Uschi Brüning, Die goldenen Zitronen, Norsemen Staffel Zwei und Redbreast 21

In der 289. Folge unserer drolligen Kultursendung sprechen wir über das Buch ‚So wie ich‘ von Uschi Brüning, über das Album ‚More than a Feeling‘ von Die goldenen Zitronen, über die zweite Staffel der Serie ‚Norsemen‘ und über den 21-jährigen Redbreast.

Gelesen

Uschi Brüning – So wie ich (Ullstein Verlag)

Uschi Brüning wurde 1947 in Leipzig geboren. Sie ist singt sowohl Jazz- als auch Soulstücke und ist Songautorin. Sie besuchte ab 1969 die Spezialklasse Tanzmusik und Gesang. Seit 1970 ist sie Berufssängerin. In diesem Jahr unternahm sie auch ihre erste Tournee durch die DDR mit dem Günther-Fischer-Quintett und mit Manfred Krug. 1972 erhielt sie den zweiten Preis beim Internationalen Schlagerfestival in Dresden. Ab 1975 arbeitete sie mit ihrer eigenen Band. Ab 1983 dann arbeitete sie mit Ernst-Ludwig Luten Petrowsky zusammen, mit dem sie auch verheiratet ist. Von 2015 bis zu dessen Tod 2016 trat sie mit Manfred Krug unter dem Titel ‚Manfred Krug liest und s(w)ingt‘ auf.

Schon als kleines Kind sang Uschi Brüning mit Begeisterung – zu Hause, auf der Straße, im Kinderheim, in der Schule. Mit dreizehn beschloss sie, als Sängerin berühmt zu werden. Ihre großen Vorbilder waren und sind Caterina Valente und Ella Fitzgerald. Sie genoss als erfolgreiche Künstlerin manche Freiheiten: Jazz war in der DDR eine geduldete Nische, in der sich auch Unangepasste relativ zwanglos zusammenfinden konnten. ‚So wie ich‘ ist eine Reise in die Zeit des kalten Krieges, in ein Land namens DDR, die dortige Musikszene und eine Liebeserklärung an die Menschen, die sie umgaben und noch immer umgeben.

Gehört

Die goldenen Zitronen – More than a Feeling

Die Goldenen Zitronen sind eine Band aus Hamburg. 1984 als Fun-Punkband gegründet, zeigen sie in ihren Texten seitdem eine zunehmend gesellschaftskritische Tendenz. Seit den 1990er Jahren verfolgten sie einen Crossover-Stil zwischen Punk und Hip Hop. Seit dem 21. Jahrhundert kamen elektronische Elemente, experimentelle musikalische Formen und Krautrock-Einflüsse hinzu. Die Texte haben oft einen politischen Bezug. Inzwischen sind von den Gründungsmitgliedern nur noch Schorsch Kamerun und Ted Gaier dabei.

Anfangs kombinierte die Band Rock mit Punkrock und humoristischen und teils sarkastischen Texten. Die Goldenen Zitronen sehen sich als ein Symbol der Unabhängigkeit und lehnen die Zusammenarbeit mit der Musikindustrie ab. 1986 sorgten sie mit dem Song ‚Am Tag, als Thomas Anders starb‘, einer satirischen Abwandlung des Liedes ‚Am Tag, als Conny Kramer starb‘ von Juliane Werding für Aufsehen. Mehrere Major-Label-Verträge wurden von der Band abgelehnt. 1990 veröffentlichten sie das Album ‚F*ck You‘, auf dem sie sich über große Rockbands lustig machten und gegen den Alltagsstumpfsinn protestierten. In den 90ern flossen neue musikalischen Stilmittel in ihre Songs ein, es kamen Elemente aus Garagen-Trash, Electro-Beats, Hip-Hop und Noise-Rock-Pop hinzu.

Das Anfang 2019 erschienene ‚More Than A Feeling‘ ist das 13. Studioalbum der Band aus Hamburg. Elektronisch ist es bisweilen und der Sprechgesang ist das bevorzugte Stilmittel der Band. Politisch ist es, und das nicht zu knapp. Gegen die AfD, die Politik im Allgemeinen, aber auch gegen die gentrifizierten Großstadtkieze und den schwarzen Block. Alle bekommen sie ihr Fett weg, wie man so schön sagt. Ob uns das alles gefällt, erzählen wir euch in dieser Episode.

Gesehen

Norsemen – Staffel 2

Norsemen ist eine norwegische TV-Serie, bei der es um eine Gruppe von Wikingern geht, die im Dorf Norheim um das Jahr 790 leben. Zunächst lief die Serie in Norwegen unter dem Namen ‘Vikingane’ auf NRK1 im Jahre  2016. Das Drehbuch wurde von Jon Iver Helgaker und Jonas Torgersen gerschrieben. Die Serie wird in Norwegen gedreht und es wurde sowohl in norwegisch als auch in englisch aufgezeichnet. Die erste Staffel der englischen Version wurde auf Netflix im Jahr 2017 unter dem Namen ‘Norsemen’ veröffentlicht. Die zweite Staffel wurde im Frühjahr 2017 gedreht. Auch eine dritte Staffel wird bei Netflix zu sehen sein. Wir haben über die erste Staffel in der 287. Episode unserer Sendung gesprochen. Diesmal ist die zweite Staffel dran.

Verkostet

Redbreast 21

Produziert wird Redbreast mittlerweile in Midleton im Süden der Republik Irland, nicht mehr in Dublin. Nach den Folgen mehrerer Krisen des irischen Whiskeys in den USA und in UK – siehe hierzu auch unser Whiskey-Special Folge 279 – schloss sich im Jahre 1966 Jameson Irish Whiskey mit den letzten verbliebenen Destillerien der Republik Irland zur Irish Distillers Group zusammen. 1975 eröffnete diese Gruppe in Midleton eine Destillerie, die auch heute noch besichtigt werden kann. Seit 1988 gehört die Irish Distillers Limited zum französischen Pernod-Ricard-Konzern. Im Jahr 2012 lag der Gesamtabsatz bei 36 Mio. Liter. Und zu dieser Brennerei gehört eben auch der Single Pot Still Whiskey Redbreast. Er wird aus einer Mischung von gemälzter und ungemälzter Gerste hergestellt. Die Trocknung der gemälzten Gerste erfolgt im Gegensatz zum schottischem Whisky, ohne dass Rauch an das Malz gelangt. Es erfolgen drei Brennvorgänge, die Dreifach-Destillation. Die anschließende Lagerung erfolgt in Eichenfässern aus Spanien und den USA, in denen zuvor Sherry oder Bourbon reiften. Der Malt ist offiziell gefärbt, aber nicht kühlgefiltert und wird mit 46% abgefüllt.


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