil von Hannover – geboren und starb 1975 in New York City. Sie heißt eigentlich Johanna Arendt und war eine jüdische deutsch-amerikanische Soziologin, Politologin, Philosophin, Historikerin, die sich publizistisch unter anderem auch mit politischer Theorie befasste. Mehr zu Hannah Arendt und ‘Vita Activa’ in Folge 226 dieser Sendung.

Hannah Arendt porträtiert in diesem Buch Persönlichkeiten wie Rosa Luxemburg, Karl Jaspers, Bertolt Brecht, Walter Benjamin und Tania Blixen, und sagt: „Gemeinsam ist allen das Zeitalter, in das ihre Lebenszeit fiel, die Welt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit ihren politischen Katastrophen, moralischen Desastern und einer erstaunlichen Entwicklung von Kunst und Wissenschaft.“ Uns so ist der Name auch Programm. ‚Menschen in finsteren Zeiten‘ sind Porträts von Menschen, die sowohl in finsteren Zeiten lebten als auch heute noch anderen Menschen in finsteren Zeiten Mut und Zuversicht geben können. 

Gehört

Peter GabrielSo

Peter Brian Gabriel wurde 1950 in Chobham, Surtrey Heath geboren und ist Sänger, Songwriter und Produzent. Bekannt wurde er als der Sänger und Flötist der Progressive-Rock-Band Genesis. Nachdem er Genesis 1975 verlassen hatte, startete Gabriel seine Solokarriere. Die erste Single des ersten Albums – was schlicht ‚Peter Gabriel heißt – war ‚Solsbury Hill‘ und wurde sofort ein großer Erfolg. Das Album ‚So‘ ist das meistverkaufte Album des Künstlers und wurde in UK mit dreifachem Platin und in den USA gar mit fünffachen Platin ausgezeichnet. Die erfolgreichste Single dieses Albums ist ‚Sledgehammer‘ und gewann bei den MTV Video Music Awards 1987 neun MTV Awards und ist MTVs meistgespieltes Musikvideo aller Zeiten. Peter Gabriel hat mit seinen Musikvideos – die zum damaligen Zeitpunkt enorm wichtig waren – schlicht neue Standards gesetzt. Gabriel war Mitbegründer des ‚WOMAD-Festivals‘ im Jahr 1982. Er hat sein eigenes Label ‚Real World Records‘ gegründet um Weltmusik zu produzieren und zu promoten. Außerdem baute er sich sein eigenes Studio namens ‚Real World Studios‘. Hier nahmen Künstler wie Alicia Keys, Van Morrison, Beyoncé, Coldplay, Mumford & Sons, Jay-Z, Kanye West, Robert Plant, Tom Jones, New Order, Kasabian, Pixies oder Marillion Alben auf. Er war außerdem Mitbegründer von ‚OD2‘, einem der ersten Online-Download-Services für Musik.

Gabriel war an zahlreichen humanitären Aktionen beteiligt. 1980 veröffentlichte er die Anti-Apartheid Single ‚Biko‘. Er hat an mehreren Menschenrechtskonzerten teilgenommen, darunter ‚Amnesty International Human Rights Now!‘ Er ist Mitbegründer der ‚Witness‘ Menschenrechtsorganisation. Er hat 1987 drei ‚Brit Awards‘ gewonnen, sechs ‚Grammy Awards‘, dreizehn ‚MTV Video Music Awards‘, den ersten ‚Pioneer Award‘ bei den ‚BT Digital Music Awards‘, den ‚Q Magazine Lifetime Achievement‘, den ‚Ivor Novello Award‘ für sein Lebenswerk und den ‚Polar Music Prize‘. Das Time Magazine nannte ihn einen der 100 einflussreichsten Menschen der Welt. Er gilt als einer der ambitioniertesten und innovativsten Musiker des Rocks sowie als einen der politischsten. Er wurde 2010 in die Rock and Roll Hall of Fame als Mitglied von Genesis aufgenommen, 2014 dann auch als Solokünstler. Im März 2015 wurde ihm für seine musikalischen Leistungen die Ehrendoktorwürde der University of South Australia verliehen. 

