Leonard Cohen und Yamazaki 12

Wir haben uns diesmal fast ausschließlich mit Leonrad Cohen beschäftigt. Und so lasen wir ‚Was I alone‘, hörten das Debütalbum ‚Songs of Leonard Cohen‘, sahen ‚Portrait of Leonard Cohen‘ und verkosteten den Yamazaki 12 yo.

Gelesen

Leonard Cohen – Was I alone (Canongate Books)

Leonard Norman Cohen wurde 1934 in Montreal geboren und starb 2016 im Haus seines Sohnes in Los Angeles. Er war einer der bedeutendsten Singer-Songwriter und Schriftsteller. Außerdem war er Dichter und Maler.

Nachdem er sich in Kanada bereits mit Gedichten und Romanen einen Namen gemacht und mit dem Roman ‘Beautiful Losers’ aus dem Jahr 1966 einen internationalen Bestseller gelandet hatte, veröffentlichte er 1967 sein erstes Album namens ‘Songs of Leonard Cohen’, was wir in dieser Episode ebenfalls besprechen werden.

Während seines künstlerischen Wirkens von 1956 bis 2016 schrieb Leonard Cohen zahlreiche Gedichtsammlungen und Romane und veröffentlichte vierzehn Studioalben. In seinem Werk wurden immer wieder die Fragen nach Liebe, Freundschaft, Lebenssinn, menschlichem Leid, Tod und Spiritualität in den Mittelpunkt gestellt.

Leonard Cohen erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter neun Juno Awards, den Order of Canada, den Ordre National du Québec sowie den Prinz-von-Asturien-Preis in der Sparte Literatur. 1991 wurde er in die Canadian Songwriters Hall of Fame, 2006 in die Canadian Music Hall of Fame und 2008 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. 2018 wurde Leonard Cohen posthum ein Grammy verliehen.

Wer Leonard Cohen kennt weiß, dass er der Meister der Reduktion, des Weglassens war. Er brauchte nicht viele Worte, um zu sagen, was er sagen wollte. Das Weglassen der Worte war einer seiner großen Stärken. Und deswegen heißt dieser Gedichtband auch nicht ‚The Fire‘, sondern eben ‚The Flame‘, also Flamme und nicht Feuer. Flamme reicht, Feuer wäre zuviel des Guten. ‚The Flame‘ ist das lyrische Vermächtnis Leonard Cohens. Es wurde im Jahr 2018 veröffentlicht. Der Grundton ist dieser typische Cohen-Ton, also eher melancholisch aber nicht resignierend. Wir haben uns ‚Was I alone‘ als ein Beispiel von vielen herausgepickt.

Gehört

Leonard CohenSongs of Leonard Cohen

Das letzte Album, was zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde ist ‘You Want It Darker’. Es erschien 2016, drei Wochen vor seinem Tod. Wir besprachen es in Episode 186. Seine Songs wurden von zahlreichen Künstlern gecovert. Und er hatte einen nicht unwesentlichen Einfluss auf Bands wie Joy Division, Sisters of Mercy oder The Cure. Zu den bekanntesten Liedern zählen natürlich ‘Suzanne’, ‘Bird on a Wire’ und ‘So Long, Marianne’ zu Beginn seiner Karriere, sowie in den 80er Jahren ‘First We Take Manhattan’ und natürlich ‘Hallelujah’.

‘Thanks for the Dance’ erschien posthum am 22. November 2019. Es war die erste Veröffentlichung nach Cohens Tod. Wir besprachen es in Episode 321

Es soll in dieser Sendung ‚Songs of Leonard Cohen‘ gehen. Es ist das Debütalbum des kanadischen Singer-Songwriters, das am 27. Dezember 1967 veröffentlicht wurde. Das kommerziell erfolgreiche Album auf dem auch der Song ‘Suzanne’ zu hören ist, machte ihn mit melodisch einfachen Folksongs international bekannt und leitete eine fast 50 Jahre andauernde Musikkarriere ein.

Zunächst ließ Produzent John hammond Leonard Cohen die Gitarrenparts für ‚Master Song‘ und ‚Sisters of Mercy‘ zusammen mit dem Jazzbassisten Willie Ruff einspielen und holte anschließend einige Session-Musiker dazu, was Cohen nervös machte. Die professionellen Musier haben Cohen – zu dem Zeitpunkt ein Neuling im Studio – durch ihr Können verunsichert. Cohen hat dann darum gebeten einen Riesenspiegel ins Studio zu bringen, weil er, wie er erklärte, schon immer vor einem Spiegel gespielt habe. Er fühlte sich wohl, als er sich selbst beim Spielen zusah. Und es gab ihm wohl Sicherheit.

