Feuilletöne – Sendung 265 – Marcel Proust, Inbal Segev und Juho Pohjonen, Insatiable und das Flokí New Make

Wir haben den vierten Teil des Romans ‚Auf der Suche nach der verlorenen Zeit‘ von Marcel Proust gelesen, ‚Chopin, Schumann, Grieg‘ von Inbal Segev und Juho Pohjonen gehört, die erste Folge der Serie ‚Insatiable‘ gesehen und das New Make von Flóki verkostet. Und ihr könnt uns für den Buchblog-Award 2018 nominieren, wenn ihr mögt. 🙂 -> https://www.buchblog-award.de/nominieren/

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Gelesen

Marcel ProustAdSndvZSodom und Gomorrha

Marcel Proust wurde am 10. Juli 1871 im Pariser Vorort Auteuil geboren. Seit seiner Kindheit litt er an schwerem Asthma. Im Gymnasium begann er sich für das zu interessieren, was künftig sein Leben bestimmen sollte, nämlich Theater, Lesen und Schreiben. Er schloss 1893 sein Jura-Studium ab, ohne jemals einen juristischen Beruf auszuüben. 1896 veröffentlichte er unter dem Titel ‘Les Plaisiers et les jours’ eine Sammlung erster Erzählungen. Laut Proust liegt der Schlüssel nicht in einem Buch, sondern bei denen, die das Buch lesen. Als Proust im Januar 1909 einen Zwieback – im Roman ist es eine Madeleine – in seinen Tee taucht, wird er in seine Kindheit zurückversetzt. Er zieht sich von der Welt zurück, um einen Roman zu schreiben, von dem der erste Entwurf im September 1912 fertig wird. Der erste Band ‘Auf dem Weg zu Swann’ wurde von Verlagshäusern aus verschiedenen Gründen abgelehnt und erschien auf eigene Kosten im Jahre 1913. Zu diesem Zeitpunkt waren von Proust nur drei Bände geplant. Der Roman gilt als das Hauptwerk von Proust, der stark autobiographische Züge trägt und sich mit dem Wesen menschlicher Identität befasst. Für den 2. Band erhielt der Schriftsteller 1917 den Goncourt-Preis. Der Roman erzählt die Geschichte von Prousts eigenem Leben als allegorische Suche nach der Wahrheit und ist eines der wichtigsten Werke der Literaturgeschichte. Marcel Proust starb am 18. November 1922 an Lungenentzündung in Paris. Die letzten drei Bände des Romans wurden posthum veröffentlicht. Wir haben für diese Folge der Sendung den vierten Band gelesen.

‚Sodom und Gomorrha‘ ist der vierte Teil dieses siebenteiligen Romans, in dem unser Ich-Erzähler zunächst davon berichtet, dass er eine lebenslange Schreibblockade zu überwinden suche, um so seinem Leben einen Sinn zu verleihen. Er erzählt von einer für ihn schockierenden Entdeckung: Nämlich, dass der Baron von Charlus homosexuell ist. Und nicht nur der Baron, nein es gibt kaum einen braven Familienvater, der nicht auch Blicke auf hübsche junge Männer wirft. Und auch Frauen sind zu seinem großen Entsetzen dem eigenen Geschlecht nicht abgeneigt. Und so stolpert unser Held von einem Eifersuchtsdrama ins andere. Nach drei Romanbänden voller Andeutungen lässt der Autor seine Figuren nun also die Homosexualität ausleben, zu der er sich selbst nie offen bekannte. Das Ergebnis ist natürlich nach heutigen Maßstäben geradezu prüde, löste aber in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts einen Skandal aus, zumal Proust das Ganze ja zum Teil seiner eigenen Biografie und der seiner Bekannten entnahm. Heutige LeserInnen können dann doch eher darüber schmunzeln. 

Gehört

Inbal Segev/Juho Pohjonen – Chopin, Schumann, Grieg

Inbal Segev ist eine israelische Cellistin. Sie begann im Alter von 5 Jahren Cello zu spielen. Aufgrund einer Empfehlung von Isaac Stern kam sie im Alter von 16 Jahren in die USA. Sie debütierte mit dem Israel Philharmonic Orchestra und den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Zubin Mehta. Sie gewann gewann mehrere internationale Wettbewerbe und Preise. Sie spielt ein Cello aus dem Jahre 1673, was von Francesco Rugeri geschaffen wurde.

Juho Pohjonen begann 1989 an der Junior Academy der Sibelius-Akademie in Helsinki Klavier zu studieren, wo er 2008 seinen Master-Abschluss machte. Außerdem nahm Juho an mehreren Meisterkursen von Weltklasse-Pianisten wie Andràs Schiff oder Leon Fleisher teil. Er spielte sowohl solo als auch mit vielen Orchestern weltweit Konzerte ein.

Inbal Segev und Juho Pohjonen haben für dieses Album drei poetisch inspirierte Werke für Cello aus der Zeit der Romantik von Komponisten ausgewählt, deren musikalisches Denken eigentlich eher intuitiv vom Klavier ausging. „Ich wollte wissen, wie weit dies ihre jeweilige unverkennbare Klangwelt geprägt hat. Chopin hat tatsächlich fast ausschließlich für Klavier geschrieben“, sagt Segev Inbal, „man weiß aber, dass er sehr gern in die Oper ging und den Gesangsstil des Belcanto bewunderte. So erweitert das Cello hier in dieser Sonate vielleicht die menschliche Stimme – wenigstens manchmal!“ Die Sonate von Edvard Grieg ist seinem Klavierkonzert mit dem wuchtigen und virtuosen Klavierpart sehr ähnlich. Seine Melodienfülle bietet sich für das Cello an. Robert Schumanns Fantasiestücke wurden ursprünglich für Klarinette komponiert, und das kann man in Schumanns eigener Transkription für Cello auch noch deutlich heraushören. 

Inbal Segev bei YouTube

Gesehen

Insatiable – Folge 1

Es handelt sich bei Insatiable um eine US-amerikanische Dramedy-Fernsehserie von Lauren Gussis. Die 12 Folgen der ersten Staffel wurden 2018 bei Netflix veröffentlicht. Es geht in dieser  Serie um Bob, einen Anwalt, der Schönheitswettbewerbstrainer wird. Dieser stellt Patty, eine rachsüchtige, schikanierte Teenagerin, als seine Klientin an. Bob hat keine Ahnung hat, was er da eigentlich macht und was für Folgen das alles hat.

Verkostet (Danke an Kirsch Whisky)

Flokí – New Make

Die Eimverk Brennerei wurde 2011 gegründet. Diesmal verkosten wir das Flóki New-Make, was noch nicht in irgendwelchen Eichenfässern reifen durfte, sondern schlicht ein Destillat dieser Brennerei ist. Es ist deswegen auch kein Whisky. Aber natürlich wurde auch hier die Gerste selbst gemälzt und jedes Etikett handschriftlich ausgezeichnet. 


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