‚So‘ ist das fünfte Studioalbum von Peter Gabriel und wurde 1986 veröffentlicht. Wie es bei Peter Gabriel üblich ist, griff er auch auf diesem Album auf verschiedene musikalische Einflüsse zurück und verschmolz Pop, Soul und Art Rock mit Elementen der traditionellen Weltmusik, hier insbesondere der afrikanischen und der brasilianischen. Er fügt auf diesem Album u.a. afrikanische Trommeln oder indische Geigen zu Popsongs hinzu. Es ist Gabriels erstes Album, was nicht einfach ‚Peter Gabriel‘ heißt, was wohl auf den Druck des Labels zurückzuführen ist. ‚So‘ war ein sofortiger kommerzieller Erfolg und machte aus Gabriel plötzlich in einen Mainstream-Star. Gabriel selbst sagte: „Ich hatte eine Zeit lang experimentiert und wollte richtige Popsongs schreiben, zumindest was ich darunter verstehe.“ Es ist eines der Alben schlechthin. Auf diesem Album spielten und sangen u.a. Tony Levin von King Crimson und Yes, Stewart Copeland von The Police, Kate Bush, L. Shankar, Youssou N’Dour, Jim Kerr von den Simple Minds, Nile Rodgers von Chic und später dann auch von Daft Punk, Laurie Anderson und noch so viele grandiose MusikerInnen mehr. 

Gesehen

Janelle MonáeDirty Computer (Youtube) 

Janelle Monáe Robinson wurde 1985 geboren und ist Sängerin, Songwriterin, Rapperin, Produzentin, Schauspielerin und Model. Nach ihrem ersten inoffiziellen Studioalbum, 2007 erschien ihre erste EP mit dem Titel ‚Metropolis: Suite I (The Chase)‘. Im Jahr 2010 veröffentlichte sie dann ihr von den Kritikern gefeiertes erstes Studioalbum namens ‚The ArchAndroid‘, es handelt sich hierbei um ein Konzeptalbum und um die Fortsetzung der ersten EP. Das Album erreichte Platz 17 der US-Amerikanischen Billboard Charts. Ihr zweites Studioalbum, ‚The Electric Lady‘, wurde 2013 veröffentlicht. 2016 spielte sie in den Filmen ‚Hidden Figures‘ und ‚Moonlight‘ mit.

Wir haben es hier mit dem dritten Studioalbum namens ‚Dirty Computer‘ zu tun, es wurde 2018 veröffentlicht. Und da es zu dem kompletten Album auch ein offizielles YouTube-Video der Künstlerin gibt, haben wir uns das Video angeschaut. Das Video wurde von Monáe selbst produziert und sie spielt eine Hauptrolle.

Verkostet 

Flóki – Single Malt – Unser Dank geht an Kirsch-Whisky 

Die Eimverk Brennerei wurde 2011 gegründet. Diesmal verkosten wir den Single Malt-Whisky, der aus 100% Isländischer Gerste hergestellt wird und in Eichenfässern reifen durfte. Dieser Malt ist ca. drei Jahre alt. Der spezielle Geschmack dieses Malts stammt von der Gerste, die auf vulkanischem Boden in der Nähe des Polarkreises reift. Da die isländische Gerste arm an Zucker ist, benötigt die Brennerei bis zu 50% mehr Gerste als eine vergleichbare Brennerei um Single Malt zu produzieren. Die Gerste für den Flóki ist ökologisch angebaut und frei von Pestiziden. Sie wird selbst gemälzt und jedes Etikett handschriftlich ausgezeichnet. In diesem Fall reifte der Malt in Ex-Flóki Young Malt Fässern. Er ist weder gefärbt noch kühlgefiltert.


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