Nachdem John Hammond die Aufnahmen abgebrochen hatte, übernahm John Simon die Rolle des Produzenten. Aber auch Simon und Cohen gerieten in Streit, und zwar wegen Instrumentierung und Mix. Cohen wollte, dass das Album spärlich klingt, während Simon der Meinung war, dass die Songs von Arrangements mit Streichern und Hörnern profitieren würden. Als Leonard Cohen das Ergebnis hörte, war er nicht sonderlich glücklich. Die Orchestrierung ‚Suzanne‘ empfand er als übertrieben, während sich einiges andere nach seinem Dafürhalten wiederum zu leise anhörte. Es gab sogar Drums, und davon war vorher überhaupt keine Rede. Es konnten zwar im Nachhinein noch einige Änderungen an den Aufnahmen vorgenommen werden, doch einige von Simons Ergänzungen konnten nicht mehr vom Vier-Spur-Masterband entfernt werden.

Dennoch enthält das Album einige der berühmtesten Songs von Cohen. Leonard Cohen: „Ich habe fast alles in Montreal über einen Zeitraum von vielleicht vier Jahren geschrieben. Ich hatte viele, viele lyrische Ideen. Manchmal hatte ich eine kleine Melodie und ein paar hübsche Verse, aber manchmal hat alles vom ursprünglichen Gefühl des Liedes weggeführt. Komponieren ist ein sehr schmerzhafter Prozess, weil man viele gute Sachen wegwerfen muss.“

‚Master Song‘ ist laut Cohens Aussage auf einer Bank an einer Straßenecke in Montréal geschrieben worden. „Ich erinnere mich, dass ich auf dieser Bank saß und den Text zu diesem Song schrieb“, so Cohen.

‚Sisters of Mercy‘ entstand während eines Schneesturms in Edmonton, wo er zwei junge Rucksacktouristen namens Barbara und Lorraine traf. Sie schliefen ein und er sah ihnen beim Schlafen zu. Und als sie aufwachten, war das Lied fertig und er hat es ihnen vorgespielt. ‚Stranger Song‘ befasst sich mit Verlust und der Natur der Liebe. ‚So Long, Marianne‘ schrieb er in zwei unterschiedlichen Hotels für seine damalige Liebste

Als das Album veröffentlicht wurde hatte Cohen bereits die Rechte an ‚Suzanne‘ und ‚Stranger Song‘ abgegeben. Und zwar an den Arrangeur Jeff Chase. Cohen sagte in den 90ern: „Jemand, der klüger als ich war hat mich dazu gebracht zu unterschreiben. Ich habe u.a. ‚Suzanne‘, ‚Stranger Song‘ und ‚Dress Rehearsal Rag‘ verloren. Ich habe sie unlängst zurückbekommen, aber ich habe viel Geld verloren.“

Gesehen

Leonard CohenPortrait of Leonard Cohen

In dieser Dokumentation begleitete der britische Filmemacher Tony Palmer 1972 den damals 37-jährigen Leonard Cohen auf seiner Welttournee durch 20 Städte, das die BBC später restaurieren ließ.

Der Film über die diese Tour, die in Dublin begann und in Jerusalem endete, sollte eigentlich ein Promotionfilm für Leonard Cohen werden, dessen Verkaufszahlen zu dem Zeitpunkt eher schlecht waren.

Es kam aber anders, denn der Film zeigt die Tour wie sie war, mit allen Unzulänglichkeiten, technischen Problemen und allem emotionalen Auf und Ab. Der Film zeigt Cohen und seine Band Backstage, auf der Bühne und im Tourbus. Außerdem werden Begegnungen mit Fans und gezeigt. Das Ergebnis war so authentisch, dass es Cohens Management zunächst sperren und umschneiden ließ; erst 2009 konnte die ursprüngliche Fassung des Films wiederhergestellt werden.

Und es gibt natürlich auch mal wieder hübsch melancholische Cohen-Zitate, wie z.B dieses: „Alle meine Songs haben eine politische Bedeutung, weil Einsamkeit der politische Status Quo ist. Und wir sind einsam, weil wir es nicht schaffen zueinanderzufinden.“

Verkostet

Yamazaki 12

Die Yamazaki ist eine japanische Whiskybrennerei in Shimamoto in der Präfektur Osaka in Japan. Die Brennerei wurde 1923 eröffnet und gehört Beam-Suntory. Es war Japans erste Single Malt-Brennerei. Die Vorgängerfirma von Suntory wollte einen ernst zu nehmenden Whisky produzieren und stellte deshalb Taketsuru Masataka ein, den er 1924 zum Direktor der Yamazaki-Brennerei ernannte. Dieser war Nachfahre einer Sake-Brauer-Familie aus dem 17. Jahrhundert und war 1918 nach Schottland gereist, um an der Universität Glasgow zu studieren und die Herstellung des Scotch Whisky vor Ort zu erlernen. 1929 konnte der erste Whisky angeboten werden. Aufgrund von Differenzen schied Taketsuru 1934 aus der Firma aus und gründete im selben Jahr das spätere Nikka.

In der „Whisky Library“ der Brennerei sind siebentausend Flaschen Single Malt zu sehen. Die Brennerei wurde mit etlichen Preisen bedacht.

Wir haben den 12-jährigen probiert, der mittlerweile natürlich sehr teuer ist, wie es sich für einen japanischen Whisky gehört. Zum Zeitpunkt der Aufnahme kostet er ca. 120.- €, wenn er denn überhaupt lieferbar ist.


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